[Debatte-Grundeinkommen] BGE-ABC

Matthias Zastrow matthias.zastrow at live.de
Mi Jan 27 11:43:39 CET 2010


Hallo

 

Ich möchte folgenden Beitrag im Netzwerk zur Diskussion stellen. 





 ###Das ABC des Bedingungslosen Grundeinkommens- BGE

A rmut: Das BGE wird jegliche Art von materieller Armut beseitigen.

B edürftigkeitsprüfung: Beim BGE wird nicht geprüft, ob es der Mensch auch wirklich dringend braucht oder nicht. Der Ärmste erhält es genauso wie der Milliardär. Dadurch wird niemand mehr ausgegrenzt. Außerdem bleibt Arbeit so immer attraktiv, da mir ja das Verdiente nicht mit dem BGE gegen gerechnet wird.

C harakter: Was haben wir eigentlich für ein Menschenbild? Meinen wir, dass wir einen guten Charakter für uns gepachtet haben oder trauen wir anderen Menschen auch das Gute zu? In der Frage, ob für oder gegen BGE spielt das Menschenbild eine sehr große Rolle.

D emokratie: Ein BGE stärkt die Volksherrschaft enorm. Jeder hat Zeit, sich in die Gesellschaft einzubringen. Außerdem wird das BGE jedem gerecht und beteiligt jeden an einem Mindestmaß des gesellschaftlichen Fortschritts. So werden wieder die Interessen der Mehrheit durchgesetzt.

E xistenzsicherung: Endlich wird eine Existenzsicherung und eine gesellschaftliche Teilhabe einem jeden als Menschenrecht ermöglicht und nicht mehr nur als Gnadenakt mit Sanktionsbedingungen.

F inanzierung: Das BGE ist längst finanziert. Heute schon arbeiten nur 40% der Gesamtbevölkerung. Jeder hat ja bereits ein Einkommen sonst würde er gar nicht leben. Ob dieses Einkommen bisher durch Erwerbsarbeit, Sozialleistungen, sonstige Transfereinkommen, Betteln oder Kriminalität kommt, sei mal dahin gestellt, aber jeder hat bereits ein Einkommen. Finanzierbar ist es also. Das BGE wird von unten in das bestehende Volkseinkommen hineinwachsen.

G rund: Der Grund des Ganzen liegt im technischen Fortschritt. Unsere Vorfahren arbeiteten Jahrhunderte daran, damit wir heute eben nicht mehr so viel arbeiten müssen. Nur wenn ich weiß, was die Waschmaschine mir abgenommen hat, kann ich auch das BGE verstehen. Anstatt einer von oben befohlenen 30-Stunden-Woche für alle, um Vollbeschäftigung zu erreichen, ist das BGE eine liberale Arbeitszeitverkürzung. Letztlich kann man noch sagen: DU bist der Grund.

H ilfsarbeit und Billigjobs: Wer macht denn dann noch so was? Ganz einfach: Unnötige Arbeiten sterben aus. Der Rest: Automatisieren, selber machen oder aufwerten. Wir brauchen dann auch keine Mindestlöhne mehr. Wenn mir die Arbeit nicht passt bleib ich daheim. Die Arbeitgeber werden gute Bedingungen schaffen.

I ndividueller Rechtsanspruch: Jeder erhält das BGE. Es wird nicht nach Haushalt, Angehörigen oder Partnern gefragt. Ich bin der Grund, also bekomme ich das BGE in voller Höhe. Egal ob ich alleine oder mit anderen zusammenwohne.

J ubel: Es wird eine große Befreiung sein. Durch weite Teile der Bevölkerung wird man die Freude über das BGE spüren. Man kann wieder durchatmen.

K riminalität: Sofern sie direkt oder indirekt durch Armut entstanden ist, wird sie verschwinden.

L iberalismus: Auf Grundlage des BGE kann eine Marktwirtschaft entstehen, die ihresgleichen sucht. Mindestlöhne, Arbeitslosengeld, Renten und vieles mehr werden der Vergangenheit angehören. Arbeitnehmer und Arbeitgeber verhandeln auf gleicher Augenhöhe. Wir genießen ein maximales Maß an Freiheit. Jeder entscheidet selbst, ob, wie viel und was er arbeitet.

M ehrwertsteuer: Viele behaupten das Götz-Werner-Modell mit den 50% Mehrwertsteuer sei unsozial, weil es keine Einkommensteuer enthält. Ist natürlich Unsinn, da wir ja das BGE haben. Bei einem kleinen Zusatzverdienst ist der BGE-Anteil verhältnismäßig hoch. Dadurch sinkt automatisch die reale Steuer. Je höher der Verdienst, desto weniger macht das BGE als Mehrwertsteuerrückvergütung aus. Bsp: Jd der sein BGE verdoppelt, zahlt unterm Strich keine Steuern. Eine Person, die das 100-fache des BGE als Gesamteinkommen hat, zahlt 49% Steuern. Zu diesem Punkt gibt es aber auch andere Modelle. Auf jeden Fall wird die Einführung eines BGE nicht an dieser Frage scheitern.

N euer Weg: Unser Sozialsystem kommt aus dem 19.Jahrhundert. Damals war es modern und zeitgemäß. Heute haben sich die Rahmenbedingungen massiv geändert. Wir müssen umdenken und Neues wagen. Wer gegen etwas ist, findet einen Grund. Wer für etwas ist, wird einen Weg finden.

O pfer des Systems: So lauten heute viele Ausreden von Leuten, die als „Verlierer“ gelten. Ob das berechtigt ist oder nicht, müssen wir hier gar nicht erörtern. Klar ist: Mit einem BGE gibt es keine Ausreden mehr. Am Ende meines Lebens kann ich nicht mehr sagen: Ich wollte ja eigentlich das und jenes machen, aber es ging nicht.

P reisexplosion: Wird es zu so etwas kommen? Jein. Insgesamt gibt es sicher keine ernstzunehmende Inflation, da ja durch ein BGE nicht weniger Menschen arbeiten werden als heute (eher mehr als die besagten 40%). Es kann natürlich in einzelnen Branchen zu Preissteigerungen kommen. Mit einem BGE wird der Markt dies aber aus eigener Kraft regeln können- und zwar sozial.

Q ualität und Quantität: Das BGE wird eine enorme Qualitätssteigerung verursachen. Stell dir doch nur mal vor, du wärst Firmenchef und hättest die Wahl zwischen 10 total unmotivierten oder 8 hochmotivierten Arbeitskräften. Für was würdest du dich entscheiden? Denn es werden dann nur noch Leute dort arbeiten, die das gerne und freiwillig machen.

R eichtum: Das schöne am BGE ist: Armut wird abgeschafft, aber Reichtum darf entstehen und auch behalten werden. Denn Reichtum ist etwas Gutes.

S chwarzarbeit: Mit dem gerechten und einfachen BGE-Finanzierungssystem von Götz Werner werden Schwarzarbeit, Steuerflucht und enorm viel Bürokratie wegfallen.

T estprojekte: Es gibt bereits Testprojekte zum BGE. Zum Beispiel wird in einem namibischen Dorf ein aus Spenden finanziertes BGE ausgezahlt. Die Erfolge sind enorm.

U nser BGE: Es ist für uns alle. Es ist nicht nur für die Armen oder nur für die Reichen sondern für jeden. Wir und unsere Vorfahren haben es erwirtschaftet, lasst es uns austeilen und unser Wir-Gefühl stärken.

V ielfalt: Durch das BGE wird eine gewaltige Vielfalt entstehen. Beispielsweise wird die Angst, sich selbstständig zu machen genommen. Es wird ein enormer Kreativitätsschub sein.

W achstum: Ein heikles Thema. Die einen verlassen sich nur auf Wachstum, die anderen erkennen, dass Wachstum Grenzen haben muss. Der zweiten Gruppe sag ich: Richtig: Das BGE wird ein erstes Ankommen sein. Zur ersten Gruppe: Trotzdem wird es aus den genannten Gründen noch mal zu einem kräftigen Wachstum führen, dass sich zwangsläufig am Menschen orientiert.

X -beliebigkeit: Ja, aber dann macht doch jeder, was er will. 1. Was meint eigentlich dieser allgemeine Satz? 2. Ist das so schlimm? 3. Wer ist überhaupt jeder? 4. Was willst DU denn schon lange mal machen können?

Y ale, Harvard, Princeton, Oxford und Cambridge. So oder so ähnlich heißen die Ausbildungsstätten in der manche BGE-Befürworter zum Teil waren. Wie auch immer, zwei sehr intelligente BGE-Befürworter mit internationalem Rang haben bereits den Nobelpreis für Wirtschaftsfragen erhalten. Das sollte doch auch noch den letzten Kritiker umstimmen. Informiert euch.

Z wang zur Arbeit: wird mit dem BGE der Vergangenheit angehören. Es macht doch auch keinen Sinn, oder? Wenn ich jemanden zu „seinem Glück“ zwingen will, wird er sich nicht besonders anstrengen. Lest mal das Grundgesetz. Da stehen immer noch die besten Argumente für das BGE.

Danke fürs Lesen.###
 
 
Mit freundlichen Grüßen Matthias Zastrow
 		 	   		  
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