From carl.jaegert at gmx.net Wed Oct 4 06:33:07 2006 From: carl.jaegert at gmx.net (carl.jaegert at gmx.net) Date: Wed, 04 Oct 2006 06:33:07 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Zeit-Zuender Message-ID: <20061004043307.21090@gmx.net> Die Zeit hat ihre Berichterstattung zum Grundeinkommen im "Zuender" etwas ereitert: http://php.diezuender.de/gallery/gallery.php?gid=118 http://medien.zeit.de/medialinks/Zuender-Grundeinkommen.mov Gruß, Carl Jaegert www.ak-grundeinkommen.de -- Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer From benni at obda.de Wed Oct 4 12:48:51 2006 From: benni at obda.de (Benni Baermann) Date: Wed, 4 Oct 2006 12:48:51 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? Message-ID: <20061004104851.GB2964@obda.de> Hallo! Gibt es schon Repliken auf Rainer Roth . zur Kritik des bedingungslosen Grundeinkommens ISBN 3-932246-52-7 ? oder kennt jemand insbesondere ausformulierte Argumente gegen das Gegenargument, dass ein BGE immer als Kombilohn wirken würde (und somit abzulehnen sei)? Grüße, Benni From peters at easynote.de Mon Oct 2 11:08:00 2006 From: peters at easynote.de (Peters) Date: Mon, 2 Oct 2006 11:08:00 +0200 (Westeuropäische Normalzeit) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Gedanken nach Infoveranstaltung Message-ID: <4520D6F0.00000B.02140@ANNE_UND_GREGOR> Hallo, ich habe nach der Informationsveranstaltung in Ulm ein paar Gedanken zusammengefaßt die ich als Anlage mitsende. Gregor Peters . -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : imstp_hall06_chubb_gr.gif Dateityp : image/gif Dateigröße : 27788 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Gedanken-BGE.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 29252 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From carl.jaegert at gmx.net Thu Oct 5 08:36:23 2006 From: carl.jaegert at gmx.net (carl.jaegert at gmx.net) Date: Thu, 05 Oct 2006 08:36:23 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? In-Reply-To: <20061004104851.GB2964@obda.de> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> Message-ID: <20061005063623.283680@gmx.net> Hallo, wenn man das Bedingungslose Grundeinkommen in einem statischen aktuellen gesellschaftlichen Kontext sieht - also dass dies die einzige größere Änderung im Steuer- und Sozialsystem ist -, dann mag das Argument zutreffen. Wenn wir das BGE gekoppelt mit einer Änderung im Steuersystem betrachten, wie es z. B. Dr. Benediktus Hardorp* mit seinem Vorschlag einer konsequenten Konsumbesteuerung anstrebt, dann sieht es anders aus. Unter dieser Voraussetzung wirkte das BGE gewissermaßen gleitend je nach Einkommenshöhe wie Transfereinkommen, negative/progressive Einkommenssteuer, Steuerfreibeträge. Gruß, Carl Jaegert *) siehe z. B. https://www.hmp-wpg.de/index.php?c=347&t=311&sub=65&subs=66 www.ak-grundeinkommen.de -------- Original-Nachricht -------- Datum: Wed, 4 Oct 2006 12:48:51 +0200 Von: Benni Baermann An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? > Hallo! > > Gibt es schon Repliken auf > > Rainer Roth . zur Kritik des bedingungslosen Grundeinkommens > ISBN 3-932246-52-7 ? > > oder kennt jemand insbesondere ausformulierte Argumente gegen das > Gegenargument, dass ein BGE immer als Kombilohn wirken würde (und > somit abzulehnen sei)? > > Grüße, Benni > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer From rblaschke at aol.com Thu Oct 5 17:03:24 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Thu, 05 Oct 2006 11:03:24 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?H=C3=B6rster_Gespr=C3=A4che_zu?= =?utf-8?q?m_BGE=2C_siehe_Anhang?= Message-ID: <8C8B6A68A083F6C-F1C-12CC@WEBMAIL-DC21.sysops.aol.com> -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : HoersterGespraeche.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 372843 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From rblaschke at aol.com Thu Oct 5 19:17:05 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Thu, 05 Oct 2006 13:17:05 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? In-Reply-To: <20061005063623.283680@gmx.net> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> <20061005063623.283680@gmx.net> Message-ID: <8C8B6B93740CF5F-8A8-1886@MBLK-M22.sysops.aol.com> Was ist unter einem Kombilohn zu verstehen, wäre die Ausgangsfrage. Ronald Blaschke -------- Original-Nachricht -------- Datum: Wed, 4 Oct 2006 12:48:51 +0200 Von: Benni Baermann An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? > Hallo! > > Gibt es schon Repliken auf > > Rainer Roth . zur Kritik des bedingungslosen Grundeinkommens > ISBN 3-932246-52-7 ? > > oder kennt jemand insbesondere ausformulierte Argumente gegen das > Gegenargument, dass ein BGE immer als Kombilohn wirken würde (und > somit abzulehnen sei)? > > Grüße, Benni > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From benni at obda.de Fri Oct 6 09:54:02 2006 From: benni at obda.de (Benni Baermann) Date: Fri, 6 Oct 2006 09:54:02 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? In-Reply-To: <8C8B6B93740CF5F-8A8-1886@MBLK-M22.sysops.aol.com> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> <20061005063623.283680@gmx.net> <8C8B6B93740CF5F-8A8-1886@MBLK-M22.sysops.aol.com> Message-ID: <20061006075402.GA9031@obda.de> Hallo miteinander, ich finde mich gerade in diese Debatte ein. Ich versuch das mal wiederzugeben, was ich so gefunden habe. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. On Thu, Oct 05, 2006 at 01:17:05PM -0400, rblaschke at aol.com wrote: > Was ist unter einem Kombilohn zu verstehen, wäre die Ausgangsfrage. Wikipedia sagt: "Als Kombilohn bezeichnet man an die Aufnahme oder die Ausübung einer abhängigen Erwerbstätigkeit gekoppelte staatliche Transfers an Beschäftigte." somit _ist_ das BGE natürlich kein Kombilohn, ebenso offensichtlich kann es aber ähnliche Effekte haben wie ein Kombilohn, nämlich für den Teil der Menschen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen. Problematisch werden diese Effekte wohl dann von einigen gesehen, wenn das zu Lohnkürzungen führt und somit faktisch das BGE zu einer Lohnsubvention wird. Wenn ich es richtig versanden habe, dann ist es wohl so, dass Werner und seine Leute sogar dafür sind, diese Lohnkürzungen direkt zu machen und nicht über den Markt vermittelt. Das ist wohl das, was sie "substitutiv" nennen an ihrem Modell. Wenn ich es richtig verstehe gibt es ansonsten (in der linken Diskussion zum BGE) wohl zwei entgegengesetzt Positionen dazu wie sich das BGE auf die Löhne auswirken würde: 1. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus dem Preis der Ware Arbeitskraft, also den Kosten ihrer Reproduktion. Also bleibt Lohn+BGE gleich, also sinkt der Lohn, also wirkt das BGE als Kombilohn und ist eine (abzulehnende) Lohnsubvention. 2. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus den Marktkräften von Angebot und Nachfrage und den sozialen Kräften der Verhandlungsmacht beider Seiten, also stärkt das BGE die Verhandlungsmacht der Arbeiter, also steigt der Lohn, also wirkt das BGE nicht als Kombilohn und ist keine Lohnsubvention und deshalb zu befürworten. Da steh ich nun erstmal etwas ratlos davor. Irgendwie ist an beidem was dran. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass man nicht alle Erwerbsarbeit über einen Kamm scheren kann? Grüße, Benni From wss.privat at web.de Fri Oct 6 11:37:03 2006 From: wss.privat at web.de (wss.privat at web.de) Date: Fri, 06 Oct 2006 11:37:03 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? Message-ID: <328062039@web.de> Ergänzend wäre zu fragen, wenn denn ein BGE immer als Kombilohn wirken würde, es schon deshalb abzulehnen wäre??? Wolfgang Schmied rblaschke at aol.com schrieb am 05.10.2006 19:17:31: > > Was ist unter einem Kombilohn zu verstehen, wäre die Ausgangsfrage. > Ronald Blaschke > > > -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Wed, 4 Oct 2006 12:48:51 +0200 > Von: Benni Baermann > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? > > Hallo! > > > Gibt es schon Repliken auf > > > Rainer Roth . zur Kritik des bedingungslosen Grundeinkommens > > ISBN 3-932246-52-7 ? > > > oder kennt jemand insbesondere ausformulierte Argumente gegen das > > Gegenargument, dass ein BGE immer als Kombilohn wirken würde (und > > somit abzulehnen sei)? > > > Grüße, Benni > > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > -- Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > ----------------------------------------------------------------- > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > From wss.privat at web.de Fri Oct 6 18:23:28 2006 From: wss.privat at web.de (wss.privat at web.de) Date: Fri, 06 Oct 2006 18:23:28 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? Message-ID: <328456976@web.de> Hallo Leute, jedes BGE wirkt ( auch ) unvermeidlich als Lohnsubvention, auch dann, wenn die staatlichen Transfers n i c h t an abhängige Erwerbsarbeit gekoppelt sind. Die Subvention ist relativ um so höher, je niedriger der Arbeitslohn ist. Das schafft Arbeitsplärtze in rauhen Mengen. WSS Benni Baermann schrieb am 06.10.2006 17:27:37: > > Hallo miteinander, > > ich finde mich gerade in diese Debatte ein. Ich versuch das mal > wiederzugeben, was ich so gefunden habe. Korrigiert mich, wenn ich > falsch liege. > > On Thu, Oct 05, 2006 at 01:17:05PM -0400, rblaschke at aol.com wrote: > > Was ist unter einem Kombilohn zu verstehen, wäre die Ausgangsfrage. > > Wikipedia sagt: > "Als Kombilohn bezeichnet man an die Aufnahme oder die Ausübung einer > abhängigen Erwerbstätigkeit gekoppelte staatliche Transfers an > Beschäftigte." > > somit _ist_ das BGE natürlich kein Kombilohn, ebenso offensichtlich > kann es aber ähnliche Effekte haben wie ein Kombilohn, nämlich für den > Teil der Menschen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen. > > Problematisch werden diese Effekte wohl dann von einigen gesehen, wenn > das zu Lohnkürzungen führt und somit faktisch das BGE zu einer > Lohnsubvention wird. > > Wenn ich es richtig versanden habe, dann ist es wohl so, dass Werner > und seine Leute sogar dafür sind, diese Lohnkürzungen direkt zu machen > und nicht über den Markt vermittelt. Das ist wohl das, was sie > "substitutiv" nennen an ihrem Modell. > > Wenn ich es richtig verstehe gibt es ansonsten (in der linken > Diskussion zum BGE) wohl zwei entgegengesetzt Positionen dazu wie sich > das BGE auf die Löhne auswirken würde: > > 1. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus dem Preis der Ware > Arbeitskraft, also den Kosten ihrer Reproduktion. Also bleibt Lohn+BGE > gleich, also sinkt der Lohn, also wirkt das BGE als Kombilohn und ist > eine (abzulehnende) Lohnsubvention. > > 2. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus den Marktkräften von Angebot > und Nachfrage und den sozialen Kräften der Verhandlungsmacht beider > Seiten, also stärkt das BGE die Verhandlungsmacht der Arbeiter, also > steigt der Lohn, also wirkt das BGE nicht als Kombilohn und ist keine > Lohnsubvention und deshalb zu befürworten. > > Da steh ich nun erstmal etwas ratlos davor. Irgendwie ist an beidem > was dran. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Vielleicht hat es etwas > damit zu tun, dass man nicht alle Erwerbsarbeit über einen Kamm > scheren kann? > > Grüße, Benni > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From rblaschke at aol.com Sun Oct 8 21:14:05 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Sun, 08 Oct 2006 15:14:05 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Re : Kombilohneffekte? In-Reply-To: <328456976@web.de> References: <328456976@web.de> Message-ID: <8C8B9250ECA9E3E-EF8-4C81@webmail-da18.sysops.aol.com> In der Politik und Wissenschaft wird von einem Kombilohn dann gesprochen, wenn niedrige Loehne (zumeist mit der angeblich geringen Produktivitaet der Niedrigloehner begruendet) durch staatliche Lohnsubventionen komplementiert werden. Ein BGE (wenn es wirklich allen Kriterien entspricht), also nicht niedrig ist, also Existenz sichernd ist und eine Mindestteilhabe ermoeglicht, hat keinen Niedriglohneffekt (bessere Verhandlungsposition bezueglich Arbeitsbedingungen). Will man aber sicher sein und solche Effekte (z. B. aufgrund freiwilliger Niedriglohnjobs) verhindern, koennen Tarife und Mindestloehne diesen moeglichen Niedriglohneffekt ausschalten. Niedrige Grundeinkommen, also solche die kein BGE sind (nicht Existenz sichern, nicht Mindestteilhabe ermoeglichend, faktischer Arbeitszwang, auch massenhaft zu Niedriglohnjobs zwingend). Etwas anderes ist der Income Mix (siehe Georg Vobruba-Literatur), was einen Mix (ohne gegenseitige Verechnung, also nicht wie Goetz Werner, der ein substitutives GE will, um Lohnkosten zu sparen) ohne Subventionseffekte meint. Ronald - -----E-mail d'origine----- De : wss.privat at web.de A : benni at obda.de; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Envoyé le : Ven 6 Oct 2006 18:23 Sujet : Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? Hallo Leute, jedes BGE wirkt ( auch ) unvermeidlich als Lohnsubvention, auch dann, wenn die staatlichen Transfers n i c h t an abhängige Erwerbsarbeit gekoppelt sind. Die Subvention ist relativ um so höher, je niedriger der Arbeitslohn ist. Das schafft Arbeitsplärtze in rauhen Mengen. WSS Benni Baermann schrieb am 06.10.2006 17:27:37: > > Hallo miteinander, > > ich finde mich gerade in diese Debatte ein. Ich versuch das mal > wiederzugeben, was ich so gefunden habe. Korrigiert mich, wenn ich > falsch liege. > > On Thu, Oct 05, 2006 at 01:17:05PM -0400, rblaschke at aol.com wrote: > > Was ist unter einem Kombilohn zu verstehen, wäre die Ausgangsfrage. > > Wikipedia sagt: > "Als Kombilohn bezeichnet man an die Aufnahme oder die Ausübung einer > abhängigen Erwerbstätigkeit gekoppelte staatliche Transfers an > Beschäftigte." > > somit _ist_ das BGE natürlich kein Kombilohn, ebenso offensichtlich > kann es aber ähnliche Effekte haben wie ein Kombilohn, nämlich für den > Teil der Menschen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen. > > Problematisch werden diese Effekte wohl dann von einigen gesehen, wenn > das zu Lohnkürzungen führt und somit faktisch das BGE zu einer > Lohnsubvention wird. > > Wenn ich es richtig versanden habe, dann ist es wohl so, dass Werner > und seine Leute sogar dafür sind, diese Lohnkürzungen direkt zu machen > und nicht über den Markt vermittelt. Das ist wohl das, was sie > "substitutiv" nennen an ihrem Modell. > > Wenn ich es richtig verstehe gibt es ansonsten (in der linken > Diskussion zum BGE) wohl zwei entgegengesetzt Positionen dazu wie sich > das BGE auf die Löhne auswirken würde: > > 1. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus dem Preis der Ware > Arbeitskraft, also den Kosten ihrer Reproduktion. Also bleibt Lohn+BGE > gleich, also sinkt der Lohn, also wirkt das BGE als Kombilohn und ist > eine (abzulehnende) Lohnsubvention. > > 2. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus den Marktkräften von Angebot > und Nachfrage und den sozialen Kräften der Verhandlungsmacht beider > Seiten, also stärkt das BGE die Verhandlungsmacht der Arbeiter, also > steigt der Lohn, also wirkt das BGE nicht als Kombilohn und ist keine > Lohnsubvention und deshalb zu befürworten. > > Da steh ich nun erstmal etwas ratlos davor. Irgendwie ist an beidem > was dran. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Vielleicht hat es etwas > damit zu tun, dass man nicht alle Erwerbsarbeit über einen Kamm > scheren kann? > > Grüße, Benni > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From info at psgd.info Sun Oct 8 23:52:14 2006 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Sun, 8 Oct 2006 23:52:14 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Re : Kombilohneffekte? In-Reply-To: <8C8B9250ECA9E3E-EF8-4C81@webmail-da18.sysops.aol.com> References: <328456976@web.de> <8C8B9250ECA9E3E-EF8-4C81@webmail-da18.sysops.aol.com> Message-ID: <200610082352.14526.info@psgd.info> Diese ganze Debatte erübrigt sich, wenn die BGE-Höhe an das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen gekoppelt wird. Unternehmungen machen Gewinne ja nicht als Selbstzweck, sondern um die Gewinne an die Eigner auszuschütten. Diese Gewinnausschüttungen erhöhen das Pro-Kopf-Einkommen und somit (bei Koppelung) das BGE. Somit kann es dem Arbeitnehmer letztendlich egal sein, ob sein Lohn hoch oder niedrig ist. Ist sein Lohn niedrig, steigen die Gewinne der Unternehmungen und damit sein BGE. Ist der Lohn hoch, sinken die Gewinne und koppeln auf das BGE rück. Eine an das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen gekoppelte BGE-Höhe macht diese Neid-Debatte obsolet, sofern es sich um ein wirkliches BGE handelt. Matthias Dilthey Am Sonntag, 8. Oktober 2006 21:14 schrieb rblaschke at aol.com: > In der Politik und Wissenschaft wird von einem Kombilohn dann gesprochen, > wenn niedrige Loehne (zumeist mit der angeblich geringen Produktivitaet der > Niedrigloehner begruendet) durch staatliche Lohnsubventionen komplementiert > werden. Ein BGE (wenn es wirklich allen Kriterien entspricht), also nicht > niedrig ist, also Existenz sichernd ist und eine Mindestteilhabe > ermoeglicht, hat keinen Niedriglohneffekt (bessere Verhandlungsposition > bezueglich Arbeitsbedingungen). Will man aber sicher sein und solche > Effekte (z. B. aufgrund freiwilliger Niedriglohnjobs) verhindern, koennen > Tarife und Mindestloehne diesen moeglichen Niedriglohneffekt ausschalten. > Niedrige Grundeinkommen, also solche die kein BGE sind (nicht Existenz > sichern, nicht Mindestteilhabe ermoeglichend, faktischer Arbeitszwang, auch > massenhaft zu Niedriglohnjobs zwingend). Etwas anderes ist der Income Mix > (siehe Georg Vobruba-Literatur), was einen Mix (ohne gegenseitige > Verechnung, also nicht wie Goetz Werner, der ein substitutives GE will, um > Lohnkosten zu sparen) ohne Subventionseffekte meint. > > Ronald > > - > -----E-mail d'origine----- > De : wss.privat at web.de > A : benni at obda.de; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Envoyé le : Ven 6 Oct 2006 18:23 > Sujet : Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? > > > > Hallo Leute, > > jedes BGE wirkt ( auch ) unvermeidlich als Lohnsubvention, > auch dann, wenn die staatlichen Transfers n i c h t an > abhängige Erwerbsarbeit gekoppelt sind. Die Subvention ist > relativ um so höher, je niedriger der Arbeitslohn ist. Das > schafft Arbeitsplärtze in rauhen Mengen. > > WSS > > Benni Baermann schrieb am 06.10.2006 17:27:37: > > Hallo miteinander, > > > > ich finde mich gerade in diese Debatte ein. Ich versuch das mal > > wiederzugeben, was ich so gefunden habe. Korrigiert mich, wenn ich > > falsch liege. > > > > On Thu, Oct 05, 2006 at 01:17:05PM -0400, rblaschke at aol.com wrote: > > > Was ist unter einem Kombilohn zu verstehen, wäre die Ausgangsfrage. > > > > Wikipedia sagt: > > "Als Kombilohn bezeichnet man an die Aufnahme oder die Ausübung einer > > abhängigen Erwerbstätigkeit gekoppelte staatliche Transfers an > > Beschäftigte." > > > > somit _ist_ das BGE natürlich kein Kombilohn, ebenso offensichtlich > > kann es aber ähnliche Effekte haben wie ein Kombilohn, nämlich für den > > Teil der Menschen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen. > > > > Problematisch werden diese Effekte wohl dann von einigen gesehen, wenn > > das zu Lohnkürzungen führt und somit faktisch das BGE zu einer > > Lohnsubvention wird. > > > > Wenn ich es richtig versanden habe, dann ist es wohl so, dass Werner > > und seine Leute sogar dafür sind, diese Lohnkürzungen direkt zu machen > > und nicht über den Markt vermittelt. Das ist wohl das, was sie > > "substitutiv" nennen an ihrem Modell. > > > > Wenn ich es richtig verstehe gibt es ansonsten (in der linken > > Diskussion zum BGE) wohl zwei entgegengesetzt Positionen dazu wie sich > > das BGE auf die Löhne auswirken würde: > > > > 1. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus dem Preis der Ware > > Arbeitskraft, also den Kosten ihrer Reproduktion. Also bleibt Lohn+BGE > > gleich, also sinkt der Lohn, also wirkt das BGE als Kombilohn und ist > > eine (abzulehnende) Lohnsubvention. > > > > 2. Die Höhe des Lohnes ergibt sich aus den Marktkräften von Angebot > > und Nachfrage und den sozialen Kräften der Verhandlungsmacht beider > > Seiten, also stärkt das BGE die Verhandlungsmacht der Arbeiter, also > > steigt der Lohn, also wirkt das BGE nicht als Kombilohn und ist keine > > Lohnsubvention und deshalb zu befürworten. > > > > Da steh ich nun erstmal etwas ratlos davor. Irgendwie ist an beidem > > was dran. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Vielleicht hat es etwas > > damit zu tun, dass man nicht alle Erwerbsarbeit über einen Kamm > > scheren kann? > > > > Grüße, Benni > > > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From rblaschke at aol.com Mon Oct 9 15:26:37 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Mon, 09 Oct 2006 09:26:37 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?Vortrag_BGE_in_Osnabr=C3=BCck_?= =?utf-8?q?12=2E10=2E2006?= In-Reply-To: <452A10F4.8060909@uni-osnabrueck.de> References: <452A10F4.8060909@uni-osnabrueck.de> Message-ID: <8C8B9BDAE5333F3-7DC-6C7@mblk-d16.sysops.aol.com> Zur Information, Vortrag zum BGE in Osnabrueck am 12.10. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Flyer_Armut,_Reichtum_Koopstelle_.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 108959 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From bogus@does.not.exist.com Mon Oct 9 14:01:56 2006 From: bogus@does.not.exist.com () Date: Mon, 9 Oct 2006 14:01:56 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Re : Kombilohneffekte? In-Reply-To: <200610082352.14526.info@psgd.info> References: <328456976@web.de> <8C8B9250ECA9E3E-EF8-4C81@webmail-da18.sysops.aol.com> <200610082352.14526.info@psgd.info> Message-ID: <20061009120156.GA2284@obda.de> On Sun, Oct 08, 2006 at 11:52:14PM +0200, Matthias Dilthey wrote: > Diese ganze Debatte erübrigt sich, wenn die BGE-Höhe an das durchschnittliche > Pro-Kopf-Einkommen gekoppelt wird. > > Unternehmungen machen Gewinne ja nicht als Selbstzweck, sondern um die Gewinne > an die Eigner auszuschütten. Diese Gewinnausschüttungen erhöhen das > Pro-Kopf-Einkommen und somit (bei Koppelung) das BGE. > > Somit kann es dem Arbeitnehmer letztendlich egal sein, ob sein Lohn hoch oder > niedrig ist. > Ist sein Lohn niedrig, steigen die Gewinne der Unternehmungen und damit sein > BGE. > Ist der Lohn hoch, sinken die Gewinne und koppeln auf das BGE rück. > > > Eine an das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen gekoppelte BGE-Höhe macht > diese Neid-Debatte obsolet, sofern es sich um ein wirkliches BGE handelt. Sorry, aber das ist ja wohl schon mittels elementarer Statistik widerlegbar. Es fliesst ja an den Arbeitnehmer nur ein Teil dessen zurück, was ihm entgeht, weil es ja viel mehr Arbeitnehmer als Gewinneinsacker gibt. Es würde möglicherweise funktionieren, wenn man das BGE an die durchschnittlichen Unternehmensgewinne koppeln würde. Grüße, Benni From k0871692 at tiscali.de Mon Oct 9 22:15:28 2006 From: k0871692 at tiscali.de (Ingrid) Date: Mon, 9 Oct 2006 22:15:28 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Kombil=F6hne_aus_Frauensi?= =?iso-8859-1?q?cht?= Message-ID: <002501c6ebdf$cbc99d20$5046f63e@computer> Hmm, weil es gerade um Kombilohn etcetera geht, dachte ich, es könnte nicht schaden, die Position des verdi Bundesfrauenrates beizusteuern: "TransFair-Löhne statt Kombilöhne" vom 28.09.06. Schließlich sind es wieder mal vor allem die Frauen, die im Niedriglohnbereich oder für umsonst malochen. Es steht allerdings nichts vom BGE drin. Gruss Ingrid NOCH BÜRGER ODER SCHON KUNDE DER ARBEITSAGENTUR? -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : TransFairLöhne.doc Dateityp : application/msword Dateigröße : 1016832 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From sozial at gmail.com Tue Oct 10 12:07:10 2006 From: sozial at gmail.com (Manfred Bartl) Date: Tue, 10 Oct 2006 12:07:10 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Kombil=F6hne_aus_Frauensi?= =?iso-8859-1?q?cht?= In-Reply-To: <002501c6ebdf$cbc99d20$5046f63e@computer> References: <002501c6ebdf$cbc99d20$5046f63e@computer> Message-ID: <361b3e670610100307v21ffdacfo9cc8bb16770b3585@mail.gmail.com> Ich finde es merkwürdig, wie die ver.di-Frauen im Zusammenhang mit Ein-Euro-Jobs erst darauf hinweisen, dass Gelder für Mehraufwandsentschädigungen teilweise aus Versichertenbeiträgen stammen, und danach dennoch die Forderung aufstellen, diese Gelder zur Einrichtung von versicherungspflichtigen und tariflich bzw. branchenüblich bezahlten Arbeitsplätzen umzuwidmen. Offensichtlich ist man sich doch bewusst, dass diese Art von Arbeit - genau wie die Kombilohnmodelle - sich niemals positiv auf die volkswirtschaftliche Rechnung auswirken kann. Schließlich würden Lohnabhängige direkt mit den Beiträgen anderer Lohnabhängiger bezahlt werden. Durch diese Forderung wird mit Sicherheit nichts besser! Dass Arbeit gerade für Frauen, nämlich im öffentlichen, sozialen und kaufmännischen Bereich, abgebaut wird, ist richtig beobachtet. Dass deswegen dringend neue Arbeitsfelder erforderlich sind, ist allerdings ein höchst seltsamer geistiger Kurzschluss. Offenbar haben die ver.di-Frauen "Das Eva-Prinzip" nicht gelesen oder nicht verstanden und lassen sich von fundamentalistisch-feministischen Prinzipien in die Irre leiten, was ich als geradezu tragisch empfinde. Die "Verdrängung" der Aufgaben und Ziele der öffentlichen Daseinsvorsorge in die kostenlose Arbeit ist zwar sicherlich genau zu beobachten und kreativ mitzugestalten, aber frauen-, familien-, bildungs-, pflege- UND gesellschaftspolitisch ist dies mehr als nur erwünscht! Diese Entwicklung ist sowohl für die Gepflegten, als auch für die Pflegenden der menschlichere Weg! Es ist außerdem ein unglaublich gewichtiges Argument für ein bedingungsloses Grundeinkommen, und zwar für ein recht hohes bedingungsloses Grundeinkommen (und übrigens auch für eine stärkere Nivellierung der sonstigen Einkommen)! Manfred -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ On 10/9/06, Ingrid wrote: > Hmm, weil es gerade um Kombilohn etcetera geht, dachte ich, es könnte > nicht schaden, die Position des verdi Bundesfrauenrates beizusteuern: > "TransFair-Löhne statt Kombilöhne" vom 28.09.06. Schließlich sind es > wieder mal vor allem die Frauen, die im Niedriglohnbereich oder für > umsonst malochen. > Es steht allerdings nichts vom BGE drin. > Gruss Ingrid > NOCH BÜRGER ODER SCHON KUNDE DER ARBEITSAGENTUR? > > From tc-wasg at onlinehome.de Wed Oct 11 02:31:31 2006 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Wed, 11 Oct 2006 02:31:31 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? In-Reply-To: <20061006075402.GA9031@obda.de> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> <20061005063623.283680@gmx.net> <8C8B6B93740CF5F-8A8-1886@MBLK-M22.sysops.aol.com> <20061006075402.GA9031@obda.de> Message-ID: <20061011023131.7b06d239@tux3d.tangocharly> On Fri, 6 Oct 2006 09:54:02 +0200 Benni Baermann wrote: > Problematisch werden diese Effekte wohl dann von einigen gesehen, wenn > das zu Lohnkürzungen führt und somit faktisch das BGE zu einer > Lohnsubvention wird. In der kürzlich geposteten Fernsehdiskussion nennt Götz Werner das BGE auch eine Subvention von Arbeit (statt einer Subvention von Maschinen). Aus dem Terminus "Kombilohn" das große No-No zu machen, halte ich für übertrieben. Letztlich sollte die Freiheit des Einzelnen im Vordergrund stehen und das betrifft eben auch seine wirtschaftliche Unabhängigkeit. Ab da geht es primär darum, wann ein erhöhter Druck zur Erwerbstätigkeit entsteht. Solange das BGE da drüber bleibt, stellt sich den Menschen primär die Frage, ob sie bereit sind, für z.B. 400 EUR / Monat noch 40 h / Woche zu arbeiten. Gruß, Tobias. From rblaschke at aol.com Wed Oct 11 19:48:53 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Wed, 11 Oct 2006 13:48:53 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Jugendevent zum Grundeinkommen in Berlin In-Reply-To: <8C8BB7464C2AEF6-9B8-4E6@WEBMAIL-MB04.sysops.aol.com> References: <8C8BB7464C2AEF6-9B8-4E6@WEBMAIL-MB04.sysops.aol.com> Message-ID: <8C8BB74A69FA536-9B8-4F6@WEBMAIL-MB04.sysops.aol.com> Aufmerksam machen möchte ich nochmal auf das Jugendevent "Schöner leben und anders arbeiten mit Grundeinkommen" zum Wandel in der Arbeitswelt und Grundeinkommen in Berlin vom 20. bis zum 22.10.2006 mit gewerkschaftlichen, christlichen und linken Jugendorganisationen - www.futureweekend.de Ronald Blaschke -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From webmaster at eusidee.de Fri Oct 13 21:26:20 2006 From: webmaster at eusidee.de (Ernst Ullrich Schultz) Date: Fri, 13 Oct 2006 21:26:20 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? In-Reply-To: <20061004104851.GB2964@obda.de> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> Message-ID: Liebe MitstreiterInnen, die Debatte um Kombilohn und Mindestlohn macht mich ein wenig ratlos. Geht es bei der Idee Grundeinkommen nicht um einen radikalen Paradigmenwechsel in unserem sozialen und wirtschaftlichen Zusammenleben? Um ein Umdenken weg vom Zwang zur Arbeit um existieren zu dürfen, hin zu einer gesicherten Existenz, wo in Freiheit sich jeder Mensch, soweit er das kann, sich einbringt in die Gemeinschaft? Kombilohn ist doch Subventionierung von Erwerbsarbeit, um die Arbeitslosenstatistiken zu schönen und das auf Kosten der Allgemeinheit. Grundeinkommen sollen alle bekommen, das ist der entscheidende Unterschied. Mindestlohn ist im heutigen System wohl notwendig, aber z.B. an Menschen, die Kinder erziehen hat man dabei nicht gedacht - 18 Stunden für einen Säugling täglich tätig zu sein, wo bleibt da der Mindestlohn? Noch ein Wort zum Thema Substitution. Es ist nicht möglich, Grundeinkommen, dass an alle Bürger bezahlt wird, zusätzlich zu den heutigen Einkommen auszuzahlen. Das brächte lediglich eine starke Geldentwertung mit sich, weil das Verhältnis von Produktion und Konsumtion nicht mehr stimmen wird. Bei einer stufenweisen Einführung des BGE wird sich auch die Tarifsituation verändern müssen. Herbstlichen Gruß, Ernst Ullrich Schultz From rblaschke at aol.com Thu Oct 12 13:21:19 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Thu, 12 Oct 2006 07:21:19 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE Message-ID: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> Angehängt eine Kritik an Rainer Roths Kritik des BGE, Ronald Blaschke -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Sklaverei der Lohnarbeit für alle.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 153399 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From k0871692 at tiscali.de Wed Oct 11 15:25:01 2006 From: k0871692 at tiscali.de (Ingrid) Date: Wed, 11 Oct 2006 15:25:01 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] ver.di Frauen und das Eva Prinzip References: <002501c6ebdf$cbc99d20$5046f63e@computer> <361b3e670610100307v21ffdacfo9cc8bb16770b3585@mail.gmail.com> Message-ID: <004801c6ed3a$ea072260$8045f63e@computer> Hallo Manfred, ich empfehle dir einmal mit über 50 Jahren im Bereich der Altenpflege umsonst oder unter Mehraufwandsentschädigung auf körperlich anstrengende Weise Kohle zu beschaffen. (arbeiten kann man ja nicht sagen). Und in der Restzeit oder auf dem Flur des Jobcenters das Buch über das "Eva Prinzip" den anwesenden Frauen und/oder FreundInnen und/oder KollegInnen zu empfehlen. Nach dieser Erfahrung wirst du bestimmt die Sache etwas anders sehen. ver.di Frauen wollen eben leben und arbeiten. Ein BGE sollte nicht ein Beitrag dazu sein, dass die Aufgaben von Frauen wieder mal auf bestimmte Reproduktions- Arbeitsbereiche reduziert werden. Sowieso gibt es nirgends in den europäischen Nachbarsländern so wenig Frauen in Führungspositionen wie in Deutschland. Säuerlichen Gruss Ingrid W. PS: Die Gelder der Bundesanstalt für Arbeit, die in die Finanzierung der 1-Euro-Jobs fließen, die zu mehr als einem Drittel nicht mal zusätzlich sind, wären bei den o.g. Ladies bestimmt besser aufgehoben und zwar in Form von existenzsicherndem Einkommen wie BGE oder in Form von Erwerbsarbeit, die ihren Qualifikationen entspricht, entsprechend bezahlt wird und nicht gesundheitsschädlich ist. Nachdem das Gleichbehandlungsgesetz nun endlich verabschiedet ist, dürfte eigentlich eine Diskriminierung wegen Alter auf dem Arbeitsmarkt bei uns nicht mehr vorkommen. ----- Original Message ----- From: "Manfred Bartl" To: Sent: Tuesday, October 10, 2006 12:07 PM Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen]Kombilöhne aus Frauensicht Ich finde es merkwürdig, wie die ver.di-Frauen im Zusammenhang mit Ein-Euro-Jobs erst darauf hinweisen, dass Gelder für Mehraufwandsentschädigungen teilweise aus Versichertenbeiträgen stammen, und danach dennoch die Forderung aufstellen, diese Gelder zur Einrichtung von versicherungspflichtigen und tariflich bzw. branchenüblich bezahlten Arbeitsplätzen umzuwidmen. Offensichtlich ist man sich doch bewusst, dass diese Art von Arbeit - genau wie die Kombilohnmodelle - sich niemals positiv auf die volkswirtschaftliche Rechnung auswirken kann. Schließlich würden Lohnabhängige direkt mit den Beiträgen anderer Lohnabhängiger bezahlt werden. Durch diese Forderung wird mit Sicherheit nichts besser! Dass Arbeit gerade für Frauen, nämlich im öffentlichen, sozialen und kaufmännischen Bereich, abgebaut wird, ist richtig beobachtet. Dass deswegen dringend neue Arbeitsfelder erforderlich sind, ist allerdings ein höchst seltsamer geistiger Kurzschluss. Offenbar haben die ver.di-Frauen "Das Eva-Prinzip" nicht gelesen oder nicht verstanden und lassen sich von fundamentalistisch-feministischen Prinzipien in die Irre leiten, was ich als geradezu tragisch empfinde. Die "Verdrängung" der Aufgaben und Ziele der öffentlichen Daseinsvorsorge in die kostenlose Arbeit ist zwar sicherlich genau zu beobachten und kreativ mitzugestalten, aber frauen-, familien-, bildungs-, pflege- UND gesellschaftspolitisch ist dies mehr als nur erwünscht! Diese Entwicklung ist sowohl für die Gepflegten, als auch für die Pflegenden der menschlichere Weg! Es ist außerdem ein unglaublich gewichtiges Argument für ein bedingungsloses Grundeinkommen, und zwar für ein recht hohes bedingungsloses Grundeinkommen (und übrigens auch für eine stärkere Nivellierung der sonstigen Einkommen)! Manfred -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ On 10/9/06, Ingrid wrote: > Hmm, weil es gerade um Kombilohn etcetera geht, dachte ich, es könnte > nicht schaden, die Position des verdi Bundesfrauenrates beizusteuern: > "TransFair-Löhne statt Kombilöhne" vom 28.09.06. Schließlich sind es > wieder mal vor allem die Frauen, die im Niedriglohnbereich oder für > umsonst malochen. > Es steht allerdings nichts vom BGE drin. > Gruss Ingrid > NOCH BÜRGER ODER SCHON KUNDE DER ARBEITSAGENTUR? > > _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From florian at hoffmannlaw.de Wed Oct 11 20:40:39 2006 From: florian at hoffmannlaw.de (Florian Hoffmann) Date: Wed, 11 Oct 2006 20:40:39 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Anmerkung zu Beitrag Tobias Creveld, Band 19, Eintrag 11 In-Reply-To: Message-ID: "In der kürzlich geposteten Fernsehdiskussion nennt Götz Werner das BGE auch eine Subvention von Arbeit (statt einer Subvention von Maschinen)", so das Zitat. Falls Götz Werner diese Aussage tatsächlich getätigt hat, ist eine kritische Anmerkung erforderlich, denn: Das BGE ist keine Subvention von Arbeit, auch keine Subvention von Maschinen oder sonst was. Das BGE ist eine Subvention von Menschen und sonst gar nichts. Die Subvention des Menschen ist der Sinn des BGE, um ihm Freiheit, Bewegungsfreiheit, Entscheidungsfreiheit und Würde zu ermöglichen. Das BGE ist die sinnvollste Subvention überhaupt, vielleicht sogar die einzig sinnvolle Subvention! Maschinen und Arbeit sind Produktionsfaktoren. Sie werden aus der Gegenleistung entlohnt und bedürfen deshalb keiner Subvention. Der Unternehmer als Eigentümer von Maschinen oder als Arbeitgeber bedarf keiner Subvention von außen (außer der Unternehmer als Mensch, d. h. als Empfänger des BGE zu seiner Teilhabe an der Gesamtwertschöpfung in guten wie in schlechten Zeiten). Der von ihm eingesetzte Faktor Arbeit bedarf keiner Subvention, weil sie nur den Wettbewerb verfälscht, die Kalkulation verfälscht, weil sie zur Fehlallokation von Arbeit führt. Der Unternehmer muß den Produktionsfaktor Arbeit so bewerten, wie er sich tatsächlich am Markt anbietet, wobei dieses Angebot durch den Einsatz von Gewerkschaftsmacht verfälscht, d. h. höher bewertet sein darf, als es ein freier Markt bewerten würde. Die Gewerkschaften zwingen damit den Arbeitgeber, die Arbeit, den Arbeiter, also den Menschen aus eigenen Mitteln zu subventionieren, soweit ihrerseits die Gewinne expansiv waren. Der Arbeitslohn und BGE stehen nebeneinander! Völlig unabhängig voneinander subventionieren beide den Menschen! Die Umverteilung über den Arbeitslohn ist essentieller Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft. Das Problem heute ist nur, dass der zunehmende Wegfall der Arbeitsplätze in der postindustriellen Zeit die Umverteilung wachsender Erträge über die Arbeitsverträge verunmöglicht. Umgekehrt führt das Fehlen der Gewerkschaftsmacht in Drittländern dazu, dass die notwendige Umverteilung über den Arbeitsvertrag dort schon überhaupt nicht funktioniert. Beides zusammen erzeugt die heute immer unerträglicher werdende Ungleichheit der Einkommen, eine immer miserabler werden Einkommensverteilung sowohl in den Industriestaaten, wie auch in den Drittländern. Das ist eine Sache, die dringend in Ordnung gebracht werden muß. Aber das BGE muß zusätzlich von staatlicher Seite installiert werden - für die Menschen als Grundgerechtigkeit, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung, Vermögen, etc.. Dann wäre die Welt - was die soziale Komponente angeht - halbwegs in Ordnung. Was zu wünschen wäre! Florian Hoffmann ------------------------------ > > Message: 2 > Date: Wed, 11 Oct 2006 02:31:31 +0200 > From: Tobias Crefeld > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? > To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Message-ID: <20061011023131.7b06d239 at tux3d.tangocharly> > Content-Type: text/plain; charset=UTF-8 > > On Fri, 6 Oct 2006 09:54:02 +0200 Benni Baermann wrote: > > > Problematisch werden diese Effekte wohl dann von einigen gesehen, wenn > > das zu Lohnkürzungen führt und somit faktisch das BGE zu einer > > Lohnsubvention wird. > > In der kürzlich geposteten Fernsehdiskussion nennt Götz Werner das BGE > auch eine Subvention von Arbeit (statt einer Subvention von Maschinen). > > Aus dem Terminus "Kombilohn" das große No-No zu machen, halte ich für > übertrieben. Letztlich sollte die Freiheit des Einzelnen im Vordergrund > stehen und das betrifft eben auch seine wirtschaftliche Unabhängigkeit. > Ab da geht es primär darum, wann ein erhöhter Druck zur > Erwerbstätigkeit entsteht. Solange das BGE da drüber bleibt, stellt > sich den Menschen primär die Frage, ob sie bereit sind, für z.B. 400 > EUR / Monat noch 40 h / Woche zu arbeiten. > > Gruß, > Tobias. > > > ------------------------------ > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen mailing list > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > Ende Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 19, Eintrag 11 > ******************************************************************** > From ingmar.kumpmann at gmx.de Sat Oct 14 20:26:59 2006 From: ingmar.kumpmann at gmx.de (ingmar.kumpmann at gmx.de) Date: Sat, 14 Oct 2006 20:26:59 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Beitrag im Wirtschaftsdienst In-Reply-To: <20061006075402.GA9031@obda.de> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> <20061005063623.283680@gmx.net> <8C8B6B93740CF5F-8A8-1886@MBLK-M22.sysops.aol.com> <20061006075402.GA9031@obda.de> Message-ID: <20061014182659.82080@gmx.net> Liebe Listenmitglieder, als Anlage schicke ich den Text zum Grundeinkommen, den ich kürzlich in der Zeitschrift "Wirtschaftsdienst" veröffentlicht habe. Viele Grüße Ingmar Kumpmann -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Kumpmann Wirtschaftsdienst 09-2006.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 85581 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From tc-wasg at onlinehome.de Sat Oct 14 20:53:37 2006 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Sat, 14 Oct 2006 20:53:37 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?Kombil=C3=B6hne_aus_Frauensich?= =?utf-8?q?t?= In-Reply-To: <361b3e670610100307v21ffdacfo9cc8bb16770b3585@mail.gmail.com> References: <002501c6ebdf$cbc99d20$5046f63e@computer> <361b3e670610100307v21ffdacfo9cc8bb16770b3585@mail.gmail.com> Message-ID: <20061014205337.56019d56@tux3d.tangocharly> On Tue, 10 Oct 2006 12:07:10 +0200 "Manfred Bartl" wrote: > Dass Arbeit gerade für Frauen, nämlich im öffentlichen, sozialen und > kaufmännischen Bereich, abgebaut wird, ist richtig beobachtet. Dass > deswegen dringend neue Arbeitsfelder erforderlich sind, ist allerdings > ein höchst seltsamer geistiger Kurzschluss. Offenbar haben die > ver.di-Frauen "Das Eva-Prinzip" nicht gelesen oder nicht verstanden > und lassen sich von fundamentalistisch-feministischen Prinzipien in > die Irre leiten, was ich als geradezu tragisch empfinde. Als zumindest bislang des Feminismus Unverdächtiger wüsste ich trotzdem gerne, was daran falsch sein soll, sich nach neuen Betätigungsfeldern umzusehen, wenn (falls!) die bisherigen reduziert werden? Muß ich dazu "das Eva-Prinzip" lesen? Von welcher Kapazität ist das überhaupt, dass man es verstanden haben muß? Thema "falls!": Ich kann auch nicht erkennen, dass Arbeitsplätze in sozialen Bereichen abgebaut werden (können). Es wird eher der eine oder andere Arbeitsplatz zusätzlich benötigt werden, für den heute kein Geld da sein soll. Auch im Hinblick Höherqualifizierung von Arbeitnehmern in sozialen Berufen liegt noch viel Brachland vor uns. Was das mit dem BGE zu tun hat, bleibt dabei offen. Ein BGE ist schließlich ein soziales Sicherungskonzept und kein Erwerbstätigkeitsverhinderungsmodell. Zumindest sollte es dies nicht sein. De facto wird es gelegentlich auf einen solchen Effekt hinauslaufen, weil man z.B. manche selbstständige Tätigkeitstypen nur mit hohem bürokratischen Aufwand zu einer Erwerbstätigkeit umgestalten kann, aber das ist nicht primäre Zielsetzung des BGE. > Die "Verdrängung" der Aufgaben und Ziele der öffentlichen > Daseinsvorsorge in die kostenlose Arbeit ist zwar sicherlich genau zu > beobachten und kreativ mitzugestalten, aber frauen-, familien-, "genau zu beobachten" klingt nebulös. > bildungs-, pflege- UND gesellschaftspolitisch ist dies mehr als nur > erwünscht! Diese Entwicklung ist sowohl für die Gepflegten, als auch > für die Pflegenden der menschlichere Weg! Lass mich mal raten: Diese Meinung ist von wenig Fachkenntnis im Bereich MSHD getrübt!? Richtig ist, dass die persönliche Zuwendung von Gepflegten häufig (!) sinnvoller durch Angehörige oder Freunde erfolgen kann. Das bezieht sich allerdings nicht auf die Pflege an und für sich. Hier kann ich nur jedem Patienten dringendst empfehlen auf mobile Pflegedienste mit qualifizierten Pflegern zurückzugreifen, die dies erstens professioneller und zweitens unter geringerer psychischer Belastung tun können. Tatsächlich ist in vielen Fällen, in denen "natürlich" die Frau des Hauses die Pflege übernimmt, ein ständig schwelender Konflikt zwischen Patient und Pflegerin zu beobachten. Der/die Patient/in traut sich nicht, Wünsche und Forderungen zu äußern, aus Angst, die Pflegerin noch starker zu belasten und wird somit zusätzlich in seinen/ihren Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Die verwandte Pflegerin ist dagegen ständig auf dem Sprung als Hilfspflegekraft mit billiger 24h/7d-Rufbereitschaft und wird ebenfalls in ihren Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Das Resultat: s.o. Pflege durch Angehörige ist vor allem eines: billig! In jeder Hinsicht. Daran kann keiner ein Interesse haben. Am wenigsten der zu Pflegende. Die häusliche Pflege ist als Beispiel für eine nicht-erwerbstätige Arbeit denkbar schlecht geeignet. Zumal es mittlerweile ein gut entwickeltes Netz von MSHD gibt. Einen solchen Rückschritt will wirklich niemand und man erweist dem Gedanken des BGE als soziales Sicherungsinstrument einen Bärendienst mit solchen "Ideen". Gruß, Tobias Crefeld. From tc-wasg at onlinehome.de Sat Oct 14 21:28:00 2006 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Sat, 14 Oct 2006 21:28:00 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Anmerkung zu Beitrag Tobias Creveld, Band 19, Eintrag 11 In-Reply-To: References: Message-ID: <20061014212800.4b242b97@tux3d.tangocharly> On Wed, 11 Oct 2006 20:40:39 +0200 "Florian Hovvmann" wrote: > "In der kürzlich geposteten Fernsehdiskussion nennt Götz Werner das > BGE auch eine Subvention von Arbeit (statt einer Subvention von > Maschinen)", so das Zitat. (statt "Arbeit" ist hier eigentlich "Arbeitskraft" gemeint, aber das nur am Rande) > Falls Götz Werner diese Aussage tatsächlich getätigt hat, ist eine > kritische Anmerkung erforderlich, denn: Das BGE ist keine Subvention > von Arbeit, auch keine Subvention von Maschinen oder sonst was. Das > BGE ist eine Subvention von Menschen und sonst gar nichts. Aus der Sicht eines Unternehmers ist ein Mensch entweder Konsument oder Arbeiter, in diesem Fall letzteres. Es bleibt natürlich spekulativ, dass die Arbeitnehmer wegen dem BGE mit niedrigeren Lohn zufrieden sind, aber so ganz abwegig ist die Überlegung nicht. > Maschinen und Arbeit sind Produktionsfaktoren. Sie werden aus der > Gegenleistung entlohnt und bedürfen deshalb keiner Subvention. Der [..] Ob diese Subvention gewollt ist oder sogar Zielsetzung des BGE ist, wurde ja gar nicht angesprochen. Es ist nur eine Beobachtung oder vielmehr eine vermutete Folge des BGE. > Angebot durch den Einsatz von Gewerkschaftsmacht verfälscht, d. h. > höher bewertet sein darf, als es ein freier Markt bewerten würde. Die > Gewerkschaften zwingen damit den Arbeitgeber, die Arbeit, den > Arbeiter, also den Menschen aus eigenen Mitteln zu subventionieren, > soweit ihrerseits die Gewinne expansiv waren. Jetzt wird es aber wüst mit dem Theoretisieren und Begriffsverwirren! Die Tarifpartner (schließlich ist auch der Arbeitgeber durch seinen Verband vertreten) sind lediglich Stellvertreter von AG und AN. Nicht die Gewerkschaften setzen Forderungen durch, sondern die von ihnen vertretenen AN. Und bekanntlich sind die Hürden für Arbeitskampf bewusst hoch angesiedelt. Tatsächlich ist es ja sogar in vielen Branchen so, dass die tarifunabhängigen AG (meist Kleinbetriebe) übertariflich zahlen, um die Leute zu halten. Hier setzen die Tarifpartner also Untergrenzen. Dies natürlich nur, solange ein Sub-Markt halbwegs ausgeglichen ist. > Der Arbeitslohn und BGE stehen nebeneinander! Völlig unabhängig > voneinander subventionieren beide den Menschen! Hinsichtlich Lohn: Wirklich nicht, das ist schlichtweg eine Gegenleistung. Ich denke, auf dieser Ebene brauchen wir uns nicht weiter über Erwerbsarbeit unterhalten. Für Arbeitsverhältnisse gibt es allgemein anerkannte (juristische) Definitionen, die man bereits im ersten Semester Arbeitsrecht lernt. Gruß, Tobias Crefeld. From tc-wasg at onlinehome.de Sat Oct 14 21:33:18 2006 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Sat, 14 Oct 2006 21:33:18 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte? In-Reply-To: References: <20061004104851.GB2964@obda.de> Message-ID: <20061014213318.42126cf0@tux3d.tangocharly> On Fri, 13 Oct 2006 21:26:20 +0200 Ernst Ullrich Schultz wrote: > die Debatte um Kombilohn und Mindestlohn macht mich ein wenig ratlos. > Geht es bei der Idee Grundeinkommen nicht um einen radikalen > Paradigmenwechsel in unserem sozialen und wirtschaftlichen > Zusammenleben? [..] > Kombilohn ist doch Subventionierung von Erwerbsarbeit, um die > Arbeitslosenstatistiken zu schönen und das auf Kosten der > Allgemeinheit. Grundeinkommen sollen alle bekommen, das ist der > entscheidende Unterschied. Keine Frage, die Forderung heißt BGE und nicht Kombilohn. Allerdings kann das BGE möglicherweise Kombilohn-EFFEKT haben. Jetzt erstmal egal, ob dies erwünscht oder unerwünscht ist. Ansonsten gebe ich Ihnen mit den sonstigen Ausführungen recht - nur weiß man heute noch nicht, welche Auswirkungen das BGE auf den Arbeitsmarkt hat. Gruß, Tobias Crefeld. From sozial at gmail.com Sat Oct 14 23:27:43 2006 From: sozial at gmail.com (Manfred Bartl) Date: Sat, 14 Oct 2006 23:27:43 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Kombil=F6hne_aus_Frauensi?= =?iso-8859-1?q?cht?= In-Reply-To: <20061014205337.56019d56@tux3d.tangocharly> References: <002501c6ebdf$cbc99d20$5046f63e@computer> <361b3e670610100307v21ffdacfo9cc8bb16770b3585@mail.gmail.com> <20061014205337.56019d56@tux3d.tangocharly> Message-ID: <361b3e670610141427n107c22bdh216b7e8c7fe90353@mail.gmail.com> Hallo, Tobias! Vorab: Mich nervt dieser Zeitgeist des mutwilligen Missverstehens! > Als zumindest bislang des Feminismus Unverdächtiger wüsste ich trotzdem > gerne, was daran falsch sein soll, sich nach neuen Betätigungsfeldern > umzusehen, wenn (falls!) die bisherigen reduziert werden? Hab ich das vielleicht gesagt??? Ich habe kritisiert, dass man die Umwälzung nicht als Chance begreift, wenn bisherige Betätigungsfelder wegfallen, und stattdessen nach UNVERÄNDERTEN AUSBEUTUNGSANFÄLLIGEN alternativen Betätigungsfeldern sucht! > Muß ich dazu "das Eva-Prinzip" lesen? Von welcher Kapazität ist das > überhaupt, dass man es verstanden haben muß? In der Tat ist "Das Eva-Prinzip" gerade für Leute, die sich das mutwillige Missverständnis zum Hobby gemacht haben, ein gefundenes Fressen, was man ja derzeit in der Presse allenthalben feststellen kann. Gerade heute Morgen kam ein O-Ton auf SWR1, in dem eine Mutter (von drei gemeinschaftlich existenzgründenden Müttern) als "Gegenposition" zu Eva Herman meinte, die Frau solle entscheiden können, ob sie daheim bei den Kindern bleiben oder ihre Karriere weiter verfolgen wolle - was nichts anderes ist, als das, was Eva Herman (allerdings weitaus differenzierter) fordert. Der Reporter hat sie nicht etwa unterbrochen, korrigiert oder auf einen so unsinnigen O-Ton verzichtet. Im Gegenteil: Der Moderator der Sendung griff das offenbar noch auf auf und machte etwas wie "nach Eva Herman sollen die Frauen zurück an den Herd" daraus. Blödsinn hoch zehn. Na ja, was soll man in diesen Zeiten von unseren kapitalistisch ausgebeinten Medien und hoffnungslos überforderten Medienvertretern verlangen? > Thema "falls!": Ich kann auch nicht erkennen, dass Arbeitsplätze in > sozialen Bereichen abgebaut werden (können). Es wird eher der > eine oder andere Arbeitsplatz zusätzlich benötigt werden, für den heute > kein Geld da sein soll. Auch im Hinblick Höherqualifizierung von > Arbeitnehmern in sozialen Berufen liegt noch viel Brachland vor uns. Wenn man bedenkt, dass die Leute vom MSHD (z.B. bei unseren Caritas-Sozialstationen) darüber klagen, dass sie kaum mehr Zeit für ihre Pflegepersonen aufbringen können, weil alles nach einem kostenoptimierten Schema F abzulaufen hat, dann, mein lieber Tobias, sollte man eigentlich erkennen, dass der Arbeitsplatzabbau in den sozialen Bereichen SCHON LÄNGST MASSIV STATTGEFUNDEN HAT! Und dieser auf permanente Rationalisierung ausgerichtete Arbeitsplatzabbau geht weiter und nimmt auf Menschen schon lange keine Rücksicht mehr! Oder glaubst Du, alles, was im Buch "Abgezockt und totgepflegt" steht, sei erfunden?? > Was das mit dem BGE zu tun hat, bleibt dabei offen. Ein BGE ist > schließlich ein soziales Sicherungskonzept und kein > Erwerbstätigkeitsverhinderungsmodell. Zumindest sollte es dies nicht > sein. Dies ist ein Irrtum! Das BGE ist keineswegs nur ein soziales Sicherungskonzept, sondern auch ein Erwerbstätigkeitsverhinderungsmodell, auch wenn Du das offenbar noch nicht mitbekommen hast. Das BGE verhindert ausgesprochen effektiv Erwerbstätigkeit um der Erwerbstätigkeit willen! Das ist sogar der Hauptgrund, warum ich das BGE so zukunftsweisend finde, denn soziale Sicherung ließe sich auch anders erreichen, z.B. mit Kombilohn und Alg II in Höhe von rund 1000 Euro. Nur sind solche Konzepte höchstens kurzfristig wirksam. Wer allerdings glaubt, dass das BGE eine langfristige Lösung darstelle, der sollte besser auch noch mal drüber nachdenken.... > De facto wird es gelegentlich auf einen solchen Effekt hinauslaufen, > weil man z.B. manche selbstständige Tätigkeitstypen nur mit hohem > bürokratischen Aufwand zu einer Erwerbstätigkeit umgestalten kann, aber > das ist nicht primäre Zielsetzung des BGE. Nachdem wir den Charakter des BGE als Mittel zur Erwerbstätigkeitsverhinderung geklärt hätten, wüsste ich nur gerne, wie Du darauf gekommen bist. Das riecht wieder streng nach absichtlichem Missverständnis. Meine Aussage zum BGE lautete: Mit einem BGE könnten Pflegende leichter in eine tragfähige Selbstständigkeit gelangen. Das gilt sowohl für Angehörige als auch für professionelle Kräfte. Sie könnten ihre Leistung nämlich viel eher nach den tatsächlichen Gegebenheiten ausrichten und nicht nach ihren eigenen Lebenshaltungskostenverhältnissen. > > Die "Verdrängung" der Aufgaben und Ziele der öffentlichen > > Daseinsvorsorge in die kostenlose Arbeit ist zwar sicherlich genau zu > > beobachten und kreativ mitzugestalten, aber frauen-, familien-, > > "genau zu beobachten" klingt nebulös. Das ist es auch :-) Viel mehr ist im gegenwärtigen Faschismus allerdings kaum mehr möglich... Aber klingt "kreativ mitgestalten" nicht schon ganz gut? > > bildungs-, pflege- UND gesellschaftspolitisch ist dies mehr als nur > > erwünscht! Diese Entwicklung ist sowohl für die Gepflegten, als auch > > für die Pflegenden der menschlichere Weg! > > Lass mich mal raten: Diese Meinung ist von wenig Fachkenntnis im > Bereich MSHD getrübt!? Nicht dass ich Experte wäre, aber als Caritas-Mitarbeiter habe ich einiges von den Sozialstationen mitbekommen. Siehe oben. Reicht das vielleicht? > Richtig ist, dass die persönliche Zuwendung von Gepflegten häufig > (!) sinnvoller durch Angehörige oder Freunde erfolgen kann. Das bezieht > sich allerdings nicht auf die Pflege an und für sich. Hier kann ich nur > jedem Patienten dringendst empfehlen auf mobile Pflegedienste mit > qualifizierten Pflegern zurückzugreifen, die dies erstens > professioneller und zweitens unter geringerer psychischer Belastung tun > können. Natürlich! Auch hier muss ich fragen: Habe ich das jemals gesagt? Nö! > Tatsächlich ist in vielen Fällen, in denen "natürlich" die Frau des > Hauses die Pflege übernimmt, ein ständig schwelender Konflikt zwischen > Patient und Pflegerin zu beobachten. Der/die Patient/in traut sich > nicht, Wünsche und Forderungen zu äußern, aus Angst, die Pflegerin noch > starker zu belasten und wird somit zusätzlich in seinen/ihren > Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Die verwandte Pflegerin ist > dagegen ständig auf dem Sprung als Hilfspflegekraft mit billiger > 24h/7d-Rufbereitschaft und wird ebenfalls in ihren > Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Das Resultat: s.o. > > Pflege durch Angehörige ist vor allem eines: billig! In jeder Hinsicht. > Daran kann keiner ein Interesse haben. Am wenigsten der zu Pflegende. > > Die häusliche Pflege ist als Beispiel für eine nicht-erwerbstätige > Arbeit denkbar schlecht geeignet. Zumal es mittlerweile ein gut > entwickeltes Netz von MSHD gibt. Einen solchen Rückschritt will > wirklich niemand und man erweist dem Gedanken des BGE als soziales > Sicherungsinstrument einen Bärendienst mit solchen "Ideen". Mag sein, aber auch solch absolutistische Gedankenausrichtungen habe ich nie von mir gegeben. Bedauerlich anachronistisch ist das ewige Festmachen am Preis! Wenn Pflegende kein Interesse daran haben sollten, dass Pflege billig ist, und Gepflegte kein Interesse daran haben sollten, dass Pflege (zu) billig ist, dann frage ich Dich: Wer sollte eigentlich ein Interesse daran haben, dass die Pflege teuer ist?? Ist es nicht vielmehr so, dass Kosten auf Einzelpreise zurückgehen und Preise durch Angebot und Nachfrage am Markt gebildet werden und wir diesen Markt aus der menschlichen Daseinsvorsorge herausdrängen wollen?? Warum wird über Kosten diskutiert?? Gruß Manfred -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ From axel.tigges at gmx.de Sun Oct 15 07:22:11 2006 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Sun, 15 Oct 2006 07:22:11 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Beitrag im Wirtschaftsdienst In-Reply-To: <20061014182659.82080@gmx.net> References: <20061004104851.GB2964@obda.de> <20061005063623.283680@gmx.net> <8C8B6B93740CF5F-8A8-1886@MBLK-M22.sysops.aol.com> <20061006075402.GA9031@obda.de> <20061014182659.82080@gmx.net> Message-ID: <20061015052211.123110@gmx.net> Sehr geehrter Herr Doktor Kumpmann, wenn jeder Bürger ein ausreichendes Grundeinkommen erhält, so ist nicht davon auszugehen, dass der überwiegende Teil der Rentner nicht damit zu frieden ist. Dazu möchte ich Statistiken sehen, welche Bevölkerungsgruppen heute welche staatlichen Altersversorgung erhalten und in welcher Verteilung und Versorgungshöhe. Diese Statistiken sieht man selten. Doch daraus ist ersichtlich dass der Solidaritätspakt längst gerissen ist, und hier mit Argumenten diese Realität vernebelt wird. Nun denke ich jedoch weltweit. Wenn ein Wirtschaftswissenschaftler in Bangladesh über 6 Millionen ärmste Menschen mit zinsfreien Krediten versorgt hat, so dass sie sich damit selbstständig machen können, so wird in der Öffentlichkeit durch seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis etwas Neues sichtbar, was in die Überlegungen bedingungsloses Einkommen mit einbezogen werden muss. Weil eine kommende zinfreie Welt etwas völlig Neues hervorbringt. Bei uns wird noch zu viel gerechnet, es geht beim Paradigmenwechsel jedoch um größere Visionen und Dimensionen, die diese Rechnungen überflüssig machen. Denn alle Theorie muss an der Praxis überprüft werden, und bislang hat das nicht dazu geführt, dass wir diese Erde erhalten, sondern das Gegenteil ist passiert. So würde ich mich freuen, wenn von dieser neuen Sichtweise aus, das bGE neu diskutiert wird. Es geht ja letztendlich nicht um das Geld, sondern darum dass wir erkennen, wir könnten heute schon 12 Milliarden Menschen ausreichend ernähren. (Jean Ziegler) Und es ist die Frage, wie lassen wir uns auf den Übergang ein, eine neue Weltordnung mit nur einer Familie, so Benedict XVI. am 25.12.2005? Wer nicht bereit ist, das bGE in diesem möglichen Rahmen zu diskutieren, greift zu kurz und arbeiten an nicht zukunftsträchtigen Konzepten. mvg. Axel Tigges www.lachen-und-atmen.net > Liebe Listenmitglieder, > als Anlage schicke ich den Text zum Grundeinkommen, den ich kürzlich in > der Zeitschrift "Wirtschaftsdienst" veröffentlicht habe. > > Viele Grüße > Ingmar Kumpmann -- GMX DSL-Flatrate 0,- Euro* - Überall, wo DSL verfügbar ist! NEU: Jetzt bis zu 16.000 kBit/s! http://www.gmx.net/de/go/dsl From michael.opielka at isoe.org Mon Oct 16 00:04:13 2006 From: michael.opielka at isoe.org (Michael Opielka) Date: Mon, 16 Oct 2006 00:04:13 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Text Message-ID: <00ed01c6f0a5$dc3fda00$14b2a8c0@nb106> Liebe Listenmitglieder, anbei ein Text, der die Grundeinkommensidee im konservativen Spektrum erörtert, schöne Grüße Michael Opielka ________________________________________________ prof. dr. michael opielka institut für sozialökologie (isö) pützbungert 21 d-53639 königswinter fon +(49)-2244-871659 fax +(49)-2244-871664 michael.opielka at isoe.org www.isoe.org -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Michael Opielka, Ist ein Bürgergeld konservativ, in Politische Meinung, 10, 2006, 25-28.pdf Dateityp : application/octet-stream Dateigröße : 63123 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From michael.opielka at isoe.org Mon Oct 16 00:23:10 2006 From: michael.opielka at isoe.org (Michael Opielka) Date: Mon, 16 Oct 2006 00:23:10 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Text (2. Versuch als Nur-Text-Mail) Message-ID: <010901c6f0a8$7f871910$14b2a8c0@nb106> Liebe Listenmitglieder, anbei ein Text, der die Grundeinkommensidee im konservativen Spektrum erörtert, schöne Grüße Michael Opielka ________________________________________________ prof. dr. michael opielka institut für sozialökologie (isö) pützbungert 21 d-53639 königswinter fon +(49)-2244-871659 fax +(49)-2244-871664 michael.opielka at isoe.org www.isoe.org -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Michael Opielka, Ist ein Bürgergeld konservativ, in Politische Meinung, 10, 2006, 25-28.pdf Dateityp : application/octet-stream Dateigröße : 63123 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From rblaschke at aol.com Tue Oct 17 19:18:50 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Tue, 17 Oct 2006 13:18:50 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Fwd: Aktion in Berlin In-Reply-To: <009b01c6f1e9$ed76fcf0$15b2a8c0@Moskau> References: <009b01c6f1e9$ed76fcf0$15b2a8c0@Moskau> Message-ID: <8C8C02772CF594D-910-533C@FWM-M34.sysops.aol.com> Aktion zum GE in Berlin am 27./28.10.2006 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Flyer.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 817743 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Pressetext_fertig.doc Dateityp : application/msword Dateigröße : 334336 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From wolfg.weber at t-online.de Tue Oct 17 10:43:00 2006 From: wolfg.weber at t-online.de (Wolfgang Weber) Date: 17 Oct 2006 08:43 GMT Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Beispiel Message-ID: <1GZkXk-0LJZ320@fwd27.sul.t-online.de> Hallo, mein Name ist Wolfgang Weber, ich habe mir schon seit Jahren Gedanken gemacht, wie wir den Deutschen Staat wieder fit bekommen. Hier ein Beispiel (im Anhang),das natürlich Ergänzungsfähig ist. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Grundsicherung_1 .pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 5731 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From Netzwerk_BGE at gmx.net Thu Oct 19 08:14:04 2006 From: Netzwerk_BGE at gmx.net (Netzwerk_BGE) Date: Thu, 19 Oct 2006 08:14:04 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Wg: Grundeinkommen in Monitor am Donnerstag Message-ID: <20061019061409.8F5C714100@ilpostino.jpberlin.de> Hallo Alle, erne leite ich diese Mitteilung aus der Ulmer Gruppe hier weiter. Ciao Peter Schael Am 19.10 um 21.45 wird bei Monitor der oft verschobene Beitrag über das Grundeinkommen ausgestrahlt. Auf der Website hat man die Möglichkeit, sich in einem Forum zu äußern. Link:www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From j.behncke at bln.de Thu Oct 19 17:53:47 2006 From: j.behncke at bln.de (j.behncke) Date: Thu, 19 Oct 2006 17:53:47 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> Message-ID: <006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer> Lieber Ronald, liebe Liste! Warum müssen sich deutsche Geisteswissenschaftler immer bekriegen? Marx war ein scharfer Denker, und vieles, was er in Hinblick auf die Nationalökonomie schrieb, wird heute in der Globalen Ökonomie wieder sehr interessant und aktuell. Aber eins hat er wohl nicht bedacht: Daß der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital sich insofern auflöst, als daß das Kapital die Lohnarbeit gar nicht mehr benötigt. Kapital vermehrt sich von ganz allein, ohne jede Lohnarbeit ( siehe Hedgefonds und ähnliche Auswüchse ). Zu diesem merkwürdigen globalen Monopolyspiel bedarf es nicht der Hand eines einzigen Arbeiters. Das ist die Ursache für die "abgehängten Prekarier". Aber zum Schluß die Gretchenfrage: Wie hältst Du es, liebes Kind, mit dem Wohngeld? Grüße Joachim Behncke AK Grundsicherung/Grundeinkommen Berlin ----- Original Message ----- From: rblaschke at aol.com To: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Sent: Thursday, October 12, 2006 1:21 PM Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE Angehängt eine Kritik an Rainer Roths Kritik des BGE, Ronald Blaschke ------------------------------------------------------------------------------ _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From rblaschke at aol.com Fri Oct 20 20:02:47 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Fri, 20 Oct 2006 14:02:47 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE In-Reply-To: <006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer> Message-ID: <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> Lieber Joachim, aus meiner Sicht gehört ein modifziertes, regionalisiertes Wohngeld zum BGE-Konzept. Anders als du bin ich schon der Meinung, dass das Kapital noch etwas Lohnarbeit braucht, sich allerdings auch viel mehr andere Wertschöpfungsformen einfallen lässt. Aber Marx, Arbeit und BGE ist eh ein weites Feld. Herzliche Grüße Ronald -----Ursprüngliche Mitteilung----- Von: j.behncke at bln.de An: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; rblaschke at aol.com Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Verschickt: Do., 19.Okt.2006, 17:53 Thema: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE Lieber Ronald, liebe Liste! Warum müssen sich deutsche Geisteswissenschaftler immer bekriegen? Marx war ein scharfer Denker, und vieles, was er in Hinblick auf die Nationalökonomie schrieb, wird heute in der Globalen Ökonomie wieder sehr interessant und aktuell. Aber eins hat er wohl nicht bedacht: Daß der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital sich insofern auflöst, als daß das Kapital die Lohnarbeit gar nicht mehr benötigt. Kapital vermehrt sich von ganz allein, ohne jede Lohnarbeit ( siehe Hedgefonds und ähnliche Auswüchse ). Zu diesem merkwürdigen globalen Monopolyspiel bedarf es nicht der Hand eines einzigen Arbeiters. Das ist die Ursache für die "abgehängten Prekarier". Aber zum Schluß die Gretchenfrage: Wie hältst Du es, liebes Kind, mit dem Wohngeld? Grüße Joachim Behncke AK Grundsicherung/Grundeinkommen Berlin ----- Original Message ----- From: rblaschke at aol.com To: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Sent: Thursday, October 12, 2006 1:21 PM Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE Angehängt eine Kritik an Rainer Roths Kritik des BGE, Ronald Blaschke _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From lwalczak at gmx.de Thu Oct 19 13:26:48 2006 From: lwalczak at gmx.de (lothar walczak) Date: Thu, 19 Oct 2006 13:26:48 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Termin Message-ID: Hallo, nach einem Bericht der TAZ-Bremen http://www.taz.de/pt/2006/10/19/a0299.1/text bin ich auf die Seite gekommen: http://www.gak-bremen.de/ AKTUELLE TERMINE BIN BESCHÄFTIGT 13. Oktober 2006 - 7. Januar 2007 BEGLEITPROGRAMM ÜBER DIE IDEE DES BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMENS Vortrag von Ludwig Paul Häussner Donnerstag, 19. Oktober, 19.00 Uhr Ludwig Paul Häussner erarbeitete am Interfakultativen Institut für Entrepreneurship der Uni Karlsruhe zusammen mit dem dm ? Gründer Götz W. Werner die Idee für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das in Verbindung mit einem radikalen Umbau des Steuersystems, allen Bürgern Freiräume für selbst bestimmte und selbst gewählte Tätigkeiten ohne staatliche oder betriebliche Bevormundung eröffnen soll. Grüße Lothar Walczak -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : nicht verfügbar Dateityp : text/enriched Dateigröße : 1085 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From sozial at gmail.com Fri Oct 20 10:42:29 2006 From: sozial at gmail.com (Manfred Bartl) Date: Fri, 20 Oct 2006 10:42:29 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kurzanalyse des Monitor-Beitrags gestern Message-ID: <361b3e670610200142o692270d7s4ebd0488b3b21705@mail.gmail.com> Hallo, Mitstreiter! Gestern hat die ARD-Sendung Monitor einen Beitrag zum Grundeinkommen gebracht. Allerdings war es erschütternd, wie wenig hier Experten am Werke sind und wie wenige Experten involviert werden. Es sprach nicht etwa ein Vertreter des Netzwerks Grundeinkommen oder unserer Attac-AG "Genug für alle" für selbiges, sondern Götz Werner. Lediglich am Rande wurde Dieter Althaus erwähnt - aber dafür wurde dessen Angabe von 800 Euro unter der Bezeichnung Grundeinkommen verwendet - ohne freilich dazu zu sagen, dass von diesem Betrag 200 Euro für die Krankenversicherungskopfprämie abgehen. Inhaltlich ein Fiasko! Dafür war der Ton für eine Reportage geradezu unglaublich werbend, fast schon beschwörend! "Die Politik muss sich jetzt darum kümmern", hieß es abschließend aus dem Off vor dem Bild eines perspektivisch verzerrten, verklärt in den blauen Himmel ragenden Hochhauses als Sinnbild für eine schöne neue Zukunft.... WOW! ;-) Dass Kinderarmut ein zweites Thema war, aber nicht mit dem Grundeinkommen als allersimpelste Lösung dieses Problems verbunden wurde, war ebenfalls schade. Im Forum von Monito habe ich mich dazu bereits zu äußern versucht, aber bislang wurde noch kein einziger Beitrag der Fernsehzuschauer freigegeben. Link: http://www.wdr.de/tv/monitor/forum/read.php?f=1&i=8961&t=8961f=1 Auch bei Maybrit Illner sollte das Grundeinkommen thematisiert werden. Eingeladen war - natürlich - Götz Werner. Das Thema über alles war leider nicht spezifisch genug in diese Richtung gedacht ("Macht der Sozialstaat arm?") und Götz Werner nicht so recht durchsetzungsfähig. (Er ist sich wohl nicht bewusst, dass die Mikrofone durchgehend offen sind und er seelenruhig weitersprechen kann, egal ob Kauder oder Struck dazwischenquatschen.) Ein Lichtblick war allenfalls die langzeitarbeitslose Lageristin Carola Vollmer, die sich zwar auch mal verhaspelte, aber den Polit- und TV-"Größen" doch gehörig Paroli bot, besonders gegen Paul Nolte, der ihr weiß Gott was an Arbeitsannahmebereitschaft unterstellte! Mit freundlichen Grüßen Manfred Bartl -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ Das Unterschichtenblog - Armut und Arbeitslosigkeit: http://hartz.blogg.de/ From lwalczak at gmx.de Fri Oct 20 22:03:37 2006 From: lwalczak at gmx.de (lothar walczak) Date: Fri, 20 Oct 2006 22:03:37 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kurzanalyse des Monitor-Beitrags gestern In-Reply-To: <361b3e670610200142o692270d7s4ebd0488b3b21705@mail.gmail.com> References: <361b3e670610200142o692270d7s4ebd0488b3b21705@mail.gmail.com> Message-ID: Hallo. Ich empfinde Götz Werner durchaus als "Experten". Ausserdem verfügt er über das Charisma, das nötig ist, um solch eine Idee zu verbreiten.... Dass er in dieser Sendung (M.Illner) kaum zu Wort kam, lag wohl in der Absicht der Moderation. Er ist deswegen ja auch sichtlich ungehalten geworden - normalerweise gar nicht seine Art... Grüße Lothar Walczak Am 20. Okt 2006 um 10:42 schrieb Manfred Bartl: > Hallo, Mitstreiter! > > Gestern hat die ARD-Sendung Monitor einen Beitrag zum Grundeinkommen > gebracht. > > Allerdings war es erschütternd, wie wenig hier Experten am Werke sind > und wie wenige Experten involviert werden. Es sprach nicht etwa ein > Vertreter des Netzwerks Grundeinkommen oder unserer Attac-AG "Genug > für alle" für selbiges, sondern Götz Werner. Lediglich am Rande wurde > Dieter Althaus erwähnt - aber dafür wurde dessen Angabe von 800 Euro > unter der Bezeichnung Grundeinkommen verwendet - ohne freilich dazu zu > sagen, dass von diesem Betrag 200 Euro für die > Krankenversicherungskopfprämie abgehen. > Inhaltlich ein Fiasko! > > Dafür war der Ton für eine Reportage geradezu unglaublich werbend, > fast schon beschwörend! "Die Politik muss sich jetzt darum kümmern", > hieß es abschließend aus dem Off vor dem Bild eines perspektivisch > verzerrten, verklärt in den blauen Himmel ragenden Hochhauses als > Sinnbild für eine schöne neue Zukunft.... WOW! ;-) > > Dass Kinderarmut ein zweites Thema war, aber nicht mit dem > Grundeinkommen als allersimpelste Lösung dieses Problems verbunden > wurde, war ebenfalls schade. > > Im Forum von Monito habe ich mich dazu bereits zu äußern versucht, > aber bislang wurde noch kein einziger Beitrag der Fernsehzuschauer > freigegeben. > Link: http://www.wdr.de/tv/monitor/forum/read.php?f=1&i=8961&t=8961f=1 > > Auch bei Maybrit Illner sollte das Grundeinkommen thematisiert werden. > Eingeladen war - natürlich - Götz Werner. Das Thema über alles war > leider nicht spezifisch genug in diese Richtung gedacht ("Macht der > Sozialstaat arm?") und Götz Werner nicht so recht durchsetzungsfähig. > (Er ist sich wohl nicht bewusst, dass die Mikrofone durchgehend offen > sind und er seelenruhig weitersprechen kann, egal ob Kauder oder > Struck dazwischenquatschen.) Ein Lichtblick war allenfalls die > langzeitarbeitslose Lageristin Carola Vollmer, die sich zwar auch mal > verhaspelte, aber den Polit- und TV-"Größen" doch gehörig Paroli bot, > besonders gegen Paul Nolte, der ihr weiß Gott was an > Arbeitsannahmebereitschaft unterstellte! > > Mit freundlichen Grüßen > Manfred Bartl > > -- > Manfred Bartl > Rheinallee 19 > 55118 Mainz > Tel. 06131 / 371 472 > Tel. 06131 / 83 84 394 > Handy 0179 / 11 70 216 > sozial at gmail.com > so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ > Das Unterschichtenblog - Armut und Arbeitslosigkeit: > http://hartz.blogg.de/ > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > From info at psgd.info Sat Oct 21 00:51:44 2006 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Sat, 21 Oct 2006 00:51:44 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE In-Reply-To: <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer> <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> Message-ID: <200610210051.44883.info@psgd.info> Lieber Ronald, das mit dem modifizierten, regionalisierten Wohngeld sehe ich anders. Zumindest nach meiner Ansicht soll das BGE Arbeit von Auskommen entkoppeln (emanzipatorische BGE-Wirkung). Heute sind viele Menschen aus Gründen des Erwerbsplatzes gezwungen, in Ballungsgebiete zu ziehen. Es entsteht dadurch Landflucht; weite ländliche Gebiete sind bereits weitgehend "entvölkert". Ist das Auskommen über die BGE-Höhe gesichert, besteht kein Zwang mehr, in teuren Ballungsräumen zu verbleiben bzw. dorthin umzuziehen. Aus diesem Grund sehe ich nicht ein, die Miet-Haie in den Städten über ein Wohngeld weiterhin zu subventionieren und damit die Menschen in ländlichen Gebieten gleich mehrfach zu bestrafen. Wenn die Menschen in ländlichen Gebieten lange Wege und höhere Preise z.B. beim Einkaufen hinnehmen, auf Freizeit- und Kulturangebote der großen Städte verzichten, dann ist es nur fair, diesen Menschen auf dem flachen Land den eventuellen Mietvorteil zu belassen. Matthias Dilthey Am Freitag, 20. Oktober 2006 20:02 schrieb rblaschke at aol.com: > Lieber Joachim, > > aus meiner Sicht gehört ein modifziertes, regionalisiertes Wohngeld zum > BGE-Konzept. > > Anders als du bin ich schon der Meinung, dass das Kapital noch etwas > Lohnarbeit braucht, sich allerdings auch viel mehr andere > Wertschöpfungsformen einfallen lässt. Aber Marx, Arbeit und BGE ist eh ein > weites Feld. > > Herzliche Grüße > Ronald > > > > -----Ursprüngliche Mitteilung----- > Von: j.behncke at bln.de > An: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; rblaschke at aol.com > Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de > Verschickt: Do., 19.Okt.2006, 17:53 > Thema: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > Lieber Ronald, liebe Liste! Warum müssen sich deutsche > Geisteswissenschaftler immer bekriegen? Marx war ein scharfer Denker, und > vieles, was er in Hinblick auf die Nationalökonomie schrieb, wird heute in > der Globalen Ökonomie wieder sehr interessant und aktuell. Aber eins hat > er wohl nicht bedacht: Daß der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital sich > insofern auflöst, als daß das Kapital die Lohnarbeit gar nicht mehr > benötigt. Kapital vermehrt sich von ganz allein, ohne jede Lohnarbeit ( > siehe Hedgefonds und ähnliche Auswüchse ). Zu diesem merkwürdigen globalen > Monopolyspiel bedarf es nicht der Hand eines einzigen Arbeiters. Das ist > die Ursache für die "abgehängten Prekarier". Aber zum Schluß die > Gretchenfrage: Wie hältst Du es, liebes Kind, mit dem Wohngeld? Grüße > Joachim Behncke AK Grundsicherung/Grundeinkommen Berlin ----- Original > Message ----- From: rblaschke at aol.com To: > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Cc: > grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Sent: Thursday, October 12, > 2006 1:21 PM Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > Angehängt eine Kritik an Rainer Roths Kritik des BGE, Ronald Blaschke > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From ingmar.kumpmann at gmx.de Sat Oct 21 14:49:06 2006 From: ingmar.kumpmann at gmx.de (ingmar.kumpmann at gmx.de) Date: Sat, 21 Oct 2006 14:49:06 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Beitrag im Wirtschaftsdienst Message-ID: <20061021124906.291390@gmx.net> Hallo Herr Tigges, vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie haben natürlich Recht, dass ich in meinem Text ein Grundeinkommen zunächst ohne "größere Visionen und Dimensionen" behandle. Aber ich diskutiere es als eine innerhalb unserer Wirtschaftsordnung heute tatsächlich mögliche Sozialreform, die sehr schnell eine erhebliche Verbesserung der Lebensbedingungen von Geringverdienern und Transferempfänger/inne/n herbeiführen würde und die das Potenzial für viel weitergehende gesellschaftliche Änderungen besitzt, bis hin zu dem von Ihnen geforderten Paradigmenwechsel. Viele Grüße Ingmar Kumpmann -------- Original-Nachricht -------- Datum: Sun, 15 Oct 2006 07:22:11 +0200 Von: "lächelnjetzt" An: ingmar.kumpmann at gmx.de Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Beitrag im Wirtschaftsdienst > > Sehr geehrter Herr Doktor Kumpmann, > > wenn jeder Bürger ein ausreichendes Grundeinkommen erhält, so ist nicht > davon auszugehen, dass der überwiegende Teil der Rentner nicht damit zu > frieden ist. Dazu möchte ich Statistiken sehen, welche Bevölkerungsgruppen > heute welche staatlichen Altersversorgung erhalten und in welcher > Verteilung und Versorgungshöhe. Diese Statistiken sieht man selten. Doch daraus ist > ersichtlich dass der Solidaritätspakt längst gerissen ist, und hier mit > Argumenten diese Realität vernebelt wird. > > Nun denke ich jedoch weltweit. Wenn ein Wirtschaftswissenschaftler in > Bangladesh über 6 Millionen ärmste Menschen mit zinsfreien Krediten versorgt > hat, so dass sie sich damit selbstständig machen können, so wird in der > Öffentlichkeit durch seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis etwas Neues > sichtbar, was in die Überlegungen bedingungsloses Einkommen mit einbezogen > werden muss. Weil eine kommende zinfreie Welt etwas völlig Neues > hervorbringt. > > Bei uns wird noch zu viel gerechnet, es geht beim Paradigmenwechsel jedoch > um größere Visionen und Dimensionen, die diese Rechnungen überflüssig > machen. Denn alle Theorie muss an der Praxis überprüft werden, und > bislang hat das nicht dazu geführt, dass wir diese Erde erhalten, sondern das > Gegenteil ist passiert. > > So würde ich mich freuen, wenn von dieser neuen Sichtweise aus, das bGE > neu diskutiert wird. Es geht ja letztendlich nicht um das Geld, sondern > darum dass wir erkennen, wir könnten heute schon 12 Milliarden Menschen > ausreichend ernähren. (Jean Ziegler) Und es ist die Frage, wie lassen wir uns > auf den Übergang ein, eine neue Weltordnung mit nur einer Familie, so > Benedict XVI. am 25.12.2005? > > Wer nicht bereit ist, das bGE in diesem möglichen Rahmen zu diskutieren, > greift zu kurz und arbeiten an nicht zukunftsträchtigen Konzepten. > mvg. > Axel Tigges > www.lachen-und-atmen.net > > > Liebe Listenmitglieder, > > als Anlage schicke ich den Text zum Grundeinkommen, den ich kürzlich in > > der Zeitschrift "Wirtschaftsdienst" veröffentlicht habe. > > > > Viele Grüße > > Ingmar Kumpmann > > -- > GMX DSL-Flatrate 0,- Euro* - Überall, wo DSL verfügbar ist! > NEU: Jetzt bis zu 16.000 kBit/s! http://www.gmx.net/de/go/dsl > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From info at psgd.info Sun Oct 22 06:29:19 2006 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Sun, 22 Oct 2006 06:29:19 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? In-Reply-To: <200610210051.44883.info@psgd.info> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> <200610210051.44883.info@psgd.info> Message-ID: <200610220629.20347.info@psgd.info> "Groß?-Demo" Mit an die Grenze der finanziellen Möglichkeiten gehend, gelang es den Gewerkschaften, gerade mal 0,0002% der Menschen in Deutschland zum Mitmachen zu bewegen. Lag es an der Konzeptlosigkeit, den mangelnden realisierbaren Gegenvorschlägen zur Regierungspolitik? Götz Werner hat mit sehr viel Geld die BGE-Diskussion kurzzeitig in die Medien befördert. Nicht von Erfolg getragen, wie die letzte Sendung im ZDF (Berlin Mitte) bewies. Der Grundeinkommenstag am 30.09. dagegen war ein voller Erfolg: Nicht medienwirksam, aber das Herz der Menschen treffend! Von Seiten der PsgD wurden gerade mal 1.500,-- Euro, aber sehr viel mehr Engagement investiert. Könnt Ihr Euch vorstellen, was Grundeinkommenstag.org mit einem Budget von Prof. Werner zuzüglich der Kosten der (mißlungenen?) Protest-Aktion "auf die Beine" gestellt hätte? Der Grundeinkommenstag hat "Macher" bewegt, die Gewerkschaften versuchen, Mitläufer zu finden. Laßt uns endlich machen! Matthias Dilthey From lwalczak at gmx.de Sun Oct 22 14:28:07 2006 From: lwalczak at gmx.de (lothar walczak) Date: Sun, 22 Oct 2006 14:28:07 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? In-Reply-To: <200610220629.20347.info@psgd.info> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> <200610210051.44883.info@psgd.info> <200610220629.20347.info@psgd.info> Message-ID: <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> Hallo Herr Dilthey. Von dem Grundeinkommestag habe ich nur hier in der Liste etwas vernommen. Götz Werner dagegen begegne ich sehr oft in den Medien und bei Vorträgen. Einer, dem die Leute wirklich gern zuhören. Er hat die Diskussion sehr vorangebracht, ich verstehe nicht, warum hier eine künstliche Front aufgebaut wird. Wahrscheinlich ist einfach die Zeit reif für das Nachdenken über das Thema, also weniger "unser" persönlicher Verdienst. Die meisten Leute, denen ich von der Idee erzähle, verstehen es und sind nicht abgeneigt, es für realisierbar zu halten. Missionarisch tätig werden zu wollen bei Leuten, die es ablehnen, ist völlig sinnlos, damit verstärkt man nur die Widerstände. Die Gewerkschaften sind in dieser Sache vor allem an sich selbst interessiert - ein Grundeinkommen würde ihre Existenzberechtigung in Frage stellen. Also braucht man nichts anderes von ihnen erwarten, oder? (Ausserdem war das Subproletariat oder eben Unterschicht noch nie das Klientel der SPD und damit der Gewerkschaften, wie ein Spiegelbeitrag von Franz Walter darlegt http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,443793,00.html ) Grüße Lothar Walczak Am 22. Okt 2006 um 06:29 schrieb Matthias Dilthey: > "Groß?-Demo" > > Mit an die Grenze der finanziellen Möglichkeiten gehend, gelang es den > Gewerkschaften, gerade mal 0,0002% der Menschen in Deutschland zum > Mitmachen > zu bewegen. > > Lag es an der Konzeptlosigkeit, den mangelnden realisierbaren > Gegenvorschlägen > zur Regierungspolitik? > Götz Werner hat mit sehr viel Geld die BGE-Diskussion kurzzeitig in > die Medien > befördert. Nicht von Erfolg getragen, wie die letzte Sendung im ZDF > (Berlin > Mitte) bewies. > > > Der Grundeinkommenstag am 30.09. dagegen war ein voller Erfolg: > Nicht medienwirksam, aber das Herz der Menschen treffend! > > > Von Seiten der PsgD wurden gerade mal 1.500,-- Euro, aber sehr viel > mehr > Engagement investiert. > Könnt Ihr Euch vorstellen, was Grundeinkommenstag.org mit einem Budget > von > Prof. Werner zuzüglich der Kosten der (mißlungenen?) Protest-Aktion > "auf die > Beine" gestellt hätte? > > Der Grundeinkommenstag hat "Macher" bewegt, die Gewerkschaften > versuchen, > Mitläufer zu finden. > > Laßt uns endlich machen! > > > Matthias Dilthey > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > From tc-wasg at onlinehome.de Sun Oct 22 22:21:55 2006 From: tc-wasg at onlinehome.de (Tobias Crefeld) Date: Sun, 22 Oct 2006 22:21:55 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE In-Reply-To: <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer> <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> Message-ID: <20061022222155.76460b22@tux3d.tangocharly> On Fri, 20 Oct 2006 14:02:47 -0400 rblaschke at aol.com wrote: > aus meiner Sicht gehört ein modifziertes, regionalisiertes Wohngeld > zum BGE-Konzept. Wie soll das aussehen und wofür soll das gut sein, WENN es ein BGE gibt? Geraten wir damit nicht wieder in der Bedarfsprüfungsfalle? Gruß, Tobias. From info at psgd.info Mon Oct 23 08:24:54 2006 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Mon, 23 Oct 2006 08:24:54 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? In-Reply-To: <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <200610220629.20347.info@psgd.info> <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> Message-ID: <200610230824.55059.info@psgd.info> Hallo Herr Walczak, hallo Liste, offensichtlich hatte ich mein Beitrag nicht unmißverständlich formuliert. Sie haben geschrieben: "... ich verstehe nicht, warum hier (gegen Götz Werner) eine künstliche Front aufgebaut wird." Keinesfalls wollte ich mit meinem Beitrag eine Front gegen Götz Werner aufbauen. Vielmehr ging es mir darum aufzuzeigen, daß der Einsatz finanzieller Mittel hilfreich, jedoch nicht das Allheilmittel ist. Es muß uns gelingen, die Menschen zum "selbsttätig werden" zu bewegen, andernfalls ist der Versuch, den Ausstieg aus der Erwerbsarbeitswelt zu bewerkstelligen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ein BGE mutet den Menschen zu, von sich aus aktiv zu werden und schafft die Rahmenbedingungen dafür. Die mediale Aufmerksamkeit jedoch erzeugt lediglich "Mitläufer", kreiert keine "Macher". Gelingt es, die Menschen zum "selbsttätig Machen" zu bewegen, kommt das BGE von ganz alleine. Denn der "Macher" fordert die zum "Machen" notwendigen Rahmenbedingungen selbsttätig ein. Matthias Dilthey Am Sonntag, 22. Oktober 2006 14:28 schrieb lothar walczak: > Hallo Herr Dilthey. > > Von dem Grundeinkommestag habe ich nur hier in der Liste etwas > vernommen. > > Götz Werner dagegen begegne ich sehr oft in den Medien und bei > Vorträgen. Einer, dem die Leute wirklich gern zuhören. > Er hat die Diskussion sehr vorangebracht, ich verstehe nicht, warum > hier eine künstliche Front aufgebaut wird. > > Wahrscheinlich ist einfach die Zeit reif für das Nachdenken über das > Thema, also weniger "unser" persönlicher Verdienst. Die meisten Leute, > denen ich von der Idee erzähle, verstehen es und sind nicht abgeneigt, > es für realisierbar zu halten. Missionarisch tätig werden zu wollen bei > Leuten, die es ablehnen, ist völlig sinnlos, damit verstärkt man nur > die Widerstände. > > Die Gewerkschaften sind in dieser Sache vor allem an sich selbst > interessiert - ein Grundeinkommen würde ihre Existenzberechtigung in > Frage stellen. Also braucht man nichts anderes von ihnen erwarten, > oder? (Ausserdem war das Subproletariat oder eben Unterschicht noch > nie das Klientel der SPD und damit der Gewerkschaften, wie ein > Spiegelbeitrag von Franz Walter darlegt > http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,443793,00.html ) > > > > Grüße > > Lothar Walczak > > Am 22. Okt 2006 um 06:29 schrieb Matthias Dilthey: > > "Groß?-Demo" > > > > Mit an die Grenze der finanziellen Möglichkeiten gehend, gelang es den > > Gewerkschaften, gerade mal 0,0002% der Menschen in Deutschland zum > > Mitmachen > > zu bewegen. > > > > Lag es an der Konzeptlosigkeit, den mangelnden realisierbaren > > Gegenvorschlägen > > zur Regierungspolitik? > > Götz Werner hat mit sehr viel Geld die BGE-Diskussion kurzzeitig in > > die Medien > > befördert. Nicht von Erfolg getragen, wie die letzte Sendung im ZDF > > (Berlin > > Mitte) bewies. > > > > > > Der Grundeinkommenstag am 30.09. dagegen war ein voller Erfolg: > > Nicht medienwirksam, aber das Herz der Menschen treffend! > > > > > > Von Seiten der PsgD wurden gerade mal 1.500,-- Euro, aber sehr viel > > mehr > > Engagement investiert. > > Könnt Ihr Euch vorstellen, was Grundeinkommenstag.org mit einem Budget > > von > > Prof. Werner zuzüglich der Kosten der (mißlungenen?) Protest-Aktion > > "auf die > > Beine" gestellt hätte? > > > > Der Grundeinkommenstag hat "Macher" bewegt, die Gewerkschaften > > versuchen, > > Mitläufer zu finden. > > > > Laßt uns endlich machen! > > > > > > Matthias Dilthey > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From 1981klaus- at gmx.net Mon Oct 23 10:27:31 2006 From: 1981klaus- at gmx.net (1981klaus-) Date: Mon, 23 Oct 2006 10:27:31 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kurzanalyse des Monitor-Beitrags gestern In-Reply-To: References: <361b3e670610200142o692270d7s4ebd0488b3b21705@mail.gmail.com> Message-ID: <453C7CF3.1000701@gmx.net> Folgenden Kommentar zu der Berlin-Mitte-Sendung habe ich direkt anschließend (nächsten Tag) an das ZDF geschickt. Ob ich alles gleich richtig bewerte ist natürlich immer die Frage, aber dies ist meine erster Eindruck. Unterm Strich bewirkt die Sendung zumindest vielleicht, das einige Leute bedauern, dass sie nicht mehr von Hr. Werner bzw. dem BGE erfahren haben und sich selbständig informieren. Generell wundere ich mich aber (beziehung auf den Betreff hier) dass immer wieder Leute vordergründig enttäuscht sind, wenn das BGE generell positiv vorgestellt wird, dass nicht ihre Vertreter dabei sind. Das es überhaupt positiv vorgestellt wird ist der erste große Gewinn, in meinen Augen. Wenn Ulrich Beck sich positiv zu den dahinter liegenden Gedanken äußert, dann ist das in meinen Augen sehr viel wert, denn seine Texte werden in den Unis von angehenden Soziologie- oder Sozialarbeit/Pädagogen-Studenten für Arbeiten herangezogen, er wird diskutiert und gelegentlich sogar als Pflichtlektüre behandelt. Ähnliches gilt im Wirtschaftsbereich sicher für Götz Wernder. Die Tatsache, dass Menschen "die es geschafft haben" sich um die anderen bemühen und das als Wert vermitteln, der letztlich allen zu Gute kommt ist mit einfach nur gut! Hier unten also mein Text ans ZDF. Gruß: Christiane Brosamer "der gestern erwähnte Berlin-Mitte Abend war recht enttäuschend. Besser ist eine Monitor-Sendung, die man im Netz sehen kann, in der auch Ulrich Beck als weit bekannter und anerkannter Soziologe zu hören ist, auf dessen Äußerungen sich eigentlich die Debatte um die Unterschicht bei Illner beziehen sollte. Zu sehen auf http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=837&sid=153 (oder www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml - falls der direkte Link oben nicht funktioniert). Die Vertreterin der Arbeitslosen hat sich allerdings bei Illner sehr gut geäußert, wurde auch von Frau Illner unterstützt. Auch alle anderen gaben sich eifrig Mühe, ihr Solidarität zu bekunden, was allerdings gelegentlich schief ging. Mit richtiger Brille betrachtet war es eine (tragische) Humoreske. Die Fragwürdigkeit politischer Konstellationen wurde ansonsten quasi durch das Verhalten der Diskussions-Teilnehmer demonstriert - ihr selber denkend nach zu gehen wurde nicht ermöglicht. Und das, obwohl Götz Werner als Vertreter neuer Modelle eingeladen war. Frau Illner bemerkte gleich zwei mal, dass er ein Anthroposoph sei (was man vielen Menschen nachsagen kann, die aber durchaus verschiedene politische Ideen vertreten können, so wie Katholken und Juden auch. Er war vermutlich nicht in dieser Funktion eingeladen). Sie versäumte, ihn zu seiner These eines Grundmodells - dem bedingungslosen Grundeinkommens zu befragen - vergaß ihn in der ersten 3/4 Zeit überhaupt offensichtlich. (Etikett ja, Inhalt nein). Insgesamt erscheint mir (durch die mit Erwerbseinkommen versehenen Teilnehmer der Sendung betont) dass offensichtlich Ängste vor den Konsequenzen eines Grundeinkommens, das auch den "Besten" zu kommt bestehen. Das erschien letzlich bei genauem Betrachten irgendwie in einer Weigerung der Gleichstellung der "Tüchtigen" mit den Erwerbslosen begründet (speziell der Historiker vermittelte mir den Eindruck). Die Macht würde durch das BGE natürlich etwas anders verteilt werden - quasi automatisch. Denn Arbeitsverhältnisse werden mit dem Grundeinkommen mehr als vorher auf Leistung, Fähigkeit und wirklichen Bedürfnissen aufbauen, als auf Druck und Geldfluß. Man wird feststellen müssen, dass der Mensch gerne etwas tut - und zwar etwas Sinnvolles, Selbstbestimmtes." °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° lothar walczak schrieb: > Hallo. > Ich empfinde Götz Werner durchaus als "Experten". Ausserdem verfügt er > über das Charisma, das nötig ist, um solch eine Idee zu verbreiten.... > Dass er in dieser Sendung (M.Illner) kaum zu Wort kam, lag wohl in der > Absicht der Moderation. Er ist deswegen ja auch sichtlich ungehalten > geworden - normalerweise gar nicht seine Art... > > Grüße > Lothar Walczak From 1981klaus- at gmx.net Mon Oct 23 11:07:33 2006 From: 1981klaus- at gmx.net (1981klaus-) Date: Mon, 23 Oct 2006 11:07:33 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? In-Reply-To: <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> <200610210051.44883.info@psgd.info> <200610220629.20347.info@psgd.info> <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> Message-ID: <453C8655.8090701@gmx.net> Hallo Herr Walczak, Danke, Ähnliches wollte ich auch gerade schreiben ;-) Es gibt ja mancherorts die These, das in allen Ereignissen das Gute zu suchen sei, schon allein, um nicht von Repressionen erschlagen zu werden, sondern einen Weg heraus zu finden. In dem Sinne (und nur in dem, ich predige keinen blinden Positivismus und schon gar nicht Hartz!!!) habe ich Hoffnungen in Hartz IV gesetzt. Denn dass es für die Sozialhilfeempfänger nicht gerecht war, sie von den Arbeitslosen zu trennen habe ich schon lange empfunden. Nachdem auch den Arbeitslosen klar werden würde, dass es sich mit Hartz IV um Almosen handelte, so hatte ich gehofft, dass die nun neue und größere Gruppe von Arbeitslosen sich solidarisiert und neue Wege sucht - gemeinsam. Viel ist da leider nicht und jetzt habe ich den Eindruck, dass es mit der Lähmung zusammenhängt, die Menschen in Teilbereichen ihres Seins/Wesens/Charakters - was immer - ergreift, weil sie von Kindesbeinen an diesen Erwerbsarbeitsbegriff zwangsmeditieren, der ihnen weitere Horizonte durch damit verbundene Diffamierungen und Demütigungen vernebelt. Jede Aktion für sich selber wird ja weltweit nicht als Arbeit definiert, sondern als Affront oder als Schmarotzertum. Dazu kommt der Konsumschleier und die Gebundenheit in andere Pflichten natürlich (und die Tatsache, dass an Schulen wenig eigenes Denken, sondern lediglich Nachdenken gefordert wird). Bei der Gewerkschaftsdemo in Dortmund sollen angeblich 30.000 Leute gewesen sein, hieß es während der Demo. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es wirklich so viele sind. Der Friedensplatz war voll und die angrenzenden Straßen und Kneipen ein Stück weit, aber relativ schnell waren fast nur noch auf dem Platz selber Menschen. Nach bzw. während der ersten Ansprache (in denen natürlich keiner den Begriff BGE in den Mund nahm) verkrümelten sich bereits viele. Später las und hörte ich von 35.000 und auch mal von 40.000 Teilnehmern in Dortmund. Über solche Meldungen denke ich jetzt nicht mehr öffentlich nach... Immerhin, an einem Zaun waren Plakate die das BGE forderten befestigt. Von wem? Gruß Christiane Brosamer lothar walczak schrieb: > Von dem Grundeinkommestag habe ich nur hier in der Liste etwas > vernommen. > > Götz Werner dagegen begegne ich sehr oft in den Medien und bei > Vorträgen. Einer, dem die Leute wirklich gern zuhören. > Er hat die Diskussion sehr vorangebracht, ich verstehe nicht, warum > hier eine künstliche Front aufgebaut wird. > > Wahrscheinlich ist einfach die Zeit reif für das Nachdenken über das > Thema, also weniger "unser" persönlicher Verdienst. Die meisten Leute, > denen ich von der Idee erzähle, verstehen es und sind nicht abgeneigt, > es für realisierbar zu halten. Missionarisch tätig werden zu wollen bei > Leuten, die es ablehnen, ist völlig sinnlos, damit verstärkt man nur > die Widerstände. > > Die Gewerkschaften sind in dieser Sache vor allem an sich selbst > interessiert - ein Grundeinkommen würde ihre Existenzberechtigung in > Frage stellen. Also braucht man nichts anderes von ihnen erwarten, > oder? (Ausserdem war das Subproletariat oder eben Unterschicht noch > nie das Klientel der SPD und damit der Gewerkschaften, wie ein > Spiegelbeitrag von Franz Walter darlegt > http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,443793,00.html ) > > > > Grüße > > Lothar Walczak > > > > > > > > > Am 22. Okt 2006 um 06:29 schrieb Matthias Dilthey: > > >> "Groß?-Demo" >> >> Mit an die Grenze der finanziellen Möglichkeiten gehend, gelang es den >> Gewerkschaften, gerade mal 0,0002% der Menschen in Deutschland zum >> Mitmachen >> zu bewegen. >> >> Lag es an der Konzeptlosigkeit, den mangelnden realisierbaren >> Gegenvorschlägen >> zur Regierungspolitik? >> Götz Werner hat mit sehr viel Geld die BGE-Diskussion kurzzeitig in >> die Medien >> befördert. Nicht von Erfolg getragen, wie die letzte Sendung im ZDF >> (Berlin >> Mitte) bewies. >> >> >> Der Grundeinkommenstag am 30.09. dagegen war ein voller Erfolg: >> Nicht medienwirksam, aber das Herz der Menschen treffend! >> >> >> Von Seiten der PsgD wurden gerade mal 1.500,-- Euro, aber sehr viel >> mehr >> Engagement investiert. >> Könnt Ihr Euch vorstellen, was Grundeinkommenstag.org mit einem Budget >> von >> Prof. Werner zuzüglich der Kosten der (mißlungenen?) Protest-Aktion >> "auf die >> Beine" gestellt hätte? >> >> Der Grundeinkommenstag hat "Macher" bewegt, die Gewerkschaften >> versuchen, >> Mitläufer zu finden. >> >> Laßt uns endlich machen! >> >> >> Matthias Dilthey >> _______________________________________________ >> Debatte-grundeinkommen Mailingliste >> JPBerlin - Politischer Provider >> Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de >> http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen >> >> > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Eloise at gmxpro.de Mon Oct 23 12:49:42 2006 From: Eloise at gmxpro.de (Eloise) Date: Mon, 23 Oct 2006 12:49:42 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Das Sozialsystem ist veraltet Message-ID: <009b01c6f6a2$13467fc0$b03dfe91@mycompan4ht6bd> Das Sozialsystem ist veraltet Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) dringt nach Abzug einer "Gesundheitspauschale" auf ein bedingungsloses "Bürgergeld" für alle in Höhe von 600 Euro. Jeder Bundesbürger ab 14 Jahren solle 800 Euro im Monat vom Staat erhalten, unabhängig davon, ob er arbeite oder nicht, sagte Althaus. "Wir brauchen einen Systemwechsel", meint der CDU-Politiker. Eine realistische Perspektive auf Vollbeschäftigung gebe es nicht mehr, Korrekturen an "HartzIV" seien auf Dauer nicht erfolgreich. Das von Althaus propagierte, steuerfreie "Bürgergeld" soll die bisherigen Sozialleistungen des Staates ersetzen. Renten- und Arbeitslosenversicherung würden abgeschafft. Abzuziehen wäre eine Gesundheitspauschale von 200 Euro, so dass 600 Euro zur Verfügung stünden. Damit sei das Bürgergeld "nicht so bemesen, dass es zur Ruhe einlädt", betonte Althaus, der zugleich Vizevorsitzender der CDU-Grundsatzprogrammkommission ist. Das Sozialsystem sei veraltet, meint der Ministerpräsident. Es stamme in seiner Grundkonstruktion aus den 1950er Jahren und passe nicht mehr zur heutigen "offenen Gesellschaft". Wer die gegenwärtigen Regeln befürwortet, müsse sich fragen lassen: "Wo sind die Anreize zum eigenverantwortlichen Handeln?" Mit dem Bürgergeld würden Millionen ehrenamtlicher Tätigkeiten honoriert, so Althaus. Dies fördere den Zusammenhalt der Gesellschaft. In der Linkspartei PDS gibt es ähnliche Bestrebungen. Mit dem von Teilen der Partei geforderten "bedingungslosen Grundeinkommen" erhielte jeder Bürger ab 16 Jahren 950 Euro monatlich, ohne zur Arbeit verpflichtet zu sein. Die Kosten dieses Vorschlags werden von den Iniatoren auf 855 Milliarden Euro jährlich beziffert. Sicherlich sind beides Vorschläge und keine konkreten Gesetzentwürfe und weder der eine noch der andere lässt sich heute oder mkorgen realisieren, aber wir sollten darüber nachdenken und unsere Position formulieren. Unsere soziale Sicherheit ist für uns zu wichtig, um sie nur den Politikern aller Art zu überlassen. Quelle: Hartz-Splitter 42/06 der Initiative Erkner gegen Hartz-IV -- Hinweis: empfangene Mails über 50kb bleiben auf dem Server und werden unregelmässig abgeholt. Ist es eilig, wäre eine zusätzliche kleine Hinweismail zu empfehlen. From lwalczak at gmx.de Mon Oct 23 16:13:43 2006 From: lwalczak at gmx.de (lothar walczak) Date: Mon, 23 Oct 2006 16:13:43 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? In-Reply-To: <200610230824.55059.info@psgd.info> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <200610220629.20347.info@psgd.info> <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> <200610230824.55059.info@psgd.info> Message-ID: <33b5e519582ece9563ae1e40e92d98b6@gmx.de> Am 23. Okt 2006 um 08:24 schrieb Matthias Dilthey: > Es muß uns gelingen, die Menschen zum "selbsttätig werden" zu bewegen, > andernfalls ist der Versuch, den Ausstieg aus der Erwerbsarbeitswelt zu > bewerkstelligen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. > > > Ein BGE mutet den Menschen zu, von sich aus aktiv zu werden und > schafft die > Rahmenbedingungen dafür. > Genau! und dann die Frage: wenn das BGE eingeführt würde, Was würde ich mit wem zusammen unternehmen, einrichten, beginnen wollen? Die Vorstellungen sind da wahrscheinlich sehr verschieden. Auch reicht allein ein BGE für weiterführende Projekte nicht aus, da braucht es noch mehr Rahmenbedingungen. z.B. mal angenommen: mehrere Leute entschliessen sich ein Stadtteilprojekt basisdemokratischen Zusammenlebens, - lernens - arbeitens in die Welt zu setzen - dazu müsste man nach Formulierung des Vorhabens eigentlich bei der Stadt Mittel (Grundstück, Gebäude, Geld o.ä.) beantragen können. Also braucht es eine entsprechende Gesetzeslage und die Bereitschaft in der übergeordneten Verwaltung, Initiativen auch wirklich zu fördern. Dass und wie so etwas geht, kann man in Venezuela sehen, wo seit einigen Jahren so verfahren wird. Das Land erlebt seitdem einen wahren Aufbruch! Bei uns dagegen sind in den letzten Jahren sogar die vereinzelt existierenden Arbeitslosentreffs aus den Städten verschwunden... Grüße Lothar Walczak From rblaschke at aol.com Mon Oct 23 17:44:51 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Mon, 23 Oct 2006 11:44:51 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Ein weiterer Beitrag gegen Rainer Roth Message-ID: <8C8C4D15033B7D5-E30-3AC4@WEBMAIL-MC10.sysops.aol.com> Ein guter Artikel gegen den Arbeitszwangverfechter Rainer Roth, aus der Existenzgelddebatte unter www.labournet.de http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/schmidt.pdf -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Arbeitszwang bei roth-schmidt.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 96265 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From rblaschke at aol.com Mon Oct 23 18:01:03 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Mon, 23 Oct 2006 12:01:03 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Tagung zum BGE und zu GS in Hamburg Message-ID: <8C8C4D3939BCA8C-D44-673@webmail-da04.sysops.aol.com> Bedarfsorientierte soziale Grundsicherung oder Bedingungsloses Grundeinkommen Offene Seminartagung der Hamburger Linken Unterschiedliche Vorschläge für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens werden gegenwärtig sowohl in linken Parteien und Organisationen wie auch auf bürgerlich-konservativer Seite diskutiert. Die bedarfsorientierte soziale Grundsicherung ihrerseits war stets Bestand der Programmatik von WASG und Linkspartei.PDS. Wir wollen auf dieser Tagung, - die verschiedenen Modelle des Grundeinkommens und der Grundsicherung vorstellen - die unterschiedliche Logik sozialstaatlicher und solidarischer Sicherung, auf der die Sozialversicherung, die Grundsicherung und das Grundeinkommen basieren, aufzeigen - das Menschenbild und Gesellschaftsverständnis sowie die ethischen Normen, auf denen die Vorstellungen eines Grundeinkommens bzw. einer Grundsicherung aufbauen, diskutieren - die den Konzepten zu Grunde liegenden Annahmen über die wirtschaftliche Entwicklung, vor allem zur Frage der Möglichkeit weitgehender Vollbeschäftigung, klären - die Bedeutung wichtiger Aspekte sozialer Sicherung diskutieren: o Pauschalierung oder Bedarfsorientierung o Individualprinzip oder Bedarfsgemeinschaft/Unterhaltsrückgriff o Bedingungslose Auszahlung oder Kriterien zumutbarer Arbeit - die unterschiedlich eingeschätzten Auswirkungen des Grundeinkommens und der Grundsicherung auf die Verhandlungsposition der Lohnabhängigen gegenüber der Kapitalseite und auf das Lohngefüge diskutieren - die verschiedenen Finanzierungsmodelle und ihre Folgen für die Einkommensverteilung benennen Die Referenten werden die von ihnen vertretenen Vorstellungen sozialstaatlicher und solidarischer Sicherung vorstellen und zu diesen Fragen Stellung nehmen. Wir laden Sie herzlich ein, sich an der Diskussion zu beteiligen! Samstag, 28. Oktober, 10:00 bis 15.00 Uhr Wirtschaftsgymnasium St. Pauli, Aula (Budapester Str. 58, U Feldstraße) Mit: Ronald Blaschke (Sprecher Netzwerk Grundeinkommen) Stefan Wolf (Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen in und bei der Linkspartei) Joachim Bischoff (Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus, WASG) V.i.S.d.P. Jakob M. von Verschuer c/o WASG HH, Kreuzweg 7, 20099 Hamburg www.wasg-hh.de www.linkspartei-hamburg.de -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Bedarfsorientierte_soziale_Grundsicherung_oder_Bedingungsl?.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 98272 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From rblaschke at aol.com Mon Oct 23 17:38:28 2006 From: rblaschke at aol.com (rblaschke at aol.com) Date: Mon, 23 Oct 2006 11:38:28 -0400 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Reitter zum BGE Message-ID: <8C8C4D06B9C409C-E30-3A56@WEBMAIL-MC10.sysops.aol.com> Anbei ein sehr empfehlenswerter Text zum BGE von Karl Reitter (Marxist, Österreich) - mit Bezügen zu Hannah Arendt. auch unter http://homepage.univie.ac.at/Karl.Reitter/grundeinkommen.pdf -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : grundeinkommen-reitter.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 166847 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From j.behncke at bln.de Tue Oct 24 16:40:52 2006 From: j.behncke at bln.de (j.behncke) Date: Tue, 24 Oct 2006 16:40:52 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com><006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer><8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> <200610210051.44883.info@psgd.info> Message-ID: <007401c6f77a$6aae0ca0$2a3c57d4@oemcomputer> Lieber Matthias, liebe Liste! Auch ich halte das Wohnen für einen unverzichtbaren Grundbedarf. Insofern neige ich dazu, das Wohngeld in das Grundeinkommen einzubeziehen. ( Was viele aktuell diskutierten Modelle, z. B. Althaus, nicht tun ). Es können aber mehrere Leute zusammen leben ( heute: sogenannte Bedarfsgemeinschaften ). Wenn man jedem Individum dann das Wohngeld zugesteht, nach dem Motto, das ist mein Rechtsanspruch, gibt es bei der Finanzierung erhebliche Problem: Die berüchtigte Zahnarztgattin erhält dann nicht nur Geld zum Leben, sondern auch Geld zum Wohnen, wobei sie weder das eine noch das andere braucht ( solange sie Zahnarztgattin ist ). Bürokratie baut man aber nur über Pauschalierung ab. Jeder Vorschlag ( wie Althaus ), der auf Bürokratieabbau zielt, aber das Wohngeld außen vor läßt, ist nicht konsequent gedacht. ----- Original Message ----- From: "Matthias Dilthey" To: Cc: Sent: Saturday, October 21, 2006 12:51 AM Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > Lieber Ronald, > > das mit dem modifizierten, regionalisierten Wohngeld sehe ich anders. > > > Zumindest nach meiner Ansicht soll das BGE Arbeit von Auskommen entkoppeln > (emanzipatorische BGE-Wirkung). > > Heute sind viele Menschen aus Gründen des Erwerbsplatzes gezwungen, in > Ballungsgebiete zu ziehen. Es entsteht dadurch Landflucht; weite ländliche > Gebiete sind bereits weitgehend "entvölkert". > > > Ist das Auskommen über die BGE-Höhe gesichert, besteht kein Zwang mehr, in > teuren Ballungsräumen zu verbleiben bzw. dorthin umzuziehen. > > Aus diesem Grund sehe ich nicht ein, die Miet-Haie in den Städten über ein > Wohngeld weiterhin zu subventionieren und damit die Menschen in ländlichen > Gebieten gleich mehrfach zu bestrafen. > Wenn die Menschen in ländlichen Gebieten lange Wege und höhere Preise z.B. > beim Einkaufen hinnehmen, auf Freizeit- und Kulturangebote der großen Städte > verzichten, dann ist es nur fair, diesen Menschen auf dem flachen Land den > eventuellen Mietvorteil zu belassen. > > > > Matthias Dilthey > > Am Freitag, 20. Oktober 2006 20:02 schrieb rblaschke at aol.com: > > Lieber Joachim, > > > > aus meiner Sicht gehört ein modifziertes, regionalisiertes Wohngeld zum > > BGE-Konzept. > > > > Anders als du bin ich schon der Meinung, dass das Kapital noch etwas > > Lohnarbeit braucht, sich allerdings auch viel mehr andere > > Wertschöpfungsformen einfallen lässt. Aber Marx, Arbeit und BGE ist eh ein > > weites Feld. > > > > Herzliche Grüße > > Ronald > > > > > > > > -----Ursprüngliche Mitteilung----- > > Von: j.behncke at bln.de > > An: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; rblaschke at aol.com > > Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de > > Verschickt: Do., 19.Okt.2006, 17:53 > > Thema: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > > > Lieber Ronald, liebe Liste! Warum müssen sich deutsche > > Geisteswissenschaftler immer bekriegen? Marx war ein scharfer Denker, und > > vieles, was er in Hinblick auf die Nationalökonomie schrieb, wird heute in > > der Globalen Ökonomie wieder sehr interessant und aktuell. Aber eins hat > > er wohl nicht bedacht: Daß der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital sich > > insofern auflöst, als daß das Kapital die Lohnarbeit gar nicht mehr > > benötigt. Kapital vermehrt sich von ganz allein, ohne jede Lohnarbeit ( > > siehe Hedgefonds und ähnliche Auswüchse ). Zu diesem merkwürdigen globalen > > Monopolyspiel bedarf es nicht der Hand eines einzigen Arbeiters. Das ist > > die Ursache für die "abgehängten Prekarier". Aber zum Schluß die > > Gretchenfrage: Wie hältst Du es, liebes Kind, mit dem Wohngeld? Grüße > > Joachim Behncke AK Grundsicherung/Grundeinkommen Berlin ----- Original > > Message ----- From: rblaschke at aol.com To: > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Cc: > > grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Sent: Thursday, October 12, > > 2006 1:21 PM Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > Angehängt eine Kritik an Rainer Roths Kritik des BGE, Ronald Blaschke > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > From info at psgd.info Tue Oct 24 17:35:13 2006 From: info at psgd.info (Matthias Dilthey) Date: Tue, 24 Oct 2006 17:35:13 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE In-Reply-To: <007401c6f77a$6aae0ca0$2a3c57d4@oemcomputer> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <200610210051.44883.info@psgd.info> <007401c6f77a$6aae0ca0$2a3c57d4@oemcomputer> Message-ID: <200610241735.14297.info@psgd.info> Lieber Joachim, liebe Liste, BGE und "soziale Marktwirtschaft" geht dann zusammen, wenn einerseits genügend finanzieller Raum zu "im Rahmen unvernünftigen Verhalten" gegeben wird, andererseits wirtschaftliches Verhalten sich auszahlt. Ronalds Vorschlag jedoch würde wirtschaftliches Verhalten bestrafen. Also muß Wohngeld Bestandteil des BGE sein. Dein Beispiel mit der Zahnarzt-Gattin läßt sich über das Steuersystem recht einfach verhindern, ohne die Finanzierung zu gefährden oder übermäßige Bürokratie aufzubauen. Über das Modell Althaus brauchen wir nicht zu reden: Arbeitet der Mensch für ca. 2,80 Euro brutto die Stunde 40 Stunden die Woche, kommt Mensch auf das Existenzminimum. Dazu wird er aber gezwungen, denn Althaus sichert die Existenz nicht. Das entspricht aber wieder genau dem Betrag, den einer durch Althaus einspart, der ca. 3.000,-- Euro im Monat brutto verdient. Das Konzept Althaus ist darauf angelegt, daß sich breite Schichten der Bevölkerung wieder Hausdiener leisten können. Stiefel soll lecken, wer sich dafür nicht zu schade ist ... Matthias Dilthey Am Dienstag, 24. Oktober 2006 16:40 schrieb j.behncke: > Lieber Matthias, liebe Liste! > > Auch ich halte das Wohnen für einen unverzichtbaren Grundbedarf. Insofern > neige ich dazu, das Wohngeld in das Grundeinkommen einzubeziehen. ( Was > viele aktuell diskutierten Modelle, z. B. Althaus, nicht tun ). > > Es können aber mehrere Leute zusammen leben ( heute: sogenannte > Bedarfsgemeinschaften ). Wenn man jedem Individum dann das Wohngeld > zugesteht, nach dem Motto, das ist mein Rechtsanspruch, gibt es bei der > Finanzierung erhebliche Problem: Die berüchtigte Zahnarztgattin erhält dann > nicht nur Geld zum Leben, sondern auch Geld zum Wohnen, wobei sie weder das > eine noch das andere braucht ( solange sie Zahnarztgattin ist ). > > Bürokratie baut man aber nur über Pauschalierung ab. Jeder Vorschlag ( wie > Althaus ), der auf Bürokratieabbau zielt, aber das Wohngeld außen vor läßt, > ist nicht konsequent gedacht. > > > ----- Original Message ----- > From: "Matthias Dilthey" > To: > Cc: > Sent: Saturday, October 21, 2006 12:51 AM > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > > Lieber Ronald, > > > > das mit dem modifizierten, regionalisierten Wohngeld sehe ich anders. > > > > > > Zumindest nach meiner Ansicht soll das BGE Arbeit von Auskommen > > entkoppeln (emanzipatorische BGE-Wirkung). > > > > Heute sind viele Menschen aus Gründen des Erwerbsplatzes gezwungen, in > > Ballungsgebiete zu ziehen. Es entsteht dadurch Landflucht; weite > > ländliche Gebiete sind bereits weitgehend "entvölkert". > > > > > > Ist das Auskommen über die BGE-Höhe gesichert, besteht kein Zwang mehr, > > in teuren Ballungsräumen zu verbleiben bzw. dorthin umzuziehen. > > > > Aus diesem Grund sehe ich nicht ein, die Miet-Haie in den Städten über > > ein Wohngeld weiterhin zu subventionieren und damit die Menschen in > > ländlichen Gebieten gleich mehrfach zu bestrafen. > > Wenn die Menschen in ländlichen Gebieten lange Wege und höhere Preise > > z.B. beim Einkaufen hinnehmen, auf Freizeit- und Kulturangebote der > > großen > > Städte > > > verzichten, dann ist es nur fair, diesen Menschen auf dem flachen Land > > den eventuellen Mietvorteil zu belassen. > > > > > > > > Matthias Dilthey > > > > Am Freitag, 20. Oktober 2006 20:02 schrieb rblaschke at aol.com: > > > Lieber Joachim, > > > > > > aus meiner Sicht gehört ein modifziertes, regionalisiertes Wohngeld > > > zum BGE-Konzept. > > > > > > Anders als du bin ich schon der Meinung, dass das Kapital noch etwas > > > Lohnarbeit braucht, sich allerdings auch viel mehr andere > > > Wertschöpfungsformen einfallen lässt. Aber Marx, Arbeit und BGE ist eh > > ein > > > > weites Feld. > > > > > > Herzliche Grüße > > > Ronald > > > > > > > > > > > > -----Ursprüngliche Mitteilung----- > > > Von: j.behncke at bln.de > > > An: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; rblaschke at aol.com > > > Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de > > > Verschickt: Do., 19.Okt.2006, 17:53 > > > Thema: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > > > > > Lieber Ronald, liebe Liste! Warum müssen sich deutsche > > > Geisteswissenschaftler immer bekriegen? Marx war ein scharfer Denker, > > und > > > > vieles, was er in Hinblick auf die Nationalökonomie schrieb, wird heute > > in > > > > der Globalen Ökonomie wieder sehr interessant und aktuell. Aber eins > > hat > > > > er wohl nicht bedacht: Daß der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital > > sich > > > > insofern auflöst, als daß das Kapital die Lohnarbeit gar nicht mehr > > > benötigt. Kapital vermehrt sich von ganz allein, ohne jede Lohnarbeit ( > > > siehe Hedgefonds und ähnliche Auswüchse ). Zu diesem merkwürdigen > > globalen > > > > Monopolyspiel bedarf es nicht der Hand eines einzigen Arbeiters. Das > > ist > > > > die Ursache für die "abgehängten Prekarier". Aber zum Schluß die > > > Gretchenfrage: Wie hältst Du es, liebes Kind, mit dem Wohngeld? Grüße > > > Joachim Behncke AK Grundsicherung/Grundeinkommen Berlin ----- > > > Original Message ----- From: rblaschke at aol.com To: > > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Cc: > > > grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de Sent: Thursday, October > > 12, > > > > 2006 1:21 PM Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > > Angehängt eine Kritik an Rainer Roths Kritik des BGE, Ronald Blaschke > > > _______________________________________________ > > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > > JPBerlin - Politischer Provider > > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > _______________________________________________ > > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > > JPBerlin - Politischer Provider > > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > > _______________________________________________ > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > > JPBerlin - Politischer Provider > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen From ulrikemariabeck at web.de Tue Oct 24 17:35:51 2006 From: ulrikemariabeck at web.de (Ulrike-Maria Beck) Date: Tue, 24 Oct 2006 17:35:51 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Wohngeld Message-ID: <000601c6f782$16b38230$6502a8c0@privatfu8cz42t> Liebe Liste ich verfolge die Debatte um Wohngeld zusätzlich zum Bürgergeld. Abgesehen von weiterer Bürokratie, ist das wohl kaum darüber hinaus zu bezahlen. Gereade wenn sich mehrere Zusammenschließen besteht die Möglichkeit Kosten zu teilen. Schön wäre auch die Übernahme eines Fahrzeugs, wenn ich auf dem Land lebe, aber das zahlt ja auch keiner. Ich habe mit dem bedingungslosen Bürgergeld ja die Möglichkeit mir auszusuchen wo ich wohne und wie ich wohne. Es steht mir auch frei zu arbeiten, oder dazu zu verdienen um mir ein Haus zu mieten, dass ich mir sonst nicht leisten könnte. Ansprüche gibt es viele, Rechte auch, aber zu Guter Letzt darf man das Ziel nicht aus den Augen lassen. Und das heißt Freiheit, mit sozialer Absicherung ohne Sanktionen. Das ganz nebenbei Steuer, Gesundheit, Arbeit- und soziales reformiert werden ist ein Argument , dass in der Öffentlichkeit untergeht. Egal ob Althaus, oder Werner, oder Bürgergeld, es kennen zu wenig Menschen. Die Vorteile einer großen Reform, auf die wirklich alle warten, darf man nicht unterschätzen. In diesem Sinne wünsche ich weiter angeregte Diskussionen für die gute Sache Jürgen Beck -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From sozial at gmail.com Tue Oct 24 21:13:48 2006 From: sozial at gmail.com (Manfred Bartl) Date: Tue, 24 Oct 2006 21:13:48 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE In-Reply-To: <007401c6f77a$6aae0ca0$2a3c57d4@oemcomputer> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <006601c6f396$c6c3c300$593c57d4@oemcomputer> <8C8C289159BA39A-A10-5432@FWM-D12.sysops.aol.com> <200610210051.44883.info@psgd.info> <007401c6f77a$6aae0ca0$2a3c57d4@oemcomputer> Message-ID: <361b3e670610241213m6a33fa8br9745cfae42d449f4@mail.gmail.com> Und was haltet Ihr alternativ von einem grundgesetzlich garantierten Recht auf Wohnraum, zusätzlich zum bedingungslosen Grundenkommen? Natürlich nicht auf Wohneigentum in dem Sinne, welches beim Umzug zu unzumutbaren Handelszwängen sowohl am Ausgangsort, als auch am Zielort führen würde, womit die meisten Menschen überfordert wären. Zugleich könnte man den Mindestwohnraum pro Wohnung und Bewohner auf 35 oder 40 Quadratmeter festlegen. Damit hätte man auch gleich mit den furchtbaren Löchern, in denen Studierende und - fast schon zwangsweise allenstehende - Alg-II-Empfänger bisweilen hausen müssen, und den unzumutbaren Wohnverhältnissen für Großfamilien aufgeräumt. Das wäre mal eine Welt, die der Zeit - wir schreiben das 21. Jahrhundert!!! - wenigstens annähernd gerecht werden könnte... Gruß Manfred -- Manfred Bartl Rheinallee 19 55118 Mainz Tel. 06131 / 371 472 Tel. 06131 / 83 84 394 Handy 0179 / 11 70 216 sozial at gmail.com so-zi-al: http://myblog.de/so-zi-al/ On 10/24/06, j.behncke wrote: > Lieber Matthias, liebe Liste! > > Auch ich halte das Wohnen für einen unverzichtbaren Grundbedarf. Insofern > neige ich dazu, das Wohngeld in das Grundeinkommen einzubeziehen. ( Was > viele aktuell diskutierten Modelle, z. B. Althaus, nicht tun ). > > Es können aber mehrere Leute zusammen leben ( heute: sogenannte > Bedarfsgemeinschaften ). Wenn man jedem Individum dann das Wohngeld > zugesteht, nach dem Motto, das ist mein Rechtsanspruch, gibt es bei der > Finanzierung erhebliche Problem: Die berüchtigte Zahnarztgattin erhält dann > nicht nur Geld zum Leben, sondern auch Geld zum Wohnen, wobei sie weder das > eine noch das andere braucht ( solange sie Zahnarztgattin ist ). > > Bürokratie baut man aber nur über Pauschalierung ab. Jeder Vorschlag ( wie > Althaus ), der auf Bürokratieabbau zielt, aber das Wohngeld außen vor läßt, > ist nicht konsequent gedacht. > > > ----- Original Message ----- > From: "Matthias Dilthey" > To: > Cc: > Sent: Saturday, October 21, 2006 12:51 AM > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > > > Lieber Ronald, > > > > das mit dem modifizierten, regionalisierten Wohngeld sehe ich anders. > > > > > > Zumindest nach meiner Ansicht soll das BGE Arbeit von Auskommen entkoppeln > > (emanzipatorische BGE-Wirkung). > > > > Heute sind viele Menschen aus Gründen des Erwerbsplatzes gezwungen, in > > Ballungsgebiete zu ziehen. Es entsteht dadurch Landflucht; weite ländliche > > Gebiete sind bereits weitgehend "entvölkert". > > > > > > Ist das Auskommen über die BGE-Höhe gesichert, besteht kein Zwang mehr, in > > teuren Ballungsräumen zu verbleiben bzw. dorthin umzuziehen. > > > > Aus diesem Grund sehe ich nicht ein, die Miet-Haie in den Städten über ein > > Wohngeld weiterhin zu subventionieren und damit die Menschen in ländlichen > > Gebieten gleich mehrfach zu bestrafen. > > Wenn die Menschen in ländlichen Gebieten lange Wege und höhere Preise z.B. > > beim Einkaufen hinnehmen, auf Freizeit- und Kulturangebote der großen > Städte > > verzichten, dann ist es nur fair, diesen Menschen auf dem flachen Land den > > eventuellen Mietvorteil zu belassen. > > > > > > > > Matthias Dilthey > > > > Am Freitag, 20. Oktober 2006 20:02 schrieb rblaschke at aol.com: > > > Lieber Joachim, > > > > > > aus meiner Sicht gehört ein modifziertes, regionalisiertes Wohngeld zum > > > BGE-Konzept. > > > > > > Anders als du bin ich schon der Meinung, dass das Kapital noch etwas > > > Lohnarbeit braucht, sich allerdings auch viel mehr andere > > > Wertschöpfungsformen einfallen lässt. Aber Marx, Arbeit und BGE ist eh > ein > > > weites Feld. > > > > > > Herzliche Grüße > > > Ronald > > > > > > > > > > > > -----Ursprüngliche Mitteilung----- > > > Von: j.behncke at bln.de > > > An: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; rblaschke at aol.com > > > Cc: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de > > > Verschickt: Do., 19.Okt.2006, 17:53 > > > Thema: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kritik der Kritik am BGE > > > > > > Lieber Ronald, liebe Liste! Warum müssen sich deutsche > > > Geisteswissenschaftler immer bekriegen? Marx war ein scharfer Denker, > und > > > vieles, was er in Hinblick auf die Nationalökonomie schrieb, wird heute > in > > > der Globalen Ökonomie wieder sehr interessant und aktuell. Aber eins > hat > > > er wohl nicht bedacht: Daß der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital > sich > > > insofern auflöst, als daß das Kapital die Lohnarbeit gar nicht mehr > > > benötigt. Kapital vermehrt sich von ganz allein, ohne jede Lohnarbeit ( > > > siehe Hedgefonds und ähnliche Auswüchse ). Zu diesem merkwürdigen > globalen > > > Monopolyspiel bedarf es nicht der Hand eines einzigen Arbeiters. Das > ist > > > die Ursache für die "abgehängten Prekarier". Aber zum Schluß die > > > Gretchenfrage: Wie hältst Du es, liebes Kind, mit dem Wohngeld? Grüße > > > Joachim Behncke AK Grundsicherung/Grundeinkommen Berlin From carl.jaegert at gmx.net Wed Oct 25 12:21:58 2006 From: carl.jaegert at gmx.net (carl.jaegert at gmx.net) Date: Wed, 25 Oct 2006 12:21:58 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? In-Reply-To: <33b5e519582ece9563ae1e40e92d98b6@gmx.de> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <200610220629.20347.info@psgd.info> <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> <200610230824.55059.info@psgd.info> <33b5e519582ece9563ae1e40e92d98b6@gmx.de> Message-ID: <20061025102158.79160@gmx.net> Es gibt ja durchaus Konzepte in dieser Richtung, die neben Grundeinkommen auch noch andere Elemente einbeziehen wie die Direkte Demokratie (Bürgerentscheid, Volksentscheid) und Bodenrecht. Gelungen finde ich das Konzept einer "Sonderwohlfahrtszone", als Diskussionsgrundlage allemal gut geeignet: http://www.garten-landschaft.de/PDFs/1146149424.pdf Letzlich wird aber nur die Umsetzung auf (gesamt-)staatlicher Ebene die gewünschten Wirkungen tätigen. Herzlichen Gruß, Carl Jaegert carl.jaegert at gmx.net www.ak-grundeinkommen.de -------- Original-Nachricht -------- Datum: Mon, 23 Oct 2006 16:13:43 +0200 Von: lothar walczak An: info at psgd.info Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende? > > Am 23. Okt 2006 um 08:24 schrieb Matthias Dilthey: > > > Es muß uns gelingen, die Menschen zum "selbsttätig werden" zu bewegen, > > andernfalls ist der Versuch, den Ausstieg aus der Erwerbsarbeitswelt zu > > bewerkstelligen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. > > > > > > Ein BGE mutet den Menschen zu, von sich aus aktiv zu werden und > > schafft die > > Rahmenbedingungen dafür. > > > > Genau! > und dann die Frage: wenn das BGE eingeführt würde, Was würde ich mit > wem zusammen unternehmen, einrichten, beginnen wollen? > Die Vorstellungen sind da wahrscheinlich sehr verschieden. > Auch reicht allein ein BGE für weiterführende Projekte nicht aus, da > braucht es noch mehr Rahmenbedingungen. > z.B. mal angenommen: mehrere Leute entschliessen sich ein > Stadtteilprojekt basisdemokratischen Zusammenlebens, - lernens - > arbeitens in die Welt zu setzen - > dazu müsste man nach Formulierung des Vorhabens eigentlich bei der > Stadt Mittel (Grundstück, Gebäude, Geld o.ä.) beantragen können. > Also braucht es eine entsprechende Gesetzeslage und die Bereitschaft in > der übergeordneten Verwaltung, Initiativen auch wirklich zu fördern. > Dass und wie so etwas geht, kann man in Venezuela sehen, wo seit > einigen Jahren so verfahren wird. Das Land erlebt seitdem einen wahren > Aufbruch! > Bei uns dagegen sind in den letzten Jahren sogar die vereinzelt > existierenden Arbeitslosentreffs aus den Städten verschwunden... > > Grüße > > Lothar Walczak > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer From joytopia at web.de Wed Oct 25 17:23:03 2006 From: joytopia at web.de (=?ISO-8859-1?Q?Bernd_H=FCckst=E4dt?=) Date: Wed, 25 Oct 2006 17:23:03 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Zukunftskonzept_Nat=FCrli?= =?iso-8859-1?q?che_=D6konomie?= In-Reply-To: <20061025102158.79160@gmx.net> References: <8C8BC07ACD6DE53-810-2C5E@webmail-da09.sysops.aol.com> <200610220629.20347.info@psgd.info> <67a19608d717538d81a58189a56b3da2@gmx.de> <200610230824.55059.info@psgd.info> <33b5e519582ece9563ae1e40e92d98b6@gmx.de> <20061025102158.79160@gmx.net> Message-ID: <858E8258-A709-4DAF-8E09-082AF8A2CCF5@web.de> Liebe Leserinnen und Leser der Grundeinkommen-Liste, anbei sende ich mein neues Zukunftskonzept: Natürliche Ökonomie ? Ein Weg zu nachhaltigem globalen Wohlstand in Harmonie mit der Natur. In voll entwickelter Form bietet die Natürliche Ökonomie ? ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden Menschen, ? ein bedingungsloses Staatseinkommen für jedes Land, ? einen Ausgleichs- und Umwelt- Fonds zur Sanierung der Altlasten. Das Konzept zeichnet sich nicht nur durch seine problemlose Finanzierbarkeit aus, sondern ermöglicht sogar die Rückzahlung aller Staatsschulden in wenigen Jahren. Mit freundlichen Grüßen Bernd Hückstädt Joytopia Akademie und Medienproduktion Pfarrweg 2 D - 74653 Künzelsau-Amrichshausen Tel. ++49 (0)7940 546 0810 Fax: ++49 (0)7940 547 500 Email: akademie at joytopia.net www.joytopia.net -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : zukunftskonzept_natuerliche_oekonomie.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 223060 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From carl.jaegert at gmx.net Fri Oct 27 16:22:35 2006 From: carl.jaegert at gmx.net (carl.jaegert at gmx.net) Date: Fri, 27 Oct 2006 16:22:35 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Veranstaltungen Hamburg Message-ID: <20061027142235.21290@gmx.net> Sonnabend, 4. November 2006, 13.30-15.00h "Bedingungsloses Grundeinkommen ? ein ständiges Gespräch Kommen Sie vorbei und holen Sie sich Ihren Grundeinkommensscheck ab" AktionsGruppe Soziale Plastik, Arbeitskreis Grundeinkommen Ort: Freie Kunstschule Hamburg ? FIU e. V., Friedensallee 44, Hamburg-Ottensen Sonntag, 10. Dezember 2006, 11.00-17.00h (mit Pausen) Der Begriff Arbeit im Zusamenhang mit den Begriffen Kreativität und Spiel Arbeit ? Bestimmung des Menschen oder Fluch? Vortrag und Gespräch, mit Johannes Stüttgen Ort: Freie Kunstschule Hamburg ? FIU e. V., Friedensallee 44, Hamburg-Ottensen Herzlichen Gruß, Carl Jaegert www.ak-grundeinkommen.de -- Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer From katrin.mohr at berlin.de Sun Oct 29 14:50:38 2006 From: katrin.mohr at berlin.de (Katrin Mohr) Date: Sun, 29 Oct 2006 14:50:38 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] SPK-Sitzung am 9.11. Message-ID: <4544B1AE.5070500@berlin.de> Liebe Netzwerkmitglieder, auf der letzten MV hatten wir ja beschlossen, dass die Sitzungen des SprecherInnenkreises öffentlich sind und vorab über die Tagesordnung informiert wird. Dies soll hiermit geschehen. Wir treffen uns wieder am 09.11.2006 von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr im Bundestagsbüro von Katja Kipping. Wer teilnehmen möchte, muss pünktlich um kurz vor 15 Uhr an den Eingang Wilhelmstr. 68 des Jakob-Kaiser-Hauses kommen und die Pförtner im Büro Kipping anrufen lassen. Für den Einlass ist ein gültiges Personaldokument erforderlich. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Vorbereitung der Mitgliederversammlung und der Neuwahlen des SprecherInnenkreises 2. Newsletter 3. Finanzen - Bericht Kontostand 4. Verein - Bericht Stand Anerkennung 5. Homepage, Mailinglisten 6. G 8 - AntiGipfel - Bericht Vorbereitungsstand 7. Basel 2007 - Bericht Vorbereitungsstand Beste Grüße, Katrin Mohr -- Katrin Mohr Adalbertstraße 20 10997 Berlin Tel.: 030/616 52 633 E-Mail: katrin.mohr at berlin.de From georg at jaehnig.org Mon Oct 30 00:25:30 2006 From: georg at jaehnig.org (Georg Jaehnig) Date: Mon, 30 Oct 2006 00:25:30 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Leistungsfeindlich & unsozial Message-ID: Hallo, Ein kleines Quiz: Von welcher Partei stammen folgende Aussagen zum Bürgergeld / Grundeinkommen? "Stilllegungsprämie." "Menschen werden einfach aufgegeben, als nutzlos abgestempelt, in die Sackgasse geschoben und mit Geld abgefunden. " "Wir geben niemanden auf. Wir setzen darauf, ihnen immer wieder die Chance zu geben, durch ihre eigene Leistung und Arbeit voran zu kommen." "Darum sind für uns all jene Leistungsträger, die - in noch so kleinem Rahmen - einen Beitrag für ihr persönliches und das Fortkommen der Gesellschaft erbringen wollen. " "Das so genannte Bürgergeld aber ist ebenso leistungsfeindlich wie unsozial. " "Neue Jobs schaffen wir vor allem durch eine verstärkte Investitionstätigkeit, durch neue Produkte und Dienstleistungen. " [ ] CDU [ ] SPD [ ] FDP Hier die Antwort: http://www.welt.de/data/2006/10/28/1090830.html Was das wohl für ein Wahlkampf 2009 wird? -- amike, Georg http://serchilo.net - a wiki-based command line for the web http://del.icio.us/tag/grundeinkommen - Bedingungsloses Grundeinkommen From K.Thier at gmx.com Fri Oct 27 10:16:57 2006 From: K.Thier at gmx.com (Karl-Heinz Thier) Date: Fri, 27 Oct 2006 10:16:57 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Aktivierung, Miteinander und Lust Message-ID: <000001c6f9d0$3503e7c0$b44cfea9@dell1> Hallo, Für die Neuhinzugekommenen hier noch mal zur Erinnerung: Ein Weg zum Sozialismus Es gibt eine Alternative zum Kapitalismus. Wenn wir uns darauf einigen können, dass eine sozialistische Gesellschaft charakterisiert wird durch Demokratie, gutes Leben, individuelle Freiheit und Solidarität mit allen, die auch nicht mehr wollen. Wenn es für uns evident ist, dass ein Fortbestand des Kapitalismus eine Katastrophe für die Menschheit bedeutet und dass seine Wurzeln zurückreichen bis zum Beginn des Patriarchats, also zum Begriff des Eigentums (die Frau als Eigentum des Mannes), aus dem sich notwendigerweise Tauschverhältnisse, Geld, Macht, Staat, ökonomischer Wettbewerb, Wirtschaftswachstum, Kapitalismus, Faschismus entwickelt haben. 70 % des EU-Handels ist EU-Binnenhandel. Wenn dieser gegen 100 % geht, sind wir von der Weltkonjunktur nicht mehr abhängig und können ein eigenes Wirtschaftssystem schaffen, aufgebaut auf Regionalisierung und Subsistenz. Es ist nicht mehr notwendig, einen Joghurt vom Allgäu nach Norddeutschland zu transportieren und umgekehrt. Es ist nicht mehr notwendig, mehr zu produzieren, als jedeR für ein gutes Leben braucht. Es ist nicht mehr notwendig, Menschen zentral zu regieren; sie können ihr Leben dezentral selbst in die Hand nehmen mittels Nachbarschaftsräten, Stadtteilräten, Stadträten, Regionalräten, demokratisch von unten nach oben gewählt und jederzeit abwählbar. Wie soll das in die Wege geleitet werden? Der Druck der deutschen Bevölkerung auf ihr bürgerliches Parlament wird so stark, dass dieses nicht umhin kann, ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 ? netto monatlich zu beschließen; ähnliches passiert in anderen EU-Staaten. Jetzt geschieht für einen Ökonomen Unvorstellbares: Ein Aufatmen geht durch das Land. Viele arbeiten ?ehrenamtlich?. Wer auf Luxus nicht verzichten kann und hochqualifiziert ist, kann sich zu seinem Grundeinkommen noch etwas ?hinzuverdienen?. Der Einwand von Ökonomen, mit einem bedingungslosen Grundeinkommen von 1500 ? netto monatlich sei das ganze deutsche Bruttosozialprodukt aufgebraucht, das noch keiner erwirtschaftet habe, ist also hinfällig. Eine neue Regierung wird Subsistenzwirtschaft fördern, also Kooperativen, selbstverwaltete Produktionen, selbstverwaltete Wohnprojekte, selbstverwaltete Schulen, selbstverwaltete Dienstleistungsprojekte, die sich in solidarischen Netzwerken eines gutes Lebens versichern, ohne auf Tauschverhältnisse angewiesen zu sein, also eines Tages sagen: ?Danke, Staat, wir brauchen das Grundeinkommen nicht mehr. Du kannst gehen.? Unvorstellbar für einen Ökonomen. Wenn ein Mensch ausgeschlafen, gut gegessen hat, will er seinen Mitmenschen nützlich sein. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten, wenn er sich keine Sorgen um ein Dach über dem Kopf und um sein täglich Brot machen muss, d.h. wenn er ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 ? netto monatlich erhält. Ja, die Bevölkerung in Deutschland wird deutlich mehr produzieren, als sie für ihre Subsistenz braucht. Den Erlös daraus lässt sie den Ländern der Dritten Welt zugute kommen, die ebenfalls die Subsistenzwirtschaft, Demokratie, gutes Leben, individuelle Freiheit und Solidarität gewählt haben. Ein ganz schöner Batzen, wenn das in der EU Schule macht. Unvorstellbar für einen Ökonomen. Dabei unterstellen wir, dass dies die den Menschen gemäße Form des Lebens ist und die Menschen erst durch den Kapitalismus psychisch so beschädigt werden, dass sie glauben: ?Demokratie und Kapitalismus sind kein Widerspruch in sich. Der Kapitalismus lässt sich zähmen.? Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist quasi die Arznei, mit der dieser Schaden sich beheben lässt. Sie hebt das Leistungsprinzip als Grundprinzip einer Gesellschaft auf. Das Leistungsprinzip ist nicht das Grundprinzip sozialistischen, sondern kapitalistischen Denkens. Im sozialistischen Reich der Freiheit ist genug für alle da, so dass nichts geleistet werden muss, aber gerade deshalb sehr viel geleistet wird. Eine Dialektik, die für einen Ökonomen unvorstellbar ist. Grundprinzip einer sozialistischen Gesellschaft ist: JedeR muss sich sinnlich wohl fühlen in seiner/ihrer individuellen Entwicklung. Wir entziehen uns möglichst dem Kommerz durch Selbstversorgen und Teilen. Menschliche Beziehungen sind keine Handelsbeziehungen. Menschen, denen man/frau vertrauen kann, kann man/frau nicht kaufen. Für Deutschland z.B. könnte der Weg zu einer sozialistischen Gesellschaft in drei Stufen zurückgelegt werden: 1. In der ersten Stufe würde sich eine Mehrheit von WählerInnen finden für eine Regierung, die 1500 ? netto monatlich für jedeN in Deutschland garantiert. Die Erwerbsarbeit für Menschen mit einem Vermögen von 250.000 ? und für DoppelverdienerInnen mit über 50.000 ? im Jahr verbietet. Die nur noch ein Höchsteinkommen von 15.000 ? brutto monatlich erlaubt. Die Bundeswehr, Geheimdienste, Rüstungsproduktion und Subventionen für Produkte abschafft, die unsere europäischen und außereuropäischen Partner billiger produzieren, die also nicht nur von Partnerschaft und Arbeitsteilung redet, sondern auch danach handelt. Die spekulative Gewinne hoch besteuert und eine Ausgleichsabgabe von Besserverdienenden verlangt. Die bei Kapitalflucht Grund und Boden konfisziert. Die keine staatlichen Gelder mehr an Kirchen und Parteien zahlt. Die den Bundestag und die Bundesregierung verkleinert und den Beamtenstatus abschafft. Die Atomenergie verbietet. Die die Produktion und Nutzung privater Autos nicht fördert, sondern im Gegenteil eine Maut verlangt auch für Pkws auf Bundesstraßen und Autobahnen. Die ARD und ZDF privatisiert, weil diese keine Alternative mehr zu den privaten Medien darstellen. Die diverse Bundesforschungsanstalten auflöst und die Subventionierung privater Wirtschaftsforschungsinstitute streicht, weil die Unternehmen ihre Forschung und Entwicklung selbst bezahlen sollen. Die das Weltraumprogramm streicht. Die die Agrarexporte der Europäischen Union nicht mehr subventioniert. Die das Flugbenzin besteuert. Die die 100 Mio ? für Sandaufspülungen auf Sylt streicht, solange die Industriestaaten ihren Ausstoß von Treibhausgasen nicht wesentlich unter das Niveau von 1990 senken. Die den Bundespräsidalsitz in Bonn auflöst. Die eine Verschwendung öffentlicher Gelder verhindert und mehr Personal für Betriebsprüfungen, für das Verfolgen von Steuerhinterziehung und Falschparken einstellt. Geld ist in Deutschland also genug da. Wenn das Volk es so will, wird es so gemacht. Viele sind dann bereit, in selbstbestimmtem Maß ehrenamtlich zu arbeiten. Viel Frust und damit viel Konsum von Unnötigem sind dann aus den Menschen genommen. Viel Geld bleibt übrig, um die terms of trade ausgewählter Länder der Dritten Welt zu stützen. Viel Kraft wird im Volk freigesetzt. Die Regierung ermuntert es, seine Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie fördert das kollektive, selbstverwaltete Wohnen und lässt den Wohnungs- und Grundstücksmarkt so lange bewirtschaften, bis alle Immobilien in Genossenschaftseigentum übergegangen sind. Sie trennt Staat und Schule und verlangt nur noch einen Unterrichtsnachweis; sie fördert freie, selbstverwaltete Schulen, wo die SchülerInnen selbst bestimmen, was sie wann wo bei wem und wie lernen wollen. Wer in Deutschland zur Welt kommt, wird deutscher Bürger, auch wer fünf Jahre hier lebt; jährlich Einwanderungsquoten werden gesetzlich festgelegt. AkademikerInnen werden FacharbeiterInnen gleichgestellt. Kleine und mittlere Unternehmen werden gefördert. In der europäischen Währungsunion darf es kein Gefälle, keine Hierarchie geben. 2. In einer zweiten Stufe wird diese Gesellschaft dann dynamisch gemischtwirtschaftlich organisiert: Private Unternehmen, die Monopole zu werden drohen (vielleicht bei einem Marktanteil von 30 %), werden in genossenschaftliche umgewandelt. Genossenschaftliche Unternehmen, die zu verkrusten drohen, werden privatisiert. Da sowieso immer mehr nationale Kompetenzen an Brüssel abgegeben werden, organisieren sich die Menschen in der Europäischen Union regional in dem Freistaat Bayern, dem Freistaat Sachsen, Katalonien, Breizah, Baskenland, Schottland, Wales, Galizien und was sich sonst noch zusammentun will. Parallel zu deutschen Parlamenten werden Runde Tische auf jeder Ebene installiert: Nachbarschaftsräte, Stadtteilräte, Stadträte, Bezirksräte, Landräte. Auf der untersten Ebene kann jedeR AnwohnerIn teilnehmen; jede Ebene delegiert VertreterInnen in die nächste Ebene. Diese können jederzeit abgewählt werden. Die Runden Tische dienen der Willensbildung des Volkes; wo der Wille des Volkes divergiert vom Willen des jeweiligen Parlaments, muß dieses sich damit auseinandersetzen. Aus der UNO wird eine Polizeiorganisation, die von Amts wegen mit ihrem Gewaltmonopol eingreifen muß, wo politische Konflikte zwischen Völkern irrational, d.h. mit Gewalt, ausgetragen werden. 3. In einer dritten Stufe wird die ganze Erde nach dem Prinzip Selbstversorgen und Teilen organisiert. Z.B. werden alle auf der Erde benötigten Schiffe nur noch in Indonesien, Korea und auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut. Andere Produkte, von denen diese Orte abhängig sind, werden an anderen Orten der Erde hergestellt. Wir haben hier den Weg zu einer Alternative zum Kapitalismus nur skizziert, die selbstverständlich offen ist für weitere Einwände. Niemand soll und kann damit jedoch missioniert werden. Wenn die Menschen kein Bedürfnis nach einer alternativen Lebensweise haben, kann mensch sie dazu nicht zwingen. Sie haben dieses Bedürfnis erst, wenn sie sinnlich erfahren haben: Demokratie und Kapitalismus sind ein Widerspruch in sich. Kapitalismus lässt sich nicht zähmen. Karl-Heinz Thier www.kthier.de -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: