[Debatte-Grundeinkommen] [Newsletter-Grundeinkommen] Einladung + Programm MV

David Hornemann David.Hornemann at uni-wh.de
Mo Nov 7 10:13:46 CET 2005


Liebe Katrin Mohr,

leider werde ich aus zeitlichen Gründen nicht kommen können, möchte mich 
aber durch ein zum Thema passendes Nietzsche-Zitat wenigstens beteiligen:




Arbeit und Langeweile

42.
Arbeit und Langeweile. ? Sich Arbeit suchen um des Lohnes willen ? darin 
sind sich in den Ländern der Zivilisation jetzt fast alle Menschen gleich; 
ihnen allen ist Arbeit ein Mittel, und nicht selber das Ziel; weshalb sie 
in der Wahl der Arbeit wenig fein sind, vorausgesetzt, dass sie einen 
reichlichen Gewinn abwirft. Nun gibt es seltenere Menschen, welche lieber 
zu Grunde gehen wollen, als ohne Lust an der Arbeit arbeiten: jene 
Wählerischen, schwer zu Befriedigenden, denen mit einem reichlichen Gewinn 
nicht gedient wird, wenn die Arbeit nicht selber der Gewinn aller Gewinne 
ist. Zu dieser seltenen Gattung von Menschen gehören die Künstler und 
Kontemplativen aller Art, aber auch schon jene Müßiggänger, die ihr Leben 
auf der Jagd, auf Reisen oder in Liebeshändeln und Abenteuern zubringen. 
Alle diese wollen Arbeit und Not, sofern sie mit Lust verbunden ist, und 
die schwerste, härteste Arbeit, wenn es sein muss. Sonst aber sind sie von 
einer entschlossenen Trägheit, sei es selbst, dass Verarmung, Unehre, 
Gefahr der Gesundheit und des Lebens an diese Trägheit geknüpft sein 
sollte. Sie fürchten die Langeweile nicht so sehr, als die Arbeit ohne 
Lust: ja, sie haben viel Langeweile nötig, wenn ihnen ihre Arbeit gelingen 
soll. Für den Denker und für alle erfindsamen Geister ist Langeweile jene 
unangenehme "Windstille" der Seele, welche der glücklichen Fahrt und den 
lustigen Winden vorangeht; er muss sie ertragen, muss ihre Wirkung bei 
sich abwarten: ? das gerade ist es, was die geringeren Naturen durchaus 
nicht von sich erlangen können! Langeweile auf jede Weise von sich 
scheuchen ist gemein: wie arbeiten ohne Lust gemein ist. Es zeichnet 
vielleicht die Asiaten vor den Europäern aus, dass sie einer längeren, 
tieferen Ruhe fähig sind, als diese; selbst ihre Narkotika wirken langsam 
und verlangen Geduld, im Gegensatz zu der widrigen Plötzlichkeit des 
europäischen Giftes, des Alkohols.
Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft,


beste Grüße und gutes Gelingen!

David Hornemann





David Hornemann M.A.
Assistent von Prof. Dr. phil. Michael Bockemühl
Lehrstuhl für Kunstwissenschaft, Ästhetik und Kunstvermittlung

Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58448 Witten
Tel. (02302) 926-822
Fax -813



Katrin Mohr <kmohr at gwdg.de> 
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04.11.2005 18:50
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[Newsletter-Grundeinkommen] Einladung + Programm MV







Liebe Freundinnen und Freunde des Grundeinkommens,

da der nächste Newsletter wegen allseitiger Arbeitsüberlastung noch ein 
Weilchen auf sich warten lässt, möchten wir Sie/Euch auf diesem Wege 
noch einmal ganz herzlich zu unserer Mitgliederversammlung am 26./27. 
November 2005 in Berlin einladen.

Die Versammlung beginnt am Samstag, 26.11., um 14:30 und endet am 
Sonntag, 27.11., um 13 Uhr. Der Samstag ist der inhaltlichen Debatte zum 
Thema "Perspektiven jenseits der Vollbeschäftigung" gewidmet, zu der wir 
sechs sehr interessante Inputreferate haben werden. Am Sonntag soll es 
um organisatorische Dinge und künftige Projekte gehen. Das endgültige 
Programm mit Orts- und Zeitangaben finden Sie/ findet Ihr anbei.

Den Tagungsort, das Institut für Sozialwissenschaften der 
Humboldt-Universität (Universitätsstr. 3b, 10117 Berlin, Raum 002/003), 
erreichen Sie/ erreicht Ihr am Besten vom S-/U-Bahnhof Friedrichstr.. 
Reisekosten können wir grundsätzlich nicht übernehmen. Für 10-15 
Personen können wir aber kostenlose private Übernachtungsmöglichkeiten 
organisieren. Falls Bedarf besteht, melde/n Sie/Du sich bitte bei uns 
(kontakt at grundeinkommen.de).

Wir hoffen, viele von Ihnen/Euch zu einem anregenden Austausch in Berlin 
begrüßen zu dürfen
und verbleiben mit freundlichen Grüßen

i.A. des SprecherInnenkreises
Katrin Mohr


-- 
Katrin Mohr (Dipl. Soz.)
Doktorandin am Graduiertenkolleg
?Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells?
Universität Göttingen
kmohr at gwdg.de
http://www.uni-goettingen.de/de/sh/3567.html

Adalbertstr. 20
10997 Berlin
Tel.: +49/(0)30/616 52 633 

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