[Debatte-Grundeinkommen] Presse: KAB, Saar Echo 20.4.

Wolfgang Strengmann strengmann at wiwi.uni-frankfurt.de
Do Apr 21 08:16:41 CEST 2005


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SOZIALES  ( 20.04.05 16:31 )

Grenzenlose Ausbeutung von Menschen
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung zum Tag der Arbeit / Würde des Menschen
verlangt soziale Sicherheit

Saarbrücken/Trier. Was Franz Müntefering über die Auswüchse des Kapitalismus
gesagt hat, mag auch Wahlkampftaktik gewesen sein, falsch sind seine
Feststellungen indes nicht. Vergleichbare Sorgen treibt auch die Katholische
Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) um, wie nachfolgendem Pressetext des Bistums Trier
zu entnehmen ist:

Die Würde des Menschen und der menschlichen Arbeit zu wahren, fordert die
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Trier. Für den katholischen
Sozialverband bedeutet die menschliche Arbeit „Teilhabe am Schöpfungsauftrag
Gottes“. Als Ebenbild Gottes sei der Mensch „mehr als Humankapital und Anhängsel
der Kapitalverwertung“. Wo Arbeit nur als Produktions- und Kostenfaktor im
Dienst des Kapitals und der Gewinnmaximierung gesehen werde, werde die Würde des
Menschen verletzt, heißt es in einer Aufruf der KAB zum Tag der Arbeit 2005. Die
KAB fordert darin eine „Ökonomie nach menschlichem Maß“ und „gute,
menschenwürdige Arbeit für alle“. Statt „erzwungener Arbeit zu jedem Preis“, wie
sie durch Hartz IV möglich gemacht werde, sei jedem Nicht-Erwerbstätigen eine
ausreichende Grundsicherung zu gewähren. Das Arbeitslosengeld II müsse daher
sofort in ein garantiertes Grundeinkommen umgewandelt werden.

Für die KAB ist die Arbeit kein Selbstzweck. Arbeit diene der Befriedigung
menschlicher Bedürfnisse; das Ziel der Arbeit sei ein gutes Leben für alle.
Deshalb sei auch ein menschlicher Rhythmus von Anstrengung und Ruhe, von Werktag
und Sonntag zu beachten.

Die heutige kapitalistische Ökonomie habe sich weit von diesen humanen
Vorstellungen entfernt. Diese Wirtschaft sei „lebensgefährlich“ geworden. Die
„Maßlosigkeit des Kapitals mit seinem unstillbaren und zum Selbstzweck
gewordenen Drang, aus eingesetztem Geld mehr Geld zu machen“, führe zu immer
tieferer Spaltung in arm und reich, führe zu mehr Armut und
Massenarbeitslosigkeit sowie zu einer „grenzenlosen Ausbeutung von Mensch und
Natur und in der Folge davon zu ökologischen und gesellschaftlichen Katastrophen“.

Für die KAB erfordert eine Ökonomie nach menschlichem Maß eine Produktion nach
menschlichen Bedürfnissen. Deshalb trete die KAB ein für die gleichberechtigte
Anerkennung gemeinwohlorientierter und familienbezogener Tätigkeiten neben der
Erwerbsarbeit. Diese Tätigkeiten seien für eine soziale und solidarische
Gesellschaft und funktionierende Wirtschaft unabdingbar.

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