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Attac Saar: Pressemitteilung vom 05. Februar 2021<br>
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"Der alte, weiße Mann vom Dorf irrt gewaltig!"<br>
NGOs kritisieren Klaus Bouillon und die Schließung der Saarbrücker Ausländerbehörde<br>
Vorgeschobenes Spar-Argument diskriminiert bis zu 112.000 saarländische MigrantInnen<br>
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Die am 19. Januar 2021 bekannt gegebene, bereits vollzogene Schließung
der Saarbrücker Ausländerbehörde wird von zahlreichen Organisationen,
Gruppen und Verbänden scharf kritisiert. Die
Nichtregierungsorganisationen Attac Saar, Weltveränderer e.V., Mehr
Demokratie Saarland e.V., AhWa (Ausbildungshilfe Westafrika) e.V., der
Lateinamerika-Zirkel und der VESOMEKO (Verein zur Förderung der sozialen
Medienkompetenz im Saarland) e.V. fordern eine zeitnahe Wiederöffnung
der Ausländerbehörde in Saarbrücken und bekräftigen die bereits vom DGB,
dem Saarbrücker Integrationsbeirat sowie den Stadtratsfraktionen von
Grünen und SPD öffentlich geäußerte Kritik.<br>
Attac-Regionalsprecher Thomas Schulz für das NGO-Bündnis: "Der alte,
weiße Mann vom Dorf, Minister Klaus Bouillon, irrt gewaltig, wenn er
glaubt, Sparmaßnahmen allein auf den Rücken von Migrantinnen und
Migranten verteilen zu können. Das Argument, man müsse der Aufforderung
des Landesrechnungshofes nachkommen und die in Saarbrücken gezahlte
Miete für das Gebäude der Behörde einsparen, zieht nicht. Mit derselben
Begründung müssten sämtliche Landesministerien in strukturschwache
verlegt werden, das ist absurd. Stattdessen diskriminiert das vom
Minister vorgeschobene Spar-Argument bis zu 112.000 saarländische
MigrantInnen. So bleibt die Geschichte der Saarbrücker Ausländerbehörde
leider ein Trauerspiel voller Skandale. Ende der 1990er Jahre wurde der
damalige stellvertretende Behördenleiter (unter OB Hajo Hoffmann als
Behördenchef) wegen Korruption verurteilt, weil er unter dem Tisch Visa
vertickte. Über Jahrzehnte war der Service dieser Behörde, die zudem
mehrmals innerhalb von Saarbrücken umgezogen ist, eine einzige Zumutung,
vom Dienstleistungsgedanken keine Spur. In den vergangenen Jahren wurde
der Service deutlich verbessert, Qualität von Service, Terminvergabe
und Freundlichkeit der Beschäftigten nahmen wahrnehmbar zu. Die
urplötzliche Verlegung ohne vorherige Konsultation oder Ankündigung
beschädigt den guten multikulturellen Ruf der Universitätsstadt und
Landeshauptstadt Saarbrücken. Wo ist eigentlich OB Uwe Conradt, wenn man
ihn mal braucht?"
<br>-- <br><div dir="ltr" class="gmail_signature" data-smartmail="gmail_signature">Thomas Schulz<br>c/o Attac Saar<br>Haus der Umwelt<br>Evangelisch-Kirch-Str. 8<br>D - 66111 Saarbrücken<br>Mobil: 0049 1525-7178850<br><br><br></div></div>