[Debatte-Grundeinkommen] Ant: Re: Grundeinkommen und Existenzsicherung

Ingo Groepler-Roeser olenspegel at yahoo.de
So Okt 16 17:22:02 CEST 2005


Es wäre ratsam, in dem Zusammenhang auch über eine Schuldneramnestie unter den so genannten Armen nachzudenken (Nachweilichkeit selbstverständlich), weil denen selbst bei einer großzügigen Interpretation einer solchen Spannbreite dasWasser weiter bis zum Hals stünde. Explizit: "Ist Grundeinkommen pfändbar?", denn wenn es allen zusteht, hat es folglich einen ganz anderen Status, als Hilfe zum Lebensunterhalt (Lebenslagen).
 
Generell meine ich, sollten die höheren Forderungen diktiert werden und nicht in Spannbreiten argumentiert werden, die es den "Entscheidern" bereits präventiv ermöglichten, Mindestbeträge innerhalb einer Mindestdebatte zu argumentieren. 

Wolfgang Strengmann <strengmann at wiwi.uni-frankfurt.de> schrieb:
Quoting aralex :
> Aber welche Höhe soll das Grundeinkommen haben? Grundbedürfnisse plus 
> Warmmiete (Warmmiete-Anteil bis zu welcher Höhe?), plus 
> Krankenkassenprämien-Übernahme extra, evtl. noch Übernahme des 
> Abonnements für den öffentlichen Verkehr und einer Extra-Summe für den 
> Anteil an einer sozio-kulturellen Teilhabe?
> 

Genau laesst sich das nicht sagen, aber eine Spannbreite laesst sich angeben,
und zwar zwischen 650 und 950 Euro monatlich. 

650 Euro betraegt in etwa die durchschnittliche Sozialhilfe bzw. das
durchschnittliche ALG 2 für einen Einpersonenhaushalt, das entspricht auch
ungefaehr dem steuerlichen Existenzminimum im Steuerrecht. Das ist wohl die
Untergrenze fuer ein anzustrebendes Existenzminimum. Die so genannte
EU-Armutsrisikogrenze, auf die sich auch der Armuts- und Reichtumsbericht der
Bundesregierung stuetzt, betraegt fuer 2003 auf Basis der Einkommens- und
Verbrauchsstichprobe 908 Euro im Monat fuer eine Einpersonenhaushalt. 

Schoene Gruesse
Wolfgang Strengmann
(Wirtschaftswissenschaftler und Armutsforscher, Uni Frankfurt)
-- 
Email: strengmann at wiwi.uni-frankfurt.de
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"Obwohl das schwere Leid in der Dritten Welt entscheidend von den reichen Industriestaaten der nördlichen Hemisphäre verursacht ist und oftmals eine todbringende Armut bedeutet, haben auch die vergleichsweise Armen in den reichen Staaten das unbedingte Recht, sich gegen menschenunwürdige Politik zu wehren." (Aus:K.Schibrowski, Wolf Biermann und der stinkende Fisch, 2004)
 
 



























		
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