[basel-info] Einladung zur Diskussion über Psychische Krankheiten und IV

ATTAC-Basel basel at attac.org
Mi Okt 14 17:23:10 CEST 2009


PSYCHISCHE KRANKHEITEN UND INVALIDENVERSICHERUNG

Diskussion mit Peter Streb, Psychiater und Psychotherapeut


Dienstag, 27. Oktober 2009 um 19.15 Uhr

Institut für Soziologie, Petersgraben 27, Basel (Saal im 2. Stock)


"Nach der Revision ist vor der Revision" – so titelte die NZZ ihre
Berichterstattung zur Abstimmung über die IV-Zusatzfinanzierung vom 27.
September 2009. Obwohl der IV vorübergehend (bis 2017) zusätzliche
finanzielle Mittel zugeführt werden, sind sich die Regierungsparteien
einig, dass weitere Sparmassnahmen dringend notwendig sind. Der Bundesrat
hat denn auch bereits eine neue Revision in die Vernehmlassung geschickt,
die darauf abzielt, die Zahl der IV-Renten durch regelmässige Überprüfung
zu senken. In den letzten Jahren wurden bereits mit der 4. und 5.
IV-Revision Leistungen abgebaut und die Kriterien bei der Zuteilung von
Renten verschärft.

Während Politik und Massenmedien das Spiel „Wer findet den bösen
IV-Betrüger“ spielen, geht allzu oft vergessen, dass es wirtschaftliche
und gesellschaftliche Gründe für Invalidität und Krankheit gibt. Die
Verschlechterung von Arbeitsbedingungen, der zunehmende Leistungsdruck,
die steigende Arbeitslosigkeit und die verschärfte Konkurrenz auf dem
Arbeitsmarkt erklären zumindest einen Teil des Anstiegs der IV-Renten für
psychische Leiden, den der Bundesrat nun durch repressive Massnahmen
gestoppt hat, worauf er besonders stolz ist.

Peter Streb kennt die typischen Krankheitsbilder von Menschen, die dem
Druck bei der Arbeit nicht mehr standhalten und/oder von den Unternehmen
aussortiert werden, aus seiner beruflichen Tätigkeit besonders gut. In der
Diskussion mit ihm wollen wir auch nach politischen Alternativen zur heute
vorherrschenden „Rentenjagd“ suchen. Wie sollte die IV funktionieren,
damit sie dem Anspruch einer Sozialversicherung gerecht wird, auf die
sozialen Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen, sozialen Status zu
erhalten und neue Ressourcen für die Zukunft an die Hand zu geben?


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