[Debatte-Grundeinkommen] Ansätze, um BGE in die Öffentlichkeit zu bringen.

Viktor Panic viktor.panic at gmx.de
Mi Jul 23 14:17:38 CEST 2008


Hallo, Agnes und die anderen ;-)

> Ja habe ich schon von dir hier gelesen. Komme bitte von deinem Ego-Trip 
> herunter, ich habe auch die idee vorher für mich gehabt, bevor ich dann 
> auf die Anzeigen von Götz Werner gestoßen bin und hatte das Gefühl, man
> hätte mir die Idee geklaut. Im Grunde ist es sch...egal, wer die Idee 
> zerst hatte. "Wie können wir sie umsetzen?", ist die bleibende Frage.

Ja, ich weiß, dass ich nicht der erste war. Mir ging es eher darum, dass sich heute viele Menschen "nur" deshalb für unsere Idee interessieren, weil sie unter den Repressalien leiden. Das sollte aber nicht den Blick dafür verstellen, dass es das entscheidende Problem vorher schon gab, und dass diese Repressalien einen verzweifelten (und fehlgeleiteten) Versuch darstellen, das Problem zu lösen.

> > Im Kampf für das BGE werden viele Fehler gemacht!
> > ...
> > Auf der Netzwerk-Website zum Beispiel: ...
> 
> Ja, ich mag die Web Seite auch nicht so besonders, aber es ist halt ein 
> Haufen Arbeit, den die  Leute insgesamt aber dann doch recht gut machen. 
> Immer bring dich da ein, wenn du bessere Ideen und ein wenig Zeit übrig 
> hast! Oder mach gleich eine eigene Seite auf.

Eine eigene Website, das wär doch was für mein Ego ;-)
Aber im Ernst, wer nach "Grundeinkommen" googelt, bekommt die Netzwerk-Seite als Top-Antwort.
Und da der erste Eindruck zählt, sollte diese Website möglichst überzeugend sein, dazu möchte ich beitragen.

> Zu deinen Kurvendiskussionen.
> Die Tabelle ist nicht lesbar, und den Sinn der *.bmp kann ich nicht 
> deuten. Keine Achsen- und Graphenbeschriftung ...
> So ist deine Behauptung für mich nicht nachvollziehbar.

Habe ja geschrieben, dass sie noch nicht ganz fertig ist. War jetzt aber auch nur für BGE-Anhänger gedacht, als Motivation und Argumentationshilfe.
Brutto-Netto-Kurve:
x-Achse = Arbeitskosten (d.h. Brutto-Lohn + Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung)
y-Achse = Verfügbares Einkommen (d.h. Netto-Lohn + eventuelle Aufstockung)
also die 1. und die 5. Spalte der Brutto-Netto-Tabelle
die hellgrauen Linien sind 100-Euro-Schritte, die dunkelgrauen 1000-er.
Quote:
x-Achse = Arbeitskosten (s.o.)
y-Achse = Selbstbehaltquote (auf den gesamten (Zu)verdienst bezogen)
also die 1. und die 6. Spalte der Brutto-Netto-Tabelle
die senkrechten Linien wie oben,
die waagerechten Linien: hellgrau 1-Prozent-Schritte, dunkelgrau 10-Prozent-Marken
Ich muss hier nochmal erläutern, welche Quote gemeint ist:
Der Prozentsatz der vom Arbeitgeber TATSÄCHLICH bezahlten Arbeitskosten, der TATSÄCHLICH beim Arbeitnehmer ankommt, da sind also Arbeitgeberanteil und Arbeitnehmeranteil zur Sozialversicherung, Lohnsteuer und Solidaritätszuschlag abgezogen, aber auch - und das ist das Entscheidende, das meist ignoriert wird! - die Sozialleistung, die der Betreffende bekäme, wenn er keine Arbeit hätte!
Man nennt das Lohnabstand.
Also Lohnabstand geteilt durch Arbeitskosten, in Prozent.
Wie gesagt, habe ich der Tabelle einen Bedarf von 600 Euro zugrunde gelegt, der hängt ja heute von den Wohnkosten ab.
 
> "Zum Beispiel scheint das Althaus-Konzept, welches ich ausschließlich als
> Übergangslösung für geeignet halte, fast niemandem weniger, aber sehr
> vielen (Reichen) erheblich mehr Kaufkraft zu bescheren."
> 
> 
> Ich weiß also nicht, was das alles soll. Vielleicht kannst du da nochmal 
> helfen.

Mein Zitat stammt aus einem Kommentar, den ich zum Beitrag
https://www.grundeinkommen.de/23/04/2008/ausgewaehlte-grundeinkommensmodelle-im-zahlenvergelich.html
geschrieben habe, der aber leider nicht freigeschaltet wurde, wohl weil darin eine Tabelle enthalten war, die nicht "ordentlich" rüberkam. Ich hab jetzt den Link eingefügt, damit Ihr Euch das Original ansehen könnt.
Mir persönlich hat die Original-Tabelle übrigens viel gebracht, aber ich habe ja die Augen eines Mathematikers ;-) Das dortige Diagramm ist allerdings tatsächlich verunglückt.
Was das Althaus-Modell angeht - okay, das ist jetzt schwierig auszudrücken - so gehe ich davon aus, dass es von jemandem konzipiert wurde, der auch die Finanzierung berücksichtigt hat. Da es unmöglich ist, dass nach seiner Einführung fast alle Menschen sofort mehr Geld in der Tasche haben, muss es Aspekte geben, die in der Tabelle nicht berücksichtigt wurden oder werden konnten, z.B. Mehrwertsteuererhöhung. Auch gewaltige Einsparungen in der Verwaltung sind sicherlich vorausgesetzt.

> Auf einen kleinen Verdacht hin hier noch ein Argument:
> Es reicht nicht, den Leuten zu zeigen, dass sie mehr als heute hätten. 
> Das *alleine* halten sie dann doch noch nicht für Gerechtigkeit. Die 
> meisten Menschen verzichten glatt auf Geld, wenn sie dafür die "Bösen" 
> bestrafen können, also Nichtstuer weniger bekommen. Dagegen hilft kein 
> Argument, das aus den BGE-Modellen stammt, sondern erst die Überzeugung, 
> das Nichtstuen nicht böse ist.

Ich bin ja der Überzeugung, dass die vielen "Unproduktiven" erst durch unser System zur Passivität erzogen wurden.
Zitat von "puhvogel", gefunden bei der Google-Suche nach "Brutto-Netto-Kurve":

> Wir brauchen eine niedrige Grundsicherung mit hohen Anreizen zum Zuverdienst.
> 
> Wir brauchen in aller erster Linie eine Brutto-Netto-Kurve, die in jedem Teil ihrer Kennlinie eine 
> Steigung hat, die nicht flach ist oder sogar ins negative fällt wie bei Hartz 4 oder dem Mainzer Modell, 
> sprich, dass man incl. staatliche Unterstützung weniger verdient, wenn man man mehr brutto vom 
> Arbeitgeber erhält. Ansonsten subventionieren wir aktuell Inaktivität und Frühverrentung, das ist auch 
> nicht gerade billig.

Dass es Jahrzehnte gedauert hat, so viele Menschen zur Passivität zu erziehen, bedeutet nicht, dass die andere Richtung genauso lange braucht!

Gott, ich habe noch soviel zu sagen, darf aber heute arbeiten.

Bis dann,
Viktor Panic

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