[Debatte-Grundeinkommen] Umweltschutz und BGE

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Sa Feb 3 12:13:33 CET 2007


> Lohnsteuern bedingen Erwerbsarbeit, Erwerbsarbeit bedingt
Wirtschaftswachstum,
> Wirtschaftswachstum erzeugt Klimakatastrophen!

Hallo Matthias,

das ist eine logische Kausalkette, die leider zu wenige Menschen verstehen.
Naturwissenschaftler und Ingenieure haben in unserer Gesellschaft nicht viel
zu melden - sie bilden eine Minderheit.

Kybernetik, als metadisziplinäres (übergeordnetes) Fach, entwickelt Begriffe
und Begriffsmuster, die neue Erkenntniswege in einer Vielfalt von
Erfahrungsbereichen eröffnen. Schon in der Antike findet man
systemorientierte Denkweisen. Homer schrieb z.B. "kybernètès" und meinte den
Steuermann eines Schiffes.

Wer führt aber einen Staat? Was haben die "Staatslenker" gelernt? Kommen sie
nicht eher mit einem Politikstudium oder Jurastudium ans "Ruder"? Wofür sind
diese Studiengänge nützlich? Lernen die Leute wirklich, kausallogisch zu
denken oder studieren sie vielmehr Massen durch Manipulation zu
beeinflussen? Wird das Vernünftige getan oder versucht man an dem
festzuhalten, wie es bisher lief?

Mahnende Simmen, die Vorschläge unterbreiten, wie eine Zukunft aussehen
kann, gibt es zu Genüge - und das nicht erst seit gestern.

Den Zusammenhang zwischen dem Festhalten an Erwerbsarbeit und dem
Klimawandel erkennen Menschen, die fähig sind, mehrere
Wissenschaftsdisziplinen zu koppeln. Doch scheinbar weiß in der Regierung
die eine Hand nicht, was die andere tut. Damit meine ich, daß die eine Hand
Erwerbsarbeit fordert (und damit Wirtschaftswachstum, was Erwerbsarbeit
ermöglicht); und die andere Hand verlangt einen vernünftigen Umgang mit
Energie, die den Klimawandel verursacht.

Vor allem in der globalisierten Welt sind Köpfe gefragt, die solche
Zusammenhänge erkennen. Haben wir aber solche Menschen in den
Führungspositionen der Politik? Haben wir solche Menschen an
Entscheidungsstellen? Wird ein Mehrheitsbeschluß dem gerecht, daß das
Vernünftige getan wird? Schon Aristoteles meinte, daß Aristokratie (als
Herrschaft der Besten) die sinnvollste Staatsform sei. Haben wir aber die
hellsten und klügsten Köpfe an der Macht? Demokratie heißt nicht nur
Abstimmen, sondern sich an Entscheidungen zu beteiligen. Bringt aber das
Wahlverfahren die besten Lösungsansätze?

Ich denke, die meisten Fragen kann ich mit Nein beantworten. Denn ein Ja
würde zeigen, daß der Kausalzusammenhang Erwerbsarbeit - Umweltschutz
erkannt worden wäre...

Jörg (Drescher)

PS: Folgendes Video zum Thema:
http://video.google.de/videoplay?docid=-2211946366151952555




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