From axel.tigges at gmx.de Sun Apr 1 21:07:02 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Sun, 01 Apr 2007 21:07:02 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?SPD_und_Gewerkschafter_ge?= =?iso-8859-1?q?gen_B=FCrgergeld_AW=3A_Debatte-grundeinkommen_Nachrichtens?= =?iso-8859-1?q?ammlung=2C_Band_24=2C_Eintrag_36?= In-Reply-To: References: Message-ID: <20070401190702.321050@gmx.net> Parteien gehören nur zu den geringeren oder größeren Übeln zwischen denen man sich entscheiden kann, wenn man meint, die einen liegen mir mehr. Wenn es bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, würde sich keiner mehr um die Ziele dieser Gruppierungen kümmern, denn der Mensch neigt dazu selbstbestimmter zu handeln. Und das wissen natürlich auch die Parteistrategen. Somit raten sie ihren Mitgliedern ab, die Karriere machen wollen, sich mit diesem Thema zu intensiv zu beschäftigen, um nicht zu viele Erwartungen zu wecken. Hier dient das bedingungslose Grundeinkommen nur zur Polarisierung, doch an Einführung wird von diesen Gruppen keiner ernsthaft denken, oder er wäre wirklich fähig, sich einzusetzen, ohne einen persönlichen Vorteil zu sehen, und die suche ich noch, wie die Stecknadel im Heuhaufen. > Der Grund, warum Gewerkschaften und SPD ein Bürgergeld ablehnen ist: > Ein Großteil Ihrer Beitragszahler würden arbeitslos. > > Das wurde ausgesprochen. > Gewerkschafter und SPD-Vertreter können als Angestellte und > Interessenvertreter von Angestellten kein Mitleid mit denen haben, die in > Hartz4Verhältnissen in Armut und weitgehend ohne Bürgerrechte leben und > arbeiten müssen. Ich wäre zum Zeitpunkt bereits froh, wenn ein bedingtes > Bürgergeld durchgesetzt werden könnte, in dem sich Menschen innerhalb > eines > bestimmtes Budgets Arbeitsgelegenheiten selbständig suchen und > Stundenlöhne > verhandeln können, um Hartz4Verhältnisse verlassen zu können. > > Herzlich ines eck > www.anwaelte-gegen-hartz4.de > www.textlandschaft.de > > -----Ursprüngliche Nachricht----- > Von: debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de > [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de]Im > Auftrag von debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de > Gesendet: Freitag, 30. März 2007 14:02 > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Betreff: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 24, Eintrag 36 > > > Um e-Mails an die Liste Debatte-grundeinkommen zu schicken, nutzen Sie > bitte die Adresse > > debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen: > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in > Subject/Betreff oder im Text an > > debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de > > Sie koennen den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse > > debatte-grundeinkommen-owner at listen.grundeinkommen.de > > erreichen > > Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen > sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of > Debatte-grundeinkommen digest..." > > > Meldungen des Tages: > > 1. Was wirklich auf den Parteitagen geschah (Katja Kipping, MdB) > 2. "Ultraneoliberales Konzept" (Georg Jaehnig) > 3. Re: Kipping und das BGE (Rüdiger Heescher) > > > ---------------------------------------------------------------------- > > Message: 1 > Date: Tue, 27 Mar 2007 20:40:16 +0200 > From: "Katja Kipping, MdB" > Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Was wirklich auf den Parteitagen > geschah > To: > Message-ID: <000901c7709f$5d1f6cc0$0cd01bac at dbtgnb1187> > Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1" > > > > Lieber Tobias,liebe sonstige Interressierte, > > > > die von dir zitierte Meldung stimmt so nicht. Fakt ist, am Wochenende > haben > Linkspartei.PDS und WASG als erste im Bundestag vertretene Partei das BGE > als diskussionswürdige Option in Ihr Programm aufgenommen. ("Wir > diskutieren > mit unterschiedlicehn Partnern weiter über Vorschläge für ein > bedingungsloses Grundeinkommen.") Fakt ist auch, die Zahl der > Grundeinkommensbefürworter in WASG wie Linkspartei.PDS steigt. Dafür > habe > ich hart gekämpft und gearbeitet. Und an diesem Erfolg gilt es > anzuknüpfen > und ihn nicht wegzureden oder wegzuinterpretieren. > > > > Beim Parteitag lag nun ein Antrag für ein BGE mit Bemessungsgrenze vor. > Unklar an den konkreten Formulierung des Antrages war zum einen die > konkrete > Höhe der Bemessungsgrenze und ob das BGE als Negativsteuer oder als > Sozialdividende gezahlt werden soll. Schon wegen dieser Unklarheiten, aber > auch weil die Mehrzahl der Delegierten nicht zentrale Akteure bei der WASG > überfordern wollte, hätte dieser Antrag keine Mehrheit bekommen. Das war > schon im Vorfeld klar abzusehen. (An diesem Tag stimmte die > überwältigende > Mehrheit der Delegierten bei der linkspartei.PDS immer für den Kompromiss > und gegen alle vorliegenden Änderungsanträge) > > Mir war wichtig, dass die Ablehnung dieses konkreten Antrages in der > konkreten Parteitagssituation nicht als negativer Abschluss der Debatte > ums > Grundeinkommen interpretiert werden kann. Hätte es nun eine > leidenschaftliche Gegenrede gegen die Idee des Grundeinkommens gegeben und > hätte diese Gegenrede dann eine große Mehrheit bekommen, dann hätte man > die > absehbare Mehrheitsentscheidung klar als Positionierung des Parteitages > gegen das BGE interpretieren können. Deswegen habe ich für den bisher > erreichten Kopmpromiss geworden und deutlich gemacht, dass man den > Diskussionsbedarf, den es zum Thema BGE einfach noch in unserer Partei > gibt, > nicht wegstimmen kann und angeregt, mal auf einem Parteitag umfangreicher > diese Frage zu diskutieren. (Im übrigen habe ich in dieser so genannten > Gegenrede noch einmal unterstrichen, dass ich eine glühende Verfechterin > dieser Idee bin und nur gutes übers BGE gesagt.)Dadurch ist auch nach der > Abstimmung, die Tür weit offen für eine Debatte. > > Da wir als Linkspartei demnächst nicht auf Bundesebene in > Regierungsverantwortung kommen, besteht auch keine Notwendigkeit, > möglichst > schnell unsere Abgeordneten per Beschluss aufs BGE zu verpflichten. Viel > wichtiger ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt, möglichst viele Menschen in > und > außerhalb unserer Partei fürs BGE mit guten Argumenten nachhaltig zu > überzeugen. Und da hilft uns das Offenhalten der Debatte, die Zeit ist > auf > Seite des Grundeinkommens. > > > > Insofern war tatsächlich Kalkül bei mir dabei, aber kein Parteikalkül, > sondern das Bestreben, eine Fortführung der Debatte, die uns , wenn die > Zeit > und die ARgumente noch ein bisschen für uns gearbeitet habe, MEhrheiten > in > der gemeinsamen neuen LINKEN fürs BGE bringt. > > > > Herzliche Grüße > > > > Katja > > > > > _____ > > Von: rblaschke at aol.com [mailto:rblaschke at aol.com] > Gesendet: Montag, 26. März 2007 23:06 > An: katja.kipping.lt at bundestag.de > Betreff: Fwd: [Debatte-Grundeinkommen] Die linken Parteitage und ein BGE > > > Zur Kenntnis! Auch über dich! > > > -----Ursprüngliche Mitteilung----- > Von: wo-no at gmx.de > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Verschickt: Sa., 24. Mrz. 2007, 16:04 > Thema: [Debatte-Grundeinkommen] Die linken Parteitage und ein BGE > > > Beide Parteitage lehnen die Forderung nach einen Bedingungsloses > > Grundeinkommen ab > > > > Linkspartei.pds > > "Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen wird vom > > Parteitag mit großer Mehrheit abgelehnt. Auch Katja Kipping, > > stellvertretende Parteivorsitzende der Linkspartei.PDS und Verfechterin > > des Grundeinkommens, appelliert an die Delegierten, zum gegenwärtigen > > Zeitpunkt diese Forderung nicht zu übernehmen, da die > > Positionsentwicklung noch nicht abgeschlossen sei." > > Quelle: > > http://parteitagsportal.de/cms/content/view/53/29/ > > > > WASG > > "Die Position zu einem bedingungslosen Grundeinkommen wird mit großer > > Mehrheit abgelehnt." > > Quelle: > > http://parteitagsportal.de/cms/content/view/50/26/ > > > > Lustig, vor allen das von der Kipping. > > So gesehen müßte sie auch die Forderung nach einer Entwicklung zu einem > > "Demokratischen Sozialismus" ablehnen, da dieser ja auch für das 21. > > Jahrhundert noch formuliert werden soll. Wenn ich daran denke, dass sie > > als Sprecherin des Netzwerkes Grundeinkommen fungiert, bekomme ich > > Bauchschmerzen. > > http://www.grundeinkommen.info/index.php?id=87 > > > > Gruß > > Wolfgang Noack > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > _____ > > Kostenlos: AOL eMail > 2 GB Speicherplatz sowie erstklassiger Spam- und eMail Virenschutz. > Sichern Sie sich Ihre persönliche eMail Adresse noch heute! > > -------------- nächster Teil -------------- > Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... > URL: > http://listi.jpberlin.de/mailman/private/debatte-grundeinkommen/attachments/ > 20070327/6e0a9cd1/attachment.html > > ------------------------------ > > Message: 2 > Date: Tue, 27 Mar 2007 21:29:31 +0200 > From: "Georg Jaehnig" > Subject: [Debatte-Grundeinkommen] "Ultraneoliberales Konzept" > To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Message-ID: > > Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1; format=flowed > > Hallo, > > hier ein interessanter Artikel in der taz zur > Grundeinkommens-Diskussion in der CDU-Programmkommission. > > http://www.taz.de/pt/2007/03/27/a0170.1/text > > [...] "Ohne die Unterstützung der Vorsitzenden Angela Merkel hätte > dieses Symposium nicht stattgefunden", sagt ein Mitarbeiter der > Parteizentrale. Wobei gleichzeitig das Gegenteil richtig ist: Merkels > Generalsekretär Ronald Pofalla hält nicht viel von dem Konzept. So > stellt sich die Frage: Worin besteht der Mehrwert für die CDU, wenn > die Partei über ein extrem erklärungsbedürftiges, teures und > utopisches Modell redet? "Abgrenzung zur SPD", antwortet ein > CDU-Abgeordneter. Klingt plausibel: SPD und Gewerkschaften lehnen das > Grundeinkommen ab, weil es als Angriff auf die Arbeitsgesellschaft > schlechthin verstanden wird. > > [...] > > Philipp Mißfelder, Chef der Jungen Union, betont dagegen eher den > anderen Strang der CDU-Debatte. In seinen Augen "würde das > Grundeinkommen zur Übersichtlichkeit" des Sozialsystems beitragen. > Neben diesem Wunsch nach Entbürokratisierung gebe es ein weiteres > Motiv. Eigentlich verberge sich hinter dem Grundeinkommen doch ein > "ultraneoliberales Konzept", sagt Mißfelder. Das Grundeinkommen als > Crossover also, als zeitgemäße Fusion zweier alter Stränge, die beide > Seiten zufriedenstellt? Mißfelder ist skeptisch: Die > Durchsetzungschancen betrachtet er als "sehr, sehr gering". Nicht > einmal in der Programmkommission gebe es eine Mehrheit. > > -- > amike, Georg > > http://serchilo.net - share your browser shortcuts + use them anywhere > http://del.icio.us/tag/grundeinkommen - Bedingungsloses Grundeinkommen > > > ------------------------------ > > Message: 3 > Date: Thu, 29 Mar 2007 11:14:19 +0200 > From: Rüdiger Heescher > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE > To: Tobias Crefeld > Cc: BGE Liste > Message-ID: <88D031D7-654C-4B05-8A75-5EE2389F5B03 at attac.de> > Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1" > > Hallo Grundeinkommensenthusiasten > > Es ging bei dem Parteitag besser gesagt Parteitagen beider Parteien > darum ein Fusionspapier zu erarbeiten. > > Das Programm kommt später. > > Zum anderen hätte es noch keine Mehrheit gegeben. Das wäre abzusehen > gewesen. Undbevor man sich eine blutige Nase holt muss man im Vorfeld > noch viel mehr aufklären und Menschen überzeugen. > > Einfach nur einen Antrag zu stellen überzeugt noch nicht. > > Dann noch was zu Programmen von Parteien. > > Die sind schnell makulatur, wenn es um die Umsetzung geht. Eine > Partei funktioniert nur mit den Menschen und nicht mit verordneten > Programmen, die beschlossen wurden. > > Wenn im Programm Grundsicherung drin stehen wird meientwegen, dann > kann es genausogut sein, dass die Menschen in der Partei abr dann ein > bGE wollen und es auch propagieren egal was im Programm drin steht. > > Ich würde da jetzt nicht soveil gewicht drauf legen > > Und Katja hat dieses auch so begründet. > > let's face it! > (http://www.attac.de/heiligendamm07/ > http://www.norden-gegen-g8.info/) > > Rüdiger > > ------ > Rüdiger Heescher > Lohe 10a > D-25436 Uetersen > Tel: +49-(0)4122-989087 > email: heescher at attac.de > Videofon: ruedigerheescher > jabber und alle XMPP Server > Skype: ruediger_heescher > > Postfach 1202 > D-49549 Ladbergen > > > ----- > "Ich bin nun überzeugt, dass der höchste Akt der Vernunft, der, in > dem sie alle Ideen umfasst, ein ästhetischer Akt ist und dass > Wahrheit und Güte nur in der Schönheit verschwistert sind." > > Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) > > > > > Am 26.03.2007 um 07:54 schrieb Tobias Crefeld: > > > Ich bin der Meinung, dass Personen, die aus parteitaktischem Kalkül > > bereit sind, der Idee des BGE in den Rücken zu fallen, als Sprecher > > FÜR > > das BGE ungeeignet sind: > > > > "Kapitel Sozialsysteme: > > Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen wird vom > > Parteitag mit großer Mehrheit abgelehnt. Auch Katja Kipping, > > stellvertretende Parteivorsitzende der Linkspartei.PDS und > > Verfechterin > > des Grundeinkommens, appelliert an die Delegierten, zum gegenwärtigen > > Zeitpunkt diese Forderung nicht zu übernehmen, da die > > Positionsentwicklung noch nicht abgeschlossen sei." > > > > (Quelle: http://parteitagsportal.de/cms/content/blogcategory/18/29/ ) > > > > Wir sollten uns vielleicht generell davon lösen, Berufspolitiker an > > derart herausgehobene Position einzusetzen. > > > > -- > > Gruß, > > Tobias. > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > -------------- nächster Teil -------------- > Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... > URL: > http://listi.jpberlin.de/mailman/private/debatte-grundeinkommen/attachments/ > 20070329/a3b7443e/attachment.html > > ------------------------------ > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen mailing list > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > Ende Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 24, Eintrag 36 > ******************************************************************** > > -- > No virus found in this incoming message. > Checked by AVG Free Edition. > Version: 7.5.446 / Virus Database: 268.18.22/739 - Release Date: > 29.03.2007 > 13:36 > > -- > No virus found in this outgoing message. > Checked by AVG Free Edition. > Version: 7.5.446 / Virus Database: 268.18.22/739 - Release Date: > 29.03.2007 > 13:36 > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail From axel.tigges at gmx.de Sun Apr 1 21:17:39 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Sun, 01 Apr 2007 21:17:39 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <20070330000318.0bf07239@tux3d.tangocharly> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <88D031D7-654C-4B05-8A75-5EE2389F5B03@attac.de> <20070330000318.0bf07239@tux3d.tangocharly> Message-ID: <20070401191739.321060@gmx.net> Ein Programm, ist ein Programm ist ein Pro Gramm. Ein Kilogramm ist 1000 mal schwerer, also Menschen in Parteien meinen unter dem Dach dieses Programms können sie Wähler gewinnen, auf Kosten drer, die ein anders Programm haben. Doch das Spiel heißt immer VOR der Wahl und NACH der Wahl. Und gibt es noch Menschen, die da Politikern noch glauben können? Es geht immer um handfeste Interessen, denn ein Abgeordneter der Roten, der Gründen oder wer auch immer teilt sein Abgeordnetengehalt nicht mit einem Hartz 4 -Empfänger, so gibt es Parteidisziplin und -Zwang, natürlich nach Art. 38,1 völlig illegitim, doch wen interssiert das schon, von denen, die das Volk verschaukeln wollen, und das tun sie alle ohne Ausnahme. Ja, wenn sie dann in Pension sind, dann wird klarer geredet: Heiner Geißler, Norbert Blüm, Erhard Eppler reden ja viel radikaler wie die Roten im Bundestag, somit wird deutlich, Parteien gibt es in 10 Jahren nicht mehr. > > Zum anderen hätte es noch keine Mehrheit gegeben. Das wäre abzusehen > > gewesen. Undbevor man sich eine blutige Nase holt muss man im > > Vorfeld noch viel mehr aufklären und Menschen überzeugen. > > Was für eine "blutige Nase"? Demokratie funktioniert nun mal so, dass > man nicht nur Propaganda und Werbung macht, sondern zwischendrin auch > feststellt, ob man eine Mehrheit hat oder nicht. Wenn einem dagegen > Friede-Freude-Eierkuchen wichtiger ist, dann meidet man diese > Entscheidung. > > > Ein uralter, amerikanischer union-song, der m.W. erstmals durch Merle > Travis bekannt gemacht wurde, heißt: "which side are you on?" > Eindeutig Stellung beziehen ohne Taktieren überzeugt noch immer die > meisten Menschen. Schade, dass dies bei den "modernen", > pfründebewahrenden Politikern weitgehend in Vergessenheit geraten ist. > > > > Die sind schnell makulatur, wenn es um die Umsetzung geht. Eine > > Partei funktioniert nur mit den Menschen und nicht mit verordneten > > Programmen, die beschlossen wurden. > > Über die Zusammensetzung der Parteitage der im Bundestag vertretenen > Parteien wollen wir mal lieber betreten den Mantel des Schweigens > breiten. Eine auch nur irgendwie geartete Repräsentanz der Bevölkerung > ist das schon lange nicht mehr. > > Aber Du hast natürlich recht, dass die Parteischiene immer weniger > funktioniert, weil Programme immer mehr verkompromißmeiert werden, in > der Hoffnung, noch ein halbes Prozentchen mehr Stimmen einzusammeln. > Sie sind nur noch als Vehikel für Lobbys aktiv. > > > > Wenn im Programm Grundsicherung drin stehen wird meientwegen, dann > > kann es genausogut sein, dass die Menschen in der Partei abr dann > > ein bGE wollen und es auch propagieren egal was im Programm drin > > steht. > > Genau deswegen ist es nach PartG nicht nur das ureigenste Recht des > Parteitags, sondern sogar seine Pflicht, dieses Programm zu beschließen. > Dann muss man nämlich nicht von Mehrheiten fantasieren, sondern bekommt > harte Fakten. > > > -- > Gruß, > Tobias. > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail From iovialis at gmx.de Mon Apr 2 23:09:13 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Tue, 3 Apr 2007 00:09:13 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Rentier Message-ID: <00a501c7756b$2ad9b650$0201a8c0@iovialis> Hallo zusammen, scheinbar gibt es ein paar BGE-Befürworter, die alle Menschen "zum Hirsch" machen wollen *lol* Heute habe ich bei WikiPedia die Doppelbedeutung des Worts "Rentier" gefunden: einmal ist dieser Begriff die Bezeichnung für eine Hirschart, und einmal die Bezeichnung für eine Person (französisch ausgesprochen), die von regelmäßigen Zahlungen aus angelegtem Kapital lebt. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rentier Ich würde gern "ein Hirsch" sein und mein Kapital im Konsum anlegen, aus dem dann regelmäßige Zahlungen für mein Leben resultieren. Vielleicht gibt's ja noch mehr "Hirsche" ;-) Viele Grüße aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org From Netzwerk_BGE at gmx.net Sun Apr 1 12:08:04 2007 From: Netzwerk_BGE at gmx.net (Netzwerk_BGE) Date: Sun, 1 Apr 2007 12:08:04 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?SPD_und_Gewerkschafter_ge?= =?iso-8859-1?q?gen_B=FCrgergeld_AW=3A_Debatte-grundeinkommen_Nachr?= =?iso-8859-1?q?ichtensammlung=2C_Band_24=2C_Eintrag_36?= References: Message-ID: <20070401100705.4DFC11ED890@ilpostino.jpberlin.de> Danke Ines Eck! Du bringst es genau auf den Punkt! "Die LINKE." muss deshalb sehr genau aufpassen, was da mit den "Chicago-Gewerkschaftern" in der WASG auf sie zukommt. Ich möchte nicht alle Gewerkschafter da einreihen, aber einem SEHR hohen %-Satz der "Hauptamtlichen" sind die "GeHA(r)TZ-IVteilten" ziemlich scheissegal. Fast JEDEr "GeHA(r)TZ-IVteilte(r)" den ich kenne, (und wir haben bei uns im Tauschring Memmingen sehr Viele), wäre mit dem Ulmer TransferGrenzen-Modell (TG-M) höchst zufrieden. Denn damit hätten Sie gegenüber jedem Arbeitsanbieter ein sehr verstärkte Verhandlungs- position, eben genauso wie Du das in Deinem Mail genau erkannt hast. Ciao Peter Scharl http://www.Ulmer-BGE-Modell.de Eine neue sehr aussagekräftige Grafik-Datei zum TG-M: http://www.ulmer-bge-modell.de/BGE-Ulmer-TGM.pdf ************************************************************************* | ----- Ursprüngliche Nachricht ----- | Von: ines.eck at textlandschaft.de (Ines Eck) | Gesendet am: Freitag, 30. März 2007 14:45 | An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de | Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] SPD und Gewerkschafter gegen Bürgergeld AW: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 24, Eintrag 36 | | Der Grund, warum Gewerkschaften und SPD ein Bürgergeld ablehnen ist: | Ein Großteil Ihrer Beitragszahler würden arbeitslos. | | Das wurde ausgesprochen. | Gewerkschafter und SPD-Vertreter können als Angestellte und | Interessenvertreter von Angestellten kein Mitleid mit denen haben, die in | Hartz4Verhältnissen in Armut und weitgehend ohne Bürgerrechte leben und | arbeiten müssen. Ich wäre zum Zeitpunkt bereits froh, wenn ein bedingtes | Bürgergeld durchgesetzt werden könnte, in dem sich Menschen innerhalb eines | bestimmtes Budgets Arbeitsgelegenheiten selbständig suchen und Stundenlöhne | verhandeln können, um Hartz4Verhältnisse verlassen zu können. | | Herzlich ines eck | www.anwaelte-gegen-hartz4.de | www.textlandschaft.de| From Rblaschke at aol.com Mon Apr 2 11:19:54 2007 From: Rblaschke at aol.com (Rblaschke at aol.com) Date: Mon, 2 Apr 2007 05:19:54 EDT Subject: [Debatte-Grundeinkommen] taz heute Message-ID: gegen niedrige soziale Leistungen, einige als "Grundeinkommen" bezeichnet, und für Bedingungen (ein bisschen Zwang darf ja sein) - schlechte Kombination _http://www.taz.de/pt/2007/04/02/a0150.1/textdruck_ (http://www.taz.de/pt/2007/04/02/a0150.1/textdruck) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From robert.ulmer at gmx.de Mon Apr 2 15:00:53 2007 From: robert.ulmer at gmx.de (Robert Ulmer) Date: Mon, 02 Apr 2007 15:00:53 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] 04. April Grundeinkommen national und /oder global? Message-ID: <20070402130053.302490@gmx.net> noch mal zur Erinnerung, wird sicherlich interessant, übermorgen, Gruß Robert KRITISCHER BEWEGUNGSDISKURS 2007 'Globale Soziale Rechte' mindestens einmal monatlich, mittwochs 19.00 Uhr in der rls (ND-Gebäude) Alter Konferenzraum 1.Stock Franz Mehring-Platz 1 10243 Berlin Veranstaltung [3] Mittwoch 4.April 2007 Ronald Blaschke / Rolf Künnemann: Forderung nach Grundeinkommen: National und / oder global!? Strategisch reicht es nicht aus, lediglich nach einer individuellen sozialen Sicherung zu fragen. Diese hängt nicht nur von finanziellen Transferleistungen ab, sondern ebenso von verläßlicher sozialer Infrastruktur. Wird das GE global diskutiert, sollte es in das Ziel 'Globaler Sozialer Rechte' integriert sein. Ein würdevolles Leben wäre erst sichergestellt, wenn alle an gesellschaftlichen Prozessen partizipieren, Gesellschaft mitgestalten könnten. Das verlangte sowohl eine umfassende Demokratisierung aller Bereiche, auch der sozialen Infrastrukturen selbst, als auch Freiheit vom Zwang zur Erwerbstätigkeit. Dies aber ist keine Forderung, die an einen Adressaten zu richten wäre. Umzusetzen wäre sie erst, wenn eine überwiegende Mehrheit sich als gesellschaftliches Subjekt begriffe, dem das Recht zusteht, sich gesellschaftliche Bedingungen gestaltend anzueignen. Nur so wäre freie Verfügung über eigenes Leben, bei ökonomischer Unabhängigkeit, durch gerechtere Verteilung des gesamtgesellschaftlich erarbeiteten Reichtums, in einem demokratischen Gemeinwesen erreichbar. Wie wäre ein sozial und ökologisch verträglicher Lebensstandard auszuhandeln, der Akzeptanz erreicht? Wie ist mit regional unterschiedlichen Standards umzugehen? Wie könnten erste Schritte aussehen? In welchem Verhältnis sollten Staat und Gesellschaft stehen? Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen und lebhafte Diskussionen ... Roland Klautke, Brigitte Oehrlein sowie ABSP, attac, BdWi, DGB-Jugend, FelS, medico, rls Mehr unter www.Bewegungsdiskurs.de Dort findet Ihr auch die Thesenpapiere zur Veranstaltung!!! -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : winmail.dat Dateityp : application/ms-tnef Dateigröße : 3072 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : -------------- nächster Teil -------------- _______________________________________________ Kritischer_Bewegungsdiskurs mailing list Kritischer_Bewegungsdiskurs at bewegungsdiskurs.de http://lists.bewegungsdiskurs.de/cgi-bin/mailman/listinfo/kritischer_bewegungsdiskurs From rs at reinerskunstwerkstatt.de Sun Apr 1 11:19:17 2007 From: rs at reinerskunstwerkstatt.de (Reiner Schmidt) Date: Sun, 1 Apr 2007 11:19:17 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE Message-ID: <200704011119.18985.rs@reinerskunstwerkstatt.de> Hallo, Also, ich sehe das viel pragmatischer. Kipping steht hier nur zufällig. Alle unsere Politiker sind an einem gesicherten Grundeinkommen interessiert. Zuerst natürlich am eigenen. Dieses entsteht bei gewählten Berufspolitikern recht schnell (1 Wahlperiode ? man möge mich korrigieren) und bewegt sich in einer Höhe von der wir hier als bedingungsloses Grundeinkommen nur träumen können. Parlamentarisch taktisch sinnvoll sind da schon Positionsentwicklungen die abgeschlossen werden müssen bevor die Fettnäpfchen einem das gesicherte Grundeinkommen vermindern könnten. Auch versteht es dieses parlamentarisch demokratische bürokratische System hervorragend kritische Geister mit scheinbar ungeheuer wichtiger Arbeit (Mindestlohn, Unterhaltsgeld, Kindergartenplätze, Elterngeld nur für Reiche und unendlich usw.) dauerhaft erfolgreich zu zu müllen und stellt dafür auch ausreichende Mittel bereit um so die schleichende Korruptionsintegrierung erfolgreich voran zu treiben. In diesem Kontext gibt es nur eine Lösung: Wir müssen zum Boykott aller Politiker und Parteien aufrufen, die das bGe nicht ernst nehmen wollen. Erst recht wenn sie Sprecherinnen sind (für was ?) Im Zusammenhang mit der Linken finde ich das schon logisch wenn sich diese nach weltweitem Verlust des klassischen Klassenkampfes zu den neuen nostalgischen Konservativen in der vermutlich letzten Blüte des Kapitalismus entwickeln. Wir sollten deutlicher machen das jede Wahlstimme für eine Partei oder Politiker diese darin bestätigt mit ihrem Quatsch fort zu fahren. Die glauben wir wollten das ! Wir sollten unterschiedliche Vorschläge und Modelle zu einem bGe nach den 4 Kriterien bewerten. Sollten die Kriterien nicht alle erfüllt sein gilt der Boykott. Dann müssten auch Straubhaar und Althaus allermindestens noch 150 ? zulegen um nicht boykottiert zu werden. mit freundlichen Grüßen Reiner Schmidt From tc-wasg at onlinehome.de Sun Apr 1 00:39:00 2007 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Sun, 1 Apr 2007 00:39:00 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> Message-ID: <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> On Fri, 30 Mar 2007 18:56:16 +0200 "Ingo Groepler-Roeser" wrote: > Einerseits - so und ähnlich schreiben hier TeilnehmerInnen - sollte > man künftig davon absehen, Personen mit parteipolitischem Kalkül als > SprecherInnen für das BGE zu involvieren und andererseits wird > offenbar erwartet, daß Katja Kipping eine eindeutige > Positionsbestimmung der Partei (welcher auch immer) hätte > herbeiführen müssen. Etwas überrascht mich diese widersprüchliche > Auffassung schon. Würde mich auch überraschen. Da aber zumindest hier in der Mailingliste niemand Forderungen zum Programm der L.PDS aufgestellt hat, gibt es auch keinen Widerspruch. Jörg Drescher sprach es bereits an: Wahrscheinlich sind Berufspolitiker einfach generell ungeeignet für solche Sprecherpositionen. -- Gruß, Tobias. From moka-mo at web.de Tue Apr 3 23:45:02 2007 From: moka-mo at web.de (Monika) Date: Tue, 03 Apr 2007 23:45:02 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?ein_link_zum_Thema_genver?= =?iso-8859-1?q?=E4nderte_Nahrungsmittel?= In-Reply-To: <00a501c7756b$2ad9b650$0201a8c0@iovialis> References: <00a501c7756b$2ad9b650$0201a8c0@iovialis> Message-ID: <4612CADE.1060609@web.de> http://www.archiv-grundeinkommen.de/fromm/Fromm-Grundeinkommen.htm From moka-mo at web.de Wed Apr 4 00:17:22 2007 From: moka-mo at web.de (Monika) Date: Wed, 04 Apr 2007 00:17:22 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?2=2EVersuch_ein_link_zum_?= =?iso-8859-1?q?Thema_genver=E4nderte_Nahrungsmittel?= In-Reply-To: <4612CADE.1060609@web.de> References: <00a501c7756b$2ad9b650$0201a8c0@iovialis> <4612CADE.1060609@web.de> Message-ID: <4612D272.9020201@web.de> http://www.dosto.de/gengruppe/texte/einfuehrung/einf7.htmlMonika > --------------------------- > > > > > ----- > > > > ___________________________ > > JPBerlin - Mailbox u. politischer Provider > Genugfueralle Mailingliste - Eine Mailingliste im Rahmen von Attac > Zu Optionen und zum Austragen: > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/genugfueralle > From info at psgd.info Wed Apr 4 01:27:38 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Wed, 4 Apr 2007 01:27:38 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <200704011119.18985.rs@reinerskunstwerkstatt.de> References: <200704011119.18985.rs@reinerskunstwerkstatt.de> Message-ID: <200704040127.39361.info@psgd.info> Hallo Reiner, hallo Liste, Dein Vorschlag des "passiven Widerstands" ist nicht ausreichend. Deinen Wahlzettel gibst Du (oder auch nicht) unbeobachtet von der Öffentlichkeit ab. Und unser heutiges Wahlrecht entscheidet nach der Zahl der abgegebenen Stimmen. Die politische Denke läuft anders: jede Stimme, die nicht abgegeben wurde, hat mein "Gegner" auch nicht erhalten! Wichtig ist das aktive Eintreten für ein BGE, sei es am http://grundeinkommenstag.org (12. Mai 2007) oder auch durch Beitritt in eine der Grundeinkommensparteien. Katja Kipping´s BGE-Problem liegt m.E. nicht in ihrer Person oder Partei. Das Problem liegt am mangelnden Bekenntnis der BGE-Befürworter. Die "Hetzjagd", die auf Katja Kipping zur Zeit hier im Netzwerk veranstaltet wird, finde ich unerträglich. Möchten wir erfolgreich ein wirkliches BGE umsetzen, müssen wir unseren Mitstreitern in den "etablierten" Parteien tatkräftige Argumente liefern. Dies ist nur durch AKTIVE Bekenntnis zum BGE möglich. Passive Wahlenthaltung stärkt unseren Gegnern den Rücken; denn eine Stimme die sie nicht bekommen haben, hat auch das BGE nicht bekommen! Matthias Dilthey 12.05.07 ist Grundeinkommenstag! http://grundeinkommenstag.org Am Sonntag, 1. April 2007 11:19 schrieb Reiner Schmidt: > Hallo, > > Also, ich sehe das viel pragmatischer. > Kipping steht hier nur zufällig. > Alle unsere Politiker sind an einem gesicherten Grundeinkommen > interessiert. Zuerst natürlich am eigenen. Dieses entsteht bei gewählten > Berufspolitikern recht schnell (1 Wahlperiode ? man möge mich korrigieren) > und bewegt sich in einer Höhe von der wir hier als bedingungsloses > Grundeinkommen nur träumen können. > Parlamentarisch taktisch sinnvoll sind da schon Positionsentwicklungen die > abgeschlossen werden müssen bevor die Fettnäpfchen einem das gesicherte > Grundeinkommen vermindern könnten. > Auch versteht es dieses parlamentarisch demokratische bürokratische System > hervorragend kritische Geister mit scheinbar ungeheuer wichtiger Arbeit > (Mindestlohn, Unterhaltsgeld, Kindergartenplätze, Elterngeld nur für Reiche > und unendlich usw.) dauerhaft erfolgreich zu zu müllen und stellt dafür > auch ausreichende Mittel bereit um so die schleichende > Korruptionsintegrierung erfolgreich voran zu treiben. > In diesem Kontext gibt es nur eine Lösung: > Wir müssen zum Boykott aller Politiker und Parteien aufrufen, die das bGe > nicht ernst nehmen wollen. Erst recht wenn sie Sprecherinnen sind (für was > ?) > > Im Zusammenhang mit der Linken finde ich das schon logisch wenn sich diese > nach weltweitem Verlust des klassischen Klassenkampfes zu den neuen > nostalgischen Konservativen in der vermutlich letzten Blüte des > Kapitalismus entwickeln. > > Wir sollten deutlicher machen das jede Wahlstimme für eine Partei oder > Politiker diese darin bestätigt mit ihrem Quatsch fort zu fahren. Die > glauben wir wollten das ! > > Wir sollten unterschiedliche Vorschläge und Modelle zu einem bGe nach den 4 > Kriterien bewerten. Sollten die Kriterien nicht alle erfüllt sein gilt der > Boykott. > Dann müssten auch Straubhaar und Althaus allermindestens noch 150 ? zulegen > um nicht boykottiert zu werden. > > mit freundlichen Grüßen > > Reiner Schmidt > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From rblaschke at aol.com Thu Apr 5 13:18:20 2007 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Thu, 05 Apr 2007 07:18:20 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Interview Blaschke junge welt Message-ID: <8C9458B4079E5A6-1D30-327E@mblk-r34.sysops.aol.com> Interview Blaschke junge welt http://www.jungewelt.de/2007/04-04/055.php ________________________________________________________________________ Kostenlos: AOL eMail 2 GB Speicherplatz sowie erstklassiger Spam- und eMail Virenschutz. Sichern Sie sich Ihre persönliche eMail Adresse noch heute! -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From nurleute at googlemail.com Thu Apr 5 19:54:39 2007 From: nurleute at googlemail.com (Guido Casper) Date: Thu, 5 Apr 2007 19:54:39 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Sprache und Grundeinkommen In-Reply-To: <00f701c76e55$6d312000$0201a8c0@iovialis> References: <00f701c76e55$6d312000$0201a8c0@iovialis> Message-ID: Hallo Jörg, ich finde das eine wichtige Feststellung. Die Sprache "macht" unsere Gedanken. Friedrich Nietzsche schrieb: "Der wirkliche Machtinhaber der Zukunft wird der sein, der neue Sprachregelungen durchsetzen kann." Auch die Politiker wissen, welch mächtiges Werkzeug die Sprache sein kann. Daher haben sie die Begriffsverdrehung zu ihrer Spezialität gemacht. Sie haben dazu sogar ihre eigene Sprache erfunden. Es ist die [Baader-Zitat] "Nagel-mich-nicht-fest-Sprache der zerebralen Darmverschlingung, mit der sich viel, ununterbrochen und zu allem reden lässt, ohne dass man sich festlegen müsste oder Gefahr laufen würde, irgendwelchen Wählergruppen zu vergraulen". Es ist eine Sprache, die ihre Wörter sinnentleert. Wer hätte z.B. gedacht, dass mit "Kopfpauschale" und "Gesundheitsprämie" dasselbe Prinzip beschrieben wird. Oder was ist mit "sozialer Gerechtigkeit"? Was bitte soll das sein? Ein sinnloserer Begriff ist mir noch nicht begegnet. Wenn Herr Rüttgers fordert, dass ein Mensch, der jahrzehntelang in die Sozialkassen einbezahlt hat, dann auch länger ALG bezieht, als ein 20-jähriger und nicht vom Sozialsystem mit ihm auf eine Stufe gestellt wird - ist das gerecht?? Na klar ist das gerecht!! Aber ist das auch sozial? Nein. Sozial ist es, den Schwächsten zu helfen - denen, die sich nicht selbst helfen können. --- oOo --- Konfuzius sagte: "Wenn die Wörter ihre Bedeutung verlieren, verlieren die Völker ihre Freiheit." Genau das passiert. Die Politiker sprechen [Baader-Zitat] "eine Sprache, die gescheit klingt und dennoch inhaltsleer ist; eine Sprache auch, die banale Aussagen auf Stelzen stellt und sie damit wie bedeutende Gedanken daherstolzieren lässt." Übrig bleiben Worthülsen, die Wahrheit und Lüge ununterscheidbar machen. Durch eine permanente Taktik des Verschleierns und Verkomplizierens nehmen wir kaum noch wahr, wie unsere Freiheit im täglichen Leben immer weiter eingeschränkt wird. George Orwell nannte das "Neusprech." Ein gewisser Herr Rockwell schrieb: "Orwell musste die Idee des Neusprech nicht erfinden, er musste nur dem einen Namen geben, was Regierungen schon immer gemacht haben, ... nämlich die Realität mit doppelzüngigen Begriffen zu verschleiern, zu verdrehen und zu verfälschen." Ich bevorzuge eine einfache, klare Sprache. Wenn wir neue Begriffe brauchen, dann nur weil die Existierenden verhunzt worden sind. --- oOo --- Mir ist es dabei völlig schnurz, ob ich die Parteien oder die politischen Führer überzeugen kann. Meine Version des Grundeinkommens (ich hatte schon daran gedacht, sie "Casper-Modell" zu nennen, aber dann könnten die Leute sich verarscht vorkommen :-) funktioniert nur, wenn die politische Kaste entmachtet wird. Das Parteiensystem in der jetzigen Form - ja das ganze System der Machtverteilung - ist ein Auslaufmodell. Junge Leute engagieren sich immer weniger in Parteien. Sie suchen sich ihre Wege "um die bestehenden Systeme herum". Es wird nicht lange dauern, und sie nehmen es nicht mehr hin, dass ihnen die politische Kaste nicht nur im Wege steht, sondern ihnen gar Schaden zufügt. Dieser Schaden entsteht nicht nur durch eine Vielzahl von Fehlentscheidungen, sondern - und das wiegt viel schwerer - durch die systematische (wenn auch bestenfalls unbeabsichtigte) Zerstörung der demokratischen Kultur. Die politischen Führer werden das Grundeinkommen niemals aufgrund der besser vorgetragenen Argumente (oder gar der besseren Argumente) beschließen. Der einzige Weg, dass Grundeinkommen durchzusetzen, ist, die Menschen auf der Strasse davon zu überzeugen. Eigentlich ist daran auch gar nichts auszusetzen, denn so sollte es sein. Aber ich will das auf eine ehrliche Art und Weise tun, in einer einfachen und klaren Sprache, die von den Menschen auf der Strasse verstanden wird. So kann die einfache Sprache ein ebenso mächtiges Werkzeug sein, wie der politische Neusprech. Guido On 3/24/07, Joerg Drescher wrote: > Hallo zusammen, > > wie einige wissen, lebe ich in Kiew und arbeite hier als Übersetzer und > Sprachlehrer. Dabei fällt mir immer wieder auf, daß die russische Sprache > etwas anders funktioniert, als die deutsche, englische oder französische. > Ich denke oft, daß deshalb der Kommunismus in den slawischsprachigen Ländern > eher Fuß fassen konnte. > > Im russischen (und anderen slawischen Sprachen) sagt man nicht "Ich habe" > (im Sinne von "Ich besitze"), sondern hier heißt es (wörtlich übersetzt): > "bei mir gibt es". Es existieren noch mehr Beispiele, die "weicher" > ausdrücken, wem etwas gehört, wer etwas tun muß oder was man braucht. > > Kann es nun sein, daß unsere Sprache ein wichtiger Hemmschuh bei der > Einführung eines Grundeinkommens ist? Es wäre eine Überlegung wert, wie weit > die Sprache auf unsere Vorstellungen und unser Denken Einfluß haben - mir > fällt es nur deshalb auf, weil ich täglich damit umgehen muß. Was meint ihr? > > Viele Grüße aus Kiew, > > Jörg (Drescher) > --------------------------------------- > 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 > http://grundeinkommenstag.org > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > From Rblaschke at aol.com Fri Apr 6 18:59:03 2007 From: Rblaschke at aol.com (Rblaschke at aol.com) Date: Fri, 6 Apr 2007 12:59:03 EDT Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Die klassische US-amerikanische Negativsteuer ... Message-ID: Die klassische US-amerikanische Negativsteuer ... _http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=2078516/1ldbzz/_ (http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=2078516/1ldbzz/) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Rblaschke at aol.com Fri Apr 6 19:44:42 2007 From: Rblaschke at aol.com (Rblaschke at aol.com) Date: Fri, 6 Apr 2007 13:44:42 EDT Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Vortragsreihe zum Grundeinkommen an der FU Berlin Message-ID: ? Ein Grundeinkommen für jeden Menschen? Eine Vortragsreihe zum Grundeinkommen an der FU Berlin, Sommer 2007 - siehe Anhang - -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Vortragsplan.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 22954 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From iovialis at gmx.de Fri Apr 6 22:43:32 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Fri, 6 Apr 2007 23:43:32 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Sprache und Grundeinkommen References: <00f701c76e55$6d312000$0201a8c0@iovialis> Message-ID: <005001c7788c$3ddb1130$0201a8c0@iovialis> Hallo Guido (und der Rest der Liste), derzeit habe ich sehr viel Arbeit und in der Ukraine geht's (mal wieder) drunter und drüber. Was die Medien in Deutschland darüber berichten, erschreckt mich, weil es eine Verdrehung der Tatsachen ist. Man sieht die Situation hier aus den Augen der Politik, ohne dabei auf Land und Leute zu achten. Noch schlimmer: der Blick ist durch die Brille Russlands verfälscht. Bei allem, was Du aufgeführt hast, kann ich Dir zustimmen. Leider sehe ich in Deutschland wenig Chancen für das Grundeinkommen, weil dort der "Individualismus" so groß geschrieben wird. Ich mache dafür die Existenzial-Philosophie aus den 60ern (von Satre und Camus) verantwortlich, obwohl diese Philosophen diese Entwicklung vielleicht gar nicht so gewollt hatten. Die Abwesenheit eines "allgemeinen Sinns" führte zu der "individuellen Sinnsuche". Der Markt für Weltanschauungen ist in den westlichen Industrieländern riesig und man will sich nicht festlegen, sondern pickt sich das (vermeintlich) Beste (individuell) heraus und baut sich seine eigene Anschauung zusammen. Daran wäre nichts zu bemängeln, wenn damit nicht die Gemeinschaft (der Fortbestand der Menschheit als Ganzes) gefährdet wäre. Die Ukraine ist in der Hinsicht anders. Das reicht weit in die Geschichte zurück (z.B. war die Ukraine einmal eine Anarchie). Die Bevölkerung wurde durch verschiedene Systeme unterdrückt (z.B. Sowjetunion), wobei sich die Leute hier stark für die Politik interessiert (stärker als in Deutschland), aber eigentlich ihre Ruhe haben wollen, um das zu machen, für das sie sich berufen fühlen: zu leben (und zu arbeiten). Hier ist dieser Individualismus nicht so weit verbreitet, weil die Leute aufeinander angewiesen sind. Es gibt einen kausalen Zusammenhang zwischen "Reichtum" und "Solidarität": je mehr Geld einer Person oder Personengruppe zur Verfügung steht, desto weniger interessiert sie sich für das Leid anderer - das Gewissen wird maximal anonym über Spenden beruhigt, nicht aber durch direkte Hilfe (bei der man sich die Hände schmutzig machen könnte). An der Entwicklung der "deutschen Musik" läßt sich auch sehen, wie es um das Land bestellt ist: gab es in den 70ern noch Musikgruppen, wie "Ton, Steine, Scherben", in den 80ern dann Punkbands (z.B. Slime, Toxoplasma, Daily Terror etc.), in den 90ern dann die "Neue Deutsche Welle" (Nena ua.) und heute "Tokio Hotel". Ein wahres Drama! Ich wollte, es wäre einfacher, aber dann frage ich mich oft, was denn eigentlich passieren muß, damit sich etwas ändert. Die alte "Feindbild-Geschichte" schweißt zwar Menschen zusammen, aber die Krise, in der der Westen steckt, ist die Abwesenheit eines solchen Feindbilds, nachdem die UdSSR zusammengebrochen ist. Die USA versuchten es mit dem "internationalen Terrorismus" (ein Phantom) und machten die arabischen Länder verantwortlich (Personifizierung des Phantoms). Allerdings klappt das auch nicht mehr so richtig, weil die "sinnsuchende Bevölkerung" nicht mehr so einfach auf die "Feinbild-Geschichte" hereinfällt. Deshalb wünsche ich mir manchmal eine "Ufo-Invasion" ;-) Das biblische Babylon haben wir heute wieder mehr, als je zuvor, denn selbst die Leute, die eine gemeinsame Sprache sprechen, verstehen einander nicht mehr. Man war zu ehrgeizig damit beschäftigt, den Turm der Erkenntnis zu bauen, um Gott näher zu sein - und nun können wir in dem Turm herumklettern und aus den vielen Fenstern sehen, um die Welt zu betrachten. Aber wir können uns nicht mehr darüber verständigen, was wir denn sehen. Geschichte wiederholt sich permanent... Vielleicht ist die Ukraine aufgeschlossener für die Ideen eines Grundeinkommens? Wenn ich mehr Luft habe, werde ich den Versuch starten, hier die Idee unters Volk zu bringen - frei nach dem Motto: "Wird der Prophet nicht im eigenen Land gehört, sucht er sich ein anderes." - Dabei bin ich kein Guru oder Prophet (vgl. "Das Leben des Brian") ;-) Viele Grüße soweit aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org ----- Original Message ----- From: "Guido Casper" To: Sent: Thursday, April 05, 2007 8:54 PM Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Sprache und Grundeinkommen Hallo Jörg, ich finde das eine wichtige Feststellung. Die Sprache "macht" unsere Gedanken. Friedrich Nietzsche schrieb: "Der wirkliche Machtinhaber der Zukunft wird der sein, der neue Sprachregelungen durchsetzen kann." Auch die Politiker wissen, welch mächtiges Werkzeug die Sprache sein kann. Daher haben sie die Begriffsverdrehung zu ihrer Spezialität gemacht. Sie haben dazu sogar ihre eigene Sprache erfunden. Es ist die [Baader-Zitat] "Nagel-mich-nicht-fest-Sprache der zerebralen Darmverschlingung, mit der sich viel, ununterbrochen und zu allem reden lässt, ohne dass man sich festlegen müsste oder Gefahr laufen würde, irgendwelchen Wählergruppen zu vergraulen". Es ist eine Sprache, die ihre Wörter sinnentleert. Wer hätte z.B. gedacht, dass mit "Kopfpauschale" und "Gesundheitsprämie" dasselbe Prinzip beschrieben wird. Oder was ist mit "sozialer Gerechtigkeit"? Was bitte soll das sein? Ein sinnloserer Begriff ist mir noch nicht begegnet. Wenn Herr Rüttgers fordert, dass ein Mensch, der jahrzehntelang in die Sozialkassen einbezahlt hat, dann auch länger ALG bezieht, als ein 20-jähriger und nicht vom Sozialsystem mit ihm auf eine Stufe gestellt wird - ist das gerecht?? Na klar ist das gerecht!! Aber ist das auch sozial? Nein. Sozial ist es, den Schwächsten zu helfen - denen, die sich nicht selbst helfen können. --- oOo --- Konfuzius sagte: "Wenn die Wörter ihre Bedeutung verlieren, verlieren die Völker ihre Freiheit." Genau das passiert. Die Politiker sprechen [Baader-Zitat] "eine Sprache, die gescheit klingt und dennoch inhaltsleer ist; eine Sprache auch, die banale Aussagen auf Stelzen stellt und sie damit wie bedeutende Gedanken daherstolzieren lässt." Übrig bleiben Worthülsen, die Wahrheit und Lüge ununterscheidbar machen. Durch eine permanente Taktik des Verschleierns und Verkomplizierens nehmen wir kaum noch wahr, wie unsere Freiheit im täglichen Leben immer weiter eingeschränkt wird. George Orwell nannte das "Neusprech." Ein gewisser Herr Rockwell schrieb: "Orwell musste die Idee des Neusprech nicht erfinden, er musste nur dem einen Namen geben, was Regierungen schon immer gemacht haben, ... nämlich die Realität mit doppelzüngigen Begriffen zu verschleiern, zu verdrehen und zu verfälschen." Ich bevorzuge eine einfache, klare Sprache. Wenn wir neue Begriffe brauchen, dann nur weil die Existierenden verhunzt worden sind. --- oOo --- Mir ist es dabei völlig schnurz, ob ich die Parteien oder die politischen Führer überzeugen kann. Meine Version des Grundeinkommens (ich hatte schon daran gedacht, sie "Casper-Modell" zu nennen, aber dann könnten die Leute sich verarscht vorkommen :-) funktioniert nur, wenn die politische Kaste entmachtet wird. Das Parteiensystem in der jetzigen Form - ja das ganze System der Machtverteilung - ist ein Auslaufmodell. Junge Leute engagieren sich immer weniger in Parteien. Sie suchen sich ihre Wege "um die bestehenden Systeme herum". Es wird nicht lange dauern, und sie nehmen es nicht mehr hin, dass ihnen die politische Kaste nicht nur im Wege steht, sondern ihnen gar Schaden zufügt. Dieser Schaden entsteht nicht nur durch eine Vielzahl von Fehlentscheidungen, sondern - und das wiegt viel schwerer - durch die systematische (wenn auch bestenfalls unbeabsichtigte) Zerstörung der demokratischen Kultur. Die politischen Führer werden das Grundeinkommen niemals aufgrund der besser vorgetragenen Argumente (oder gar der besseren Argumente) beschließen. Der einzige Weg, dass Grundeinkommen durchzusetzen, ist, die Menschen auf der Strasse davon zu überzeugen. Eigentlich ist daran auch gar nichts auszusetzen, denn so sollte es sein. Aber ich will das auf eine ehrliche Art und Weise tun, in einer einfachen und klaren Sprache, die von den Menschen auf der Strasse verstanden wird. So kann die einfache Sprache ein ebenso mächtiges Werkzeug sein, wie der politische Neusprech. Guido From florian at hoffmannlaw.de Sun Apr 8 17:54:33 2007 From: florian at hoffmannlaw.de (Florian Hoffmann) Date: Sun, 8 Apr 2007 17:54:33 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: Message-ID: Lieber Jörg Drescher, vielen Dank für die Situationsbeschreibung. Auch ich glaube, das sich das BGE in der heute vertretenen Form in Deutschland nicht durchsetzt - aber auch nicht in der Ukraine. Denn die Sache hat in der heutigen Form einen Geburtsfehler: Immer wird das BGE von der sozialen Seite her als Mindesteinkommen, als Existenzminimum gesehen, d. h. es wird in seiner Höhe immer an den privaten Ausgaben gemessen. Und dann wird über die richtige Höhe gestritten, über die man sich aber nie einigen kann. Und dann wird von der konservativen Seite her argumentiert, dass das Ganze so unbezahlbar ist und schon ist die Einigung nicht einmal mehr in Form eines Kompromisses möglich. Um dem Dilemma zu entkommen, ein Beispiel: Einer kleine Solidargemeinschaft, ein Dorf. Das Dorf hat zwanzig Familien in zwanzig Häusern. Die Männer treffen sich in der Kneipe und beklagen am Biertisch die Mißstände. Man stellt fest, man möchte regiert werden, um Gemeinschaftsaufgaben lösen zu können. Solche sind: Straßenbau, Abfallbeseitigung, Glaube (Kirche), Sicherheit ,Soziales (Waisenhaus) , etc.. (Mit zunehmender Industrialisierung kommt das Thema Gerechtigkeit/Solidarität dazu.) Man einigt sich darauf, dass fünfzig Prozent aller Einnahmen an den Kämmerer bezahlt werden sollen. Man bestellt einen Bürgermeister, einen Kämmerer, einen Pfarrer und einen Sheriff. Sie alle bekommen insgesamt einen Etat, der sich letztlich an den Einnahmen der Familien bemißt. Die Einzeletats sind alljährlich in festen Beträgen definiert, letztlich aber in Anteilen. Der Pfarrer ist für Glaube, Soziales zuständig. Er bekommt am meisten, namlich die Hälfte, die anderen Teilen sich den Rest. Die Industrialisierung (der Kapitalismus) schafft Einkommensungleichgewichte, weshalb das Thema Gerechtigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Männer am Biertisch denken sich ein schönes Modell aus: Der Kämmerer soll an jeden zumindest ein Existenzminimum ausbezahlen. Der Kämmerer rechnet nach und stellt fest, dass sich der Sozialetat verdoppeln würde, auch wenn man die Ersparnis durch Wegfall einzelner Sozialetats berücksichtigt. Das Modell würde also bewirken, dass sich die Abgabenlast auf 75 Prozent erhöhen müßte. Diejenigen, die durch ein solches Auszahlungsmodell netto mehr bekommen als sie ausgeben, wären damit wahrscheinlich einverstanden, d. h. man könnte daran denken, dass sich tatsächlich eine demokratische Mehrheit fände. Das ist aber nicht der Fall, weil sich niemand findet, der eine Steuerlast von 75 Prozent tragen möchte. Alle würden sagen, hier wollen die anderen nur auf meine Kosten faulenzen. Deshalb gibt es für uns in Deutschland nur eine erste Lösung als Einstieg: Das vorhandene (riesige) Sozialbudget muß anders aufgeteilt werden. (In der Ukraine mag sich das anders darstellen. Ich kenne deren Struktur der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben nicht.) Man muß also das verhandene Budget nehmen und darin Positionen finden, die im Falle der Einführung eines BGE gestrichen werden können (Teile der Rente, Wohngeld, Bafög, Kindergeld(?), etc.) und dieses Geld an alle, in gleicher Höhe, ohne Prüfung von Irgendetwas, ausbezahlen. Dann gewinnt man Erfahrungen und kann dieses solidarische Grundeinkommen langsam höher schrauben. Eine Orientierung an der Bedürftigkeit (Existenzminimum, o. ä.) von Anfang an ist sinnlos. Sie kann irgend wann ein Thema werden, wenn ein solidarisches Grundeinkommen fester Bestandteil des Staatsetats ist. Viel wichtiger ist, welche Wirkungen regelmäßige Zahlungen auch in geringerer Höhe sehr schnell haben können, welche Freiheiten sie ermöglichen, welche Verhaltensänderungen sie bewirken (keine Schwerzarbeit mehr!), welche Gemeinschaftsgefühle sie erzeugen. Von Anfang an! Und es wird sich eine Kiste voll Argumenten ergeben, weshalb die Leute nicht faul werden und ihre Motivation verlieren. Im Gegenteil! Frohe Ostern! Florian Hoffmann > -----Ursprüngliche Nachricht----- > Von: debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de > [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de]Im > Auftrag von debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de > Gesendet: Sonntag, 8. April 2007 15:01 > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Betreff: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 > > > Um e-Mails an die Liste Debatte-grundeinkommen zu schicken, nutzen Sie > bitte die Adresse > > debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen: > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in > Subject/Betreff oder im Text an > > debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de > > Sie koennen den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse > > debatte-grundeinkommen-owner at listen.grundeinkommen.de > > erreichen > > Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen > sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of > Debatte-grundeinkommen digest..." > > > Meldungen des Tages: > > 1. Re: Sprache und Grundeinkommen (Joerg Drescher) > > > ---------------------------------------------------------------------- > > Message: 1 > Date: Fri, 6 Apr 2007 23:43:32 +0300 > From: "Joerg Drescher" > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Sprache und Grundeinkommen > To: "Guido Casper" , > > Message-ID: <005001c7788c$3ddb1130$0201a8c0 at iovialis> > Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1" > > Hallo Guido (und der Rest der Liste), > > derzeit habe ich sehr viel Arbeit und in der Ukraine geht's (mal wieder) > drunter und drüber. Was die Medien in Deutschland darüber berichten, > erschreckt mich, weil es eine Verdrehung der Tatsachen ist. Man sieht die > Situation hier aus den Augen der Politik, ohne dabei auf Land und Leute zu > achten. Noch schlimmer: der Blick ist durch die Brille Russlands > verfälscht. > > Bei allem, was Du aufgeführt hast, kann ich Dir zustimmen. Leider sehe ich > in Deutschland wenig Chancen für das Grundeinkommen, weil dort der > "Individualismus" so groß geschrieben wird. Ich mache dafür die > Existenzial-Philosophie aus den 60ern (von Satre und Camus) > verantwortlich, > obwohl diese Philosophen diese Entwicklung vielleicht gar nicht so gewollt > hatten. Die Abwesenheit eines "allgemeinen Sinns" führte zu der > "individuellen Sinnsuche". Der Markt für Weltanschauungen ist in den > westlichen Industrieländern riesig und man will sich nicht festlegen, > sondern pickt sich das (vermeintlich) Beste (individuell) heraus und baut > sich seine eigene Anschauung zusammen. Daran wäre nichts zu > bemängeln, wenn > damit nicht die Gemeinschaft (der Fortbestand der Menschheit als Ganzes) > gefährdet wäre. > > Die Ukraine ist in der Hinsicht anders. Das reicht weit in die Geschichte > zurück (z.B. war die Ukraine einmal eine Anarchie). Die Bevölkerung wurde > durch verschiedene Systeme unterdrückt (z.B. Sowjetunion), wobei sich die > Leute hier stark für die Politik interessiert (stärker als in > Deutschland), > aber eigentlich ihre Ruhe haben wollen, um das zu machen, für das sie sich > berufen fühlen: zu leben (und zu arbeiten). Hier ist dieser > Individualismus > nicht so weit verbreitet, weil die Leute aufeinander angewiesen sind. Es > gibt einen kausalen Zusammenhang zwischen "Reichtum" und "Solidarität": je > mehr Geld einer Person oder Personengruppe zur Verfügung steht, desto > weniger interessiert sie sich für das Leid anderer - das Gewissen wird > maximal anonym über Spenden beruhigt, nicht aber durch direkte Hilfe (bei > der man sich die Hände schmutzig machen könnte). > > An der Entwicklung der "deutschen Musik" läßt sich auch sehen, > wie es um das > Land bestellt ist: gab es in den 70ern noch Musikgruppen, wie > "Ton, Steine, > Scherben", in den 80ern dann Punkbands (z.B. Slime, Toxoplasma, > Daily Terror > etc.), in den 90ern dann die "Neue Deutsche Welle" (Nena ua.) und heute > "Tokio Hotel". Ein wahres Drama! > > Ich wollte, es wäre einfacher, aber dann frage ich mich oft, was denn > eigentlich passieren muß, damit sich etwas ändert. Die alte > "Feindbild-Geschichte" schweißt zwar Menschen zusammen, aber die Krise, in > der der Westen steckt, ist die Abwesenheit eines solchen > Feindbilds, nachdem > die UdSSR zusammengebrochen ist. Die USA versuchten es mit dem > "internationalen Terrorismus" (ein Phantom) und machten die arabischen > Länder verantwortlich (Personifizierung des Phantoms). Allerdings > klappt das > auch nicht mehr so richtig, weil die "sinnsuchende Bevölkerung" nicht mehr > so einfach auf die "Feinbild-Geschichte" hereinfällt. Deshalb wünsche ich > mir manchmal eine "Ufo-Invasion" ;-) > > Das biblische Babylon haben wir heute wieder mehr, als je zuvor, > denn selbst > die Leute, die eine gemeinsame Sprache sprechen, verstehen einander nicht > mehr. Man war zu ehrgeizig damit beschäftigt, den Turm der Erkenntnis zu > bauen, um Gott näher zu sein - und nun können wir in dem Turm > herumklettern > und aus den vielen Fenstern sehen, um die Welt zu betrachten. Aber wir > können uns nicht mehr darüber verständigen, was wir denn sehen. Geschichte > wiederholt sich permanent... > > Vielleicht ist die Ukraine aufgeschlossener für die Ideen eines > Grundeinkommens? Wenn ich mehr Luft habe, werde ich den Versuch starten, > hier die Idee unters Volk zu bringen - frei nach dem Motto: "Wird der > Prophet nicht im eigenen Land gehört, sucht er sich ein anderes." - Dabei > bin ich kein Guru oder Prophet (vgl. "Das Leben des Brian") ;-) > > Viele Grüße soweit aus Kiew, > > Jörg (Drescher) > --------------------------------------- From iovialis at gmx.de Sun Apr 8 20:07:14 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Sun, 8 Apr 2007 21:07:14 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 References: Message-ID: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> Hallo Florian, danke für die Ostergrüße, die ich hiermit zurücksende! Das BGE hat meiner Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler: man versteht die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es wäre Geld für alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem Denkfehler meinen viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" wären, indem sie die "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist allerdings nur dann so, wenn das Modell dementsprechen ausgerichtet ist (bisher TG-M und dessen Derivate). In der Ukraine ist man diesbzgl. etwas aufgeschlossener und denkt anders. Schließlich gab's hier auch schon einmal den Kommunismus. Die Nachwirkungen der Umstellung sind immer noch zu spüren. Allerdings wird man hier (so meine Einschätzung) einfacher verstehen, was eine "Staatsdividende" ist. Außerdem will ich nicht auf die Straße stehen und mit dem "einfachen Volk" sprechen - dazu habe ich nicht die nötige Zeit und Sprachkenntnis. Vielmehr will ich das Ganze in eine Philosophie verpacken (ähnlich dem Marxismus) und an einer Universität einreichen. Wenn es angenommen wird, kommt es an Studenten und die gehen dann auf die Straße und sprechen mit dem "einfachen Volk". Was ich also brauche: eine Philosophie (Jovialismus), ein Finanzierungsmodell (Dilthey-Modell) und alles auf russisch, bzw. ukrainisch. Natürlich gehört noch die Portion Glück dazu, den richtigen Professor zu finden... Nach 5 Jahren habe ich einige Kontakte - zwar nicht in politische Kreise, sondern in das "Bevölkerungsnetzwerk" (worüber sich Informationen verbreiten). Wenn eine Universität der Idee ihren Stempel gibt, wird es über den Umweg Ukraine auch in Deutschland einfacher - so jedenfalls meine Hoffnung. Ich will mich nicht in die Politik der Ukraine einmischen (das kann gefährlich sein), aber ich will den Leuten eine Alternative zum Kommunismus und Kapitalismus anbieten. An dieser Philosophie "denke" ich nun schon seit 15 Jahren herum. Die Grundlagen stehen und durch Matthias (Dilthey) kam es dann zur Verschmelzung mit dem BGE (das ich zwar aus den 90'ern kannte, aber nie ein Modell dafür "überlegte", sondern nur die Idee für gut befand). Es würde zu weit führen, die Situation in der Ukraine zu beschreiben. Das Dilthey-Modell ist unabhängig vom Gesellschafts- und Regierungssystem - es ist ein reines Wirtschaftssystem. Der "Jovialismus" ergänzt es um grundlegende Systemeigenschaften auf gesellschaftlicher und staatlicher Ebene. Deshalb sollte es möglich sein, egal wo auf der Welt, damit "Fuß zu fassen". Trotzdem bleibt die Umsetzung eine politische Angelegenheit von Staatsseite. Bisher sehe ich in dieser Möglichkeit einen gangbaren Weg, den ich zumindest versuchen kann - Deutschland ist in meinen Augen "zu verbort". Was Du geschrieben hast, trifft die Situation recht deutlich. Mein einziges Problem: man hat mir sehr viel Arbeit aufgetragen, weshalb ich mich noch nicht darum kümmern kann - im Hinterkopf ist es schon länger... Frohe Ostern! (das orthodoxe Ostern fiel dieses Jahr ausnahmsweise mit dem westlichen zusammen) Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org ----- Original Message ----- From: "Florian Hoffmann" To: Cc: Sent: Sunday, April 08, 2007 6:54 PM Subject: AW: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 > > Lieber Jörg Drescher, > > vielen Dank für die Situationsbeschreibung. > > Auch ich glaube, das sich das BGE in der heute vertretenen Form in > Deutschland nicht durchsetzt - aber auch nicht in der Ukraine. Denn die > Sache hat in der heutigen Form einen Geburtsfehler: Immer wird das BGE von > der sozialen Seite her als Mindesteinkommen, als Existenzminimum gesehen, d. > h. es wird in seiner Höhe immer an den privaten Ausgaben gemessen. Und dann > wird über die richtige Höhe gestritten, über die man sich aber nie einigen > kann. Und dann wird von der konservativen Seite her argumentiert, dass das > Ganze so unbezahlbar ist und schon ist die Einigung nicht einmal mehr in > Form eines Kompromisses möglich. > > Um dem Dilemma zu entkommen, ein Beispiel: Einer kleine Solidargemeinschaft, > ein Dorf. Das Dorf hat zwanzig Familien in zwanzig Häusern. Die Männer > treffen sich in der Kneipe und beklagen am Biertisch die Mißstände. Man > stellt fest, man möchte regiert werden, um Gemeinschaftsaufgaben lösen zu > können. Solche sind: Straßenbau, Abfallbeseitigung, Glaube (Kirche), > Sicherheit ,Soziales (Waisenhaus) , etc.. (Mit zunehmender > Industrialisierung kommt das Thema Gerechtigkeit/Solidarität dazu.) > > Man einigt sich darauf, dass fünfzig Prozent aller Einnahmen an den Kämmerer > bezahlt werden sollen. Man bestellt einen Bürgermeister, einen Kämmerer, > einen Pfarrer und einen Sheriff. Sie alle bekommen insgesamt einen Etat, der > sich letztlich an den Einnahmen der Familien bemißt. Die Einzeletats sind > alljährlich in festen Beträgen definiert, letztlich aber in Anteilen. Der > Pfarrer ist für Glaube, Soziales zuständig. Er bekommt am meisten, namlich > die Hälfte, die anderen Teilen sich den Rest. > > Die Industrialisierung (der Kapitalismus) schafft > Einkommensungleichgewichte, weshalb das Thema Gerechtigkeit zunehmend an > Bedeutung gewinnt. Die Männer am Biertisch denken sich ein schönes Modell > aus: Der Kämmerer soll an jeden zumindest ein Existenzminimum ausbezahlen. > Der Kämmerer rechnet nach und stellt fest, dass sich der Sozialetat > verdoppeln würde, auch wenn man die Ersparnis durch Wegfall einzelner > Sozialetats berücksichtigt. Das Modell würde also bewirken, dass sich die > Abgabenlast auf 75 Prozent erhöhen müßte. > > Diejenigen, die durch ein solches Auszahlungsmodell netto mehr bekommen als > sie ausgeben, wären damit wahrscheinlich einverstanden, d. h. man könnte > daran denken, dass sich tatsächlich eine demokratische Mehrheit fände. Das > ist aber nicht der Fall, weil sich niemand findet, der eine Steuerlast von > 75 Prozent tragen möchte. Alle würden sagen, hier wollen die anderen nur auf > meine Kosten faulenzen. > > Deshalb gibt es für uns in Deutschland nur eine erste Lösung als Einstieg: > Das vorhandene (riesige) Sozialbudget muß anders aufgeteilt werden. (In der > Ukraine mag sich das anders darstellen. Ich kenne deren Struktur der > öffentlichen Einnahmen und Ausgaben nicht.) Man muß also das verhandene > Budget nehmen und darin Positionen finden, die im Falle der Einführung eines > BGE gestrichen werden können (Teile der Rente, Wohngeld, Bafög, > Kindergeld(?), etc.) und dieses Geld an alle, in gleicher Höhe, ohne Prüfung > von Irgendetwas, ausbezahlen. Dann gewinnt man Erfahrungen und kann dieses > solidarische Grundeinkommen langsam höher schrauben. > > Eine Orientierung an der Bedürftigkeit (Existenzminimum, o. ä.) von Anfang > an ist sinnlos. Sie kann irgend wann ein Thema werden, wenn ein > solidarisches Grundeinkommen fester Bestandteil des Staatsetats ist. Viel > wichtiger ist, welche Wirkungen regelmäßige Zahlungen auch in geringerer > Höhe sehr schnell haben können, welche Freiheiten sie ermöglichen, welche > Verhaltensänderungen sie bewirken (keine Schwerzarbeit mehr!), welche > Gemeinschaftsgefühle sie erzeugen. Von Anfang an! Und es wird sich eine > Kiste voll Argumenten ergeben, weshalb die Leute nicht faul werden und ihre > Motivation verlieren. Im Gegenteil! > > Frohe Ostern! > > Florian Hoffmann From florian at hoffmannlaw.de Sun Apr 8 23:59:10 2007 From: florian at hoffmannlaw.de (Florian Hoffmann) Date: Sun, 8 Apr 2007 23:59:10 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus; Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> Message-ID: Hallo Jörg, 1. die Idee mit der Uni find' ich gut - wenn Du jemanden findest, der dafür Zeit hat und einen Professor, der es verstehen will! Aus welchem Land die Idee am Ende kommt, ist egal. Heute wird das Entscheidende sowieso alles in Englisch geschrieben. 2. Das mit der Philosphie kann ich Dir komplett liefern, in Form eines integrierten Modells. Was heraus kommt ist ein marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus. Ein solcher marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus ist keine Alternative, sondern für alle eine Erweiterung, d. h. er holt alle Menschen dort ab, wo sie sich emotional und geistig befinden. Widerspruchsfrei! Das erhöht Deine Chancen um 1000 Prozent. Mindestens. 3. Ich habe die "Bürgerdividende" (das war damals mein Ausdruck) in 1976 nachweislich selbst noch einmal nach-erfunden, war damals bei Wolfram Engels, der mich darüber aufklärte, dass da Milton Friedman wohl die entscheidende Vorarbeit geleistet hatte. (Deshalb, in aller Bescheidenheit: Das Gute am Dilthey-Modell ist in Teilen von mir. Du kannst es in der Diskussion von Januar 2005 nachlesen. Das Schlechte hat er leider teilweise beibehalten, weshalb es so auch noch nicht funktionieren kann.) 4. Was ich liefern kann ist: Kommunismus und Kapitalismus sozial abgefedert und innig vereint. Da wird niemand ausgegrenzt. Da können alle politischen Lager euphorisch werden und alle Freunde werden. Dann kannst Du die Philosophie (Kommunismus) und die Praxis (Kapitalismus) predigen ohne rot zu werden, dann ist der Kommunismus nicht mehr weltfremd und der Kapitalismus nicht mehr menschenverachtend. Da wird der Kapitalismus gerecht und der Kommunismus praktikabel. Ein Traum! 5. Denn ich erlaube mir zu behaupten: Es gibt weder zur Marktwirtschaft, noch zum Kapitalismus eine Alternative, aber wenn man beides in einem Konzept vereint und noch Zucker (Staatsdividende) von oben drauf gibt, dann schmeckt es allen. Laß mich wissen, ob Du das Thema so fortsetzen möchtest. Nochmal Frohe Ostern aus Düsseldorf! Florian > -----Ursprüngliche Nachricht----- > Von: Joerg Drescher [mailto:iovialis at gmx.de] > Gesendet: Sonntag, 8. April 2007 20:07 > An: Florian Hoffmann; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Betreff: Re: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, > Eintrag 6 > > > Hallo Florian, > > danke für die Ostergrüße, die ich hiermit zurücksende! Das BGE hat meiner > Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler: > man versteht > die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es wäre Geld für > alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem Denkfehler meinen > viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" wären, indem sie die > "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist allerdings nur dann so, wenn das > Modell dementsprechen ausgerichtet ist (bisher TG-M und dessen Derivate). > > In der Ukraine ist man diesbzgl. etwas aufgeschlossener und denkt anders. > Schließlich gab's hier auch schon einmal den Kommunismus. Die > Nachwirkungen > der Umstellung sind immer noch zu spüren. Allerdings wird man > hier (so meine > Einschätzung) einfacher verstehen, was eine "Staatsdividende" > ist. Außerdem > will ich nicht auf die Straße stehen und mit dem "einfachen Volk" > sprechen - > dazu habe ich nicht die nötige Zeit und Sprachkenntnis. Vielmehr will ich > das Ganze in eine Philosophie verpacken (ähnlich dem Marxismus) > und an einer > Universität einreichen. Wenn es angenommen wird, kommt es an Studenten und > die gehen dann auf die Straße und sprechen mit dem "einfachen > Volk". Was ich > also brauche: eine Philosophie (Jovialismus), ein Finanzierungsmodell > (Dilthey-Modell) und alles auf russisch, bzw. ukrainisch. Natürlich gehört > noch die Portion Glück dazu, den richtigen Professor zu finden... > > Nach 5 Jahren habe ich einige Kontakte - zwar nicht in politische Kreise, > sondern in das "Bevölkerungsnetzwerk" (worüber sich Informationen > verbreiten). Wenn eine Universität der Idee ihren Stempel gibt, > wird es über > den Umweg Ukraine auch in Deutschland einfacher - so jedenfalls meine > Hoffnung. Ich will mich nicht in die Politik der Ukraine einmischen (das > kann gefährlich sein), aber ich will den Leuten eine Alternative zum > Kommunismus und Kapitalismus anbieten. > > An dieser Philosophie "denke" ich nun schon seit 15 Jahren herum. Die > Grundlagen stehen und durch Matthias (Dilthey) kam es dann zur > Verschmelzung > mit dem BGE (das ich zwar aus den 90'ern kannte, aber nie ein Modell dafür > "überlegte", sondern nur die Idee für gut befand). > > Es würde zu weit führen, die Situation in der Ukraine zu beschreiben. Das > Dilthey-Modell ist unabhängig vom Gesellschafts- und Regierungssystem - es > ist ein reines Wirtschaftssystem. Der "Jovialismus" ergänzt es um > grundlegende Systemeigenschaften auf gesellschaftlicher und staatlicher > Ebene. Deshalb sollte es möglich sein, egal wo auf der Welt, damit "Fuß zu > fassen". Trotzdem bleibt die Umsetzung eine politische Angelegenheit von > Staatsseite. > > Bisher sehe ich in dieser Möglichkeit einen gangbaren Weg, den > ich zumindest > versuchen kann - Deutschland ist in meinen Augen "zu verbort". Was Du > geschrieben hast, trifft die Situation recht deutlich. Mein einziges > Problem: man hat mir sehr viel Arbeit aufgetragen, weshalb ich mich noch > nicht darum kümmern kann - im Hinterkopf ist es schon länger... > > Frohe Ostern! (das orthodoxe Ostern fiel dieses Jahr ausnahmsweise mit dem > westlichen zusammen) > > Jörg (Drescher) > --------------------------------------- > 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 > http://grundeinkommenstag.org From info at psgd.info Mon Apr 9 01:42:14 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Mon, 9 Apr 2007 01:42:14 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?=5BGrundeinkommen-Info=5D_Bund?= =?utf-8?q?estag_24=2E04=2E_B=C3=BCrgergeld/Grundeinkommen?= In-Reply-To: References: Message-ID: <200704090142.16051.info@psgd.info> Liebe BGE-Kämpfer, an dieser Veranstaltung sind mindestens drei Punkte interessant: 1. Prof. Eilfort der "Stiftung Marktwirtschaft" benennt das Problem der etablierten Politik mit dem BGE erstmalig beim Namen: "Kann das ?Bürgergeld? <<< ordnungspolitisch >>> und ökonomisch sinnvoll, sozialpolitisch ein Gewinn, administrativ, fiskalisch sowie <<< vor allem politisch >>> beherrschbar sein?" Bei der Stiftung Marktwirtschaft wird ausgesprochen, was die Einführung eines emanzipatorischen BGE (Modelle Dilthey oder Werner) erreichen und auch auslösen würde: Der Machterhalt der politischen und wirtschaftlichen "Kaste" würde durch das emanzipatorische BGE in Gefahr geraten. 2. Katja Kipping begibt sich bei dieser Diskussion in "die Höhle des Löwen", sofern sie die Position eines BGE mit "ordnungspolitischen, administrativen und politischen" Auswirkungen, also gleicher Augenhöhe von Staatsvertretern, Arbeitgebern und Bürgern, vertritt. Hier wird sich zeigen, ob die vergangene Schelte aus dem Netzwerk berechtigt oder unberechtigt war. 3. Auf der offiziellen Homepage der PsgD in der Linkliste steht die "Stiftung Marktwirtschaft" seit mehreren Jahren in der Rubrik "Links zu absolut widerlichen Einstellungen". http://psgd.info/index.php?view=service/links/main&language=1&mn=7&n=4 Ganz ohne Grund wird die PsgD als Vertreter einer "sozial gerechten Demokratie" diese Einstufung nicht vorgenommen haben. Was glauben Werner und Kipping erreichen zu können in einem Umfeld, das das BGE als "ordnungspolitisch" und "vor allem politisch" als unbeherrschbar einstuft? Dies zumindest in Frage stellt? Ich hätte eine Einladung zu dieser Diskussionsveranstaltung abgelehnt. Nicht aus Angst, keinen "BGE-Fuß" auf den Boden zu bringen. Sondern aus dem Wissen heraus, daß den Gastgebern jegliches soziale Gewissen abhanden gekommen ist. Kann das BGE durch eine Diskussion mit "feudalen Terroristen" weiter gefördert werden? Matthias Dilthey ________________ 12.05.07 ist Grundeinkommenstag http://grundeinkommenstag.org Am Samstag, 7. April 2007 22:30 schrieb Rblaschke at aol.com: > Zwecks evtl. Teilnahme sei empfohlen > > _http://www.stiftung-marktwirtschaft.de/module/Einladung_Buergergeld.pdf_ > (http://www.stiftung-marktwirtschaft.de/module/Einladung_Buergergeld.pdf) > > u. a. mit Werner, Kipping, Althaus From Netzwerk_BGE at gmx.net Mon Apr 9 18:52:10 2007 From: Netzwerk_BGE at gmx.net (Netzwerk_BGE) Date: Mon, 9 Apr 2007 18:52:10 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommenNachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 References: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> Message-ID: <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> | ----- Ursprüngliche Nachricht ----- | Von: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) schrieb: | Gesendet am: Sonntag, 08. April 2007 20:07 ."..... Das BGE hat meiner | Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler: man versteht | die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es wäre Geld für | alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem Denkfehler meinen | viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" wären, indem sie die | "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist allerdings nur dann so, wenn das | Modell dementsprechen ausgerichtet ist (bisher TG-M und dessen Derivate)." Hallo Netzwerk-Administratoren, wann schaltet Ihr bitte den J.D und den M.D, von der "alleinseligmachenden PsgD-Partei" endlich ab? J.D. fängt hier nun zum wiederholten male an das TG-M zu verunglimpfen, ... und beide wollen hier ihre absolut hahnebüchenen Modelle promoten, unter Mitwirkung von weiteren PsgD-Adepten die mit ihnen PingPong spielen. Bitte haltet uns den Unsinn dieser Partei-Ideologen vom Leibe! MfG Peter Scharl TG-M > "Transfergrenzen-Modell" http://Ulmer-BGE-Modell.de From axel.tigges at gmx.de Tue Apr 10 13:45:01 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Tue, 10 Apr 2007 13:45:01 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> Message-ID: <20070410114501.202580@gmx.net> Ich möchte mit meiner Auffassung noch weiter gehen. Villeicht sind Männer überhaupt ungeeignet die Erde zu retten, weil sie zielorientiert sind, und dadurch automatisch in Widersprüche kommen müssen mit anderen "Zielorientierten" Die Welt besteht jedoch nicht aus Zielen sondern aus Menschen, die sich gegenseitig helfen können, so ist es nur wichtig den Dialog zu verbessern, und nicht noch mehr Modelle einzuführen, von wem oder welcher Partei oder geheimen Machtgruppe auch immer. Dialogfähig heißt, den anderen auf Augenhöhe zu erreichen. Damit hat das herrschende Kastenmodell (Staat-Autoritäten-Kirche) ausgedient und eine neue Weltordnung mit nur einer "Familie" kann als "kritsche Masse" bei denen wirken, die gesehen haben, es geht gar nicht um das Geld, sondern um Bedingungslosigkeit, was jedes Vogelpaar im Frühling zeigt, wenn sie ihr Nest bauen und ihre Jungen groß ziehen. all die menschlichen Modelle sind nur kläglicher Ersatz. Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit ist im Menschen angelegt, wir brauche es nur zu feiern. Axel Tigges -------- Original-Nachricht -------- Datum: Sun, 1 Apr 2007 00:39:00 +0200 Von: Tobias Crefeld Kipping und das BGE > > Jörg Drescher sprach es bereits an: Wahrscheinlich sind Berufspolitiker > einfach generell ungeeignet für solche Sprecherpositionen. > > -- > Gruß, > Tobias. > _______________________________________________ > -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail From ruediger.heescher at attac.de Tue Apr 10 15:13:53 2007 From: ruediger.heescher at attac.de (=?ISO-8859-1?Q?R=FCdiger_Heescher?=) Date: Tue, 10 Apr 2007 15:13:53 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus; Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: References: Message-ID: Hallo Florian Das hört sich ja wirklich genial an, was Du schriebst > Da wird der Kapitalismus gerecht und der > Kommunismus praktikabel. Ein Traum! Kannst du dazu Deine Erkenntnisse hier veröffentlichen? Bisher hat sich mir diese Synthese noch nie erschlossen, weil der systemische Befund über die Mechanismen des Kapitalismus (Analyse des Kapitalismus nach Marx) sich ausschliesst mit Kommunismus. Aber man lernt ja nie aus. Vielleicht meinst Du auch was anderes als Kapitalismus und glaubst an Mechanismen, die im Kapitalismus funktionieren. Aber nicht das systemische im Kapitalimus. Könnte das so sein? let's face it! (http://www.attac.de/heiligendamm07/ http://www.norden-gegen-g8.info/) Rüdiger ------ Rüdiger Heescher Lohe 10a D-25436 Uetersen Tel: +49-(0)4122-989087 email: heescher at attac.de Videofon: ruedigerheescher jabber und alle XMPP Server Skype: ruediger_heescher Postfach 1202 D-49549 Ladbergen ----- "Ich bin nun überzeugt, dass der höchste Akt der Vernunft, der, in dem sie alle Ideen umfasst, ein ästhetischer Akt ist und dass Wahrheit und Güte nur in der Schönheit verschwistert sind." Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) Am 08.04.2007 um 23:59 schrieb Florian Hoffmann: > > Hallo Jörg, > > 1. die Idee mit der Uni find' ich gut - wenn Du jemanden findest, > der dafür > Zeit hat und einen Professor, der es verstehen will! Aus welchem > Land die > Idee am Ende kommt, ist egal. Heute wird das Entscheidende sowieso > alles in > Englisch geschrieben. > > 2. Das mit der Philosphie kann ich Dir komplett liefern, in Form eines > integrierten Modells. Was heraus kommt ist ein marktwirtschaftlicher > sozialer Kapitalismus. Ein solcher marktwirtschaftlicher sozialer > Kapitalismus ist keine Alternative, sondern für alle eine > Erweiterung, d. h. > er holt alle Menschen dort ab, wo sie sich emotional und geistig > befinden. > Widerspruchsfrei! Das erhöht Deine Chancen um 1000 Prozent. > Mindestens. > > 3. Ich habe die "Bürgerdividende" (das war damals mein Ausdruck) in > 1976 > nachweislich selbst noch einmal nach-erfunden, war damals bei Wolfram > Engels, der mich darüber aufklärte, dass da Milton Friedman wohl die > entscheidende Vorarbeit geleistet hatte. (Deshalb, in aller > Bescheidenheit: > Das Gute am Dilthey-Modell ist in Teilen von mir. Du kannst es in der > Diskussion von Januar 2005 nachlesen. Das Schlechte hat er leider > teilweise > beibehalten, weshalb es so auch noch nicht funktionieren kann.) > > 4. Was ich liefern kann ist: Kommunismus und Kapitalismus sozial > abgefedert > und innig vereint. Da wird niemand ausgegrenzt. Da können alle > politischen > Lager euphorisch werden und alle Freunde werden. Dann kannst Du die > Philosophie (Kommunismus) und die Praxis (Kapitalismus) predigen > ohne rot zu > werden, dann ist der Kommunismus nicht mehr weltfremd und der > Kapitalismus > nicht mehr menschenverachtend. Da wird der Kapitalismus gerecht und > der > Kommunismus praktikabel. Ein Traum! > > 5. Denn ich erlaube mir zu behaupten: Es gibt weder zur > Marktwirtschaft, > noch zum Kapitalismus eine Alternative, aber wenn man beides in einem > Konzept vereint und noch Zucker (Staatsdividende) von oben drauf > gibt, dann > schmeckt es allen. > > Laß mich wissen, ob Du das Thema so fortsetzen möchtest. > > Nochmal Frohe Ostern aus Düsseldorf! > > Florian > > >> -----Ursprüngliche Nachricht----- >> Von: Joerg Drescher [mailto:iovialis at gmx.de] >> Gesendet: Sonntag, 8. April 2007 20:07 >> An: Florian Hoffmann; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de >> Betreff: Re: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, >> Eintrag 6 >> >> >> Hallo Florian, >> >> danke für die Ostergrüße, die ich hiermit zurücksende! Das BGE hat >> meiner >> Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler: >> man versteht >> die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es wäre >> Geld für >> alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem Denkfehler >> meinen >> viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" wären, indem sie die >> "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist allerdings nur dann so, >> wenn das >> Modell dementsprechen ausgerichtet ist (bisher TG-M und dessen >> Derivate). >> >> In der Ukraine ist man diesbzgl. etwas aufgeschlossener und denkt >> anders. >> Schließlich gab's hier auch schon einmal den Kommunismus. Die >> Nachwirkungen >> der Umstellung sind immer noch zu spüren. Allerdings wird man >> hier (so meine >> Einschätzung) einfacher verstehen, was eine "Staatsdividende" >> ist. Außerdem >> will ich nicht auf die Straße stehen und mit dem "einfachen Volk" >> sprechen - >> dazu habe ich nicht die nötige Zeit und Sprachkenntnis. Vielmehr >> will ich >> das Ganze in eine Philosophie verpacken (ähnlich dem Marxismus) >> und an einer >> Universität einreichen. Wenn es angenommen wird, kommt es an >> Studenten und >> die gehen dann auf die Straße und sprechen mit dem "einfachen >> Volk". Was ich >> also brauche: eine Philosophie (Jovialismus), ein Finanzierungsmodell >> (Dilthey-Modell) und alles auf russisch, bzw. ukrainisch. >> Natürlich gehört >> noch die Portion Glück dazu, den richtigen Professor zu finden... >> >> Nach 5 Jahren habe ich einige Kontakte - zwar nicht in politische >> Kreise, >> sondern in das "Bevölkerungsnetzwerk" (worüber sich Informationen >> verbreiten). Wenn eine Universität der Idee ihren Stempel gibt, >> wird es über >> den Umweg Ukraine auch in Deutschland einfacher - so jedenfalls meine >> Hoffnung. Ich will mich nicht in die Politik der Ukraine >> einmischen (das >> kann gefährlich sein), aber ich will den Leuten eine Alternative zum >> Kommunismus und Kapitalismus anbieten. >> >> An dieser Philosophie "denke" ich nun schon seit 15 Jahren herum. Die >> Grundlagen stehen und durch Matthias (Dilthey) kam es dann zur >> Verschmelzung >> mit dem BGE (das ich zwar aus den 90'ern kannte, aber nie ein >> Modell dafür >> "überlegte", sondern nur die Idee für gut befand). >> >> Es würde zu weit führen, die Situation in der Ukraine zu >> beschreiben. Das >> Dilthey-Modell ist unabhängig vom Gesellschafts- und >> Regierungssystem - es >> ist ein reines Wirtschaftssystem. Der "Jovialismus" ergänzt es um >> grundlegende Systemeigenschaften auf gesellschaftlicher und >> staatlicher >> Ebene. Deshalb sollte es möglich sein, egal wo auf der Welt, damit >> "Fuß zu >> fassen". Trotzdem bleibt die Umsetzung eine politische >> Angelegenheit von >> Staatsseite. >> >> Bisher sehe ich in dieser Möglichkeit einen gangbaren Weg, den >> ich zumindest >> versuchen kann - Deutschland ist in meinen Augen "zu verbort". Was Du >> geschrieben hast, trifft die Situation recht deutlich. Mein einziges >> Problem: man hat mir sehr viel Arbeit aufgetragen, weshalb ich >> mich noch >> nicht darum kümmern kann - im Hinterkopf ist es schon länger... >> >> Frohe Ostern! (das orthodoxe Ostern fiel dieses Jahr ausnahmsweise >> mit dem >> westlichen zusammen) >> >> Jörg (Drescher) >> --------------------------------------- >> 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 >> http://grundeinkommenstag.org > > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From nurleute at googlemail.com Tue Apr 10 15:25:25 2007 From: nurleute at googlemail.com (Guido Casper) Date: Tue, 10 Apr 2007 15:25:25 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Sprache und Grundeinkommen In-Reply-To: <005001c7788c$3ddb1130$0201a8c0@iovialis> References: <00f701c76e55$6d312000$0201a8c0@iovialis> <005001c7788c$3ddb1130$0201a8c0@iovialis> Message-ID: Hallo Jörg, On 4/6/07, Joerg Drescher wrote: > Leider sehe ich > in Deutschland wenig Chancen für das Grundeinkommen, weil dort der > "Individualismus" so groß geschrieben wird. Hmm... Also ich bin für ein Grundeinkommen. Und ich schreibe den Individualismus groß. Ich sehe da keinen Konflikt. Im Gegenteil: ich bin für das Grundeinkommen, WEIL ich Individualismus groß schreibe. Das Grundeinkommen ist das einzige Sozialsystem, dass die Leute leben lässt, wie sie es für richtig halten und ihnen nicht permanent alles vorschreibt (vor allem, wenn das Grundeinkommen mit einer drastischen Vereinfachung des Steuerrechts einhergeht). Ich betrachte die Individualisierung als einen der größten Fortschritte unserer Gesellschaft. Sie wurde möglich durch den technischen Fortschritt und unseren Wohlstand. Es ist ein Segen, dass sich niemand mehr mit anderen zusammen tut, nur weil er auf sie angewiesen ist. Der Gedanke, das führe zwangsläufig zum sozialen Verfall der Gesellschaft, ist einer der fatalsten Irrtümer unserer Tage. Besonders gängig und "beliebt" ist dieser Irrtum bei Vereinigungen, die mit schwindenden Mitgliederzahlen konfontiert sind. Tatsächlich ist die individualisierte Gesellschaft eine Gesellschaft voller Toleranz und Menschlichkeit. Und wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass sich die Menschen nach wie vor zusammentun (oder es zumindest möchten). Sie tun es aber freiwillig und "zielgenauer". Die Individualisierung ist eine große Veränderung. Bei jeder Veränderung entsteht Neues und Altes geht kaputt. Dass Altes kaputt geht, ist also völlig normaler Bestandteil eines jeden Veränderungsprozesses. Wie sollte Veränderung sonst möglich sein? Wie sollte Verbesserung möglich sein? Aber um die positiven Kräfte dieser Veränderung zu sehen, darf man seinen Blick nicht nur auf das richten, was verloren geht. Wer die Individualisierung als Bedrohung oder gar Verfall betrachtet, hat nicht verstanden, in welch fundamentalen Veränderungsprozess sich unsere Gesellschaft befindet. Es ist eine Veränderung zum Besseren. Es ist schwer zu beschreiben, was ich meine. Das Internet ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Veränderungen. Diese Veränderungen machen es überhaupt erst möglich, dass jeder sich mit dem Besten einbringt, was er hat. Aber zwingen kann ich niemanden. Das Internet läutet eine neue Ära der Zusammenarbeit ein. Stell Dir ein Bienenvolk vor, dass immer erst im Konsens entscheidet, welcher Weg zum besten Blumenfeld als nächstes evaluiert werden soll. Dann wird dieser Weg von allen Bienen gemeinsam gegangen. So würden sie wohl nie das beste Blumenfeld finden. Echte Bienenvölker finden es immer. Schlimmer noch - die Politik (in unserem Sprachgebrauch auch ein Synonym für Taktierereien und versteckte Absichten; das Verfolgen persönlicher Interessen unter dem Vorwand des Allgemein- oder Gruppenwohls) verhindert, dass Fehler zugegeben werden und fördert eine Kultur der Intransparenz und Fehlinformationen. In der Summe ist ein Bienenvolk unglaublich intelligent. Diese Intelligenz ist aber nur möglich, weil jede einzelne Biene autark agiert und ihre Entscheidungen freiwillig trifft. Würde sich das Bienenvolk in einen Konsenz zwängen, wäre es maximal so intelligent, wie die intelligenteste Biene (die im Vergleich zur kollektiven Intelligenz des Bienenvolkes unsagbar primitiv und dumm ist). > Die Abwesenheit eines "allgemeinen Sinns" führte zu der > "individuellen Sinnsuche". Die Suche nach dem individuellen Sinn ist genau das, wofür jeder von uns mehr Zeit haben sollte. Das würde uns zu einer besseren und stärkeren Gesellschaft machen. Die individuelle Sinnsuche kann nur als Bedrohung empfunden werden, wenn man seine eigene Anschauung durchsetzen und anderen aufzwingen will. Aber jeder einzelne von uns kann etwas Bedeutendes beitragen. Statt dessen sind wir gefangen in einem Alltagstrott, der durch einen abstumpfenden Existenzkampf dominiert ist. In diesem Existenzkampf werden so viele Werte geopfert und zerstört. > Der Markt für Weltanschauungen ist in den > westlichen Industrieländern riesig und man will sich nicht festlegen, > sondern pickt sich das (vermeintlich) Beste (individuell) heraus und baut > sich seine eigene Anschauung zusammen. Daran wäre nichts zu bemängeln, wenn > damit nicht die Gemeinschaft (der Fortbestand der Menschheit als Ganzes) > gefährdet wäre. Individualismus hat aber nichts mit einer Anschauung zu tun. Oder anders ausgedrückt, der Individualist lässt jeden so sein, wie er will und versucht niemandem, seine Anschauung aufzuzwingen. So wird es möglich, dass jeder sich mit dem Besten einbringen kann, das er hat. Und jeder hat die Chance, nach seinen Möglichkeiten dazuzulernen. Es ist die Viefalt der Ansichten und Perspektiven, die uns alle in der Summe intelligenter macht. Kombiniert mit einer Kultur uneingeschränkter Offenheit werden wir uns auch weiterhin verbessern, weil wir immer neue Ansichten und Perspektiven erhalten. Von außen betrachtet mag das chaotisch wirken. Aber genau das ist die Art, wie man das beste Blumenfeld findet. Mehr noch - so hält sich jeder auf dem Blumenfeld auf, das er selbst für das Beste hält. Das ist überhaupt erst die Voraussetzung dafür, herauszufinden, was das beste Blumenfeld ist. Und auch die Voraussetzung, um weiterhin dazuzulernen. Dagegen ist das Ausschließen neuer Perspektiven der Beginn der totalen Verdummung. --- oOo --- Die Vorstellung, dass wir als Volk von wenigen Machtinhabern geführt werden müssen und dass eine gesellschaftliche Ordnung nur auf eine zentrale Art und Weise hergestellt werden kann, ist tief in uns verankert. Sie stammt aus Zeiten, als Einzelne vielleicht wirklich intelligenter waren, als die Masse. Aber diese Dummheit der Masse (der Mob) resultierte aus einer Ungebildetheit und Uninformiertheit des normalen Bürgers. Heute sind wir besser informiert als je zuvor, auch wenn die politische Kaste uns durch Verkomplizierung und Intransparenz gerne weiterhin im Dunklen lässt. Aber diese systematische Intransparenz (auch der großen Konzerne) aufrechtzuerhalten wird immer schwieriger. Heute kann sich jeder mit einem Internetanschluss über beliebige Themen per Knopfdruck auf eine nahezu unbegrenzte Weise informieren. Er kann mit jedem anderen in Verbindung treten und auf eine unglaublich vielfältige Weise zusammenarbeiten. Nie war das Individuum so stark wie heute. Und es wird stärker. Das bedeutet, dass die großen Konzerne an Bedeutung verlieren (wenn sie von der Politik nicht weiterhin auf unfaire Weise bevorzugt werden; die Allianz zwischen Politik, Konzernen, Banken und Justiz ist so stark wie undurchschaubar). Und der Aufwand für die Aufrechterhaltung dieser Intransparenz wird immer größer. In einer Welt in der Routinetätigkeiten jeder Art immer mehr automatisiert und/oder outgesourct werden, gewinnen kreative Tätigkeiten immer mehr an Bedeutung. Leidenschaft und Kreativität sind die Wirtschaftsressourcen der Zukunft und die haben in einem großen Konzern kein Zuhause (dort werden Politiker geboren). Wir befinden uns an einem Wendepunkt der demokratischen Entwicklung. Als Gutenberg im 15. Jahrhundert den Buchdruck erfand, ahnte niemand, wie sehr das die Demokratie von heute beeinflussen würde. Heute kann nahezu jeder erwachsene Mensch lesen und schreiben. So ist eine Demokratie wie die unsere überhaupt erst möglich geworden. Es ist leicht, sich auszumalen, wie das Internet einmal einen ähnlichen Einfluss auf unsere demokratische Kultur ausüben wird. Aber wofür der Buchdruck Jahrhunderte brauchte, dafür braucht das Internet nur wenige Jahre. Vor etwa 15 Jahren entstand das denzentral organisierte Internet. Alle Versuche, etwas ähnliches mit zentraler Organisation aufzubauen (BTX, Compuserve, Prodigy, AOL, MSN, etc.), scheiterten. Wer jedoch die letzten 15 Jahre als Maßstab für die nächsten 15 Jahre betrachtet, macht einen Fehler. Wir erleben derzeit eine Explosion der Kreativität und Zusammenarbeit, die ohne Beispiel ist. Natürlich sind diese Veränderungen ungleich verteilt, allein schon wegen ihrer Geschwindigkeit. Aber die Politik tut ihren Teil dabei, die Verteilung dieser Veränderungen zu behindern. Es entwickeln sich quasi Parallelwelten. Wer die neue Form der Zusammenarbeit und des Demokratieverständnisses sehen will, der muss beobachten, wie junge Menschen mit dem Internet umgehen. Dabei entwickeln sie eine Kultur der bedingungslosen Transparenz, die zum ersten Mal auch technisch machbar ist. Diese Transparenz setzt so ganz nebenbei auch neue moralische Standards. Moralische Standards haben sich von je her aus den Notwendigkeiten des täglichen Lebens gebildet. Das Internet macht Dinge sichtbar und vergisst sie nie. Das wird unsere Vorstellungen von Ethik verändern. Gleichzeitig werden wir von Menschen regiert,die, wie der Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (Zitat), "[ihre] Leute [haben], die für [sie] das Internet bedienen." http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1167 Daher wird es wohl eine Generation dauern, bis sich diese Veränderungen auf breiter Front durchsetzen. Aber die Zukunft ist rosig für uns alle. Das ist meine feste Überzeugung. Guido From florian at hoffmannlaw.de Tue Apr 10 22:00:59 2007 From: florian at hoffmannlaw.de (Florian Hoffmann) Date: Tue, 10 Apr 2007 22:00:59 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus; Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: Message-ID: Hallo Rüdiger, in aller Kürze: 1. Was, bitte, ist das Systemische im Kapitalismus? 2. Ich rede nicht von Dingen, an die ich glaube. Ich rede von Tatsachen, von Dingen von denen ich mir Wissen und Erfahrung angeeignet habe. Ideologien sind mir zuwider. 3. Kann es sein, dass dem in vielen Dingen sicherlich brillanten Herrn Marx vielleicht doch ein paar Gedankenfehler unterlaufen sind? Wie anders kann es sein, das es einen funktionierenden real existierenden Marxismus noch nie gegeben hat? Sein Fehler, oder der seiner Anwender? Ich tippe auf ersteres. 4. Das, was ich meine, hat bei mir 180 Seiten und gehört in ein Buch und nicht in eine Debatte. Nur so viel: Es gibt einen real existierenden Kapitalismus, der fehlerhafte Seiten hat, die der Korrektur und Bändigung bedürfen (wie die Menschen auch!). Und es gibt ein Sozialideal, das genau diese Aufgabe erfüllt. Es hat einiges mit kommunistischen Idealen gemein, weshalb ich zu meiner Aussage stehe. 5. Man verbessert die Welt nicht, indem man etwas kaputt macht, sondern indem man etwas Vorhandenes verbessert. "Ich bin nun überzeugt, dass der höchste Akt der Vernunft, der, in dem sie alle Ideen umfasst, ein ästhetischer Akt ist und dass Wahrheit und Güte nur in der Schönheit verschwistert sind." Kommt Dir doch bekannt vor, oder? Florian -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Rüdiger Heescher [mailto:ruediger.heescher at attac.de] Gesendet: Dienstag, 10. April 2007 15:14 An: Florian Hoffmann Cc: Debatte Grundeinkommen; Joerg Drescher Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus; Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 Hallo Florian Das hört sich ja wirklich genial an, was Du schriebst Da wird der Kapitalismus gerecht und der Kommunismus praktikabel. Ein Traum! Kannst du dazu Deine Erkenntnisse hier veröffentlichen? Bisher hat sich mir diese Synthese noch nie erschlossen, weil der systemische Befund über die Mechanismen des Kapitalismus (Analyse des Kapitalismus nach Marx) sich ausschliesst mit Kommunismus. Aber man lernt ja nie aus. Vielleicht meinst Du auch was anderes als Kapitalismus und glaubst an Mechanismen, die im Kapitalismus funktionieren. Aber nicht das systemische im Kapitalimus. Könnte das so sein? let's face it! (http://www.attac.de/heiligendamm07/ http://www.norden-gegen-g8.info/) Rüdiger ------ -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From ingo.groepler.roeser at googlemail.com Tue Apr 10 19:22:44 2007 From: ingo.groepler.roeser at googlemail.com (Ingo Groepler-Roeser) Date: Tue, 10 Apr 2007 19:22:44 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <20070410114501.202580@gmx.net> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> Message-ID: <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> Lieber Axel, leider habe ich nur selten Zeit, die unterschiedlichen Stränge hier im BGE-Netzwerk zu verfolgen, doch - ich will es gleich unvorsichtig sagen -: ich neige nicht zur Selbstgeißelung, mich nur als Mann und damit/deswegen als wegesuntauglich und zu zielorientiert zu betrachten. Im transidentitären Raum bleibt es jedem/jeder selbst überlassen, sich wofür auch immer zu entscheiden (Leyh: dazwischen zu "unterscheiden"). Nun kann das Gesagte zynisch sein - dann wäre es von der Beantwortungsoption frei und weder gültig noch ungültig. Ebenso sehe ich den seit Jahrtausenden währenden und trügerischen Umkehrschluss als absolut falsche Ausgangsposition für eine Zukunft an. Er würde lediglich den Bezug umkehren (und die Subjekte vertauschen) ohne auch nur irgend einen Funken, objektiv etwas zu ändern. Gestern sagte jemand in einer größeren Gesprächsrunde: "Die Amis müssen doch einen an der Klatsche haben; auf der einen Seite sind sie tief religiös (sic!) und andererseits drehen sie Satanfilme." Wer sind 'die Amis'? Wer sind 'die Frauen' und wer sind 'die Männer'? Fulminant und m.E. sehr treffend hat es dieser Tage U. Beck in der taz zum Ausdruck gebracht, wenn er von einer überhaupt denkbaren "inexistenten Zukunft" spricht (Klimawandel bringt neue Ungleichheit, taz). Daher beziehe ich auch meine Kritik an Ihrer Aussage, Axel. Es reicht eben nicht mehr, zwischen den subjektiven Unterscheidungsmerkmalen aus der Geschlechterperspektive einen Raum zu suchen, der doch auch wieder nur begrenzt wäre, sondern sich vielmehr auf die Gesamtzusammenhänge zu beziehen. Im zweiten Teil Ihres Textes sehe ich diesen tatsächlichen Anspruch und möchte Ihnen dafür danken, weil er das Ergebnis als zugleich eine unserer Voraussetzungen zutage fördert. Wie dann dieser "neuen Ungleichheit", die weiterhin als soziale Ungleichheit nur mit noch "besseren Argumenten" daherkommt, zu begegnen wäre, muß jetzt dringend überlegt werden. Hier schleifen die Traditionen das BGE-Bewußtsein: Wer meint was? vs. Wer meint wen?. Ich will es nun nicht übertreiben, aber wenn Sie (wir alle) schon von der 'Rettung der Welt" reden, so folgen wir am besten (aber nur zunächst) der inneren Logik, wie Bahro sie einst (Logik der Rettung, 1987) postulierte. Er hält die - wie auch immer sie sich nennen mag - profitorientierte Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung für gefährlich, also "unheilbar", nennt sie "die Megamaschine" und versucht ihre äußere Betrachtung. Drinnen hängen wir fest, fest an den "zivilen" Ansprüchen an unseren Fortschritt, der, wie sich gerade international zu behaupten andeutet, nüscht weiter als ein Verharren in einer "Logik der Selbstausrottung" (Bahro, ebd.) bedeutet. Und überhaupt setzt die Forderung nach einem BGE zugleich neue transformatorische Bedingungen an eine komplett andere Gesellschaftsordnung ein, weil die drängenden umweltpolitischen Probleme (Verknappung zuvorderst) unmittelbare Auswirkungen auf unsere Forderung haben. Den anderen nämlich auf "Augenhöhe" in Abkehr von weiteren Modellen (Gruppen und Parteien) der gesellschaftlichen Initiative zu erreichen bedeutet, seine speziellen sozialen Probleme zu kennen (sie überhaupt kennen zu können) und ihn/sie im Verhältnis zu unser aller Problem ernst zu nehmen. Weder also die Ausgrenzung von BerufspolitikerInnen noch von Berufspolitik ern wird uns weiter helfen, weil damit das Netzwerk eine ihm selbst unangemessene Unaufgeschlossenheit demonstrieren würde. Folgerichtig könnten gleich alle Männer das Netzwerk verlassen und alle anderen Netzwerke auch. Daraus entstünden dann in der Konsequenz zwei Welten; eine der Männer und eine der Frauen. Wie sinnvoll!? Wenn dann noch die Berufspolitiker schwinden, wird es nicht lange dauern, bis die "Hobby"politiker, die "Sprach"wissenschaftler und zuletzt die 'falschen' BGE-Verfechter gehen müßten. Es bliebe ein Idee übrig und der Letzte macht das Licht aus? Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht wäre es ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere "Berufspolitiker" sich auf den Streit/die Diskussion einließe - sich stellen würde. Das politische Maß an Offenheit gegenüber "ganz bodenständigen" Auseinandersetzungen scheint derzeit in Deutschland ohnehin einer Kultur des "positiven Verdrängens" (positive unthinking) zu weichen.Wenn also der Weg das Ziel ist, lieber Axel Tigges ("Weg ist Ziel" [ganz ohne Artikel erscheint das mögliche Gegenteil] aber Zielorientierung ist falsch), dann ist auch der Weg letztlich ein falscher. Was wäre dann die 'richtige' Orientierung? Und warum die "Parteiideologien" fernhalten, wie ich an anderer Stelle gelesen habe. Die Idee des BGE ist doch so einfach nicht zu beeinflussen. Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte Trendwende "hin zum Sozialen" quer durch alle Parteien zu dynamisieren und die Politischen beim Wort zu nehmen.Ihnen zu sagen: Redet Euch nicht heraus, das BGE wäre dann finanzierbar, wenn die Politik es nur wollen würde. Nur davon hängt es ab. Fehlendes Geld ist kein Argument, solange für umweltverschmutzende Industrie und Korruption ein nicht abreißender Geldstrom zur Verfügung steht! Herzl. Ingo Am 10.04.07 schrieb "lächelnjetzt" < axel.tigges at gmx.de>: > > Ich möchte mit meiner Auffassung noch weiter gehen. Villeicht sind Männer > überhaupt ungeeignet die Erde zu retten, weil sie zielorientiert sind, und > dadurch automatisch in Widersprüche kommen müssen mit anderen > "Zielorientierten" Die Welt besteht jedoch nicht aus Zielen sondern aus > Menschen, die sich gegenseitig helfen können, so ist es nur wichtig den > Dialog zu verbessern, und nicht noch mehr Modelle einzuführen, von wem oder > welcher Partei oder geheimen Machtgruppe auch immer. > Dialogfähig heißt, den anderen auf Augenhöhe zu erreichen. Damit hat das > herrschende Kastenmodell (Staat-Autoritäten-Kirche) ausgedient und eine neue > Weltordnung mit nur einer "Familie" kann als "kritsche Masse" bei denen > wirken, die gesehen haben, es geht gar nicht um das Geld, sondern um > Bedingungslosigkeit, was jedes Vogelpaar im Frühling zeigt, wenn sie ihr > Nest bauen und ihre Jungen groß ziehen. all die menschlichen Modelle sind > nur kläglicher Ersatz. Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit ist im > Menschen angelegt, wir brauche es nur zu feiern. > Axel Tigges > > -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Sun, 1 Apr 2007 00:39:00 +0200 > Von: Tobias Crefeld < tc-wasg at onlinehome.de> > Kipping und das BGE > > > > > Jörg Drescher sprach es bereits an: Wahrscheinlich sind Berufspolitiker > > einfach generell ungeeignet für solche Sprecherpositionen. > > > > -- > > Gruß, > > Tobias. > > _______________________________________________ > > > -- > "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... > Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > -- Herzliche Grüße Ingo Groepler-Roeser ___________________________ "You must have a system. If you dont have a system, you are a part of someone elses system." Terence Mc Kenna __________________________ "Das Problem mit Bogart ist, dass er denkt er sei Bogart." John Huston (Regisseur) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From georg at jaehnig.org Wed Apr 11 03:16:59 2007 From: georg at jaehnig.org (Georg Jaehnig) Date: Wed, 11 Apr 2007 03:16:59 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?=5BGrundeinkommen-Info=5D?= =?iso-8859-1?q?_Bundestag_24=2E04=2E_B=FCrgergeld/Grundeinkommen?= In-Reply-To: <200704090142.16051.info@psgd.info> References: <200704090142.16051.info@psgd.info> Message-ID: Hallo, On 4/9/07, Matthias Dilthey wrote: > Kann das BGE durch eine Diskussion mit "feudalen Terroristen" weiter gefördert > werden? Kann es durch die Ablehnung der Diskussion gefördert werden? -- amike, Georg http://serchilo.net - share your browser shortcuts + use them anywhere http://del.icio.us/tag/grundeinkommen - Bedingungsloses Grundeinkommen From MARSMISSION at gmx.net Tue Apr 10 18:31:12 2007 From: MARSMISSION at gmx.net (MARSMISSION at gmx.net) Date: Tue, 10 Apr 2007 18:31:12 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <20070410114501.202580@gmx.net> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> Message-ID: <20070410163112.110120@gmx.net> das musst du mal den feministen erzählen. da geht es nur um ziele. männer kümmern sich auch um geistige dinge, und haben auch andere interessen als nur geld und macht. frauen kennen nur dieses. mit freudlichem gruss karl-heinz -------- Original-Nachricht -------- Datum: Tue, 10 Apr 2007 13:45:01 +0200 Von: "lächelnjetzt" An: Tobias Crefeld CC: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE > Ich möchte mit meiner Auffassung noch weiter gehen. Villeicht sind > Männer überhaupt ungeeignet die Erde zu retten, weil sie zielorientiert sind, > und dadurch automatisch in Widersprüche kommen müssen mit anderen > "Zielorientierten" Die Welt besteht jedoch nicht aus Zielen sondern aus > Menschen, die sich gegenseitig helfen können, so ist es nur wichtig den Dialog zu > verbessern, und nicht noch mehr Modelle einzuführen, von wem oder welcher > Partei oder geheimen Machtgruppe auch immer. > Dialogfähig heißt, den anderen auf Augenhöhe zu erreichen. Damit hat > das herrschende Kastenmodell (Staat-Autoritäten-Kirche) ausgedient und eine > neue Weltordnung mit nur einer "Familie" kann als "kritsche Masse" bei > denen wirken, die gesehen haben, es geht gar nicht um das Geld, sondern um > Bedingungslosigkeit, was jedes Vogelpaar im Frühling zeigt, wenn sie ihr Nest > bauen und ihre Jungen groß ziehen. all die menschlichen Modelle sind nur > kläglicher Ersatz. Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit ist im > Menschen angelegt, wir brauche es nur zu feiern. > Axel Tigges > > -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Sun, 1 Apr 2007 00:39:00 +0200 > Von: Tobias Crefeld > Kipping und das BGE > > > > > Jörg Drescher sprach es bereits an: Wahrscheinlich sind Berufspolitiker > > einfach generell ungeeignet für solche Sprecherpositionen. > > > > -- > > Gruß, > > Tobias. > > _______________________________________________ > > > -- > "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... > Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail From iovialis at gmx.de Tue Apr 10 18:46:38 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Tue, 10 Apr 2007 19:46:38 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommenNachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 References: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> Message-ID: <006b01c77b8f$d0889420$0201a8c0@iovialis> Werte Listenteilnehmer, diese Liste ist moderiert und wenn Beiträge von mir oder Matthias (Dilthey) nicht der Netikette entsprechen, werden diese "abgelehnt". Mich wundert, daß zum wiederholten Mal die Beiträge von Peter Scharl in der Liste veröffentlicht werden, in denen die Listen-Moderation/Administration aufgefordert wird, uns zu entfernen. Scheinbar entspricht das der Netikette... In der BAG-Liste der Linken hat es Peter Scharl geschafft, daß man mich dort ausgegrenzt und blockiert hat. Auf Nachfrage bei Ronald Blaschke und den Listenmoderatoren, was der Grund dafür war, ergab keine Antwort. Sollten meine Beiträge auch hier unerwünscht sein, habe ich kein Problem damit, daß ich auch hier "gesperrt" werde. Ich lebe sowieso nicht in Deutschland, habe derzeit viel Arbeit und werde mein "Glück" in der Ukraine suchen. Mir liegt zwar etwas an Deutschland, weshalb ich mich hier beteilige, aber ich kann auf solche provokative Beiträge verzichten, die keinerlei Argumente, sondern nur Anschuldigungen enthalten. Ich finde es schade, daß Peter Scharl immer wieder mit seinen Beiträgen "durchkommt". Möge die Vernunft siegen! Viele Grüße aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org ----- Original Message ----- From: "Netzwerk_BGE" To: Sent: Monday, April 09, 2007 7:52 PM Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen]Debatte-grundeinkommenNachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 | ----- Ursprüngliche Nachricht ----- | Von: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) schrieb: | Gesendet am: Sonntag, 08. April 2007 20:07 ."..... Das BGE hat meiner | Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler: man versteht | die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es wäre Geld für | alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem Denkfehler meinen | viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" wären, indem sie die | "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist allerdings nur dann so, wenn das | Modell dementsprechen ausgerichtet ist (bisher TG-M und dessen Derivate)." Hallo Netzwerk-Administratoren, wann schaltet Ihr bitte den J.D und den M.D, von der "alleinseligmachenden PsgD-Partei" endlich ab? J.D. fängt hier nun zum wiederholten male an das TG-M zu verunglimpfen, ... und beide wollen hier ihre absolut hahnebüchenen Modelle promoten, unter Mitwirkung von weiteren PsgD-Adepten die mit ihnen PingPong spielen. Bitte haltet uns den Unsinn dieser Partei-Ideologen vom Leibe! MfG Peter Scharl TG-M > "Transfergrenzen-Modell" http://Ulmer-BGE-Modell.de _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From info at psgd.info Tue Apr 10 21:34:35 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Tue, 10 Apr 2007 21:34:35 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommenNachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> References: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> Message-ID: <200704102134.35796.info@psgd.info> Hallo BGE-Kämpfer, offensichtlich hat Peter Scharl (Funktionär der Linkspartei.PDS) ein seltsames Demokratie-Verständnis: Am Montag, 9. April 2007 18:52 schrieb Netzwerk_BGE: > J.D. fängt hier nun zum wiederholten male an das TG-M zu verunglimpfen, ... Es muß doch legitim sein, hier im Netzwerk Schwachpunkte der einzelnen BGE-Modelle aufzuzeigen. Jörg Drescher hat lediglich aufgezeigt, daß die TG-Modelle (Pelzer/Althaus) eine Umverteilung zur BGE-Finanzierung innerhalb der "Geringverdiener" vornehmen und damit diese die Einkommenschere noch weiter öffnen. Wenn Scharl diese rechnerisch nachweisbare Wahrheit als "Verunglimpfung" darstellt, so zeugt das vom Demokratie-Verständnis der gesamten Partei, deren Funktionär er ist. Es sei denn, die Partei distanziert sich von Scharl´s Aussagen. Scharl ist in der Linkspartei.PDS nicht irgend ein Mitglied, er ist Funktionär! Das macht die Aussage von Scharl so brisant zum Demokratie-Verständnis! Ohne Kommentar: > Bitte haltet uns den Unsinn dieser Partei-Ideologen vom Leibe! > > Peter Scharl Matthias Dilthey Nachtrag: Daß Peter Scharl die Namen Jörg Drescher und Matthias Dilthey nicht auszuschreibt, ist einfach nur unhöflich primitiv. Er greift uns persönlich an, dann soll er auch Stirn zeigen und uns persönlich beim Namen nennen. From tc-wasg at onlinehome.de Tue Apr 10 23:58:45 2007 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Tue, 10 Apr 2007 23:58:45 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommenNachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> References: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> Message-ID: <20070410235845.63fe2af2@tux3d.tangocharly> On Mon, 9 Apr 2007 18:52:10 +0200 Netzwerk_BGE at gmx.net (Netzwerk_BGE) wrote: > ."..... Das BGE hat meiner > | Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler: man > versteht | die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es > wäre Geld für | alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem > Denkfehler meinen | viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" > wären, indem sie die | "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist > allerdings nur dann so, wenn das | Modell dementsprechen ausgerichtet > ist (bisher TG-M und dessen Derivate)." > > Hallo Netzwerk-Administratoren, > > wann schaltet Ihr bitte den J.D und den M.D, > von der "alleinseligmachenden PsgD-Partei" endlich ab? Warum sollen andere Leute Deine Arbeit machen? Ich halte ja nichts davon, für ein BGE eine eigene Partei zu gründen, aber es ist natürlich eine gültige Überlegung, wenn die Parteiapparate blocken. > J.D. fängt hier nun zum wiederholten male an das TG-M zu > verunglimpfen, ... und beide wollen hier ihre absolut hahnebüchenen > Modelle promoten, unter Mitwirkung von weiteren PsgD-Adepten die mit > ihnen PingPong spielen. > Bitte haltet uns den Unsinn dieser Partei-Ideologen vom Leibe! Wenn Pluralismus mehr als nur ne Floskel ist, dann sollte den Leser(inn)en überlassen bleiben, was sie für Sinn und was sie für Unsinn halten. Wenn man alle Parteimitglieder ausschließen würde, wäre es bald ziemlich leer hier. Und das Parteimitglieder zu einer "gefestigten" (vulgo verbohrten) Sicht der Dinge neigen, dürfte nichts Neues sein - unabhängig vom Parteinamen. Der Vorwurf, den Jörg Drescher anspricht, wenn auch für meine Bedürfnisse nicht ausreichend schlüssig begründet, ist ja erstmal nicht von der Hand zu weisen, so wie das bei allen Finanzierungsmodellen der Fall ist, die sich auf eine mehr oder minder direkte Einkommensumverteilung konzentrieren. Wenn das tatsächlich in den Köpfen drin steckt, dann hilft es auch nichts, wenn Du hier jemand den Zugang verbietest: Die Gedanken bleiben frei! Letztlich geht es schlicht darum, womit das erhöhte Steueraufkommen bestritten wird und da gibt es durchaus gleichberechtigt, verschiedene Varianten. Werner bevorzugt ja offenbar verbrauchssteuerfinanzierte Varianten. -- Gruß, Tobias. From florian at hoffmannlaw.de Wed Apr 11 15:33:35 2007 From: florian at hoffmannlaw.de (Florian Hoffmann) Date: Wed, 11 Apr 2007 15:33:35 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialerKapitalismus; Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: <002501c77c2f$2dc39cd0$0201a8c0@pv> Message-ID: Hallo Peter, die 180 Seiten sind nicht allein BGE, sondern Kapitalismus, Marktwirtschaft, Staat, Umwelt und Soziales. Letzteres beinhaltet das Thema Einkommensverteilung, Einkommensumverteilung, also auch BGE. Ich überlege gerade, ob ich die Konzepte nicht am besten in übersichlicher Form in's Internet stellen sollte. Was Du über den Generationenkonflikt sagst, stimmt. Die alten, die in einer Gesellschaft lebten, in der es noch etwas aufzubauen gab, und die sich so ihre Rente "rechtschaffen" verdient haben, ihnen fehlt das Verständnis für die Verhältnisse, die sie selbst aktiv geschaffen haben, in denen alles fertig ist und alles im Überfluß vorhanden. Richtig ist auch, dass genau diese Verhältnisse ein BGE rechtfertigen, weil es bei der Schaffung und Erhaltung des Wohlstandes auch Zufälligkeiten und Unwägbarkeiten gibt, die zu Ungerechtigkeiten führen und die es auszugleichen gilt. Deshalb hier mein Statement zu den Einkommensarten, das zugleich eine Rechtfertigung für ein BGE ist: 1. Einkommensart: Arbeitseinkommen 2. Einkommensart: Kapitaleinkommen (Verwaltungseinkommen/Renten) 3. Einkommensart: Spekulationseinkommen 4. Einkommensart: Solidarisches Einkommen (Sozialleistung) Alle Einkommensarten sind anerkannt und haben sich bei uns fest etabliert. Nur ein Teil der Einkommen hat mit einer echten Gegenleistung zu tun. Nur im letzten Fall, bei der Sozialleistung geht der Auszahlung eine Bedürfnisprüfung voraus, d. h. wird eine Bedingung gestellt, die wie eine Gegenleistung wirkt. zu 1: Das Arbeitseinkommen ist eine Gegenleistung für eine erbrachte Leistung. zu 2: Beim Kapitaleinkommen kann man sagen, dass die Gegenleistung in der Ansammlung vergangener Erträge aus Arbeitsleistung bestand, und dass man deshalb jetzt von Zinserträgen leben darf. Das stimmt so lange, als der Konsumverzicht aus Einkommen stammt, für das eine Gegenleistung erbracht wurde, also aus Arbeitseinkommen. Wenn es Einkommen aus Spekulationsgewinnen waren, fehlt eigentlich die Gegenleistung, oder nicht? zu 3: Spekulationseinkommen ist eigentlich die anerkannte Einkommensart der Kaufleute, also der Leute, die heute etwas kaufen, etwas "riskieren", wofür sie morgen mehr bekommen. Das klingt verwerflich, ist es aber nicht, weil die Spekulation, "das Halten", allen dient, also eine wichtige Funktion im Verteilprozess der Marktwirtschaft hat. Sobald es sich aber nicht mehr um Ware handelt, mit der spekuliert wird, sondern um Firmen, Konglomerate, private Immobilien, handelt es sich mit Sicherheit nicht um Einkommen, die mit einer Gegenleistung verbunden sind. Es ist der "häßliche" Kapitalist der da manchmal zu Vorschein kommt, und der geradzu widerlich wird, wenn er vollgefressen und lasziv auf seiner Yacht sitzt und sagt, die Leute sollen erst mal etwas arbeiten, und sein Kapital müsse "arbeiten". Denn: Spekulationsgewinne dieser Art werden aus tektonischen Verschiebungen im Wirtschaftsgefüge generiert. Natürlich sind das tüchtige Leute, die das erkannt und genutzt haben, aber "verdient" haben die Leute sich das alles nur zu einem sehr geringen Teil, d. h. davon gehört ein erklecklicher Teil den Mitarbeitern und der Allgemeinheit, die aber leer ausgehen. Geradezu herausragend positiv, weil vorbildhaft war die Zahlung von € 10.000 an jeden seiner 800 Mitarbeiter durch den ehemaligen Inhaber von Schwarz-Pharma, als er beim Verkauf seiner Firma einen Milliarden-Erlös einstrich. Der Mann hat genau das empfunden, dass nämlich die Leistung nicht von ihm alleine erbracht worden war und den anderen ein Anteil gebührte. Da eine solche freiwillige Beteiligung an überdimensionierten Erlösen sonst nicht vorkommt, sollten Anteile dieser Gewinne staatlich "sozialisiert", also solidarisch verteilt werden. zu 4: Das zu Ziff. 3 gesagte macht es offenbar, dass eine Auszahlung solidarischer Einkommen keine Bedingung haben darf, außer der, dass man Bürger eines Landes ist. Die Zahlung der € 10.000 verschaffte den Mitarbeitern ein Solidarisches Einkommen gem. Ziff. 4. Viele soziale Großtaten (Wohngeld, Bafög, etc.) wären sofort überflüssig und die Menschen wären freier, wenn der Staat einen derartigen Ausgleich von Einkommen institutionalisieren würde. Wie weit man im Falle eines staatlichen BGE die Einnahmen und Ausgaben, also den Solidarbeitrag und die solidarische Auszahlung (das BGE), dann im Laufe der Jahre anhebt (auf Sozialhilfeniveau oder darüber), könnte demokratisch entwickelt werden. Okay? Gruss Florian -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Peter Voss [mailto:vossp at tdcadsl.dk] Gesendet: Mittwoch, 11. April 2007 13:47 An: Florian Hoffmann Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialerKapitalismus;Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 Hallo, ´Florian, du schreibst von Deinem 180-Seitenbeitrag zum BGE. Warum der nicht in die Debatte gehört verstellt sich mir. Aber vielleicht könntest du mir einen Link geben oder eine Anlage zuschicken. Auch wir im Norden arbeiten an dem BGE, und da kann jeder Beitrag zur Entwicklung der Einführung eines BGE ein wichtiger Stein sein. Wenn man jungen Leuten vóm BGE erzählt, verstehen sie in der Regel sofort die Vorteile für sich selbst und für die Gesellschaft. Ältere dagegen denken häufigst an den Beitrag, den sie dann für "Faulpelze" leisten müssten. Der Unterschied besteht wohl darin, dass die Letzteren sich noch in der Industriegesellschaft befinden, während die Vorderen schon in der zweiten Modernität angekommen sind und sich der grossen Gefahr, keine festen Stellungen mehr zu bekommen, bewusst sind. Also, was ist? Mit freundlichem Gruss Peter Voss -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From axel.tigges at gmx.de Wed Apr 11 17:22:31 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Wed, 11 Apr 2007 17:22:31 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> Message-ID: <20070411152231.121980@gmx.net> Lieber Ingo, erst einmal herzlichen Dank für Ihre ausführliche Darstellung und dem Bemühen etwas Gemeinsames zu finden. ich beziehe mich bei meiner Einsicht nicht nur auf Männer und Frauen, sondern eher auf männliche Sichtweise und weibliche Erlebnisfähigkeit, ich zitiere hier Ernst Joachim Behrendt, aus aus einer Radiosendung: Muscheln in meinem Ohr: Variationen über das Hören, mit freundlicher Genehmingung von Jadranka Behrendt Ein Gespräch zwischen Mann und Frau, wobei der Frau das Ohr und dem Mann das Auge zugeordnet ist: Frau (F) Auge was tust Du am liebsten? Mann (M) Schauen! F: Wie machst Du das? M: Ich spiegele die Welt. F: Spiegeln? M: Ich spiegele sie so dass sie auf dem Kopf steht, aber mein Besitzer merkt das nicht. Ich habe auch in der Mitte von allem was ich sehe einen blinden Fleck, aber ich übersehe ihn. Ich übersehe auch, dass ich die Welt flach machen muss, um sie sehen zu können. F: Ich kann mir das nicht vorstellen eine flache Welt. Hat die dann bloß zwei Dimensionen? Sie hat doch viel mehr. Meine Welt kann so viele Dimensionen haben wie sie will. M: Wie machst Du das, wenn Du hörst? F: Na, ja ich nehme auf, ich empfange. M: Frauen empfangen! Empfinde ich Dich deshalb als weiblich? F: Und ich Dich als Mann und als Kind. M: Ja ich dringe ein und ich spiele. F: Warum dringen Deine Blicke dann nicht in mich? Mir würde das Spaß machen. M: Das kann ich mir vorstellen, das wäre vielleicht auch für mich schön. Aber das kann ich nicht? F: Warum Auge? M: Weil Du mich nicht sehen kannst. F: Manchmal redest Du vom Sehen, als ob das ein Sport ist. M: Toll, dass Du das merkst. F: Was für einen Sport treibst Du? M: Blicke werfen, kann eine Art Speer werfen sein. F: Bei dem Du jemand triffst? M: Dann freue ich mich. F: Aber Speere können doch Schmerz bereiten? M: Und? Sag mal, treibst Du auch Sport OHR? F: Vielleicht ist das mein Sport: ?Ich möchte immer noch Leiseres hören. M: Dann hörst Du ja bald gar nichts mehr. F: Doch, dann höre ich Stille. M: Was ist Stille? F: Ich glaube Du würdest es Dunkelheit nennen M: Aha, dann kann ich nichts sehen! F: Dann kann ich ganz viel hören. M: Willst Du damit sagen, Dunkelheit ist Dir wichtig? F: Ja, das was für Dich Dunkelheit ist ist für mich, Stille, Schweigen, nach Innen hören. Es ist genau umgekehrt wie für Dich, Du siehst nach außen. M: Ich kann auch nach Innen schauen. F: Ich weiß, aber Du tust es nur selten. Ich habe auch den Eindruck, Du tust es nicht gern. M: Weil ich mich dannschließen muss,das sind zwei ziemlich verschiedene Sachen. Erst schaue ich nach Außen, dann schließe ich mich und erst dann kann ich nach innen schauen. F: Bei mir sind das nicht zwei verschiedene Sachen. Ich kann mich nicht schließen. Im Gegenteil: Ich öffne mich erst wirklich, wenn ich nach Innen lausche. Eugen Biser drückt das so aus: "Was wir Verstehen nennen, ist etwas grundsätzlich anderes als Informationsaufnahme: Das Verständlichste an der Sprache ist nicht das Wort selber, sondern Ton, Stärke, Modulation, Tempo, kurz, die Musik hinter den Worten, die Leidenschaft hinter dieser Musik, die Person hinter dieser Leidenschaft." - Friedrich Nietzsche, bei Biser, Glaubensprognose Da ich diese Fähigkeit bei PolitikerInnen nicht in dem Maße sehe, sich mit dem was ist zu verbinden, warum sollen sie dann eine Sonderrolle spielen, um diese Welt in ihren Abgrund zu stürzen? Rudolf Bahro, ist zu Dieter Duhm in die ZEEGG Gruppe gegangen, seine Frau hat er nicht gehört, sie hat sich von der Berliner Sieges Säule zu Tode gestürzt, und eine vier jährige Tochter hinterlassen, was soll ich auf seine Einsichten achten können? Er hielt sich für unheilbar, und deshalb ist er auch an Krebs gestorben. Doch wir können nur geheilt werden, wenn wir nach Innen hören, und deshalb gebe ich den Menschen mein Vertrauen die das können. Und davon ist natürlich an erster Stelle meine Geliebte. Liebe Grüße Axel > Lieber Axel, > > leider habe ich nur selten Zeit, die unterschiedlichen Stränge hier im > BGE-Netzwerk zu verfolgen, doch - ich will es gleich unvorsichtig sagen -: > ich neige nicht zur Selbstgeißelung, mich nur als Mann und damit/deswegen > als wegesuntauglich und zu zielorientiert zu betrachten. Im > transidentitären > Raum bleibt es jedem/jeder selbst überlassen, sich wofür auch immer zu > entscheiden (Leyh: dazwischen zu "unterscheiden"). Nun kann das Gesagte > zynisch sein - dann wäre es von der Beantwortungsoption frei und weder > gültig noch ungültig. Ebenso sehe ich den seit Jahrtausenden währenden > und > trügerischen Umkehrschluss als absolut falsche Ausgangsposition für eine > Zukunft an. Er würde lediglich den Bezug umkehren (und die Subjekte > vertauschen) ohne auch nur irgend einen Funken, objektiv etwas zu ändern. > Gestern sagte jemand in einer größeren Gesprächsrunde: "Die Amis > müssen doch > einen an der Klatsche haben; auf der einen Seite sind sie tief religiös > (sic!) und andererseits drehen sie Satanfilme." Wer sind 'die Amis'? Wer > sind 'die Frauen' und wer sind 'die Männer'? > > Fulminant und m.E. sehr treffend hat es dieser Tage U. Beck in der taz zum > Ausdruck gebracht, wenn er von einer überhaupt denkbaren "inexistenten > Zukunft" spricht (Klimawandel bringt neue Ungleichheit, taz). Daher > beziehe > ich auch meine Kritik an Ihrer Aussage, Axel. Es reicht eben nicht mehr, > zwischen den subjektiven Unterscheidungsmerkmalen aus der > Geschlechterperspektive einen Raum zu suchen, der doch auch wieder nur > begrenzt wäre, sondern sich vielmehr auf die Gesamtzusammenhänge zu > beziehen. Im zweiten Teil Ihres Textes sehe ich diesen tatsächlichen > Anspruch und möchte Ihnen dafür danken, weil er das Ergebnis als > zugleich > eine unserer Voraussetzungen zutage fördert. Wie dann dieser "neuen > Ungleichheit", die weiterhin als soziale Ungleichheit nur mit noch > "besseren > Argumenten" daherkommt, zu begegnen wäre, muß jetzt dringend überlegt > werden. Hier schleifen die Traditionen das BGE-Bewußtsein: Wer meint was? > vs. Wer meint wen?. Ich will es nun nicht übertreiben, aber wenn Sie (wir > alle) schon von der 'Rettung der Welt" reden, so folgen wir am besten > (aber > nur zunächst) der inneren Logik, wie Bahro sie einst (Logik der Rettung, > 1987) postulierte. Er hält die - wie auch immer sie sich nennen mag - > profitorientierte Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung für gefährlich, > also > "unheilbar", nennt sie "die Megamaschine" und versucht ihre äußere > Betrachtung. Drinnen hängen wir fest, fest an den "zivilen" Ansprüchen > an > unseren Fortschritt, der, wie sich gerade international zu behaupten > andeutet, nüscht weiter als ein Verharren in einer "Logik der > Selbstausrottung" (Bahro, ebd.) bedeutet. Und überhaupt setzt die > Forderung > nach einem BGE zugleich neue transformatorische Bedingungen an eine > komplett > andere Gesellschaftsordnung ein, weil die drängenden umweltpolitischen > Probleme (Verknappung zuvorderst) unmittelbare Auswirkungen auf unsere > Forderung haben. Den anderen nämlich auf "Augenhöhe" in Abkehr von > weiteren > Modellen (Gruppen und Parteien) der gesellschaftlichen Initiative zu > erreichen bedeutet, seine speziellen sozialen Probleme zu kennen (sie > überhaupt kennen zu können) und ihn/sie im Verhältnis zu unser aller > Problem > ernst zu nehmen. Weder also die Ausgrenzung von BerufspolitikerInnen noch > von Berufspolitik ern wird uns weiter helfen, weil damit das Netzwerk eine > ihm selbst unangemessene Unaufgeschlossenheit demonstrieren würde. > Folgerichtig könnten gleich alle Männer das Netzwerk verlassen und alle > anderen Netzwerke auch. Daraus entstünden dann in der Konsequenz zwei > Welten; eine der Männer und eine der Frauen. Wie sinnvoll!? Wenn dann > noch > die Berufspolitiker schwinden, wird es nicht lange dauern, bis die > "Hobby"politiker, die "Sprach"wissenschaftler und zuletzt die 'falschen' > BGE-Verfechter gehen müßten. Es bliebe ein Idee übrig und der Letzte > macht > das Licht aus? > > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht wäre es > ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere "Berufspolitiker" sich > auf den Streit/die Diskussion einließe - sich stellen würde. Das > politische > Maß an Offenheit gegenüber "ganz bodenständigen" Auseinandersetzungen > scheint derzeit in Deutschland ohnehin einer Kultur des "positiven > Verdrängens" (positive unthinking) zu weichen.Wenn also der Weg das Ziel > ist, lieber Axel Tigges ("Weg ist Ziel" [ganz ohne Artikel erscheint das > mögliche Gegenteil] aber Zielorientierung ist falsch), dann ist auch der > Weg > letztlich ein falscher. Was wäre dann die 'richtige' Orientierung? > Und warum die "Parteiideologien" fernhalten, wie ich an anderer Stelle > gelesen habe. Die Idee des BGE ist doch so einfach nicht zu beeinflussen. > Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte Trendwende "hin zum > Sozialen" quer durch alle Parteien zu dynamisieren und die Politischen > beim > Wort zu nehmen.Ihnen zu sagen: Redet Euch nicht heraus, das BGE wäre dann > finanzierbar, wenn die Politik es nur wollen würde. Nur davon hängt es > ab. > Fehlendes Geld ist kein Argument, solange für umweltverschmutzende > Industrie > und Korruption ein nicht abreißender Geldstrom zur Verfügung steht! > > Herzl. Ingo > > > > > Am 10.04.07 schrieb "lächelnjetzt" < axel.tigges at gmx.de>: > > > > Ich möchte mit meiner Auffassung noch weiter gehen. Villeicht sind > Männer > > überhaupt ungeeignet die Erde zu retten, weil sie zielorientiert sind, > und > > dadurch automatisch in Widersprüche kommen müssen mit anderen > > "Zielorientierten" Die Welt besteht jedoch nicht aus Zielen sondern > aus > > Menschen, die sich gegenseitig helfen können, so ist es nur wichtig > den > > Dialog zu verbessern, und nicht noch mehr Modelle einzuführen, von wem > oder > > welcher Partei oder geheimen Machtgruppe auch immer. > > Dialogfähig heißt, den anderen auf Augenhöhe zu erreichen. Damit hat > das > > herrschende Kastenmodell (Staat-Autoritäten-Kirche) ausgedient und eine > neue > > Weltordnung mit nur einer "Familie" kann als "kritsche Masse" bei denen > > wirken, die gesehen haben, es geht gar nicht um das Geld, sondern um > > Bedingungslosigkeit, was jedes Vogelpaar im Frühling zeigt, wenn sie > ihr > > Nest bauen und ihre Jungen groß ziehen. all die menschlichen Modelle > sind > > nur kläglicher Ersatz. Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit ist > im > > Menschen angelegt, wir brauche es nur zu feiern. > > Axel Tigges > > > > -------- Original-Nachricht -------- > > Datum: Sun, 1 Apr 2007 00:39:00 +0200 > > Von: Tobias Crefeld < tc-wasg at onlinehome.de> > > Kipping und das BGE > > > > > > > > Jörg Drescher sprach es bereits an: Wahrscheinlich sind > Berufspolitiker > > > einfach generell ungeeignet für solche Sprecherpositionen. > > > > > > -- > > > Gruß, > > > Tobias. > > > _______________________________________________ > > > > > -- > > "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... > > Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > > > > -- > Herzliche Grüße > Ingo Groepler-Roeser > ___________________________ > > "You must have a system. If you dont have a system, you are a part of > someone elses system." Terence Mc Kenna > __________________________ > > "Das Problem mit Bogart ist, dass er denkt er sei Bogart." John Huston > (Regisseur) -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : axel.tigges.vcf Dateityp : text/x-vcard Dateigröße : 352 bytes Beschreibung: vcard URL : From tc-wasg at onlinehome.de Wed Apr 11 20:33:59 2007 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Wed, 11 Apr 2007 20:33:59 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?=5BGrundeinkommen-Info=5D_Bund?= =?utf-8?q?estag_24=2E04=2E_B=C3=BCrgergeld/Grundeinkommen?= In-Reply-To: References: <200704090142.16051.info@psgd.info> Message-ID: <20070411203359.24ab3684@tux3d.tangocharly> On Wed, 11 Apr 2007 03:16:59 +0200 "Georg Jaehnig" wrote: > On 4/9/07, Matthias Dilthey wrote: > > Kann das BGE durch eine Diskussion mit "feudalen Terroristen" > > weiter gefördert werden? > > Kann es durch die Ablehnung der Diskussion gefördert werden? Kaum. :) Der Terminus Terrorist ist sicher deplaziert. Beim Stichwort "Stiftung Marktwirtschaft" stellten sich mir zwar auch die Nackenhaare auf, aber nachdem das eine Einrichtung von CDU'lern ist und die CDU-Fraktion offenbar Gastgeber ist, kann man wohl davon ausgehen, dass hier durchaus ein echtes Interesse an einer breiteren Auseinandersetzung mit dem Thema besteht, sonst hätten die das nicht losgetreten, sondern ihren Althaus zurückgepfiffen. Das ist zumindest mehr als derzeit von SPD- oder L.PDS-Fraktion zu erwarten ist. So wie die Veranstaltung angelegt ist, adressiert sie hauptsächlich Presse und vielleicht noch ein paar Interessenten aus dem parlamentarischen Apparat. Für eine Diskussion dürfte bei dem engen Zeitplan kaum Platz sein und das gemeine Volk wird auch kaum nach Arbeitsende mal schnell nach Berlin jetten und dem erwerbslosen Volk fehlt dafür meistens das nötige Kleingeld. Mit etwas Glück findet sich anschließend was in der Presse - mehr wird nicht zu erwarten sein. -- Gruß, Tobias. From tc-wasg at onlinehome.de Wed Apr 11 21:15:36 2007 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Wed, 11 Apr 2007 21:15:36 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> Message-ID: <20070411211536.38d7e1e4@tux3d.tangocharly> On Tue, 10 Apr 2007 19:22:44 +0200 "Ingo Groepler-Roeser" wrote: > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht > wäre es ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere > "Berufspolitiker" sich auf den Streit/die Diskussion einließe - sich > stellen würde. Ich sehe keine Berufspolitiker, die sich einer Diskussion stellen. Wenn ich hier Veranstaltungen rund ums BGE besuche, dann sitzen da gelegentlich Parlamentarier oder Angestellte aus dem politischen Apparat, tw. auch aus Kippings Partei und halten die meiste Zeit brav den Schnabel oder ergehen sich in Allgemeinplätzen, um ja nicht anzuecken. So wie das halt alle Politiker machen, die unbedingt wiedergewählt werden wollen. Das ist nun mal so und das ist gleichzeitig deren Handicap im Hinblick auf ihre Überzeugungskraft. Warum soll sich eine Organisation Sprecher mit solchen Handicaps antun? > Das politische Maß an Offenheit gegenüber "ganz > bodenständigen" Auseinandersetzungen scheint derzeit in Deutschland > ohnehin einer Kultur des "positiven Verdrängens" (positive > unthinking) zu weichen. Da sehe ich doch eine etwas positivere Tendenz. Im politischen Apparat mag das so sein, aber "am Stammtisch" hat sich nach Jahren des Konkurrierens und der getrennten Alleingänge wieder häufiger ein gemeinsames politisches Interesse herausgebildet, dass sich allerdings auf konkrete Punkte fokussiert und im übrigen von der Sinnlosigkeit der parteipolitischen Ochsentour ausgeht. Die Tendenz der letzten 10..20 Jahr zu mehr direkter Demokratie und gleichzeitig zu mehr Lobbyismus kommt ja nicht von ungefähr. Sie ist eine Reaktion auf die Mängel des repräsentativ-demokratischen Systems, wie es sich heute darstellt. In meiner Jugend, also vor langer Zeit, gab es immer wieder spannende Debatten im Bundestag, die wir live am Radio verfolgten - tw. auch während der Unterrichtszeit. Heute schlafen einem die Füsse ein bei dem Rumgestotter. Und bei Abstimmungen, bei denen das Ergebnis schon vorher ausgekartet wurde, braucht man sich auch nicht mehr fürs Plenum zu interessieren. Wenn dies nun, wie im vorliegenden Fall, auf Parteien übertragen wird, dann stirbt die politische Kultur eben auch dort. Das braucht nur die Partei zu interessieren, aber auf solche "Pferde" sollte man außerhalb von Parteien nicht mehr setzen. > Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte > Trendwende "hin zum Sozialen" quer durch alle Parteien zu > dynamisieren und die Politischen beim Wort zu nehmen. Richtig, so wie sich die Mehrheitsverhältnisse darstellen, wird dies ohne Zweifel der einzige Weg sein, ein BGE durchzusetzen. Nur: "Beim Wort nehmen" hat was damit zu tun, dass wir die Politiker so lange jagen müssen, bis sie das so realisieren. Und das funktioniert eben nicht, wenn Berufspolitiker sich selbst "jagen" sollen. Der Bock ist nunmal ein schlechter Gärtner. -- Gruß, Tobias. From iovialis at gmx.de Thu Apr 12 22:03:17 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Thu, 12 Apr 2007 23:03:17 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] WikiPedia References: <20070412183357.50550@gmx.net> Message-ID: <003c01c77d3d$9cd12de0$0201a8c0@iovialis> Hallo zusammen, der WikiPedia-Artikel zum Grundeinkommen wurde vor längerm stark gekürzt. Inzwischen steht dort eigentlich nur noch die Geschichte des Grundeinkommens. Ein "Karsten11" (er schreibt öfters am Grundeinkommensartikel) hat zuletzt wieder "Finanzierungsmodelle" eingefügt und dabei "nur" das TG-M und das Althaus-Modell angeführt. Aus diesem Grund habe ich mir heute erlaubt, die Finanzierungsgrundlagen dort einzustellen, mit dem Für und Wider der unterschiedlichen Ansätze (Einkommensfinanziert, Konsumfinanziert): http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen#Finanzierung Sollte jemandem von Euch das nicht gefallen, bzw. als Fehlerhaft beurteilen, ist derjenige aufgefordert, das richtig zu stellen. Ich denke, daß es unsere Aufgabe ist - als BGE-Befürworter und "Spezialisten" - das BGE bei WikiPedia auch dementsprechend darzustellen. Die nächsten Tage muß ich aus verschiedenen Gründen nach Polen reisen und werde erst wieder am Montag für Rückfragen erreichbar sein. Viele Grüße aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org From info at psgd.info Fri Apr 13 09:14:41 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Fri, 13 Apr 2007 09:14:41 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommenNachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6 In-Reply-To: <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> References: <004501c77a08$bd382990$0201a8c0@iovialis> <20070409165106.BFF291ED0C3@ilpostino.jpberlin.de> Message-ID: <200704130914.41721.info@psgd.info> Am Montag, 9. April 2007 18:52 schrieb Netzwerk_BGE: > > Bitte haltet uns den Unsinn dieser Partei-Ideologen vom Leibe! > > MfG > > Peter Scharl TG-M > "Transfergrenzen-Modell" http://Ulmer-BGE-Modell.de Hallo Peter Scharl, hallo Liste, bitte gestattet mir folgende Metapher (Auszug aus internem PsgD-Schriftverkehr) _______________ Somit ist das PsgD-Programm eine Art rationale Vision: Wir stehen hier unten im Tal und möchten diesen hohen (BGE-) Berg erklimmen. Wir wissen noch nicht, ob und welcher Weg hinauf führt, aber das Ziel liegt klar vor Augen. Anders die etablierte Politik: die haben einen Weg, jedoch kein Ziel (außer dem persönlichen Machterhalt). Wohin der Weg sie führt, das wissen sie auch noch nicht (in eine Sackgasse?). Ich hatte vor, in aller Ruhe mein Expeditionsteam zusammenzustellen aus ruhig und überlegt handelnden Menschen; das Gebirge und den Berg erkunden und einen Weg hinauf mit Wandermarkierungen und Sicherungsseilen ausstatten. Wenn diese Arbeit getan ist, wollte ich den "Wanderweg" in einem Urlaubsführer vorstellen und den Menschen Gelegenheit bieten, am herrlichen Gipfelblick gefallen zu finden. Mit zunehmender Benutzung des Wanderweges wäre auch ein besserer Ausbau der Route gelungen (Kommunalpolitik). Doch plötzlich kreuzen sich unsere Wege mit denen einiger "Wanderprediger", die weder einen Weg noch einen konkreten Berggipfel als Ziel vorweisen können. Sie schrieben einen Wandertag aus und die Leute marschierten fröhlich feiernd am Ufer eines friedlich plätschernden Gebirgsbaches bis zu dem Punkt, an dem der Wasserfall auftrifft. Die Klamm beginnt. Nun steht dieses Grüppchen am Ende der Schlucht, weit ins Gebirge vorgedrungen aber keinen Meter wirklicher Höhe gewonnen. Der Gipfel (welcher?) ist nun unerreichbarer denn je! _________________ Mein Ziel ist den Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich aus dem mittlerweile unnötigen - mehr noch, ökologisch verhängnisvollen - Erwerbs-Arbeitszwang herauszulösen. Während einige hier im Netzwerk "den Weg als Ziel" sehen, möchten wir erst unser Ziel festlegen und dann den Weg dorthin suchen! Wie kann man sich auf einen Weg einigen, wenn das Ziel nicht festgelegt ist? Matthias Dilthey From nurleute at googlemail.com Fri Apr 13 11:11:31 2007 From: nurleute at googlemail.com (Guido Casper) Date: Fri, 13 Apr 2007 11:11:31 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Berufspolitiker_und_die_r?= =?iso-8859-1?q?epr=E4sentative_Demokratie_=28war=3A_Kipping_und_da?= =?iso-8859-1?q?s_BGE=29?= Message-ID: Hallo Ingo, On 4/10/07, Ingo Groepler-Roeser wrote: > Wenn dann noch > die Berufspolitiker schwinden, wird es nicht lange dauern, bis die > "Hobby"politiker, die "Sprach"wissenschaftler und zuletzt die 'falschen' > BGE-Verfechter gehen müßten. Es bliebe ein Idee übrig und der Letzte macht > das Licht aus? Man kann politisch interessierte/aktive Menschen sicher in die Kategorien "Berufspolitiker" und "Hobbypolitiker" unterteilen. Was mir aber wesentlich wichtiger erscheint, ist die Mentalität der Personen. Welche Charaktereigenschaften muss ein Mensch besitzen, um es bis in die Spitze der deutschen Politik zu schaffen? Ich kann mir nicht helfen, aber es sind Charaktereingenschaften, die ich verabscheue und die unsere politische Kultur vergiften. Entschuldigt, ich möchte mich hier nicht damit begnügen, Politikerschelte zu betreiben. Aber wenn man erklären will, wie das BGE unsere Demokratei stärkt (m.E. DER zentrale Vorteil eines BGE), dann muss man auch erläutern, was mit unserer Demokratie nicht stimmt. Das Argument "das war immer so" kann ich nicht gelten lassen. Wir haben heute völlig andere Möglichkeiten, als vor 20 Jahren. Wir sind an einem Punkt, an dem evolutionäre Ansätze keine bedeutende Verbesserung mehr bringen. Diesen Punkt erreicht man früher oder später in nahezu jeder Organisation. > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Und du glaubst tatsächlich, dass alle Bevölkerungsteile im Parlament angemessen vertreten werden? Wer soll dann bitte mein Sprecher sein? Politik besteht bei uns nicht aus Information (aus diesem vermurksten System lassen sich die echten Informationen auch gar nicht mehr extrahieren), sondern aus Meinungsmanipulation. Ich gehöre zu denen, die mehr direkte Demokratie einfordern (auch wenn ich Volksabstimmungen in den meisten Fällen für eher ungeeignet halte). Man kann sicher auch die repräsentativen Demokratie bevorzugen. Aber auch diese Idee wird bei uns mit Füßen getreten [1]. Es hat sich eine politische Kultur etabliert, in der geheime "Absprachen" in den obersten Gremien von Regierung und Parteien zur Normalität gehören. Genauso normal wird dann offen eine "Fraktionsdisziplin" eingefordert. Der "normale" Parlamentarier (mein hypothetischer Sprecher) hat nichts mehr zu sagen. Er soll nur noch fertige Konzepte mit hunderten von Seiten absegnen. Tut er das nicht (weil er vielleicht einer der wenigen ist, die diese Gesetzesvorlagen überhaupt noch komplett lesen und verstehen wollen), ist er ein Querulant. Gesetze werden nicht im Parlament gemacht, sondern in Ausschüssen. Die öffentliche Teilhabe geht verloren. Dieses Verhalten schlägt sogar schon auf das Demokratieverständnis der Bevölkerung durch. Kontroverse, offen geführte Diskussionen werden für etwas Negatives gehalten (z.T. auch deshalb, weil bei diesen Diskussionen allzuoft das Machtgeplänkel im Vordergrund steht). Die Massenmedien tun ihren Teil dazu bei. Immer wieder ertönt der Ruf nach der einen starken Hand, die auf den Tisch haut, sich durchsetzt und für Disziplin und eine klare Linie sorgt. Dabei ist genau das der Weg zum Ausschluss neuer Perspektiven und zur Verdummung. 1991 erschien ein Buch von Hildegard Hamm-Brücher: "Der freie Volksvertreter - eine Legende?". Manch einer wird sich vielleicht noch erinnern: Hildegard Hamm-Brücher war 1994 Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten. Eine wirklich offen geführte Diskussion müsste zwangsläufig aufdecken, wie kompliziert, ineffizient und unbeherrschbar unsere Steuer-, Rechts- und Sozialsysteme geworden sind. Der normale Bürger kann sie nicht mehr verstehen. Niemand versteht sie. Schlimmer noch, der Bürger muss sich mit Politikern rumschlagen, die behaupten, sie würden sie verstehen. Bei Bedarf stellen sie sich dann aber auch gerne als kleine Rädchen im großen Räderwerk der äußeren Zwänge (Verfassung, EU, etc.) dar. Was wir brauchen, sind weniger Regeln, einfache Regeln. Das Grundeinkommen beweist, dass es geht. Das unseelige Machtgezerre wird uns aber weiterhin das Gegenteil bescheren. Ich schließe niemanden von der Diskussion aus. Aber ich kann und werde mich nicht mit den Berufspolitikern zu deren Bedingungen auseinandersetzen. Sie werden das Grundeinkommen mit ihren perversen Systemen verflechten und diskreditieren. Man muss kein Prophet sein, um das vorauszusehen. Entweder, ich mache Politik oder ich möchte informieren. Vielleicht geht auch beides gemeinsam, aber das politische Tagesgeschäft verdirbt die Moral. Zwischen Politik und Information klafft heute eine gewaltige Lücke. Der Weg zur Demokratie ist Information. Der nächste Schritt der demokratischen Entwicklung besteht für mich darin, dass sich jeder informieren kann, wie er es verdient und dass jeder soviel beitragen kann, wie er es wünscht. Diese harmlos wirkende Vision ist vom Standpunkt unseres jetzigen Systems ein Quantensprung. In hundert Jahren wird der jetzige Politikstil so antiquiert wirken, wie die Monarchie. Guido [1] Eine wohltuende Ausnahme und Licht im Dunkel scheinen in diesem Zusammenhang manchmal die Grünen zu sein, insbesondere die Basis der Partei. Einige Mitglieder der Parteispitze sind aber ähnlich gefährdet, wie andere. Es ist äußerst kompliziert, hier Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten. From ingo.groepler.roeser at googlemail.com Fri Apr 13 18:15:11 2007 From: ingo.groepler.roeser at googlemail.com (Ingo Groepler-Roeser) Date: Fri, 13 Apr 2007 18:15:11 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <20070411211536.38d7e1e4@tux3d.tangocharly> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> <20070411211536.38d7e1e4@tux3d.tangocharly> Message-ID: <1c360b280704130915y41d3d215k78662ea4920e3a6e@mail.gmail.com> Lieber Tobias, liebe Netzwerker von einer Jagd der Politiker als einer Jagd des Netzwerkes möchte ich abraten. Selbstverständlich - das zeitigen parteispezifische Verhaltensweisen gerade in der Sache um das BGE/ dort eher GE, läuft oftmals denen das Interesse zuwider, Gerechtigkeit im Sinne eines BGE bspw. tatsächlich greifbar umzusetzen. Nur dürfen wir uns nicht daran festhalten, daß die Linkspartei und die WASG sich eben nicht dafür entschieden haben und es gehört auch zu einer politisch fairen Unterscheidung, die Muskeln nicht gegen alle Politiker spielen zu lassen. Zumindest haben m.E. die linken AkteurInnen nicht ausreichend Macht, um - welche Prinzipien auch immer durchzusetzen. Das kann Inaktivität sicher kaum entschuldigen - soll es auch nicht. Das soll nur darauf hinweisen, daß diese "Jagd" auch ein nutzloses und eher ideologisches Unterfangen wäre. Auf der vielmals als komfortabel geschilderte oppositionelle Lage der beiden Parteien, ebenso der Grünen mit eher marktwirtschaftl. Ansätzen (AutorInnenpapier) liegt natürlich der Erwartungsdruck. Hingegen die konservativen Politiker haben sich auch bislang nicht gescheut, sich offen gegen jede soziale Idee zu verhalten. Dies zu "honorieren" wäre dringlichste Leidenschaft meinerseits. Bisher habe ich von dort nur Ödes gehört; das Weichwaschen der BGE-Idee bis hin zur Ersetzung mindest/investivlohnorientierter Strategien. Ich sehe bspw. kein Problem darin, Mindestlohn als Etappe bzw. als spätere Ergänzung des BGE zu werten und beiden Modellen einen entsprechenden Rahmen in politischen und Gesellschaftskonzepten zu bieten. Dort besteht freilich in der Linken noch Nachholbedarf - den gewerkschaftlichen Mitstreitern einmal klarzumachen, daß (was wir hier lesen und hören) die Änderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen nicht beide voneinander ausschließt. Letztlich ist sowohl das Eine als auch das Andere lediglich von der Finanzierbarkeit im Umbruch und unter der Logik veränderter Finanz- und Wirtschaftspolitik abhängig. Die jetzigen Voraussetzungen stellen natürlich ein Signal der Umverteilungsfrage auf Rot. Bspw. die Einführung des Regionalgeldes in Ostthüringen, in MVP und demnächst auch in Sachsen sind geeignet, die Sichtweise auf Geldflüsse zu entzerren und auch eine andere Beziehung zum Geld zu entwickeln. Solche Modelle sehe ich als schlüssige Notbremse in einer sozial verkaterten Welt/Region an, die -zwar nur als Aufmerksamkeit schaffendes Kleinregulativ - immerhin wach rüttelt. Ob nun Banken, Globalwirtschaftler oder Export/Importwahnsinnige und BIP-Abhängige, das ist egal, wenn es damit nur gelänge, eine Sensibilität herzustellen. Lieber Axel Tigges, Ob man nun R. Bahro nun wegen seiner privaten "Glaubwürdigkeit" glaubt oder nicht - steht außer Frage für mich. Entscheidend sind für mich daraus die Schlüsse in der Angelegenheit eines sich natürlicherweise (nicht natürlicherweise existierenden) differenzierenden Marktes unter kapitalistischen Bedingungen. Aber das ist (hier) nicht neu und deswegen sicher bereits ein abgeschlossenes Thema. Ich könnte durchaus auch den "weicheren" theoretischen Varianten einer ökologischen sozialen Marktwirtschaft (die es wahrscheinlich praktisch nicht gibt) etwas abgewinnen, wenn darin die Verteilungsprinzipien objektiv gerecht sind. Dazu gehört für mich das BGE ohne Ausnahme. Das werden wir aber mit einer "Jagd" nicht erreichen, denn dan verschwinden die, denen man einen aktiven Mitwirkungsgrad zugesteht. Herzl. Grüße Ingo Groepler-Roeser Am 11.04.07 schrieb Tobias Crefeld : > > On Tue, 10 Apr 2007 19:22:44 +0200 "Ingo Groepler-Roeser" > wrote: > > > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht > > wäre es ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere > > "Berufspolitiker" sich auf den Streit/die Diskussion einließe - sich > > stellen würde. > > Ich sehe keine Berufspolitiker, die sich einer Diskussion stellen. Wenn > ich hier Veranstaltungen rund ums BGE besuche, dann sitzen da > gelegentlich Parlamentarier oder Angestellte aus dem politischen > Apparat, tw. auch aus Kippings Partei und halten die meiste Zeit brav > den Schnabel oder ergehen sich in Allgemeinplätzen, um ja nicht > anzuecken. So wie das halt alle Politiker machen, die unbedingt > wiedergewählt werden wollen. Das ist nun mal so und das ist > gleichzeitig deren Handicap im Hinblick auf ihre Überzeugungskraft. > Warum soll sich eine Organisation Sprecher mit solchen Handicaps antun? > > > > Das politische Maß an Offenheit gegenüber "ganz > > bodenständigen" Auseinandersetzungen scheint derzeit in Deutschland > > ohnehin einer Kultur des "positiven Verdrängens" (positive > > unthinking) zu weichen. > > Da sehe ich doch eine etwas positivere Tendenz. Im politischen Apparat > mag das so sein, aber "am Stammtisch" hat sich nach Jahren des > Konkurrierens und der getrennten Alleingänge wieder häufiger ein > gemeinsames politisches Interesse herausgebildet, dass sich allerdings > auf konkrete Punkte fokussiert und im übrigen von der Sinnlosigkeit der > parteipolitischen Ochsentour ausgeht. > > Die Tendenz der letzten 10..20 Jahr zu mehr direkter Demokratie und > gleichzeitig zu mehr Lobbyismus kommt ja nicht von ungefähr. Sie ist > eine Reaktion auf die Mängel des repräsentativ-demokratischen Systems, > wie es sich heute darstellt. In meiner Jugend, also vor langer Zeit, > gab es immer wieder spannende Debatten im Bundestag, die wir live am > Radio verfolgten - tw. auch während der Unterrichtszeit. Heute schlafen > einem die Füsse ein bei dem Rumgestotter. Und bei Abstimmungen, bei > denen das Ergebnis schon vorher ausgekartet wurde, braucht man sich > auch nicht mehr fürs Plenum zu interessieren. Wenn dies nun, wie im > vorliegenden Fall, auf Parteien übertragen wird, dann stirbt die > politische Kultur eben auch dort. Das braucht nur die Partei zu > interessieren, aber auf solche "Pferde" sollte man außerhalb von > Parteien nicht mehr setzen. > > > > Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte > > Trendwende "hin zum Sozialen" quer durch alle Parteien zu > > dynamisieren und die Politischen beim Wort zu nehmen. > > Richtig, so wie sich die Mehrheitsverhältnisse darstellen, wird dies > ohne Zweifel der einzige Weg sein, ein BGE durchzusetzen. > > Nur: "Beim Wort nehmen" hat was damit zu tun, dass wir die Politiker so > lange jagen müssen, bis sie das so realisieren. Und das funktioniert > eben nicht, wenn Berufspolitiker sich selbst "jagen" sollen. Der Bock > ist nunmal ein schlechter Gärtner. > > -- > Gruß, > Tobias. > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > -- Herzliche Grüße Ingo Groepler-Roeser ___________________________ "You must have a system. If you dont have a system, you are a part of someone elses system." Terence Mc Kenna __________________________ "Das Problem mit Bogart ist, dass er denkt er sei Bogart." John Huston (Regisseur) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From sprungk at gmx.de Sat Apr 14 22:35:25 2007 From: sprungk at gmx.de (Kurt Sprung) Date: Sat, 14 Apr 2007 22:35:25 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Streit Message-ID: <004f01c77ed4$703ed140$14b2a8c0@Sony> hallo liebe Freunde, wir sind nicht einer Meinung - so ist es nun mal. Dieses Forum, Debatte Grundeinkommen, vereint uns allerdings im Wunsch, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen unserem Sozialstaat die nötigen Reformen, die nötige Zukunftsfähigkeit und die nötige soziale Ausgewogenheit bringen möge. Der Streit über die Frage, wie diese Reform finanziert werden kann ist in der Sache gerechtfertigt. In der Form, wenn dieser Streit zu Beleidigungen oder Entgleisungen führt, ist der Streit für uns alle schädlich. Wie sollen zwei Menschen konstruktiv zusammen arbeiten, wenn sie sich zuvor verbal zerfleischt haben? Ich möchte euch alle bitten, euren Streit wieder auf einen Streit in der Sache zurück zu führen. Das geht nur, wenn man dem anderen verzeiht. liebe Grüße Kurt Sprung -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Rblaschke at aol.com Sun Apr 15 14:03:42 2007 From: Rblaschke at aol.com (Rblaschke at aol.com) Date: Sun, 15 Apr 2007 08:03:42 EDT Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Workshop BGE auf BAKJ-Kongress am 12.05.2007 in Freiburg Message-ID: Ich kann so nicht arbeiten! - Beschäftigung und Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt. So lautet der Titel des Freiburger Kongresses des Bundesarbeitskreises kritischer Juragruppen (BAKJ), der vom 11.-13.05.2007 in Freiburg stattfindet. Was zunächst nach trockenem Arbeitsrecht klingen mag, entpuppt sich jedoch schnell als ein breiter Fächer ebenso spannender wie brisanter Themen aus dem Hexenkessel der Globalisierung. Am 12.05.2007 findet auf diesem Kongress ein Workshop zum BGE statt. MitveranstalterInnen des Kongresses sind die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (_VDJ_ (http://www.vdj.de/) ) und die Europäische Vereinigung von Juristinnen und Juristen für Demokratie und Menschenrechte in der Welt e.V (_EJDM_ (http://www.ejdm.de/home-de.html) ). Unterstützt wird der Kongress von der _Hans Böckler Stiftung_ (http://www.boeckler.de/) und dem _u-asta_ (http://www.u-asta.de/) der Uni Freiburg. Flyer des Kongress siehe Anhang! Alles zum Kongress über _www.akj-freiburg.de/index.php?page=plan_ (http://www.akj-freiburg.de/index.php?page=plan) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : bakj_FR_flyer.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 206252 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From k0871692 at tiscali.de Sun Apr 15 23:43:04 2007 From: k0871692 at tiscali.de (Ingrid) Date: Sun, 15 Apr 2007 23:43:04 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Workshop auf dem 2.Freiburger Sozialforum: Bedingungsloses Grundeinkommen: Ein Schritt zur Sozialen Gerechtigkeit Message-ID: <000f01c77fa7$0e8b88c0$14b2a8c0@computer> Liebe MitstreiterInnen, für alle diejenigen, die nicht in den Veranstaltungskalender gucken, untenstehend nochmals Hinweis auf unseren Workshop beim 2. Sozialforum in Freiburg! ----- Original Message ----- From: Ingrid To: webmaster at grundeinkommen.de Sent: Tuesday, April 10, 2007 10:54 PM Subject: Workshop auf dem 2.Freiburger Sozialforum: Bedingungsloses Grundeinkommen: Ein Schritt zur Sozialen Gerechtigkeit Das 2.Freiburger Sozialforum findet am 21. April statt von 10-22.00 Uhr Ort: Waldorfschule Freiburg-St.Georgen, Bergiselstr.11, Bus Nr.11, Haltestelle Gabelsberger Straße 16-18.00 Uhr: Workshop: Bedingungsloses Grundeinkommen: Ein Schritt zur sozialen Gerechtigkeit mit dem Ziel der Gründung einer Freiburger Initiative Veranstalter: 4 Freiburger Netzwerk Mitglieder: M.Moormann, I.Wagner,M.Pfeiffer, G.Haegele Nähere Infos: www.sozialforum-freiburg.de Gruss Ingrid Wagner ingrid2005 at tiscali.de NOCH BÜRGER ODER SCHON KUNDE DER ARBEITSAGENTUR? -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From sozial at gmail.com Mon Apr 16 00:02:04 2007 From: sozial at gmail.com (Manfred Bartl) Date: Mon, 16 Apr 2007 00:02:04 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?windows-1252?q?Berufspolitiker_und_die?= =?windows-1252?q?_repr=E4sentative_Demokratie_=28war=3A_Kipping_un?= =?windows-1252?q?d_das_BGE=29?= In-Reply-To: References: Message-ID: <361b3e670704151502y64225621vf6a1393a66d2e445@mail.gmail.com> Wie schrecklich dumm unsere Bundestagsabgeordneten tatsächlich sind und wie leicht man dies nachweisen kann, hat seinerzeit das ARD-Magazin "panorama" aufgedeckt, als es am Tag der Abstimmung über den EU-Verfassungsvertrag Abgeordneten IN Berlin IM Reichstag KURZ VOR DER ABSTIMMUNG ein paar vergleichsweise einfache Fragen zu Themen stellte, die in diesen Tagen grundsätzlich verstärkt durch die Presse gegangen waren: Abstimmung der Ahnungslosen ? Die EU-Verfassung im Bundestag Aus: PANORAMA Nr. 253 v. 12.05.2005 (ARD) - A u s z u g - Anmoderation Anja Reschke: Wie gut, dass wir keine Franzosen oder Niederländer sind. Sonst müssten wir uns jetzt in fünfhundert Seiten, 448 Artikel und 36 Zusatzprotokolle einarbeiten. Aber hier in Deutschland stimmt nicht das Volk, sondern das Parlament über die neue EU-Verfassung ab. Praktisch, sparen wir uns auch gleich teure Aufklärungskampagnen. Unsere Aufgabe als Bürger ist simpel, wir sollen Europa einfach gut finden und uns sonst möglichst nicht einmischen. Da uns ja der Blick auf das Große und Ganze fehlt, wie Politiker immer wieder beteuern, sollen wir uns nur auf unsere gewählten Volksvertreter verlassen. Und dass die 601 deutschen Abgeordneten heute morgen nach bestem Gewissen und vor allem aber Wissen abgestimmt haben, versteht sich ja von selbst ? oder? Ein kleiner Test im Bundestag von Tamara Anthony, Gesine Enwald und Eilika Meinert lässt allerdings Zweifel aufkommen. Berlin heute morgen. Die wackren Volksvertreter eilen ihrer ureigensten Aufgabe entgegen. Vom höchsten Rang ist die Mission, schließlich gilt es die Hand zu heben für die Verfassung der EU. Ein Vertragswerk, das im Prinzip über dem Grundgesetz steht. Entsprechend ist der Bundespolitiker im Bilde, hat sich in den letzten Tagen in Fraktionen und Ausschüssen noch mal auf die Höhe der Information gepuscht. Er wird dieses Werk kennen. Zum Beispiel sollte er wissen: Was schreibt die Verfassung fest in punkto demokratische Rechte des ganz normalen Menschen. Erste Frage - ganz leicht. Zunächst FDP-Außenexperte Gerhard. Frage: ?Gibt es auf EU-Ebene die Möglichkeit für ein Bürgerbegehren?" Richtige Antwort heißt: Ja, mit einer Million Unterschriften. Antworten: Wolfgang Gerhardt (FDP-Außenexperte): ?Soweit ich weiß, nein." Friedbert Pflüger (CDU-Außenexperte): ?Auf EU-Ebene glaube ich nicht." Horst Schild (SPD, MdB): ?Nein" Ernst-Reinhard Beck (CDU, MdB): ?Nein, das ist nicht der Fall." Marga Elser (SPD, MdB): ?Das ist nicht vorgesehen." (...) Noch mal zur Erinnerung: Die richtige Antwort heißt: JA. Bürgerbegehren sind möglich, verbrieft in der Verfassung und sogar nachzulesen in kleinen Broschüren fürs Volk. Die Politiker kurz vor der Abstimmung, nach besten Wissen und Gewissen greifen sie nach den Stimmkarten. Ihr Gewissen mag rein sein, ihr Wissen ist nicht unbedingt das beste. Nächste Frage: ?Auf welchen Politikfeldern zum Beispiel hat laut Verfassung dieser illustre Bundestag nichts mehr zu melden, wo ist allein die EU zuständig?" Antworten: Marga Elser (SPD, MdB): ?Ja, das ist die europäische Verteidigungspolitik." Verteidigungspolitik? Völlig falsch. Richtig ist: Zoll-Union und Wettbewerb im Binnenmarkt und Eurowährungspolitik. Hans-Christian Ströbele (Grüne, MdB): ?Das kann ich Ihnen auch auswendig nicht sagen. Das sind sehr viele." Ortwin Runde (SPD, MdB): ?Mir, ehrlich gesagt, keine richtig bekannt als ausschließliche Kompetenz." PANORAMA: ?Fallen Ihnen da zwei ein?" Petra Pau (PDS, MdB): ?Kann ich Ihnen jetzt so ganz konkret nicht beantworten." Silke Stokar (Grüne, MdB): ?Allein die EU, hm.....Außen....ich passe." (...) Spätestens jetzt wissen wir, Abgeordnete brillieren vielleicht im Sport oder Verkehrsausschuss, aber in Sachen Verfassung folgen sie weitgehend blind der Fraktionslinie. Und da war doch noch der Knackpunkt der Verfassung, um den mehr als ein Jahr gestritten wurde. Es ging um die sogenannte qualifizierte Mehrheit und deren Stimmgewichtung. Welche Mehrheiten braucht es in der Regel, um im fernen Brüssel ein Gesetz zu verabschieden? Es steht heute in den Zeitungen: 55 % der Mitgliedsstaaten mit mindestens 65 % der EU- Bevölkerung sind nötig, um im Ministerrat ein Gesetz zu verabschieden. Marga Elser (SPD, MdB): ?Oh (lacht), in Zahlen und Prozenten habe ich mir das noch gar nicht überlegt." Silke Stokar (Grüne, MdB): ?Kann ich Ihnen nicht sagen." Cornelia Pieper (FDP, MdB): ?Ach, jetzt werden Sie aber sehr detailliert zum frühen Morgen (lacht)." Friedbert Pflüger (CDU-Außenexperte): ?Das weiß ich nicht, das muss ich im Einzelnen nachschauen." Petra Pau: ?Oh, da passe ich jetzt." Endlich ist es so weit. Begierig stürzt sich das Stimmvieh auf die Urnen. Namentliche Abstimmung, blaue Karte: ein klares Ja für die Verfassung. Es ist vollbracht, die Arbeit ist getan, bleibt Zeit für eine Frage, nachzulesen im Artikel 8 der Verfassung: ?Wie viel Sterne sind denn auf der EU-Flagge?" Wolfgang Thierse (SPD, MdB): ?Gott, hab' ich noch nie gezählt, ich hoffe, es sind dann 25, so viel wie Mitgliedsstaaten." Wolfgang Gerhardt (FDP-Außenexperte): ?Oh, das kann ich Ihnen nicht sagen." Wolfgang Clement (Wirtschaftsminister): ?Da zählen Sie selbst mal nach." (...) Renate Künast (Grüne, MdB): ?12 oder 15. Auf alle Fälle nicht die Zahl, die wir jetzt an Mitgliedsstaaten sind und sein werden." Wenigstens eine, die es fast gewusst hat. Es sind 12, das war schon immer so und dabei wird es bleiben. Es dauert wahrscheinlich noch ein bisschen, bis wir alle Europäer sind. Abmoderation Anja Reschke: Was sie da heute beschlossen haben, ist also nicht allen Abgeordneten klar. Um so klarer war allerdings das Ergebnis: 569 stimmten für die Verfassung, die sie wohl kaum gelesen haben. Das sind satte 95 %. In Vielfalt geeint? So das Motto der EU. Heute muss es eher heißen: in Unwissenheit geeint. http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Europa/verf-ratifiz-komm.html On 4/13/07, Guido Casper wrote: > Hallo Ingo, > > On 4/10/07, Ingo Groepler-Roeser wrote: > > Wenn dann noch > > die Berufspolitiker schwinden, wird es nicht lange dauern, bis die > > "Hobby"politiker, die "Sprach"wissenschaftler und zuletzt die 'falschen' > > BGE-Verfechter gehen müßten. Es bliebe ein Idee übrig und der Letzte macht > > das Licht aus? > > Man kann politisch interessierte/aktive Menschen sicher in die > Kategorien "Berufspolitiker" und "Hobbypolitiker" unterteilen. Was mir > aber wesentlich wichtiger erscheint, ist die Mentalität der Personen. > Welche Charaktereigenschaften muss ein Mensch besitzen, um es bis in > die Spitze der deutschen Politik zu schaffen? Ich kann mir nicht > helfen, aber es sind Charaktereingenschaften, die ich verabscheue und > die unsere politische Kultur vergiften. > > Entschuldigt, ich möchte mich hier nicht damit begnügen, > Politikerschelte zu betreiben. Aber wenn man erklären will, wie das > BGE unsere Demokratei stärkt (m.E. DER zentrale Vorteil eines BGE), > dann muss man auch erläutern, was mit unserer Demokratie nicht stimmt. > Das Argument "das war immer so" kann ich nicht gelten lassen. Wir > haben heute völlig andere Möglichkeiten, als vor 20 Jahren. Wir sind > an einem Punkt, an dem evolutionäre Ansätze keine bedeutende > Verbesserung mehr bringen. Diesen Punkt erreicht man früher oder > später in nahezu jeder Organisation. > > > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? > > Und du glaubst tatsächlich, dass alle Bevölkerungsteile im Parlament > angemessen vertreten werden? Wer soll dann bitte mein Sprecher sein? > Politik besteht bei uns nicht aus Information (aus diesem vermurksten > System lassen sich die echten Informationen auch gar nicht mehr > extrahieren), sondern aus Meinungsmanipulation. Ich gehöre zu denen, > die mehr direkte Demokratie einfordern (auch wenn ich > Volksabstimmungen in den meisten Fällen für eher ungeeignet halte). > > Man kann sicher auch die repräsentativen Demokratie bevorzugen. Aber > auch diese Idee wird bei uns mit Füßen getreten [1]. Es hat sich eine > politische Kultur etabliert, in der geheime "Absprachen" in den > obersten Gremien von Regierung und Parteien zur Normalität gehören. > Genauso normal wird dann offen eine "Fraktionsdisziplin" eingefordert. > Der "normale" Parlamentarier (mein hypothetischer Sprecher) hat nichts > mehr zu sagen. Er soll nur noch fertige Konzepte mit hunderten von > Seiten absegnen. Tut er das nicht (weil er vielleicht einer der > wenigen ist, die diese Gesetzesvorlagen überhaupt noch komplett lesen > und verstehen wollen), ist er ein Querulant. Gesetze werden nicht im > Parlament gemacht, sondern in Ausschüssen. Die öffentliche Teilhabe > geht verloren. > > Dieses Verhalten schlägt sogar schon auf das Demokratieverständnis der > Bevölkerung durch. Kontroverse, offen geführte Diskussionen werden für > etwas Negatives gehalten (z.T. auch deshalb, weil bei diesen > Diskussionen allzuoft das Machtgeplänkel im Vordergrund steht). Die > Massenmedien tun ihren Teil dazu bei. Immer wieder ertönt der Ruf nach > der einen starken Hand, die auf den Tisch haut, sich durchsetzt und > für Disziplin und eine klare Linie sorgt. Dabei ist genau das der Weg > zum Ausschluss neuer Perspektiven und zur Verdummung. > > 1991 erschien ein Buch von Hildegard Hamm-Brücher: "Der freie > Volksvertreter - eine Legende?". Manch einer wird sich vielleicht noch > erinnern: Hildegard Hamm-Brücher war 1994 Kandidatin für das Amt des > Bundespräsidenten. > > Eine wirklich offen geführte Diskussion müsste zwangsläufig aufdecken, > wie kompliziert, ineffizient und unbeherrschbar unsere Steuer-, > Rechts- und Sozialsysteme geworden sind. Der normale Bürger kann sie > nicht mehr verstehen. Niemand versteht sie. Schlimmer noch, der Bürger > muss sich mit Politikern rumschlagen, die behaupten, sie würden sie > verstehen. Bei Bedarf stellen sie sich dann aber auch gerne als kleine > Rädchen im großen Räderwerk der äußeren Zwänge (Verfassung, EU, etc.) > dar. Was wir brauchen, sind weniger Regeln, einfache Regeln. Das > Grundeinkommen beweist, dass es geht. Das unseelige Machtgezerre wird > uns aber weiterhin das Gegenteil bescheren. > > Ich schließe niemanden von der Diskussion aus. Aber ich kann und werde > mich nicht mit den Berufspolitikern zu deren Bedingungen > auseinandersetzen. Sie werden das Grundeinkommen mit ihren perversen > Systemen verflechten und diskreditieren. Man muss kein Prophet sein, > um das vorauszusehen. > > Entweder, ich mache Politik oder ich möchte informieren. Vielleicht > geht auch beides gemeinsam, aber das politische Tagesgeschäft verdirbt > die Moral. Zwischen Politik und Information klafft heute eine > gewaltige Lücke. Der Weg zur Demokratie ist Information. > > Der nächste Schritt der demokratischen Entwicklung besteht für mich > darin, dass sich jeder informieren kann, wie er es verdient und dass > jeder soviel beitragen kann, wie er es wünscht. Diese harmlos wirkende > Vision ist vom Standpunkt unseres jetzigen Systems ein Quantensprung. > In hundert Jahren wird der jetzige Politikstil so antiquiert wirken, > wie die Monarchie. > > Guido > > > [1] Eine wohltuende Ausnahme und Licht im Dunkel scheinen in diesem > Zusammenhang manchmal die Grünen zu sein, insbesondere die Basis der > Partei. Einige Mitglieder der Parteispitze sind aber ähnlich > gefährdet, wie andere. Es ist äußerst kompliziert, hier Ursache und > Wirkung auseinanderzuhalten. -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 E-Mail: sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ Das Unterschichtenblog - Armut und Arbeitslosigkeit: http://hartz.blogg.de/ NachDenkSeiten: http://www.nachdenkseiten.de/ From info at psgd.info Mon Apr 16 02:09:48 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Mon, 16 Apr 2007 02:09:48 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Streit In-Reply-To: <004f01c77ed4$703ed140$14b2a8c0@Sony> References: <004f01c77ed4$703ed140$14b2a8c0@Sony> Message-ID: <200704160209.49088.info@psgd.info> Hallo Kurt, hallo Liste, Demokratie lebt vom gepflegten Dissens. Nur in einer streitigen Auseinandersetzung ist eine gute Lösung zu finden. Leider werden von den Medien öffentlich geführte Diskussionen innerhalb von Gruppierungen (u.A. Netzwerke, Parteien, Vereinen) negativ, als zerstritten bewertet. Aus medialer Sicht sind die Polarisierungsbemühungen (BGE als Sozialhilfe-Ersatz oder als emanzipatorisches BGE) vordergründig schädlich für die Einführung eines BGE. Aus dieser Sichtweise habe ich Verständnis für die Haltung von Vertretern der Linkspartei.PDS/WASG oder den Grünen. Da gibt es nichts "zu verzeihen". Jedoch bitte ich Linkspartei.PDS/WASG und die Grünen um Verzeihung, daß die PsgD streitbar den Kurs eines emanzipatorischen BGE vertritt. Eventuell sind die angesprochenen Kräfte bereit, gemeinsam mit der PsgD über einen Weg zum emanzipatorischen BGE zu beraten. Es könnte viel Streit innerhalb der BGE-Bewegung vermieden werden, wenn die entsprechenden Gruppierungen ihre Endziele offen legen würden. Mein persönlicher Eindruck ist, daß die PsgD als einzig relevante Kraft ein <<< emanzipatorisches >>> BGE durchsetzen möchte. Ist es zu viel, von einzelnen Gruppierungen zu verlangen, die Frage "quo vadis" zu beantworten? Matthias Dilthey Platenstraße 21 91054 Erlangen Tel.: 09131/29889 Am Samstag, 14. April 2007 22:35 schrieb Kurt Sprung: > hallo liebe Freunde, > > wir sind nicht einer Meinung - so ist es nun mal. Dieses Forum, Debatte > Grundeinkommen, vereint uns allerdings im Wunsch, dass ein bedingungsloses > Grundeinkommen unserem Sozialstaat die nötigen Reformen, die nötige > Zukunftsfähigkeit und die nötige soziale Ausgewogenheit bringen möge. > > Der Streit über die Frage, wie diese Reform finanziert werden kann ist in > der Sache gerechtfertigt. In der Form, wenn dieser Streit zu Beleidigungen > oder Entgleisungen führt, ist der Streit für uns alle schädlich. Wie sollen > zwei Menschen konstruktiv zusammen arbeiten, wenn sie sich zuvor verbal > zerfleischt haben? > > Ich möchte euch alle bitten, euren Streit wieder auf einen Streit in der > Sache zurück zu führen. Das geht nur, wenn man dem anderen verzeiht. > > liebe Grüße > Kurt Sprung From axel.tigges at gmx.de Mon Apr 16 03:55:34 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Mon, 16 Apr 2007 03:55:34 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <1c360b280704130915y41d3d215k78662ea4920e3a6e@mail.gmail.com> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> <20070411211536.38d7e1e4@tux3d.tangocharly> <1c360b280704130915y41d3d215k78662ea4920e3a6e@mail.gmail.com> Message-ID: <20070416015534.122000@gmx.net> Lieber Ingo Groeper-Roesler, mich interessiert weder Markt noch Politik, sondern mich interessieren die Naturgesetze und da kommt weder Wirtschaft, Politik und Religion vor, sondern Hingabe an das was ist, das ist jenseits von irgendwelchen Nutzen/Kosten-Gedanken. So lange jedoch diese Bedingungslosigkeit nicht gelebt wird, versucht jedes Modell für sich Vorteile zu ermöglichen und damit wird es scheitern müssen, denn Konkurrenz belebt zwar das Geschäft, doch nicht die Natur, die wir sind und in der wir leben. Mit herzl.Grüßen Axel Tigges Lieber Axel Tigges, > > Ob man nun R. Bahro nun wegen seiner privaten "Glaubwürdigkeit" glaubt > oder > nicht - steht außer Frage für mich. Entscheidend sind für mich daraus > die > Schlüsse in der Angelegenheit eines sich natürlicherweise (nicht > natürlicherweise existierenden) differenzierenden Marktes unter > kapitalistischen Bedingungen. Aber das ist (hier) nicht neu und deswegen > sicher bereits ein abgeschlossenes Thema. Ich könnte durchaus auch den > "weicheren" theoretischen Varianten einer ökologischen sozialen > Marktwirtschaft (die es wahrscheinlich praktisch nicht gibt) etwas > abgewinnen, wenn darin die Verteilungsprinzipien objektiv gerecht sind. > Dazu > gehört für mich das BGE ohne Ausnahme. > Das werden wir aber mit einer "Jagd" nicht erreichen, denn dan > verschwinden > die, denen man einen aktiven Mitwirkungsgrad zugesteht. > > Herzl. Grüße > Ingo Groepler-Roeser > > > Am 11.04.07 schrieb Tobias Crefeld : > > > > On Tue, 10 Apr 2007 19:22:44 +0200 "Ingo Groepler-Roeser" > > wrote: > > > > > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > > > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht > > > wäre es ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere > > > "Berufspolitiker" sich auf den Streit/die Diskussion einließe - sich > > > stellen würde. > > > > Ich sehe keine Berufspolitiker, die sich einer Diskussion stellen. Wenn > > ich hier Veranstaltungen rund ums BGE besuche, dann sitzen da > > gelegentlich Parlamentarier oder Angestellte aus dem politischen > > Apparat, tw. auch aus Kippings Partei und halten die meiste Zeit brav > > den Schnabel oder ergehen sich in Allgemeinplätzen, um ja nicht > > anzuecken. So wie das halt alle Politiker machen, die unbedingt > > wiedergewählt werden wollen. Das ist nun mal so und das ist > > gleichzeitig deren Handicap im Hinblick auf ihre Überzeugungskraft. > > Warum soll sich eine Organisation Sprecher mit solchen Handicaps antun? > > > > > > > Das politische Maß an Offenheit gegenüber "ganz > > > bodenständigen" Auseinandersetzungen scheint derzeit in Deutschland > > > ohnehin einer Kultur des "positiven Verdrängens" (positive > > > unthinking) zu weichen. > > > > Da sehe ich doch eine etwas positivere Tendenz. Im politischen Apparat > > mag das so sein, aber "am Stammtisch" hat sich nach Jahren des > > Konkurrierens und der getrennten Alleingänge wieder häufiger ein > > gemeinsames politisches Interesse herausgebildet, dass sich allerdings > > auf konkrete Punkte fokussiert und im übrigen von der Sinnlosigkeit der > > parteipolitischen Ochsentour ausgeht. > > > > Die Tendenz der letzten 10..20 Jahr zu mehr direkter Demokratie und > > gleichzeitig zu mehr Lobbyismus kommt ja nicht von ungefähr. Sie ist > > eine Reaktion auf die Mängel des repräsentativ-demokratischen Systems, > > wie es sich heute darstellt. In meiner Jugend, also vor langer Zeit, > > gab es immer wieder spannende Debatten im Bundestag, die wir live am > > Radio verfolgten - tw. auch während der Unterrichtszeit. Heute schlafen > > einem die Füsse ein bei dem Rumgestotter. Und bei Abstimmungen, bei > > denen das Ergebnis schon vorher ausgekartet wurde, braucht man sich > > auch nicht mehr fürs Plenum zu interessieren. Wenn dies nun, wie im > > vorliegenden Fall, auf Parteien übertragen wird, dann stirbt die > > politische Kultur eben auch dort. Das braucht nur die Partei zu > > interessieren, aber auf solche "Pferde" sollte man außerhalb von > > Parteien nicht mehr setzen. > > > > > > > Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte > > > Trendwende "hin zum Sozialen" quer durch alle Parteien zu > > > dynamisieren und die Politischen beim Wort zu nehmen. > > > > Richtig, so wie sich die Mehrheitsverhältnisse darstellen, wird dies > > ohne Zweifel der einzige Weg sein, ein BGE durchzusetzen. > > > > Nur: "Beim Wort nehmen" hat was damit zu tun, dass wir die Politiker so > > lange jagen müssen, bis sie das so realisieren. Und das funktioniert > > eben nicht, wenn Berufspolitiker sich selbst "jagen" sollen. Der Bock > > ist nunmal ein schlechter Gärtner. > > > > -- > > Gruß, > > Tobias. > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > > > > -- > Herzliche Grüße > Ingo Groepler-Roeser > ___________________________ > > "You must have a system. If you dont have a system, you are a part of > someone elses system." Terence Mc Kenna > __________________________ > > "Das Problem mit Bogart ist, dass er denkt er sei Bogart." John Huston > (Regisseur) -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : axel.tigges.vcf Dateityp : text/x-vcard Dateigröße : 352 bytes Beschreibung: vcard URL : From ines.eck at textlandschaft.de Mon Apr 16 08:05:40 2007 From: ines.eck at textlandschaft.de (Ines Eck) Date: Mon, 16 Apr 2007 08:05:40 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Dokuspielfilm=3A_Aufstand?= =?iso-8859-1?q?_der_Erwerbslosen_-_B=FCrgergeld_statt_B=FCrgerkrie?= =?iso-8859-1?q?g_AW=3A_Debatte-grundeinkommen_Nachrichtensammlung?= =?iso-8859-1?q?=2C_Band_25=2C_Eintrag_14?= In-Reply-To: Message-ID: Aufstand der Erwerbslosen - Bürgergeld statt Bürgerkrieg. Das Rohmanuskript für einen Dokuspielfilm ist fertig. Der Text ist ein Balanceakt zwischen recherchierter Realität, Kunst und Ideologie. Ich gebe es zur Diskussion frei. Wer will kann den Text zum Lesen/Kritisieren anfordern. Eine Interessemeldung vom Regisseur "Aufstand der Alten" und ZDF-Reaktion lagen zum Arbeitsbeginn vor. Dramen waren u.a. für Hamburger und Europäischen Dramatikpreis nominiert. Herzlich ines eck www.anwaelte-gegen-hartz4.de www.textlandschaft.de words pictures sounds -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de]Im Auftrag von debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de Gesendet: Sonntag, 15. April 2007 21:47 An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Betreff: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 14 Um e-Mails an die Liste Debatte-grundeinkommen zu schicken, nutzen Sie bitte die Adresse debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in Subject/Betreff oder im Text an debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de Sie koennen den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse debatte-grundeinkommen-owner at listen.grundeinkommen.de erreichen Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of Debatte-grundeinkommen digest..." Meldungen des Tages: 1. Workshop BGE auf BAKJ-Kongress am 12.05.2007 in Freiburg (Rblaschke at aol.com) ---------------------------------------------------------------------- Message: 1 Date: Sun, 15 Apr 2007 08:03:42 EDT From: Rblaschke at aol.com Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Workshop BGE auf BAKJ-Kongress am 12.05.2007 in Freiburg To: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Cc: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Message-ID: Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1" Ich kann so nicht arbeiten! - Beschäftigung und Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt. So lautet der Titel des Freiburger Kongresses des Bundesarbeitskreises kritischer Juragruppen (BAKJ), der vom 11.-13.05.2007 in Freiburg stattfindet. Was zunächst nach trockenem Arbeitsrecht klingen mag, entpuppt sich jedoch schnell als ein breiter Fächer ebenso spannender wie brisanter Themen aus dem Hexenkessel der Globalisierung. Am 12.05.2007 findet auf diesem Kongress ein Workshop zum BGE statt. MitveranstalterInnen des Kongresses sind die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (_VDJ_ (http://www.vdj.de/) ) und die Europäische Vereinigung von Juristinnen und Juristen für Demokratie und Menschenrechte in der Welt e.V (_EJDM_ (http://www.ejdm.de/home-de.html) ). Unterstützt wird der Kongress von der _Hans Böckler Stiftung_ (http://www.boeckler.de/) und dem _u-asta_ (http://www.u-asta.de/) der Uni Freiburg. Flyer des Kongress siehe Anhang! Alles zum Kongress über _www.akj-freiburg.de/index.php?page=plan_ (http://www.akj-freiburg.de/index.php?page=plan) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: http://listi.jpberlin.de/mailman/private/debatte-grundeinkommen/attachments/ 20070415/4e00b34a/attachment.html -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : nicht verfügbar Dateityp : application/pdf Dateigröße : 206252 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : http://listi.jpberlin.de/mailman/private/debatte-grundeinkommen/attachments/ 20070415/4e00b34a/attachment.pdf ------------------------------ _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen mailing list Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen Ende Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 14 ******************************************************************** -- No virus found in this incoming message. Checked by AVG Free Edition. Version: 7.5.446 / Virus Database: 269.4.0/760 - Release Date: 13.04.2007 20:04 -- No virus found in this outgoing message. Checked by AVG Free Edition. Version: 7.5.446 / Virus Database: 269.4.0/760 - Release Date: 13.04.2007 20:04 From MARSMISSION at gmx.net Tue Apr 17 16:01:35 2007 From: MARSMISSION at gmx.net (MARSMISSION at gmx.net) Date: Tue, 17 Apr 2007 16:01:35 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] BGE, Parteien cross-over und die Umverteilung In-Reply-To: <20070417134808.43940@gmx.net> References: <20070417134808.43940@gmx.net> Message-ID: <20070417140135.43920@gmx.net> BGE, Parteien cross-over und die Umverteilung Anmerkungen zur Diskussion um das bedingungslose Existenzeinkommen: Bürgergeld und Grundeinkommen Eine Tagung der Stiftung Marktwirtschaft am 24. April 2007 in Berlin Prinzipiell ist eine cross-over Veranstaltung der Parteien zu dem Thema bedingungsloses Existenzeinkommen zu begrüssen. Schon aber die Formulierungen in der Einladung lassen Zweifel daran aufkommen, ob die Einlader überhaupt wissen, um was es bei dem bedingungslosen Existenzeinkommen eigentlich geht. Angeblich sollen ?[a]lle vorgeschlagenen Varianten ... auf der Gewährleistung eines steuerfinanzierten Grundeinkommens? fussen. Wer soll wem was gewähren, und warum? Was sich hier ausdrückt ist die seit Karl Marx bekämpfte Arroganz der selbsternannten Eliten, die den Staat als Beute ihrer Gruppe ansehen. Diese Gruppe hat nichts zu gewähren, alles gehört den Bürgern des Staates! Die Bürger gewähren den Politikern und den Kapitalisten zum Wohle der Gesamtgesellschaft Macht auszuüben, bzw. sich zu bereichern. Das auch mit einem guten Einkommen ausgestattete Professoren ihre gute Position in den Dienst der Allgemeinheit stellen sollten, ist mehr als angebracht. Die Steuerfinanzierung wird immer gern genutzt, um so zu tun, als ob irgend jemand für irgendetwas bezahlen müsse; dies ist nicht so. Spätestens seit der Entdeckung der Steuerrekursion ist gezeigt, das Steuern den gesamtgesellschaftlichen Verfügungsrahmen für Staatsausgaben enorm steigern können, ohne das private Ausgabenmöglichkeiten sinken. Richtigerweise müsste die Formulierung von einem Aneignungseffekt der Kapitalisten und des Staates, ausgehen, der sich den bei der Arbeit durch Arbeitstätigkeit erzeugten Mehrwert aneignet. Die Basis allen Reichtums der Gesellschaft ist die Arbeitstätigkeit, deren Mehrwert vom Staat und von den Kapitalisten angeeignet wird. Die Formulierung müsste also zeigen, das nur die Umverteilung eine andere wird, bzw. das die staatlichen Einnahmen durch eine andere Umverteilung in eine andere Verteilung übergeht. Auch die fast immer vorgetragene Behauptung das den Armen mehr gewährt wird als den Reichen, ist noch nie richtig gewesen. A lle Leistungen an arme Menschen durch den Staat, werden von den Leistungen an Reiche durch den Staat weit übertroffen. Zu den Staatsleistungen gehört auch die Möglichkeit Steuern, die dem Staat gehören, behalten zu dürfen. Es sei nochmals darauf hingewiesen, das Steuern des Staates nur auf die durch Aneignung beruhenden Zuflüsse erhoben werden (Bei Arbeitstätigen werden die Steuern auf deren Anteil am Mehrwert erhoben, der durch Arbeitstätigkeit erzeugt wurde). Staatliche Alimentation ist der Rechtsanspruch den diejenigen, die sich Mehrwert aneignen, schon besitzen. Steuerabschreibungsmodelle, Freigrenzen usw. und auch die Gewährung des Staates von ?privaten? Eigentum, das somit der Gesamtheit der Menschen im Staat entzogen wird. Die staatliche Alimentation wird durch ein bedingungsloses Existenzeinkommen gerechter verteilt und auf diejenigen ausgeweitet, denen der Staat gehört, den Bürgern. Mit proletarischen Grüssen Karl-Heinz Pachura -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From bernd at abnuto.de Wed Apr 18 19:54:05 2007 From: bernd at abnuto.de (Bernd Kowarsch) Date: Wed, 18 Apr 2007 19:54:05 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Widerst=E4ndler_tot?= Message-ID: <000a01c781e2$a4261660$2002a8c0@l1u9h4> Hallo ihr, Aus traurigem Anlass: "Tue niemandem Unrecht, und solltest du darüber auch aus aller Verbindung mit anderen herausgehen und alle Gesellschaft meiden müssen." Kant http://www.stern.de/politik/panorama/:Trag%F6die-Zu-Hause/587230.html liebe Grüße - bernd -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From rblaschke at aol.com Wed Apr 18 22:39:54 2007 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Wed, 18 Apr 2007 16:39:54 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Erster Treff der Grundeinkommens-SympathisantInnen in Dresden und Umgebung In-Reply-To: <8C95010601A8DC4-6D8-3C48@WEBMAIL-RD18.sysops.aol.com> References: <000701c781e8$14bec1b0$a1fe50d4@berni> <8C95010601A8DC4-6D8-3C48@WEBMAIL-RD18.sysops.aol.com> Message-ID: <8C95010DAEB9DDE-6D8-3CAF@WEBMAIL-RD18.sysops.aol.com> -----Ursprüngliche Mitteilung----- Von: ddingczo at dial.ddkom-online.de Verschickt: Mi., 18. Apr. 2007, 20:33 Thema: erster Treff Liebe Mitglieder und Sympathisanten des Netzwerkes Grundeinkommen in Dresden und Umgebung, anbei findet Ihr die Einladung zu unserem ersten Treff am 26.06.2007. Wir würden uns über eine rege Teilnahme freuen. Vielleich könntet Ihr mir als Antwort Eure Teilnahme signalisieren. Gruß Bernd Czorny ________________________________________________________________________ Kostenlos: AOL eMail 2 GB Speicherplatz sowie erstklassiger Spam- und eMail Virenschutz. Sichern Sie sich Ihre persönliche eMail Adresse noch heute! -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Einladung.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 120270 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From rblaschke at aol.com Fri Apr 20 11:59:55 2007 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Fri, 20 Apr 2007 05:59:55 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Bedingungsloses Grundeinkommen statt Hartz IV Message-ID: <8C95149C85981E2-EDC-604@WEBMAIL-RA04.sysops.aol.com> Bedingungsloses Grundeinkommen statt Hartz IV Ein Mensch ist verhungert, weil ihm die Sozialleistungen gekürzt bzw. verwehrt worden sind. In Deutschland können mit dem Hartz IV - Gesetz den Betroffenen die Leistungen bis auf null Euro gekürzt werden. Sanktionen nennt man das. Wenn Erwerbslose nicht bestimmte Bedingungen erfüllen, drohen ihnen solche Strafen, die sogar bis ans Existenzielle gehen. Das Beispiel des verhungerten Erwerbslosen in Speyer zeigt, wie inhuman sich bedingte Transfers auswirken können. Es geht dabei nicht um Schuldzuweisungen für den Tod des 20jährigen Mannes an die eine oder die andere Seite im konkreten Einzelfall. Das verbietet der Respekt und die Trauer um diesen Menschen. Es geht darum, dass die Politik endlich aufwachen muss. Es geht darum, dass erkannt werden muss, dass jegliche Bedingung für den Bezug von Transfers zu solchen katastrophalen Wirkungen führen kann! Gegen Bedürftigkeitsprüfungen, Bedingungen und Sanktionen! Für ein Bedingungsloses Grundeinkommen! Ronald Blaschke ________________________________________________________________________ Kostenlos: AOL eMail 2 GB Speicherplatz sowie erstklassiger Spam- und eMail Virenschutz. Sichern Sie sich Ihre persönliche eMail Adresse noch heute! -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From axel.tigges at gmx.de Fri Apr 20 12:38:50 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Fri, 20 Apr 2007 12:38:50 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <1c360b280704161229x37e654feu6c65cc0e329df5c0@mail.gmail.com> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <1c360b280703300956y7d68db83xc75111a2ce382c5d@mail.gmail.com> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> <1c360b280704101022s1b18b1b3o5a04c5a311c99c1d@mail.gmail.com> <20070411211536.38d7e1e4@tux3d.tangocharly> <1c360b280704130915y41d3d215k78662ea4920e3a6e@mail.gmail.com> <20070416015534.122000@gmx.net> <1c360b280704161229x37e654feu6c65cc0e329df5c0@mail.gmail.com> Message-ID: <20070420103850.216310@gmx.net> Lieber Ingo Groeper-Roesler, wir müssen erst einmal anerkennen, dass zumindest wir Männer alle in Konkurrenz sind, und das spätestens seit unserem 3. Lebensjahr, hier einen wundervollen Auszug aus einem Gepräch: Nur mit dir ist Krieg Frage: Kannst du etwas über den Krieg sagen? Karl: Krieg kommt von kriegen wollen. Das ist der Beginn des privaten Krieges, und auch der große Krieg fängt damit an: Du möchtest etwas kriegen und besitzen im Glauben, du wärest damit glücklicher. F: Sagen wir mal: Ich will inneren Frieden bekommen. K: Du willst dich einkriegen. Das ist Krieg. Du bist immer hinter dir her. Immer im Krieg. Immer kurz hinter dir vor dir. Um auf den ersten Gedanken zurückzugehen: Der Ich-Gedanke ist Trennung, und in der Trennung ist ein Krieger geboren. Ein Krieger mit der Idee, dass er sein Umfeld beherrschen muss. F: Willst du behaupten, jeder, der "ICH" denkt, ist ein Krieger? K: Jeder Ich-Gedanke ist ein kriegerischer Gedanke. Mit der Idee, dass es dich gibt und das dir ein Sein gehört - "dein Leben" -, gibt ein Ich, etwas, das du verteidigen musst. Damit ist der Krieg geboren. Wo es "mein Sein" gibt, gibt es auch "dein Sein". Spätestens vom dritten Lebensjahr an ist der Krieger vollkommen ausgebildet. F: Es soll Indianer-Gesellschaften geben, in denen es keine ICH-Gedanken gibt, sondern eine Gemeinschaft mit einem unpersönlichem ICH, einem Gruppen-Ich. In der Gruppe gibt es kein "mein, dein" und keinen Besitz. K: Und doch gibt es außerhalb der Gruppe "die anderen". In der westlichen individualistischen Gesellschaft ist das kleine Ich immer für sich. Es gibt die Familie, aber in der herrscht bereits Krieg: Wer kriegt mehr Zuwendung, mehr Aufmerksamkeit. Der Ansatz ist immer die Idee, dass es jemanden gibt, der etwas braucht. Ein Ich, das sich mit dem Körper identifiziert. ein Bewusstsein, das sich getrennt sieht vom Ganzen und so etwas wie Einheitsgefühl und Geborgenheit braucht. Es kämpft darum etwas zu kriegen: Besitz, Essen oder Zuwendung.... aus: DAS BUCH KARL von Karl Renz, siehe auch www.karlrenz.com alles das was wir wollen, und nicht haben, erzeugt Mangel oder bei denen, die es tragen sollen Druck und Unfreiheit, wenn sie nicht damit einverstanden sind. doch ich hebe die Arme schaue in den Himmel, und mein Körper sagt mir, dir geht es gut, und der Gedanke, der dann denkt, das stimmt nicht, der ist einfach gelogen. Denn der Körper, unsere Natur kann nicht lügen. Warum den so kompliziert, es ist alles viel einfacher. Wer mich herzlich anlacht und ich fähig bin diesen herzlich zurück anzulachen, der ist in dem Moment mein Freund oder meine Freundin. Da ist kein Haben wollen mehr da, nur völlige Akzeptanz von dem was ist und das ist jenseits von Vorstellungen. Manche nennen das verliebt sein. Jede Vorstellung jedoch trennt mich ab, und es kann Feindschaft entstehen. Tiere haben auch Verteilungskämpfe, jedoch nicht über Generationen vorgeplant und durch Waffensysteme abgesichert. So ist meine Frage, wie gelang es den urspünglichen Völkern in Frieden zu leben, und als Schenkende zu handeln? "Aus einem amtlichen Weißbuch des Deutschen Reichstags aus dem Jahre 1895: Ein Umstand, der Hottentotten und Herero so hinderlich ist, sich europäischer Kultur einzuordnen, ist ihre ?Staatsverfassung?. ... Nicht allein die Männer, sondern häufig genug auch die Weiber, selbst die Diener geben ihren Rath mit ab. So fühlt sich eigentlich keiner so recht als Untertan, keiner hat so recht gelernt, sich zu fügen. ... Solange einer noch etwas hat, teilt er es redlich mit jedem des Weges Kommenden ... und betrachtet das als etwas ganz Selbstverständliches. ..." Diese Eigenschaft ist aber einer wirtschaftlichen Entwicklung des Volkes sehr hinderlich, denn sie führt zum ausgesprochenen Kommunismus und großer Leichtlebigkeit. Nach meiner Auffassung kann das Verhalten nur aus tiefer Lebensfreude kommen, und die fehlt hier in Europa mehr und mehr, und durch das bedingungslose Grundeinkommen, wird durch die größere Gestaltungsfreiheit des Einzelnen, diese Lebensfreude gefördert. Viele Grüße Axel Tigges > Lieber Axel Tigges, > > ob Konkurrenz wirklich das Geschäft belebt, ist Ansichtssache - ob sie > überhaupt irgendwo hin gehört und welchen Sinn sie macht, steht auch in > Frage. > > Ich wäre auch schon mal gern soweit, daß ich die Realität (das, was wir > so > nennen) überspringen könnte und dahin leben könnte (nicht dahinleben), > daß > sie einer anderen, der Ursprünglichen weicht, die dann als Kehrseite > wirtschaftlich orientierter Modelle in einem wiederkehrt, obschon ich > befürchte, daß dies nie Einzug halten soll (und damit regelrecht > hingerichtet wird) und andererseits dieses "Loslassen" zu einer > Bedingungslosigkeit wieder bloß einen "Handel" provoziert, in dem andere > "Bedingungslosigkeiten" zur Ware gemacht werden. > > Ich kann - im Gegensatz zu Dir - nicht finden, daß kein Modell was > Richtiges > wär und Ghandis "stiller" Weg auch gleichzeitig der letzte Weg dieser Art > gewesen ist, etwas zu verändern. > Inwieweit Naturgesetze hierherangezogen werden, kann m.E. strittig > bleiben, > weil nicht zuletzt auch ihr Erkennen als auch ihre Definitionen zu diesem > Desaster beigetragen haben. Was ist nicht alles damit gerechtfertigt > worden?! (siehe Pugwash-Inhalte) Naturgesetze scheinen mir ein > trügerisches > Mittel zu sein, daran Gerechtigkeit (auch bedingungslose) zu knüpfen.A. > Smith scheint da einiges entdeckt haben zu wollen, was eben jenem Gedanken > hier widerstrebt. Sollte ich jetzt sagen; "was Rüsto, Erhardt, > Mueller-Armack u.a., zuletzt dann Müntefering (Arbeit-Essen-Leben) daraus > gemacht haben, sei an der Ursprungsidee (die ja nicht wirklich eine ist, > sondern den Rang einer Erkenntnis beansprucht) nicht zu messen? > Das "Loslassen", wie auch Bahro es beschreibt, schint zwar geboten, > funktioniert aber wahrscheinlich nicht freiwillig.--> Dilemma. > > > Erst einmal bis dahin... > > > Ingo Groepler-Roeser > > > > Am 16.04.07 schrieb "lächelnjetzt" : > > > > > > Lieber Ingo Groeper-Roesler, > > > > mich interessiert weder Markt noch Politik, sondern mich interessieren > die > > Naturgesetze und da kommt weder Wirtschaft, Politik und Religion vor, > > sondern Hingabe an das was ist, das ist jenseits von irgendwelchen > > Nutzen/Kosten-Gedanken. So lange jedoch diese Bedingungslosigkeit nicht > > gelebt wird, versucht jedes Modell für sich Vorteile zu ermöglichen > und > > damit wird es scheitern müssen, denn Konkurrenz belebt zwar das > Geschäft, > > doch nicht die Natur, die wir sind und in der wir leben. > > > > Mit herzl.Grüßen > > > > Axel Tigges > > > > Lieber Axel Tigges, > > > > > > Ob man nun R. Bahro nun wegen seiner privaten "Glaubwürdigkeit" > glaubt > > > oder > > > nicht - steht außer Frage für mich. Entscheidend sind für mich > daraus > > > die > > > Schlüsse in der Angelegenheit eines sich natürlicherweise (nicht > > > natürlicherweise existierenden) differenzierenden Marktes unter > > > kapitalistischen Bedingungen. Aber das ist (hier) nicht neu und > deswegen > > > sicher bereits ein abgeschlossenes Thema. Ich könnte durchaus auch > den > > > "weicheren" theoretischen Varianten einer ökologischen sozialen > > > Marktwirtschaft (die es wahrscheinlich praktisch nicht gibt) etwas > > > abgewinnen, wenn darin die Verteilungsprinzipien objektiv gerecht > sind. > > > Dazu > > > gehört für mich das BGE ohne Ausnahme. > > > Das werden wir aber mit einer "Jagd" nicht erreichen, denn dan > > > verschwinden > > > die, denen man einen aktiven Mitwirkungsgrad zugesteht. > > > > > > Herzl. Grüße > > > Ingo Groepler-Roeser > > > > > > > > > Am 11.04.07 schrieb Tobias Crefeld : > > > > > > > > On Tue, 10 Apr 2007 19:22:44 +0200 "Ingo Groepler-Roeser" > > > > wrote: > > > > > > > > > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für > > > > > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht > > > > > wäre es ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere > > > > > "Berufspolitiker" sich auf den Streit/die Diskussion einließe - > sich > > > > > stellen würde. > > > > > > > > Ich sehe keine Berufspolitiker, die sich einer Diskussion stellen. > > Wenn > > > > ich hier Veranstaltungen rund ums BGE besuche, dann sitzen da > > > > gelegentlich Parlamentarier oder Angestellte aus dem politischen > > > > Apparat, tw. auch aus Kippings Partei und halten die meiste Zeit > brav > > > > den Schnabel oder ergehen sich in Allgemeinplätzen, um ja nicht > > > > anzuecken. So wie das halt alle Politiker machen, die unbedingt > > > > wiedergewählt werden wollen. Das ist nun mal so und das ist > > > > gleichzeitig deren Handicap im Hinblick auf ihre Überzeugungskraft. > > > > Warum soll sich eine Organisation Sprecher mit solchen Handicaps > > antun? > > > > > > > > > > > > > Das politische Maß an Offenheit gegenüber "ganz > > > > > bodenständigen" Auseinandersetzungen scheint derzeit in > Deutschland > > > > > ohnehin einer Kultur des "positiven Verdrängens" (positive > > > > > unthinking) zu weichen. > > > > > > > > Da sehe ich doch eine etwas positivere Tendenz. Im politischen > Apparat > > > > mag das so sein, aber "am Stammtisch" hat sich nach Jahren des > > > > Konkurrierens und der getrennten Alleingänge wieder häufiger ein > > > > gemeinsames politisches Interesse herausgebildet, dass sich > allerdings > > > > auf konkrete Punkte fokussiert und im übrigen von der Sinnlosigkeit > > der > > > > parteipolitischen Ochsentour ausgeht. > > > > > > > > Die Tendenz der letzten 10..20 Jahr zu mehr direkter Demokratie und > > > > gleichzeitig zu mehr Lobbyismus kommt ja nicht von ungefähr. Sie > ist > > > > eine Reaktion auf die Mängel des repräsentativ-demokratischen > Systems, > > > > wie es sich heute darstellt. In meiner Jugend, also vor langer Zeit, > > > > gab es immer wieder spannende Debatten im Bundestag, die wir live am > > > > Radio verfolgten - tw. auch während der Unterrichtszeit. Heute > > schlafen > > > > einem die Füsse ein bei dem Rumgestotter. Und bei Abstimmungen, bei > > > > denen das Ergebnis schon vorher ausgekartet wurde, braucht man sich > > > > auch nicht mehr fürs Plenum zu interessieren. Wenn dies nun, wie im > > > > vorliegenden Fall, auf Parteien übertragen wird, dann stirbt die > > > > politische Kultur eben auch dort. Das braucht nur die Partei zu > > > > interessieren, aber auf solche "Pferde" sollte man außerhalb von > > > > Parteien nicht mehr setzen. > > > > > > > > > > > > > Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte > > > > > Trendwende "hin zum Sozialen" quer durch alle Parteien zu > > > > > dynamisieren und die Politischen beim Wort zu nehmen. > > > > > > > > Richtig, so wie sich die Mehrheitsverhältnisse darstellen, wird > dies > > > > ohne Zweifel der einzige Weg sein, ein BGE durchzusetzen. > > > > > > > > Nur: "Beim Wort nehmen" hat was damit zu tun, dass wir die Politiker > > so > > > > lange jagen müssen, bis sie das so realisieren. Und das > funktioniert > > > > eben nicht, wenn Berufspolitiker sich selbst "jagen" sollen. Der > Bock > > > > ist nunmal ein schlechter Gärtner. > > > > > > > > -- > > > > Gruß, > > > > Tobias. > > > > _______________________________________________ > > > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > > > JPBerlin - Politischer Provider > > > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > > > > > > > > > > > > > > -- > > > Herzliche Grüße > > > Ingo Groepler-Roeser > > > ___________________________ > > > > > > "You must have a system. If you dont have a system, you are a part of > > > someone elses system." Terence Mc Kenna > > > __________________________ > > > > > > "Das Problem mit Bogart ist, dass er denkt er sei Bogart." John Huston > > > (Regisseur) > > > > -- > > "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... > > Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail > > > > > > > -- > Herzliche Grüße > Ingo Groepler-Roeser > ___________________________ > > "You must have a system. If you dont have a system, you are a part of > someone elses system." Terence Mc Kenna > __________________________ > > "Das Problem mit Bogart ist, dass er denkt er sei Bogart." John Huston > (Regisseur) -- http://www.lachen-und-atmen.net/krenzattersee2007.htm "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail From michael.opielka at isoe.org Sat Apr 21 21:59:51 2007 From: michael.opielka at isoe.org (Michael Opielka) Date: Sat, 21 Apr 2007 21:59:51 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Chat am Sonntag zum Grundeinkommen Message-ID: <008f01c7844f$a3a8cce0$14b2a8c0@nb106> Liebe Grundeinkommensfreunde, morgen abend (Sonntag um 19.10h, ZDF) gibt es einen Chat zum GE im ZDF (nach einem Interview): http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,5266346,00.html Es wäre nicht ungünstig, wenn sich viele Interessierte beteiligen. Das dürfte das ZDF beeindrucken und weitere Sendungen hervorrufen … Schöne Grüße MO __________________________________________ prof. dr. michael opielka fachhochschule jena - fachbereich sozialwesen - university of applied sciences - faculty of social welfare carl-zeiss-promonenade 2 d-07745 jena phone +49-3641-205-816 fax +49-3641-205-801 mail michael.opielka at fh-jena.de web http://www.sw.fh-jena.de/people/michael.opielka -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From georg at jaehnig.org Fri Apr 20 20:56:15 2007 From: georg at jaehnig.org (Georg Jaehnig) Date: Fri, 20 Apr 2007 20:56:15 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Wertschoepfungsabgabe versus Mehrwertsteuer Message-ID: Hallo, zur Finanzierung des Grundeinkommens werden u.a. * von Götz Werner die Erhöhung der Mehrwertsteuer * und von der Linkspartei die Wertschöpfungsabgabe vorgeschlagen. Soweit ich die Wertschöpfungsabgabe verstehe, soll sie sich an dem tatsächlichen Wertschöpfungsergebnis eines Produkts oder Dienstleistung orientieren - kurzum also am Preis. Oder? Was also ist der Unterschied zwischen Wertschoepfungsabgabe und Mehrwertsteuer? -- amike, Georg http://serchilo.net - share your browser shortcuts + use them anywhere http://del.icio.us/tag/grundeinkommen - Bedingungsloses Grundeinkommen From iovialis at gmx.de Sun Apr 22 15:09:39 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Sun, 22 Apr 2007 16:09:39 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Grundeinkommen_-_ein_gef?= =?iso-8859-1?q?=E4hrlicher_Traum?= Message-ID: <005701c784df$7ceda130$0201a8c0@iovialis> Sehr geehrter Herr Schneider, hiermit nehme ich in dieser offenen Mail zu Ihrem Gastkommentar bei SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,478416,00.html) wie folgt Stellung: natürlich haben Sie mit Ihren Äußerungen recht, wenn Sie das Grundeinkommen als "Sozialhilfeersatz" sehen. Vor allem suggeriert das Althaus-Modell gerade, ein solches "Sozialhilfeersatz-Modell" zu sein. Aus diesem Blickwinkel kann ich Ihren Argumenten zustimmen und gleichzeitig zur Vorsicht mahnen - und das, obwohl ich ein Befürworter des Grundeinkommens bin. Meine Befürwortung sieht allerdings keine "Sozialhilfe" im Grundeinkommen, sondern vielmehr eine Art "Staatsdividende", welche an alle Bürger eines Staates ausbezahlt wird. Diese Betrachtung führt zu ganz anderen Ergebnissen, wenn es um die Bewertung eines Grundeinkommens geht. Als Bankkaufmann dürften Sie die wirtschaftlichen Grundlagen verstehen - noch besser sogar, weil Sie im "sozialistischen Teil" Deutschlands aufgewachsen sind. Diese wirtschaftlichen Grundlagen sind: * alle Menschen müssen konsumieren, um Leben zu können (Nahrungsmittel, Trinken, Kleidung, Wohnraum, soziokulturelle Teilhabe...) * ein Teil der Menschen verfügt über wenig bis gar kein Einkommen, um diesen Konsum zu realisieren * ein anderer Teil der Menschen verfügt über ausreichendes bis überdimensioniertes Einkommen (aus Produktionsmitteln, Rohstoffen, Produktionsanlagen, Arbeit, Geld, Grundstücken, Maschinen etc.) Meine (und nicht alleinig meine) Sichtweise des Grundeinkommens besagt, daß jeder Mensch ein Auskommen haben soll (Grundeinkommen), das sich emanzipatorisch auf den jeweiligen Menschen auswirkt und ihn von Arbeitszwang (zum Auskommen) befreit. Die Idee des Grundeinkommens - oftmals falsch verstanden - bedeutet nicht, daß Arbeit überflüssig wird; im Gegenteil, Arbeit bleibt weiterhin wichtig und notwendig, um den Menschen Konsumgüter zur Verfügung zu stellen. Allerdings sollen auch alle Menschen die Möglichkeit bekommen - und nicht das alleinige Recht - diese Güter konsumieren zu können. Ihr zweiter Mahnpunkt in Ihrem Beitrag stellt die Finanzierung in Frage. Natürlich ist dies zuläßig und muß in jedem Fall bedacht werden. Nur sollten Sie bedenken, daß es genügend Produkte gibt, die zum Konsum bereit stehen, aber Menschen nicht über genügend "Finanzmittel" verfügen, um sich diese Produkte leisten zu können. Deshalb geht es eher um eine gerechte Umverteilung dieser "Finanzmittel", als um eine Frage der Finanzierbarkeit. Und wenn Sie meinen, daß dafür "Vollbeschäftigung" notwendig ist, möchte ich fragen, ob das Angebot der konsumierbaren Produkte/Dienstleistungen nicht schon ausreicht - brauchen wir wirklich noch mehr? Ich stimme Ihnen in dem Punkt zu, daß es genügend Arbeit gibt. Das Problem ist allerdings, daß oftmals Geld fehlt, um diese Arbeiten auszuführen. Und hier komme ich wieder auf den emanzipatorischen Effekt des Grundeinkommens zu sprechen: Leistung (Arbeit) nur für Gegenleistung (Geld) bedingt, daß Gegenleistung (Geld) vorhanden sein muß. Wenn ich mir allerdings (als Beispiel) manche Innenstädte anschaue, die renovierungsbedürftig sind, so ist dies durchaus Arbeit - aber der Nutzen dieser Arbeit ist nicht mehr in Geld rückwandelbar - Arbeit ist im Überfluß vorhanden; nur keine Mittel, diese Arbeit zu "entlohnen". Vielleicht sollten Sie innerhalb Ihrer Partei einmal überdenken, ob Ihre Sichtweise des Grundeinkommens nicht vielleicht auf "ungesunden Beinen" steht. Im Fall der CDU mit dem Althaus-Vorschlag scheint es nämlich so zu sein. Möglicherweise sind Sie (als Partei) in der Lage, ein sinnvolleres und besseres Konzept auf die Beine zu stellen. Ich hoffe zumindest, daß Ihnen nach meinem Schreiben klar geworden ist, daß die Betrachtung des Grundeinkommens ein wesentlicher Aspekt ist, dafür oder dagegen zu sein. Mit freundlichen Grüßen aus Kiew, Jörg Drescher From iovialis at gmx.de Sun Apr 22 17:22:03 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Sun, 22 Apr 2007 18:22:03 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Funktionaler BGE-Modellvergleich Message-ID: <007601c784f1$fbca6a80$0201a8c0@iovialis> Hallo zusammen, anbei ein PDF, in dem ich versuchte, ein altes "Versprechen" gegenüber Klaus-Dieter (Birkholz) einzulösen. Er bat Anfang Februar, mit Bildern die Funktionsweise der verschiedenen BGE-Modelle zu erklären. Bisher hatte ich weder die Zeit, noch die Muße, mich darum zu kümmern - ich gebe auch zu, daß ich keinen wirklichen Ansatz gehabt hatte. Doch auf meiner Polen-Reise kam mir dann eine Idee, wie sich die verschiedenen Modelle und deren Funktion darstellen läßt. Das Ergebnis ist das angefügte PDF mit vier Modellen (neg. EKSt., TG-M, Werner, Dilthey). Das PDF kommt komplett ohne Zahlen aus und ich hoffe, daß mir keine grundlegenden Fehler bei der Darstellung unterlaufen sind. Bei den Beschreibungen habe ich mich kurz gefaßt, weil ich das Funktionsprinzip herausstellen und keine Detailerklärung der Modelle abgeben wollte. Sollte mir Fehler unterlaufen sein, bitte ich, dies richtig zu stellen. Ich setzte beim Verständnis der Anlage auch einiges Vorwissen über die Grundeinkommensidee voraus. Wem etwas unklar ist oder nährere Informationen möchte, kann sich gerne bei mir melden. Außerdem empfehle ich (wie immer) die Referate auf http://www.iovialis.org/download Soweit viel Spaß beim Durchsehen! Viele Grüße aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Modellvergleich_v3.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 221921 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From MartinBetzwieser at aol.com Sun Apr 22 22:44:02 2007 From: MartinBetzwieser at aol.com (MartinBetzwieser at aol.com) Date: Sun, 22 Apr 2007 16:44:02 EDT Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 19 Message-ID: In einer eMail vom 22.04.2007 19:10:53 Westeuropäische Normalzeit schreibt debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de: Um e-Mails an die Liste Debatte-grundeinkommen zu schicken, nutzen Sie bitte die Adresse debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in Subject/Betreff oder im Text an debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de Sie koennen den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse debatte-grundeinkommen-owner at listen.grundeinkommen.de erreichen Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of Debatte-grundeinkommen digest..." Meldungen des Tages: 1. Chat am Sonntag zum Grundeinkommen (Michael Opielka) ---------------------------------------------------------------------- Message: 1 Date: Sat, 21 Apr 2007 21:59:51 +0200 From: "Michael Opielka" Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Chat am Sonntag zum Grundeinkommen To: Message-ID: <008f01c7844f$a3a8cce0$14b2a8c0 at nb106> Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1" Liebe Grundeinkommensfreunde, morgen abend (Sonntag um 19.10h, ZDF) gibt es einen Chat zum GE im ZDF (nach einem Interview): http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,5266346,00.html Es wäre nicht ungünstig, wenn sich viele Interessierte beteiligen. Das dürfte das ZDF beeindrucken und weitere Sendungen hervorrufen ? Ganz davon abgesehen, dass der Programmhinweis in der Minute kommt, in der die Sendung anfängt: Das wird beim ZDF niemanden beeindrucken, da die Chat-Kommentare sehr manipulativ ausgewählt werden. Nach meiner Erfahrung werden Kommentare und Fragen zum lobbyistischen Hintergrund mancher Chat-Gäste (Raffelhüschen, Redaktion "2030 - Aufstand der Alten") aussortiert. Gruß Martin Betzwieser Frankfurt am Main ____________________________ Heute schon kritisch nachgedacht ? _www.nachdenkseiten.de_ (http://www.nachdenkseiten.de/) Die kritische Homepage ____________________________ -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From kdbirkholz at yahoo.de Tue Apr 24 11:34:32 2007 From: kdbirkholz at yahoo.de (Klaus-Dieter Birkholz) Date: Tue, 24 Apr 2007 09:34:32 +0000 (GMT) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Funktionaler BGE-Modellvergleich Message-ID: <20070424093433.29058.qmail@web26506.mail.ukl.yahoo.com> Vielen Dank Jörg, das ist schon eine schöne und anschauliche Zusammenstellung der 4 Modelle. Als Material werde ich das sicher nutzen, um Interessierten verschiedene Ansätze zu verdeutlichen. Ich unternehme in einem anderen Forum gerade den Versuch, die Ergebnisse (inklusive der Befürchtungen und Hoffnungen) zum BGE aufzubereiten. Dies wird je nach der mir zur Verfügung stehenden Zeit etwas dauern, aber im Ergebnis hoffe ich neben der Darstellung der Modelle selbst noch eine Möglichkeit zu finden, Befürchtungen zu entkräften und Zweifel zerstreuen zu können. Die genannten Hoffnungen von einzelnen Personen können vielleicht durch Berechnungen gestützt werden. Ich versuche das zum ersten Mal und lerne noch, wie eine solche Sammlung erfolgen kann. Die Ergebnisse werde ich gerne zur Verfügung stellen. Gruß Klaus --------------------------------------------------------------------------------------- Verschwende nicht zu viele Gedanken an die Vergangenheit, denn Du wirst den Rest deines Lebens in der Zukunft verbringen. ----- Ursprüngliche Mail ---- Von: Joerg Drescher An: gruenes_netzwerk_grundeinkommen at gruene-berlin.de; grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de; genugfueralle at listen.attac.de; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de CC: Klaus-Dieter Birkholz Gesendet: Sonntag, den 22. April 2007, 17:22:03 Uhr Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Funktionaler BGE-Modellvergleich Hallo zusammen, anbei ein PDF, in dem ich versuchte, ein altes "Versprechen" gegenüber Klaus-Dieter (Birkholz) einzulösen. Er bat Anfang Februar, mit Bildern die Funktionsweise der verschiedenen BGE-Modelle zu erklären. Bisher hatte ich weder die Zeit, noch die Muße, mich darum zu kümmern - ich gebe auch zu, daß ich keinen wirklichen Ansatz gehabt hatte. Doch auf meiner Polen-Reise kam mir dann eine Idee, wie sich die verschiedenen Modelle und deren Funktion darstellen läßt. Das Ergebnis ist das angefügte PDF mit vier Modellen (neg. EKSt., TG-M, Werner, Dilthey). Das PDF kommt komplett ohne Zahlen aus und ich hoffe, daß mir keine grundlegenden Fehler bei der Darstellung unterlaufen sind. Bei den Beschreibungen habe ich mich kurz gefaßt, weil ich das Funktionsprinzip herausstellen und keine Detailerklärung der Modelle abgeben wollte. Sollte mir Fehler unterlaufen sein, bitte ich, dies richtig zu stellen. Ich setzte beim Verständnis der Anlage auch einiges Vorwissen über die Grundeinkommensidee voraus. Wem etwas unklar ist oder nährere Informationen möchte, kann sich gerne bei mir melden. Außerdem empfehle ich (wie immer) die Referate auf http://www.iovialis.org/download Soweit viel Spaß beim Durchsehen! Viele Grüße aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen __________________________________ Yahoo! Clever: Sie haben Fragen? Yahoo! Nutzer antworten Ihnen. www.yahoo.de/clever From robert.ulmer at gmx.de Wed Apr 25 15:52:59 2007 From: robert.ulmer at gmx.de (Robert Ulmer) Date: Wed, 25 Apr 2007 15:52:59 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Termin_Treffen_der_Sprech?= =?iso-8859-1?q?erInnen_am_02=2E05=2E2007=2C_13_Uhr_bis_ca=2E_19_Uhr=2C_Al?= =?iso-8859-1?q?lerstr=2E_=28bei_G=FCnter_S=F6lken=29?= Message-ID: <20070425135259.288220@gmx.net> Liebe Mitglieder des Netzwerks Grundeinkommen, am Mittwoch den 02.05.2007 ist von 13 Uhr bis ca. 19 Uhr in der Allerstr. 18, Berlin-Neukölln bei Günter Sölken das Treffen der Sprecher und SprecherInnen des Netzwwrks Grundeinkommen, Öffentlich für alle Netzwerk-Mitglieder. Nachfolgend die vorläufige Tagesordnung, herzlich willkommen und viele Grüße Robert Ulmer 1. Finanz- (inkl. Popper-Stiftungsgeld), Vereinslage, Konto des Vereins, neue Mitglieder aus SPK ... 2. Endredaktion FAQs 3. Abstimmung Entwurf Berlin 2008 (dieser Entwurf ist dann eine Gesprächsgrundlage für die Verhandlungen mit den MitveranstalterInnen am 22./23.06. 2007) 4. Parlamentarischer Abend (23.05.2007????) 5. Vorbereitung Mitgliederversammlung Ende 2007 6. Vorbereitung Diskussionsforum / brunch am 23.06.07 mit AT und CH- Gästen 7. Website (wer macht sie jetzt, welche dringlichen Veränderungen) 8. Newsletter (wer macht ihn zukünftig) 9. Sozialforum Cottbus (BGE und EU-Verfassung) 10. Attac Sommerakademie - Podien, Workshops durchs Netzwerk besetzen!) 11. Workshops Gegengipfel G 8 -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... Jetzt GMX TopMail testen: http://www.gmx.net/de/go/topmail -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Bedingungsloses Grundeinkommen in und für Europa.doc Dateityp : application/octet-stream Dateigröße : 24064 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From rblaschke at aol.com Wed Apr 25 18:04:30 2007 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Wed, 25 Apr 2007 12:04:30 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?=D6konomie=2C_=D6kologie_?= =?iso-8859-1?q?und_BGE?= Message-ID: <8C9556A8ACBAEF9-1690-C25C@FWM-D44.sysops.aol.com> Mal zum Reinschauen - Ökonomie, Ökologie und BGE http://www.visionsummit.org/fileadmin/Bilder/Startseite/VS_Programm.pdf ________________________________________________________________________ Kostenlos: AOL eMail 2 GB Speicherplatz sowie erstklassiger Spam- und eMail Virenschutz. Sichern Sie sich Ihre persönliche eMail Adresse noch heute! -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From info at psgd.info Wed Apr 25 04:29:10 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Wed, 25 Apr 2007 04:29:10 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE In-Reply-To: <20070410114501.202580@gmx.net> References: <20070326075445.706726eb@tux3d.tangocharly> <20070401003900.4002af80@tux3d.tangocharly> <20070410114501.202580@gmx.net> Message-ID: <200704250429.11085.info@psgd.info> Hallo Liste, anläßlich der Veranstaltung der "Stiftung Marktwirtschaft" (24.04.07) in Berlin referierte auch Katja Kipping und bekannte sich zu einem BGE unter Aufrechterhaltung der paritätischen Sozialversicherung. Damit bekannte sich Katja zu einer Zweiteilung der Gesellschaft: Die Einen, die glücklicherweise Erwerbsarbeit ergattern konnten; die Anderen, denen dieses "Glück" versagt geblieben ist. BGE als Sozialhilfe-Ersatz, weil´s billiger ist? Wenn ich mich richtig entsinne gab es bis vor einigen Jahren die Forderung der Linken, Produktionsmittel zu enteignen. Um einer Ausbeutung der Arbeiterklasse entgegen zu treten. Heute haben wir nicht mehr (oder noch nicht ganz?) das Problem der Arbeiter; vielmehr haben wir das Problem derer, für die keine sinnvolle Erwerbsarbeit zu existenzsichernden Löhnen bereitgestellt werden kann. Die Forderung nach Mindestlöhnen wird auch die Existenzprobleme derer, die keinen Lohn empfangen, nicht lösen können. Kipping´s Forderung nach einer Aufrechterhaltung der paritätischen Sozialversicherung, vorallem in Verbindung mit einem Mindestlohn, spaltet die Gesellschaft: Die, die Erwerbsarbeit haben und die, für die es keine Erwerbsarbeit gibt. Die Arbeitslosen sollen halt mit geringem BGE dahinvegetieren. Existenzsichernde Jobs wird es immer weniger geben: Dank Roboterisierung, Mindestlohn und paritätischer Sozialversicherung! DIE LINKEN Forderungen fordert Althaus auch; Beck mit seiner SPD und den Gewerkschaften blasen in das selbe Horn. Die "Grüne Grundsicherung" unterscheidet sich nur wenig. Angesichts dieser halbherzigen BGE-Forderungen muß ich Norbert Blüm, Michael Schlecht und Carsten Schneider recht geben, wenn sie vor einem Kipping-BGE warnen. http://www.zeit.de/2007/17/Grundeinkommen?page=all http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,478416,00.html Entweder ein <>, ohne Wenn und Aber. Oder eine Spaltung der Gesellschaft ... Oder Karl Marx? Daß Blüm, Schlecht und Schneider es nicht besser wissen, erscheint verzeihbar. Unsere Katja könnte und müßte es besser wissen! Wir brauchen ein emanzipatorisches BGE, ohne Mindestlohn und paritätischer Sozialversicherung. Emanzipatorisch heißt, auf Sozialversicherung und Mindestlohn <> Matthias Dilthey Platenstraße 21 91054 Erlangen Tel.:09131/29889 Fax: 09131/29889 Mobil: 0163/1414872 HP: http://psgd.info From iovialis at gmx.de Wed Apr 25 16:11:11 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Wed, 25 Apr 2007 17:11:11 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Emanzipatorisches_BGE_und?= =?iso-8859-1?q?_Identit=E4t?= Message-ID: <00f201c78743$94555f50$0201a8c0@iovialis> Seit Wochen beobachte ich ein größer werdendes Interesse an der FDÄ (Front Deutscher Äpfel) und die Gründungen weiterer "Gaus" in ganz Deutschland. In einem Forumsbeitrag wurde dazu geschrieben, daß die Mitglieder aus allen möglichen Parteien seien - angefangen von den Grünen, der SPD, der CDU, den Linken bis hin zu AntiFa-Aktivisten. Was die Leute überparteilich vereint: sie sind gegen Rechts. Die FDÄ hat in meinen Augen ein "Feindbild" geschaffen, womit sich Massen mobilisieren lassen, um ein gemeinsames Ziel (gegen die "rechte Ideologie") zu verfolgen. Dabei basiert dieses "Feindbild" (Rechts) auf Symptomen und Auswirkungen der heutigen Politik. Die Ursachen sind meines Erachtens anders gelagert, worauf ich im folgenden eingehe. Mit Robert (Ulmer) hatte ich außerhalb der Listen eine angenehme Diskussion über die philosophischen Grundlagen des Existenzialismus. Es ging dabei um Identität und Verantwortung. Unsere Diskussion wurde dadurch ausgelöst, weil ich den Existenzialismus (als letzte große Philosophie aus den 60ern) für den übertriebenen Individualismus verantwortlich gemacht hatte. In dieser Diskussion führte Robert an, daß Satre den Menschen als für sich und die Welt verantwortliches Individuum auffaßte - sowohl im kleinen Kreis (Familie, Geliebte, Freunde, Bekannte), als auch gesellschaftlich. Sartres Philosophie bestreitet auch keineswegs, daß es so etwas wie sinnvolle gesellschaftliche Normen gibt, oder vorgegebene Sinn-Inhalte, auch Religionen. Er weist nur mit großem Nachdruck darauf hin, dass diese Normen nicht von alleine gelten, sondern dass jeder Mensch, jedes Individuum dafür verantwortlich ist, ob es diese Normen anerkennt oder nicht. Meine Argumentation demgegenüber war, daß ich eben diese Eigenverantwortung als Ursache sehe, jedwede Sinnvorgabe und Norm zu sprengen. Jeder muß sich seinen eigenen Sinn suchen und soll keine Vorgaben unreflektiert übernehmen - diese Forderung besteht schon in der Aufklärung. Dabei setze ich "Sinn" und Identität gleich, für die man Verantwortung übernehmen muß. Nun bietet der "Weltanschauungsmarkt" tausende Möglichkeiten, sich seinen Sinn (und seine Identität) zusammenzubasteln - angefangen von Religionen, Parteien und sonstigen Vereinigungen. Diese Identifizierung mit einer Gruppe ist durchaus gut, solange sie Andersdenkende nicht ausschließt und dem Humanismus folgt. Andernfalls führten solche "kollektiven Identitäten" (Gruppenidentität) immer wieder zu Kriegen und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Es ist einfach schwer, sich mit der größten Gemeinsamkeit abzufinden, daß alles einfach nur Menschen sind. Die heutige Zeit hat ein Problem, eine solche "kollektive Identität" vorzugeben. Vor allem scheinen die Deutschen in einer Art "Neurose" zu leben, weil die nationale Identität durch die Zeit des Nationalsozialismus in Ungnade gefallen ist. Die "psychotische" Suche (ein anderer Begriff aus der Psychologie: Kompensation) nach einer neuen Identität brachte meiner Meinung nach die Europäische Union hervor und förderte die Globalisierung. Diese Sinnkompensation will ich nicht negativ bewerten, denn es entspricht eigentlich den Gedanken der Aufklärung und der Idee Satres. Allerdings führte die "Neuropsychose", wie ich es nenne, zur Identifizierung mit neuen Werten - allem voran: Arbeit. Der Kapitalismus, der alles irgendwie in Geld verwertbar zu machen versucht, zerstörte anderweitige Identifikationsvorgaben, wie Religionen und damit verbundene Moral- und Ethikvorgaben. Schon Hegel warnte davor und später kann man bei Nietzsche lesen: "Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!". Karl Marx verstärkte diesen "Tod", indem er "Religion als Opium für's Volk" deklarierte. Doch die neuen Identifikationswerte (Kommunismus, (National-)Sozialismus, Solidarität ua.) wurden von ihren Führern nicht in der Art vorgelebt, wie sie ihn "predigten". Somit wurden auch jene Vorgaben fahl und leer. Im Abschiedsbrief des Amokläufers von Emsdetten, Sebastian B., kommt diese Sinnsuche auch zum Ausdruck, weil er nicht mit der Vorgabe "S.A.A.R.T." (Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod) einverstanden war. Mir scheint, daß solche Identitätskrisen massenhaft in unserer Gesellschaft vorhanden sind. Vor allem bei jenen, die ihre Arbeit verlieren und sich nicht anderweitig identifizieren können. Sinn und Identität sind deshalb sehr eng miteinander verbunden. Man sucht sich Gruppen, wenn man keinen anderen Halt hat (der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen). Um nun auf das BGE zu sprechen zu kommen, wird klar, daß vielen ihre Identifikation durch ihre Arbeit genommen wird. Vor allem dann, wenn sie das BGE als "Arbeitsersatz" verstehen. Nicht umsonst versuchen einige BGE-Modelle diese Identifikationsmöglichkeit über Arbeit aufrecht zu halten (z.B. die TG-M-Derivate). Dabei basiert das BGE auf der existenziellphilosophischen Tatsache, zur Freiheit verdammt zu sein. Wie Robert es ausdrückte: Das Grundeinkommen bewirkt mehr an individueller Freiheit (die eigene Freiheit ebenso wie die Freiheit der anderen), was den Leuten mehr oder weniger Angst macht - warum? Weil dann die "Freiheit zu der wir verurteilt sind" (Sartre) immer weniger gut verdrängt werden kann. Die Grundeinkommensgesellschaft als "Gesellschaft ohne Ausrede"; Ausreden vom Typus: "eigentlich würde ich in meinem Leben ja gern ..., aber mein Beruf, meine finanziellen Verpflichtungen hindern mich daran" solche Ausreden würden in einer Gesellschaft mit BGE nicht mehr so ziehen. Ein emanzipatorisches BGE meint das "Erwachsenwerden der Menschheit", mit dem Ziel, mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zu erlangen. Sieht man die Kritiken (wie jüngst von Carsten Schneider oder Norbert Blüm), wird deutlich, daß die BGE-Idee nicht richtig verstanden wird, weil an "alten" Identifikationsmustern (über Arbeit) festgehalten wird - dies wird durch BGE-Modelle verstärkt, welche eben diese Identifikationsmuster aufrecht halten wollen. Götz Werner spricht von Paradigmenwechsel, ich nannte es Dekonditionierung, und gemeint ist das Verständnis der existenzphilosophischen Freiheit, wie sie schon in den 60ern gefordert wurde. Das kommunistische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft schlägt in die gleiche Kerbe; die Gedanken der Aufklärung, ja sogar die "schöngeistige Gegenbewegung" der Romantik (weil eben nicht alles auf Vernunft basiert) werden durch ein emanzipatorisches BGE gefördert. So schön sich das alles auch anhören mag, so bitter schmeckt diese Freiheit. Freiheit muß in meinen Augen erlernt werden und hängt eng mit der Identität zusammen. Identität ist sehr vielschichtig und eine Forderung nach einer "globalen Identität" wäre falsch. So wäre zum Beispiel eine Gleichschaltung der Kulturen deshalb abzulehnen, weil die Individualität der Kulturen verloren ginge. Vielmehr meine ich, daß jede Kultur zu respektieren ist. Kultur als Identität würde bedeuten, daß alle Kulturen allen Menschen gehören. Ein emanzipatorisches BGE nimmt keinen direkten Einfluß auf die Traditionen einer Gesellschaft (=Kultur), vielmehr ermöglicht es das Ausleben dieser Traditionen, da die Existenzangst der Gesellschaftsmitglieder in den Hintergrund rückt. Die Abgrenzung der einzelnen Kulturen (und damit der Identität) nimmt damit einen anderen Charakter an, weil in der jeweils anderen Kultur kein Gegner gesehen wird, der die Existenz (das Überleben) der eigenen Kultur gefährdet. Ein emanzipatorisches BGE macht Menschen auf einer existenziellen (der biologischen) Ebene gleich, nicht aber die individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten. Besondere Leistungen können immer noch durch Geldleistungen belohnt werden - was im Kommunismus nicht möglich und gewünscht war. Das BGE soll in der Gemeinschaft die Selbstverwirklichung fördern und unterstützen, um die individuelle Identität zu finden - frei von äußeren, kollektiven Identitäten. Diese werden damit nicht abgeschafft, sondern bleiben weiterhin vorhanden - es wird immer Gemeinsamkeiten bei Eigenschaften und Fähigkeiten einzelner Individuen geben. Aber der "Zwang", sich über diese Gruppen zu identifizieren, soll an Bedeutung verlieren. Damit ist gemeint: Ich bin vorrangig Mensch (ich selbst) und in zweiter Linie Arzt, Musiker, Ingenieur oder sonst etwas. Der Jovialismus versteht sich deshalb als "BGE-Philosophie", bei der die Gemeinschaft den Einzelnen im Individualisierungsprozeß unterstützt, damit der Einzelne seine eigene Identität findet, um sich selbst zu verwirklichen. Der Einzelne leistet gegenüber der Gemeinschaft den Beitrag, seine Eigenschaften und Fähigkeiten für deren Fortbestand einzusetzen. Frei nach dem Prinzip: "Alle für einen, einer für alle". Diese Philosophie bietet keine Identität und will dies auch nicht. Der Projekt-Charakter (deshalb "Projekt Jovialismus") soll eben diesen Individualisierungsprozeß fördern - und dabei vorhandenes Wissen (Philosophien) nutzen, um den Ansprüchen der Aufklärung, bzw. des Existenzialismus gerecht zu werden. Es geht um die Schaffung von Möglichkeiten, seine Identität zu finden und nicht um die Vorgabe eines konkreten Ziels oder einer Identität. Trotzdem ist der Jovialismus eine Philosophie, aus der sich diese Methoden begründen. Im emanzipatorischen BGE spiegeln sich die Gedanken des Jovialismus wider: Es will kein Geld (BGE) geben, damit Menschen Arbeiten (Subventionierung von Arbeit, bei der Vorgabe, daß Arbeit Identität sei), sondern damit die Menschen die Freiheit haben, sich ihre Arbeit nach ihren Eigenschaften und Fähigkeiten auszusuchen (Identitätsfindung gekoppelt mit Arbeit - nach Karl Marx: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen!"). Das emanzipatorische BGE ist ein Weg aus der Identitätskrise, hin zu Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Kiew, 25. Apr. 2007 Jörg Drescher Lesenswerte Links in diesem Zusammenhang: http://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4t und weiterführende Verweise http://de.wikipedia.org/wiki/Emanzipation http://de.wikipedia.org/wiki/Existenzialismus http://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche#.E2.80.9EGott_ist_tot.E2.80.9C http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx#Religion_und_Religionskritik Allgemein zum grundlegenden Philosophieverständnis: Sofies Welt, Jostein Gaarder, ISBN: 978-3423620000 From sozial at gmail.com Wed Apr 25 23:28:42 2007 From: sozial at gmail.com (Manfred Bartl) Date: Wed, 25 Apr 2007 23:28:42 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?=5BGenugfueralle=5D_Emanz?= =?iso-8859-1?q?ipatorisches_BGE_und_Identit=E4t?= In-Reply-To: <00f201c78743$94555f50$0201a8c0@iovialis> References: <00f201c78743$94555f50$0201a8c0@iovialis> Message-ID: <361b3e670704251428q2b1d91a4gce9097f641fc8614@mail.gmail.com> Hallo, Jörg! Ich mache mir das gerne so deutlich: Reiche sehen überhaupt kein Problem darin, ihre Risiken rundum abzusichern - wer seine Beine, Brüste, sein Gesicht versichern lässt, bekommt man ja immer wieder in der Regenbogenpresse mit und zu ihrer "Grundsicherung" ein Zitat von Oskar Lafontaine: "Diejenigen, die hier gegen den Mindestlohn kämpfen, sorgen dafür, dass bestimmte Berufsstände einen Mindestlohn bekommen: Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten und andere selbständige Berufsgruppen haben eine gesetzliche Gebührenordnung, die ihnen ein Mindesthonorar sichert. So gesehen sind wir für ein Mindesthonorar." Mit diesen Worten eröffnete am 8. Mai Fraktionschef Oskar Lafontaine die öffentlichen Anhörung der Fraktion DIE LINKE. zum Mindestlohn. Bei Armen hingegen wird eine VOLLKASKOMENTALITÄT beklagt - dabei steht sie im Zentrum der Sozialstaatsidee: Keiner soll sich über die gesellschaftssystembedingten Lebenskrisen Sorgen machen müssen! Darum bin ich für das Grundeinkommn und für umfassende Vollkaskomentalität! Mit solidarischen Grüßen Manfred On 4/25/07, Joerg Drescher wrote: > > Seit Wochen beobachte ich ein größer werdendes Interesse an der FDÄ (Front > Deutscher Äpfel) und die Gründungen weiterer "Gaus" in ganz Deutschland. In > einem Forumsbeitrag wurde dazu geschrieben, daß die Mitglieder aus allen > möglichen Parteien seien - angefangen von den Grünen, der SPD, der CDU, den > Linken bis hin zu AntiFa-Aktivisten. Was die Leute überparteilich vereint: > sie sind gegen Rechts. > > > > Die FDÄ hat in meinen Augen ein "Feindbild" geschaffen, womit sich Massen > mobilisieren lassen, um ein gemeinsames Ziel (gegen die "rechte Ideologie") > zu verfolgen. Dabei basiert dieses "Feindbild" (Rechts) auf Symptomen und > Auswirkungen der heutigen Politik. Die Ursachen sind meines Erachtens anders > gelagert, worauf ich im folgenden eingehe. > > > > Mit Robert (Ulmer) hatte ich außerhalb der Listen eine angenehme Diskussion > über die philosophischen Grundlagen des Existenzialismus. Es ging dabei um > Identität und Verantwortung. Unsere Diskussion wurde dadurch ausgelöst, weil > ich den Existenzialismus (als letzte große Philosophie aus den 60ern) für > den übertriebenen Individualismus verantwortlich gemacht hatte. > > > > In dieser Diskussion führte Robert an, daß Satre den Menschen als für sich > und die Welt verantwortliches Individuum auffaßte - sowohl im kleinen Kreis > (Familie, Geliebte, Freunde, Bekannte), als auch gesellschaftlich. Sartres > Philosophie bestreitet auch keineswegs, daß es so etwas wie sinnvolle > gesellschaftliche Normen gibt, oder vorgegebene Sinn-Inhalte, auch > Religionen. Er weist nur mit großem Nachdruck darauf hin, dass diese Normen > nicht von alleine gelten, sondern dass jeder Mensch, jedes Individuum dafür > verantwortlich ist, ob es diese Normen anerkennt oder nicht. > > > > Meine Argumentation demgegenüber war, daß ich eben diese Eigenverantwortung > als Ursache sehe, jedwede Sinnvorgabe und Norm zu sprengen. Jeder muß sich > seinen eigenen Sinn suchen und soll keine Vorgaben unreflektiert > übernehmen - diese Forderung besteht schon in der Aufklärung. Dabei setze > ich "Sinn" und Identität gleich, für die man Verantwortung übernehmen muß. > > > > Nun bietet der "Weltanschauungsmarkt" tausende Möglichkeiten, sich seinen > Sinn (und seine Identität) zusammenzubasteln - angefangen von Religionen, > Parteien und sonstigen Vereinigungen. Diese Identifizierung mit einer Gruppe > ist durchaus gut, solange sie Andersdenkende nicht ausschließt und dem > Humanismus folgt. Andernfalls führten solche "kollektiven Identitäten" > (Gruppenidentität) immer wieder zu Kriegen und gewalttätigen > Auseinandersetzungen. Es ist einfach schwer, sich mit der größten > Gemeinsamkeit abzufinden, daß alles einfach nur Menschen sind. > > > > Die heutige Zeit hat ein Problem, eine solche "kollektive Identität" > vorzugeben. Vor allem scheinen die Deutschen in einer Art "Neurose" zu > leben, weil die nationale Identität durch die Zeit des Nationalsozialismus > in Ungnade gefallen ist. Die "psychotische" Suche (ein anderer Begriff aus > der Psychologie: Kompensation) nach einer neuen Identität brachte meiner > Meinung nach die Europäische Union hervor und förderte die Globalisierung. > Diese Sinnkompensation will ich nicht negativ bewerten, denn es entspricht > eigentlich den Gedanken der Aufklärung und der Idee Satres. > > > > Allerdings führte die "Neuropsychose", wie ich es nenne, zur Identifizierung > mit neuen Werten - allem voran: Arbeit. Der Kapitalismus, der alles > irgendwie in Geld verwertbar zu machen versucht, zerstörte anderweitige > Identifikationsvorgaben, wie Religionen und damit verbundene Moral- und > Ethikvorgaben. Schon Hegel warnte davor und später kann man bei Nietzsche > lesen: "Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!". Karl > Marx verstärkte diesen "Tod", indem er "Religion als Opium für's Volk" > deklarierte. Doch die neuen Identifikationswerte (Kommunismus, > (National-)Sozialismus, Solidarität ua.) wurden von ihren Führern nicht in > der Art vorgelebt, wie sie ihn "predigten". Somit wurden auch jene Vorgaben > fahl und leer. > > > > Im Abschiedsbrief des Amokläufers von Emsdetten, Sebastian B., kommt diese > Sinnsuche auch zum Ausdruck, weil er nicht mit der Vorgabe "S.A.A.R.T." > (Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod) einverstanden war. Mir scheint, daß > solche Identitätskrisen massenhaft in unserer Gesellschaft vorhanden sind. > Vor allem bei jenen, die ihre Arbeit verlieren und sich nicht anderweitig > identifizieren können. Sinn und Identität sind deshalb sehr eng miteinander > verbunden. Man sucht sich Gruppen, wenn man keinen anderen Halt hat (der > Mensch ist ein Gemeinschaftswesen). > > > > Um nun auf das BGE zu sprechen zu kommen, wird klar, daß vielen ihre > Identifikation durch ihre Arbeit genommen wird. Vor allem dann, wenn sie das > BGE als "Arbeitsersatz" verstehen. Nicht umsonst versuchen einige > BGE-Modelle diese Identifikationsmöglichkeit über Arbeit aufrecht zu halten > (z.B. die TG-M-Derivate). > > > > Dabei basiert das BGE auf der existenziellphilosophischen Tatsache, zur > Freiheit verdammt zu sein. Wie Robert es ausdrückte: Das Grundeinkommen > bewirkt mehr an individueller Freiheit (die eigene Freiheit ebenso wie die > Freiheit der anderen), was den Leuten mehr oder weniger Angst macht - warum? > Weil dann die "Freiheit zu der wir verurteilt sind" (Sartre) immer weniger > gut verdrängt werden kann. Die Grundeinkommensgesellschaft als "Gesellschaft > ohne Ausrede"; Ausreden vom Typus: "eigentlich würde ich in meinem Leben ja > gern ..., aber mein Beruf, meine finanziellen Verpflichtungen hindern mich > daran" solche Ausreden würden in einer Gesellschaft mit BGE nicht mehr so > ziehen. > > > > Ein emanzipatorisches BGE meint das "Erwachsenwerden der Menschheit", mit > dem Ziel, mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zu > erlangen. Sieht man die Kritiken (wie jüngst von Carsten Schneider oder > Norbert Blüm), wird deutlich, daß die BGE-Idee nicht richtig verstanden > wird, weil an "alten" Identifikationsmustern (über Arbeit) festgehalten > wird - dies wird durch BGE-Modelle verstärkt, welche eben diese > Identifikationsmuster aufrecht halten wollen. Götz Werner spricht von > Paradigmenwechsel, ich nannte es Dekonditionierung, und gemeint ist das > Verständnis der existenzphilosophischen Freiheit, wie sie schon in den 60ern > gefordert wurde. Das kommunistische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft > schlägt in die gleiche Kerbe; die Gedanken der Aufklärung, ja sogar die > "schöngeistige Gegenbewegung" der Romantik (weil eben nicht alles auf > Vernunft basiert) werden durch ein emanzipatorisches BGE gefördert. > > > > So schön sich das alles auch anhören mag, so bitter schmeckt diese Freiheit. > Freiheit muß in meinen Augen erlernt werden und hängt eng mit der Identität > zusammen. Identität ist sehr vielschichtig und eine Forderung nach einer > "globalen Identität" wäre falsch. So wäre zum Beispiel eine Gleichschaltung > der Kulturen deshalb abzulehnen, weil die Individualität der Kulturen > verloren ginge. Vielmehr meine ich, daß jede Kultur zu respektieren ist. > Kultur als Identität würde bedeuten, daß alle Kulturen allen Menschen > gehören. > > > > Ein emanzipatorisches BGE nimmt keinen direkten Einfluß auf die Traditionen > einer Gesellschaft (=Kultur), vielmehr ermöglicht es das Ausleben dieser > Traditionen, da die Existenzangst der Gesellschaftsmitglieder in den > Hintergrund rückt. Die Abgrenzung der einzelnen Kulturen (und damit der > Identität) nimmt damit einen anderen Charakter an, weil in der jeweils > anderen Kultur kein Gegner gesehen wird, der die Existenz (das Überleben) > der eigenen Kultur gefährdet. > > > > Ein emanzipatorisches BGE macht Menschen auf einer existenziellen (der > biologischen) Ebene gleich, nicht aber die individuellen Eigenschaften und > Fähigkeiten. Besondere Leistungen können immer noch durch Geldleistungen > belohnt werden - was im Kommunismus nicht möglich und gewünscht war. Das BGE > soll in der Gemeinschaft die Selbstverwirklichung fördern und unterstützen, > um die individuelle Identität zu finden - frei von äußeren, kollektiven > Identitäten. Diese werden damit nicht abgeschafft, sondern bleiben weiterhin > vorhanden - es wird immer Gemeinsamkeiten bei Eigenschaften und Fähigkeiten > einzelner Individuen geben. Aber der "Zwang", sich über diese Gruppen zu > identifizieren, soll an Bedeutung verlieren. Damit ist gemeint: Ich bin > vorrangig Mensch (ich selbst) und in zweiter Linie Arzt, Musiker, Ingenieur > oder sonst etwas. > > > > Der Jovialismus versteht sich deshalb als "BGE-Philosophie", bei der die > Gemeinschaft den Einzelnen im Individualisierungsprozeß unterstützt, damit > der Einzelne seine eigene Identität findet, um sich selbst zu verwirklichen. > Der Einzelne leistet gegenüber der Gemeinschaft den Beitrag, seine > Eigenschaften und Fähigkeiten für deren Fortbestand einzusetzen. Frei nach > dem Prinzip: "Alle für einen, einer für alle". > > > > Diese Philosophie bietet keine Identität und will dies auch nicht. Der > Projekt-Charakter (deshalb "Projekt Jovialismus") soll eben diesen > Individualisierungsprozeß fördern - und dabei vorhandenes Wissen > (Philosophien) nutzen, um den Ansprüchen der Aufklärung, bzw. des > Existenzialismus gerecht zu werden. Es geht um die Schaffung von > Möglichkeiten, seine Identität zu finden und nicht um die Vorgabe eines > konkreten Ziels oder einer Identität. Trotzdem ist der Jovialismus eine > Philosophie, aus der sich diese Methoden begründen. > > > > Im emanzipatorischen BGE spiegeln sich die Gedanken des Jovialismus wider: > Es will kein Geld (BGE) geben, damit Menschen Arbeiten (Subventionierung von > Arbeit, bei der Vorgabe, daß Arbeit Identität sei), sondern damit die > Menschen die Freiheit haben, sich ihre Arbeit nach ihren Eigenschaften und > Fähigkeiten auszusuchen (Identitätsfindung gekoppelt mit Arbeit - nach Karl > Marx: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen!"). > > > > Das emanzipatorische BGE ist ein Weg aus der Identitätskrise, hin zu > Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. > > > > Kiew, 25. Apr. 2007 > > > > Jörg Drescher > > > > > > Lesenswerte Links in diesem Zusammenhang: > > http://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4t und weiterführende Verweise > > http://de.wikipedia.org/wiki/Emanzipation > > http://de.wikipedia.org/wiki/Existenzialismus > > http://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche#.E2.80.9EGott_ist_tot.E2.80.9C > > http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx#Religion_und_Religionskritik > > > > Allgemein zum grundlegenden Philosophieverständnis: > > Sofies Welt, Jostein Gaarder, ISBN: 978-3423620000 > > ----- > > > > ___________________________ > > JPBerlin - Mailbox u. politischer Provider > Genugfueralle Mailingliste - Eine Mailingliste im Rahmen von Attac > Zu Optionen und zum Austragen: > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/genugfueralle > -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 E-Mail: sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ Das Unterschichtenblog - Armut und Arbeitslosigkeit: http://hartz.blogg.de/ NachDenkSeiten: http://www.nachdenkseiten.de/ From axel.tigges at gmx.de Thu Apr 26 15:53:22 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Thu, 26 Apr 2007 15:53:22 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Wertschoepfungsabgabe versus Mehrwertsteuer In-Reply-To: References: Message-ID: <20070426135322.39620@gmx.net> Wertschoepfungsabgabe versus Mehrwertsteuer Vielleicht ist der Unterschied, dass die Linksparteien nicht mit Götz Werner in Zusammenhang gebracht werden wollen, doch auch sehen, dass der Staatsapparat den Bürger immer mehr demokratische Rechte entzieht und mit weiteren Steuern knebelt, die dann sowieso nur dazu dienen, die Zinschulden an das Kapital zu finanzieren, und gleichzeitig das Feindschaftsbild von den bösen Nachbarn aufrecht zu erhalten, um der Rüstungsindustrie Aufträge zu verschaffen, und eben über die Sanktionsfähigkeiten an der Macht bleiben zu können, wärend die Menschen in der Welt immer mehr wie die Fliegen verhungern und sterben, siehe auch Norbert Blüm und seine scharfe Kritik an Angela Merkel: http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2007/nr4-vom-3012007/gerechtigkeit-versus-neoliberalismus-und-globalisierung/ -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... 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Prekarisierung ist kein Naturgesetz! Ein Grundeinkommen ermöglicht Freiheit und Sicherheit für alle. Infos zum Thema: www.grundeinkommen.at Als ?Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt? laden wir dazu herzlich ein! Initiiert von der ?Aktionengruppe Grundeinkommen?. Schottenring 35/DG 1010 Wien www.grundeinkommen.at Tel: 0043 1 310 51 59 Fax: 0043 1 310 68 28 ________________________________________________________________________ Kostenlos: AOL eMail 2 GB Speicherplatz sowie erstklassiger Spam- und eMail Virenschutz. Sichern Sie sich Ihre persönliche eMail Adresse noch heute! -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From robert.ulmer at gmx.de Fri Apr 27 13:51:50 2007 From: robert.ulmer at gmx.de (Robert Ulmer) Date: Fri, 27 Apr 2007 13:51:50 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Einladung zum Roten Abend am 2.5.07 im Zielona Gora, Existenzgeld und Grundeinkommen.... Message-ID: <20070427115150.224850@gmx.net> -------- Original-Nachricht -------- Datum: Fri, 27 Apr 2007 13:02:14 +0200 (CEST) Von: Heinz Steinle An: stophartz at listi.jpberlin.de Betreff: [Stophartz] Einladung zum Roten Abend am 2.5.07 im Zielona Gora, Existenzgeld und Grundeinkommen.... 02.05.2007 / Berlin Existenzgeld und Grundeinkommen - Utopie oder neoliberaler Schweinkram? Um die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens streiten sich die Geister. Sollen wir denjenigen, die nicht arbeiten, essen zu billigen oder nicht? Soll ein Umbau des Sozialstaates in eine Workfare-Vollbeschäftigung führen? Oder droht die „Faulenzergesellschaft“ , in der die Arbeitgeber auf den Knien um Arbeitsplätze flehen müssen? Harald Rein, Mitarbeiter des Arbeitslosenzentrums Frankfurt/Main, wird das Existenzgeld-Konzept der Erwerbsloseninitiativen vorstellen. Max Henninger unter anderem Autor der Monatszeitung analyse und kritik, wird sich kritisch mit der aktuellen Debatte um das Existenzgeld und das bedingungslose Grundeinkommen befassen. Wo: Zielona Gora, Grünbergerstr. 73 Wann: 20:00 Uhr Veranstalter: Internationale KommunistInnen Link: http://www.interkomm.tk --------------------------------- Yahoo! Clever - Der einfachste Weg, Fragen zu stellen und Wissenswertes mit Anderen zu teilen. -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... 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Die Tatsache der sich öffnenden Schere der Einkommen ist, so scheint es, an Ihm genau so vorübergegangen, wie die wachsende Perspektivlosigkeit der jungen Generation und die Tatsache, dass ein Job für ’s Leben heute nicht mehr ausreicht, sondern dass heute in unseren Breiten Lernfähigkeit und Flexibilität bis ins hohe Alter gefordert sind. Die Schlussfolgerungen aus diesen unbestrittenen Trends sind simpel: Die „Schere “ verlangt nach mehr Gerechtigkeit, die Perspektivlosigkeit nach mehr Freiheit (wegen der höheren Eigenverantwortung) und die Jobunsicherheit nach mehr Sicherheit. Ein solidarisches Bürgergeld kommt diesen Verlangen entgegen. Die Idee einer bedingungslosen staatlichen Zuwendung ist wohl aus dem Einsicht geboren, dass die soziale Gerechtigkeit bei unserem nunmehr schon Jahrzehnte andauernden Wirtschaftswachstum mehr und mehr verloren geht und/oder verloren gegangen ist (Wo ist Ludwig Erhardt geblieben?). In früheren Zeiten waren die Gewerkschaften die Gralshüter der sozialen Gerechtigkeit. Diese Position haben sie im Rahmen einer fortschreitenden Globalisierung der Märkte verloren. Menschen mit sozialer Einstellung haben deshalb in einer staatlich organisierten Solidarität (Bürgergeld) eine plausible Alternative gesucht und gefunden. Wenn Herr Nolte nunmehr große Probleme in der Handhabung vermutet, so würde es einem Vordenker wie Ihm gut anstehen, an der Beseitigung der organisatorischen Probleme mit Hilfe neuer Ideen beizutragen, anstatt dem wahrlich unbefriedigenden status quo das Wort zu reden. Die gute Konjunktur mag bewirken, dass ein paar der genannten Probleme vorübergehend zugedeckt werden, bei abflauender Konjunktur werden sie dann doch aller wieder verstärkt präsent sein. Oder etwa nicht? Mit freundlichen Grüßen Florian Hoffmann Düsseldorf From info at psgd.info Sun Apr 29 23:36:27 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Sun, 29 Apr 2007 23:36:27 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Dilthey-Modell: Zusammenfassung Message-ID: <200704292336.27844.info@psgd.info> Liebe BGE-BefürworterInnen, bisher lag das "Dilthey-Modell zur Ausgestaltung eines emanzipatorischen BGE" lediglich in fragmentierten Texten vor. Diese Texte habe ich nunmehr zusammengefaßt und mit Quellen-Angaben versehen. Transnationale und internationale Aspekte (Lohn- und Sozialdumping) habe ich berücksichtigt; Krankenversicherung, Rentenproblematik, Arbeitsbetrachtung und Kapitalbeschaffung habe ich unter BGE-Gesichtspunkten versucht zu beleuchten, ebenso die verschiedenen Auswirkungen der Steuererhebung. Wer tiefer in die BGE-Diskussion einsteigen möchte, sollte sich diese 25 Seiten nicht entgehen lassen! Als Download: http://www.iovialis.org/counting.php?file=Dilthey-Modell.pdf Ich hoffe, daß dieses PDF die Diskussion und das Hinterfragen der BGE-Idee positiv fördert und wünsche viel Spaß bei der Lektüre. Besonders freuen würde ich mich über eine Weiterleitung oder Verteilung in andere Listen/Diskussionsrunden. Liebe Grüße Matthias Dilthey Platenstraße 21 91054 Erlangen Tel.: 09131/29889 Fax: 09131/29889 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Gesamt_Dilthey_Modell_V1.2.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 367326 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From info at psgd.info Mon Apr 30 16:03:59 2007 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Mon, 30 Apr 2007 16:03:59 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] BGE-Modell des Netzwerks? Message-ID: <200704301604.00222.info@psgd.info> Etwas befremdet mußte ich heute in der TAZ lesen, daß das Netzwerk Grundeinkommen ein eigenes BGE-Modell hat: "Das linke Netzwerk Grundeinkommen, in dem Katja Kipping (Linkspartei) mitarbeitet, fordert ebenfalls rund 1.000 Euro monatlich. Neben Einsparungen bei der Bürokratie und Verrechnungen einiger, aber nicht aller Sozialleistungen, schlägt das Netzwerk höhere Steuern für Unternehmen, Vermögende und Bezieher hoher Einkommen vor." Quelle: http://www.taz.de/dx//2007/04/30/a0149.1/text Wenn diese Meldung zutreffend sein sollte, dann bitte ich um Erläuterung, wie und wann dieser Netzwerk-Beschluß zu Stande kam. Wenn diese Meldung nicht zutreffen sollte, trete ich dafür ein, eine Gegendarstellung von der TAZ zu verlangen. Zumindest eine öffentliche Stellungnahme hier in der Liste von Katja Kipping, wie es zu dieser Falschmeldung kommen konnte. Ich bitte um Verständnis, daß ich hier Klärungsbedarf sehe. Liebe Grüße an die Liste! Matthias Dilthey From iovialis at gmx.de Sat Apr 28 11:03:46 2007 From: iovialis at gmx.de (Joerg Drescher) Date: Sat, 28 Apr 2007 12:03:46 +0300 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?100_Mrd=2E_f=FCr_den_Staa?= =?iso-8859-1?q?t=2C_aber_Angst_vor_Kravallen?= Message-ID: <001f01c78974$21c1a920$0201a8c0@iovialis> Hallo zusammen, gerade habe ich zwei Artikel im Internet gelesen, die sich auf den ersten Blick widersprechen. Der eine besagt, daß, bedingt durch die Konjunktur in Deutschland, dem Staat womöglich 100 Mrd. Euro Mehreinnahmen zufließen könnten. (Quelle: http://www.n-tv.de/796235.html). Der andere Artikel geht über die Kritik von Herrn Sinn, dem Präsidenten des Münchner Ifo-Instituts. Er meint, daß die Regierung eine verfehlte Wirtschaftspolitik betreibe und mahnte vor Ausschreitungen, wie einst in Frankreich (Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/wirtschaftspolitik_aid_54793.html) Auf den ersten Blick mag das widersprüchlich wirken. Denkt man etwas darüber nach, wird klar, daß von diesen 100 Mrd. Mehreinnahmen jene nicht profitieren, welche sie erwirtschaftet haben: nämlich die arbeitende Bevölkerung. Kein Wunder, daß dann solche Aktionen stattfinden, wie gestern (27.04.07) im Bundestag. Kein Wunder, daß das Banner "Dem deutschen Volke" mit "Der deutschen Wirtschaft" überhängt wird. Ich würde sagen: hoch lebe Adam Smith! Trotzdem, um auf's BGE zu kommen: Herr Sinn meint in seiner Kritik, daß der Sozialstaat falsch konzipiert sei (meine Zustimmung) - allerdings meint er, daß der Sozialstaat insoweit falsch konzipiert sei, weil Menschen dafür bezahlt würden, daß sie dem Arbeitsmarkt fern bleiben. Was glaubt der Mann dann, wenn er von einem BGE zu hören bekommt! Vielleicht müssen in Deutschland wirklich erst Kravalle stattfinden, damit die Politik aufwacht, um etwas dagegen zu tun. Meine Sorge ist nur, daß die Politik dann das umsetzt, was ein Herr Schäuble verlangt - incl. Grundgesetzänderung. Man behandelt leider Symtome, statt daß man Ursachen bekämpft. Hier in Kiew sagte man mir einmal, daß die Deutschen ein sehr, sehr duldsames Volk seien und kaum aufzustehen wagen, um gegen Unterdrückungen und Knebelung vorzugehen. Das war zur Zeit der französischen Kravalle. Die Franzosen seien viel emotionaler. Allerdings: wenn die Deutschen einmal anfangen, aufzustehen und Kravalle machen, dann kennt das Volk keinen Halt mehr. Deutsche machen keine "halben Sachen". Kuckt man dazu noch auf den DAX und die Börsen, dann wird einem sehr unheimlich zumute. Die großen Konzerne berichten von sehr guten Einnahmen, die Aktien steigen in Größenordnungen an, die an eine Übertreibungsphase erinnern. In meinen Augen braut sich derzeit ein ziemlich gewaltiges Unwetter zusammen, dessen Auswirkungen und Folgen keiner abzuschätzen vermag. Aber ich neige in dieser Hinsicht zur Schwarzseherei... und hoffe immer, daß ich damit falsch liege ;-) Viele Grüße aus Kiew, Jörg (Drescher) --------------------------------------- 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07 http://grundeinkommenstag.org From axel.tigges at gmx.de Fri Apr 27 11:56:17 2007 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Fri, 27 Apr 2007 11:56:17 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?=5BGenugfueralle=5D_Emanz?= =?iso-8859-1?q?ipatorisches_BGE_und_Identit=E4t?= In-Reply-To: <361b3e670704251428q2b1d91a4gce9097f641fc8614@mail.gmail.com> References: <00f201c78743$94555f50$0201a8c0@iovialis> <361b3e670704251428q2b1d91a4gce9097f641fc8614@mail.gmail.com> Message-ID: <20070427095617.121030@gmx.net> Hallo Jörg! Das ist eine klare deutliche Aussage von Manfred Bartl, und hier wird deutlich, das Du immer noch nicht Deinen Elitegedanken fallen gelassen hast, denn jeder gehört so abgesichert wie ein Rentner, Pensionenbezieher, Abgeordneter, Wissenschaftler durch ihren Beamtenstatus, Rechtsanwalte durch die Gebührenordnungen Arzte durch die Krankenkassen. Wer für Menschen denkt, der denkt für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit, die Elitemodelle haben ausgedient, sie passen nicht mehr in das elektronische Zeitalter, wo auf Augenhöhe und nicht durch professoralem "Überbau" informiert wird. axel tigges > Hallo, Jörg! > > Ich mache mir das gerne so deutlich: Reiche sehen überhaupt kein > Problem darin, ihre Risiken rundum abzusichern - wer seine Beine, > Brüste, sein Gesicht versichern lässt, bekommt man ja immer wieder in > der Regenbogenpresse mit und zu ihrer "Grundsicherung" ein Zitat von > Oskar Lafontaine: > > "Diejenigen, die hier gegen den Mindestlohn kämpfen, sorgen dafür, > dass bestimmte Berufsstände einen Mindestlohn bekommen: Rechtsanwälte, > Steuerberater, Architekten und andere selbständige Berufsgruppen haben > eine gesetzliche Gebührenordnung, die ihnen ein Mindesthonorar > sichert. So gesehen sind wir für ein Mindesthonorar." Mit diesen > Worten eröffnete am 8. Mai Fraktionschef Oskar Lafontaine die > öffentlichen Anhörung der Fraktion DIE LINKE. zum Mindestlohn. > > Bei Armen hingegen wird eine VOLLKASKOMENTALITÄT beklagt - dabei steht > sie im Zentrum der Sozialstaatsidee: Keiner soll sich über die > gesellschaftssystembedingten Lebenskrisen Sorgen machen müssen! > > Darum bin ich für das Grundeinkommn und für umfassende > Vollkaskomentalität! > > Mit solidarischen Grüßen > Manfred > > On 4/25/07, Joerg Drescher wrote: > > > > Seit Wochen beobachte ich ein größer werdendes Interesse an der FDÄ > (Front > > Deutscher Äpfel) und die Gründungen weiterer "Gaus" in ganz > Deutschland. In > > einem Forumsbeitrag wurde dazu geschrieben, daß die Mitglieder aus > allen > > möglichen Parteien seien - angefangen von den Grünen, der SPD, der > CDU, den > > Linken bis hin zu AntiFa-Aktivisten. Was die Leute überparteilich > vereint: > > sie sind gegen Rechts. > > > > > > > > Die FDÄ hat in meinen Augen ein "Feindbild" geschaffen, womit sich > Massen > > mobilisieren lassen, um ein gemeinsames Ziel (gegen die "rechte > Ideologie") > > zu verfolgen. Dabei basiert dieses "Feindbild" (Rechts) auf Symptomen > und > > Auswirkungen der heutigen Politik. Die Ursachen sind meines Erachtens > anders > > gelagert, worauf ich im folgenden eingehe. > > > > > > > > Mit Robert (Ulmer) hatte ich außerhalb der Listen eine angenehme > Diskussion > > über die philosophischen Grundlagen des Existenzialismus. Es ging dabei > um > > Identität und Verantwortung. Unsere Diskussion wurde dadurch > ausgelöst, weil > > ich den Existenzialismus (als letzte große Philosophie aus den 60ern) > für > > den übertriebenen Individualismus verantwortlich gemacht hatte. > > > > > > > > In dieser Diskussion führte Robert an, daß Satre den Menschen als für > sich > > und die Welt verantwortliches Individuum auffaßte - sowohl im kleinen > Kreis > > (Familie, Geliebte, Freunde, Bekannte), als auch gesellschaftlich. > Sartres > > Philosophie bestreitet auch keineswegs, daß es so etwas wie sinnvolle > > gesellschaftliche Normen gibt, oder vorgegebene Sinn-Inhalte, auch > > Religionen. Er weist nur mit großem Nachdruck darauf hin, dass diese > Normen > > nicht von alleine gelten, sondern dass jeder Mensch, jedes Individuum > dafür > > verantwortlich ist, ob es diese Normen anerkennt oder nicht. > > > > > > > > Meine Argumentation demgegenüber war, daß ich eben diese > Eigenverantwortung > > als Ursache sehe, jedwede Sinnvorgabe und Norm zu sprengen. Jeder muß > sich > > seinen eigenen Sinn suchen und soll keine Vorgaben unreflektiert > > übernehmen - diese Forderung besteht schon in der Aufklärung. Dabei > setze > > ich "Sinn" und Identität gleich, für die man Verantwortung übernehmen > muß. > > > > > > > > Nun bietet der "Weltanschauungsmarkt" tausende Möglichkeiten, sich > seinen > > Sinn (und seine Identität) zusammenzubasteln - angefangen von > Religionen, > > Parteien und sonstigen Vereinigungen. Diese Identifizierung mit einer > Gruppe > > ist durchaus gut, solange sie Andersdenkende nicht ausschließt und dem > > Humanismus folgt. Andernfalls führten solche "kollektiven Identitäten" > > (Gruppenidentität) immer wieder zu Kriegen und gewalttätigen > > Auseinandersetzungen. Es ist einfach schwer, sich mit der größten > > Gemeinsamkeit abzufinden, daß alles einfach nur Menschen sind. > > > > > > > > Die heutige Zeit hat ein Problem, eine solche "kollektive Identität" > > vorzugeben. Vor allem scheinen die Deutschen in einer Art "Neurose" zu > > leben, weil die nationale Identität durch die Zeit des > Nationalsozialismus > > in Ungnade gefallen ist. Die "psychotische" Suche (ein anderer Begriff > aus > > der Psychologie: Kompensation) nach einer neuen Identität brachte > meiner > > Meinung nach die Europäische Union hervor und förderte die > Globalisierung. > > Diese Sinnkompensation will ich nicht negativ bewerten, denn es > entspricht > > eigentlich den Gedanken der Aufklärung und der Idee Satres. > > > > > > > > Allerdings führte die "Neuropsychose", wie ich es nenne, zur > Identifizierung > > mit neuen Werten - allem voran: Arbeit. Der Kapitalismus, der alles > > irgendwie in Geld verwertbar zu machen versucht, zerstörte anderweitige > > Identifikationsvorgaben, wie Religionen und damit verbundene Moral- und > > Ethikvorgaben. Schon Hegel warnte davor und später kann man bei > Nietzsche > > lesen: "Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!". > Karl > > Marx verstärkte diesen "Tod", indem er "Religion als Opium für's Volk" > > deklarierte. Doch die neuen Identifikationswerte (Kommunismus, > > (National-)Sozialismus, Solidarität ua.) wurden von ihren Führern > nicht in > > der Art vorgelebt, wie sie ihn "predigten". Somit wurden auch jene > Vorgaben > > fahl und leer. > > > > > > > > Im Abschiedsbrief des Amokläufers von Emsdetten, Sebastian B., kommt > diese > > Sinnsuche auch zum Ausdruck, weil er nicht mit der Vorgabe "S.A.A.R.T." > > (Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod) einverstanden war. Mir scheint, > daß > > solche Identitätskrisen massenhaft in unserer Gesellschaft vorhanden > sind. > > Vor allem bei jenen, die ihre Arbeit verlieren und sich nicht > anderweitig > > identifizieren können. Sinn und Identität sind deshalb sehr eng > miteinander > > verbunden. Man sucht sich Gruppen, wenn man keinen anderen Halt hat (der > > Mensch ist ein Gemeinschaftswesen). > > > > > > > > Um nun auf das BGE zu sprechen zu kommen, wird klar, daß vielen ihre > > Identifikation durch ihre Arbeit genommen wird. Vor allem dann, wenn sie > das > > BGE als "Arbeitsersatz" verstehen. Nicht umsonst versuchen einige > > BGE-Modelle diese Identifikationsmöglichkeit über Arbeit aufrecht zu > halten > > (z.B. die TG-M-Derivate). > > > > > > > > Dabei basiert das BGE auf der existenziellphilosophischen Tatsache, zur > > Freiheit verdammt zu sein. Wie Robert es ausdrückte: Das Grundeinkommen > > bewirkt mehr an individueller Freiheit (die eigene Freiheit ebenso wie > die > > Freiheit der anderen), was den Leuten mehr oder weniger Angst macht - > warum? > > Weil dann die "Freiheit zu der wir verurteilt sind" (Sartre) immer > weniger > > gut verdrängt werden kann. Die Grundeinkommensgesellschaft als > "Gesellschaft > > ohne Ausrede"; Ausreden vom Typus: "eigentlich würde ich in meinem > Leben ja > > gern ..., aber mein Beruf, meine finanziellen Verpflichtungen hindern > mich > > daran" solche Ausreden würden in einer Gesellschaft mit BGE nicht mehr > so > > ziehen. > > > > > > > > Ein emanzipatorisches BGE meint das "Erwachsenwerden der Menschheit", > mit > > dem Ziel, mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zu > > erlangen. Sieht man die Kritiken (wie jüngst von Carsten Schneider oder > > Norbert Blüm), wird deutlich, daß die BGE-Idee nicht richtig > verstanden > > wird, weil an "alten" Identifikationsmustern (über Arbeit) festgehalten > > wird - dies wird durch BGE-Modelle verstärkt, welche eben diese > > Identifikationsmuster aufrecht halten wollen. Götz Werner spricht von > > Paradigmenwechsel, ich nannte es Dekonditionierung, und gemeint ist das > > Verständnis der existenzphilosophischen Freiheit, wie sie schon in den > 60ern > > gefordert wurde. Das kommunistische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft > > schlägt in die gleiche Kerbe; die Gedanken der Aufklärung, ja sogar > die > > "schöngeistige Gegenbewegung" der Romantik (weil eben nicht alles auf > > Vernunft basiert) werden durch ein emanzipatorisches BGE gefördert. > > > > > > > > So schön sich das alles auch anhören mag, so bitter schmeckt diese > Freiheit. > > Freiheit muß in meinen Augen erlernt werden und hängt eng mit der > Identität > > zusammen. Identität ist sehr vielschichtig und eine Forderung nach > einer > > "globalen Identität" wäre falsch. So wäre zum Beispiel eine > Gleichschaltung > > der Kulturen deshalb abzulehnen, weil die Individualität der Kulturen > > verloren ginge. Vielmehr meine ich, daß jede Kultur zu respektieren > ist. > > Kultur als Identität würde bedeuten, daß alle Kulturen allen Menschen > > gehören. > > > > > > > > Ein emanzipatorisches BGE nimmt keinen direkten Einfluß auf die > Traditionen > > einer Gesellschaft (=Kultur), vielmehr ermöglicht es das Ausleben > dieser > > Traditionen, da die Existenzangst der Gesellschaftsmitglieder in den > > Hintergrund rückt. Die Abgrenzung der einzelnen Kulturen (und damit der > > Identität) nimmt damit einen anderen Charakter an, weil in der jeweils > > anderen Kultur kein Gegner gesehen wird, der die Existenz (das > Überleben) > > der eigenen Kultur gefährdet. > > > > > > > > Ein emanzipatorisches BGE macht Menschen auf einer existenziellen (der > > biologischen) Ebene gleich, nicht aber die individuellen Eigenschaften > und > > Fähigkeiten. Besondere Leistungen können immer noch durch > Geldleistungen > > belohnt werden - was im Kommunismus nicht möglich und gewünscht war. > Das BGE > > soll in der Gemeinschaft die Selbstverwirklichung fördern und > unterstützen, > > um die individuelle Identität zu finden - frei von äußeren, > kollektiven > > Identitäten. Diese werden damit nicht abgeschafft, sondern bleiben > weiterhin > > vorhanden - es wird immer Gemeinsamkeiten bei Eigenschaften und > Fähigkeiten > > einzelner Individuen geben. Aber der "Zwang", sich über diese Gruppen > zu > > identifizieren, soll an Bedeutung verlieren. Damit ist gemeint: Ich bin > > vorrangig Mensch (ich selbst) und in zweiter Linie Arzt, Musiker, > Ingenieur > > oder sonst etwas. > > > > > > > > Der Jovialismus versteht sich deshalb als "BGE-Philosophie", bei der die > > Gemeinschaft den Einzelnen im Individualisierungsprozeß unterstützt, > damit > > der Einzelne seine eigene Identität findet, um sich selbst zu > verwirklichen. > > Der Einzelne leistet gegenüber der Gemeinschaft den Beitrag, seine > > Eigenschaften und Fähigkeiten für deren Fortbestand einzusetzen. Frei > nach > > dem Prinzip: "Alle für einen, einer für alle". > > > > > > > > Diese Philosophie bietet keine Identität und will dies auch nicht. Der > > Projekt-Charakter (deshalb "Projekt Jovialismus") soll eben diesen > > Individualisierungsprozeß fördern - und dabei vorhandenes Wissen > > (Philosophien) nutzen, um den Ansprüchen der Aufklärung, bzw. des > > Existenzialismus gerecht zu werden. Es geht um die Schaffung von > > Möglichkeiten, seine Identität zu finden und nicht um die Vorgabe > eines > > konkreten Ziels oder einer Identität. Trotzdem ist der Jovialismus eine > > Philosophie, aus der sich diese Methoden begründen. > > > > > > > > Im emanzipatorischen BGE spiegeln sich die Gedanken des Jovialismus > wider: > > Es will kein Geld (BGE) geben, damit Menschen Arbeiten (Subventionierung > von > > Arbeit, bei der Vorgabe, daß Arbeit Identität sei), sondern damit die > > Menschen die Freiheit haben, sich ihre Arbeit nach ihren Eigenschaften > und > > Fähigkeiten auszusuchen (Identitätsfindung gekoppelt mit Arbeit - nach > Karl > > Marx: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen > Bedürfnissen!"). > > > > > > > > Das emanzipatorische BGE ist ein Weg aus der Identitätskrise, hin zu > > Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. > > > > > > > > Kiew, 25. Apr. 2007 > > > > > > > > Jörg Drescher > > > > > > > > > > > > Lesenswerte Links in diesem Zusammenhang: > > > > http://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4t und weiterführende Verweise > > > > http://de.wikipedia.org/wiki/Emanzipation > > > > http://de.wikipedia.org/wiki/Existenzialismus > > > > http://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche#.E2.80.9EGott_ist_tot.E2.80.9C > > > > http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx#Religion_und_Religionskritik > > > > > > > > Allgemein zum grundlegenden Philosophieverständnis: > > > > Sofies Welt, Jostein Gaarder, ISBN: 978-3423620000 > > > > ----- > > > > > > > > ___________________________ > > > > JPBerlin - Mailbox u. politischer Provider > > Genugfueralle Mailingliste - Eine Mailingliste im Rahmen von Attac > > Zu Optionen und zum Austragen: > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/genugfueralle > > > > > -- > Manfred Bartl > Rheinallee 19 > 55118 Mainz > Tel. 06131 / 371 472 > Tel. 06131 / 83 84 394 > Handy 0179 / 11 70 216 > E-Mail: sozial at gmail.com > so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ > Das Unterschichtenblog - Armut und Arbeitslosigkeit: > http://hartz.blogg.de/ > NachDenkSeiten: http://www.nachdenkseiten.de/ > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- "Feel free" - 10 GB Mailbox, 100 FreeSMS/Monat ... 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