[Debatte-Grundeinkommen] [Genugfueralle] Katja Kipping und Björn Böhning zum BGE bei Stern.de

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Mi Jun 27 21:38:31 CEST 2007


 Hallo Heinrich, 

Wir leben in einer kapitalistischen Welt in der 793 Milliardäre auf der Welt stehen 3 Milliarden Menschen gegenüber, die mit weniger als 2 Dollar am Tag auskommen müssen, davon 1,3 Milliarden mit weniger als 1 Dollar pro Tag. 
Ja, Milliarden als Besitz sind etwas anderes als Milliarden, die hungern. Milliarde ist nicht gleich Milliarde. Die 38 reichsten Länder der Welt mit 1,2 Milliarden Einwohnern haben zusammengezählt ein Bruttoinlandsprodukt von 26,7 Billionen Dollar. Die ärmeren Länder kommen mit 4,8 Billionen Dollar Bruttoinlandsprodukt aus, das sich 5,476 Milliarden Menschen teilen. 

Das ist der Zustand heute. Doch mit welchem Ansatz lässt sich das ändern? Mit einer Revolution der Arbeiterklasse bestimmt nicht. Mit dem Warten darauf, das die Menschen unhabhängiger werden auch nicht, das haben die Milgrim-Experimente nachgewiesen. Wer für 5 DM jemand  unter Druck auf Befehl umbringt ist für die Geschwisterlichkeit noch nicht zu gewinnen: 
http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/experimentbspmilgram.html

Doch was passiert, wenn das Modell Götz Werner durchkommt, sagen wir mal ein ausreichendes Grundeinkommen von 1500 Euro pro Monat, sonst keine Steuern mehr, außer der 50% Mehrwertsteuer. Wer kann dann noch Panzer kaufen? Wer arbeitet dann noch bei einem Ausbeuter  in Firmen, wenn er nicht mehr in dieser heutigen Abhängigkeit arbeiten muss?  Das bedingungslose Grundeinkommen entwickelt automatisch eine andere Haltung, weg vom Arbeiten müssen, hin zum gerne arbeiten. Dieser Punkt wurde von Karl Marx nicht beachtet, und deshalb ist auch seine Sichtweise überholt. Weil mit seinem Modell  Veränderung über materielle Gewalt möglich ist, und das hat mit der Sichtweise eines Gandhis nichts zu tun, und dieser war im Gegensatz zu Marx Praktiker und erfolgreich. Aus dem Marxismus hat nicht nur Sonnenschein ergeben, sondern auch kommunistische Zwangssysteme, die der Kapitalismus aufgekauft hat. Die Stufe die wir jetzt haben, ist eine Möglichkeit einer stufenweise  Auflösung des Kapitalismus, durch die freie selbstbestimmte Arbeitsplatzwahl bei gleichzeitiger Entmachtung der Apparate, weil ihnen die Steuern zum steuern fehlen, denn diese Apparate sind für Militär, und Kriege verantwortlich, nicht der Aldi, der die Menschen mit Lebensmittel versorgt. Vielleicht werden dann die Pharmakonzerne nicht mehr soviel Gift auf den Markt  bringen, weil die größere Selbstbestimmung der Menschen mehr alternative Medizin zuläßt. Selbstverantwortung und  Regionalisierung wächst durch das bedingungslose Grundeinkommen in ausreichender Höhe ganz enorm. Und ehrenamtliche Arbeit wird es genügend geben. 
Der erste Schritt ist eine Humanisierung der Arbeitsbedingungen viel automatischer als durch Gesetze, weil aufgeklärte Bürger, die freiwillig arbeiten schon mit ihrem Fachwissen dafür sorgen werden. 
gruß 
Axel Tigges
viele Grüße 
Axel Tigges
> 
> Hallo Jörg, 
> 
> hier sind einige - zugegebenermaßen Stichwortartige - Argumente die gegen
> das Heilsversprechen eines BGE sprechen (auch wenn ich durchaus für ein
> Grundeinkommen bin).
> 
> 
> Mit einem BGE lebst Du weiter in einer globalen kapitalistischen
> Gesellschaft.
> 
> Du änderst nichts an den herrschenden ökonomischen Strukturen, nichts an
> Privatisierungen, nichts an Betriebsverlagerungen - schlicht nichts an der
> Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
> 
> Du änderst nicht an der Tatsache, das Demokratie auch mit BGE an den
> Werkstoren aufhört.
> 
> Du änderst nichts an den Herrschaftsmechanismen des Kapitalismus.
> 
> Du erweiterst damit keine demokratischen Rechte, keine Bespitzelung auf
> den Plätzen oder demnächst bein Einkaufen und auch das kopieren von mp3's
> bleibt weiterhin strafbar. Reden wir hierbei noch nicht einmal von
> Einflußnahme an gesellschaftlichen Prozessen.
> 
> 
> Das einzige, was Du bekommst, ist ein Geldbetrag für alle (was durchaus
> positiv ist), der am unteren Rand der Einkommensscala liegt. Brot und
> Wasser.
> 
> Was sonst?
> 
> :-) heinrich p
> 
> 
> PS.: Na ja, ein b ischen polemisch ist das schon. Überspitzt ja, aber
> nicht ganz unwahr. Oder? 
> 
> 
> 
-- 
Psssst! Schon vom neuen GMX MultiMessenger gehört?
Der kanns mit allen: http://www.gmx.net/de/go/multimessenger
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