[Attac-Saar-PM] Saarland-Premiere am 1.Juni: "Die Bierbrauer aus Quilmes" (Film über argentinische Fußball-Fans) beim Lateinamerika-Zirkel

[Presseteam Attac Saar]

Attac Saar / Pressemitteilung vom 30. Mai 2012
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Attac Saar lädt ein zum "Lateinamerika-Zirkel" am Freitag, 01. Juni
2012, 18-20 Uhr
im "sur", Eisenbahnstraße 6, Alt-Saarbrücken.

Thema (Film + Diskussion) diesmal:
„Los Cerveceros de Quilmes - Die Bierbrauer aus Quilmes“
Kurzfilm (31 Min.) über Fußballfans in Argentinien. (Saarland-Premiere)
Argentinien 2011, Regie: Andreas Geipel, Franz Sickinger und Shooresh Fezoni
Original (argentinisches Spanisch) mit deutschen Untertiteln.

Hinweis: Der Film wird am Abend zweimal gezeigt, der Eintritt ist frei.
tel. Reservierung: 0173 6650006
Freitag, 01. Juni 2012, 18:30 und 22:00 Uhr im „sur“, Eisenbahnstraße
6, 66119 SB:
Cocktail-Abend: 2 für 1, argentinisches Quilmes-Bier für 2,60 (Flasche).


„Los Cerveceros de Quilmes - Die Bierbrauer aus Quilmes“

Die Saarbrücker Picadas-Bar „sur“ und der Lateinamerika-Zirkel von
Attac Saar präsentieren als Saarland-Premiere den Dokumentarfilm “Los
Cerveceros de Quilmes – Die Bierbrauer aus Quilmes”. Es ist das erste
Mal überhaupt, dass der Film außerhalb eines Festivals öffentlich
aufgeführt wird. Weltpremiere hatte der Film, der auch für den
„Deutschen Reporterpreis“ nominiert war, am 12. März 2012; gezeigt
wurde er bisher in Berlin und Heidelberg. Erst nach den beiden
Vorführungen in Saarbrücken läuft der Film dann in Breslau, Hannover,
Rio de Janeiro und Sao Paulo.

Inhalt des Films:
Die Stadt Quilmes gehört zur Provinz Buenos Aires und ist durch ihre
Bierbrauerei weltberühmt. Der dort ansässige Fußballverein „Quilmes
Atlético Club“ (QAC) wurde 1887 gegründet und ist der älteste
Fußballverein im argentinischen Fußballverband. 1912 und 1978 wurde
der Club argentinischer Meister. Heute gilt der QAC, der aktuell in
der 2. argentinischen Liga spielt, als „Fahrstuhl-Mannschaft“, doch
trotz der sportlichen Misere denkt die Anhängerschaft nicht ans
Aufgeben. Die Erinnerungen an den großen Triumph dienen als Aufhänger
für das filmische Porträt und die Interviews mit den Fans. Mit Fahnen,
Trommeln und Stimmgewalt verwandeln diese die Kurve Woche für Woche in
ein Tollhaus. Im Film erzählen die Fans – die sogenannten „Cerveceros“
(dt.: „Bierbrauer“)  – über Leidenschaft und Liebe zu ihrem Club und
lassen den Zuschauer tief in die Seelenwelt des argentinischen
Fußballs eintauchen.

Entstehung des Films:
Acht Wochen haben die Hannoveraner Studenten Franz Sickinger und
Shooresh Fezoni sowie Andreas Geipel als ihr Redakteur die Fans des
Fußballvereins im argentinischen Quilmes begleitet.
Ihre Motivation für den Film erklären die Macher wie folgt: „Bei
unseren Stadionbesuchen und Treffen mit Fans fiel uns diese
unglaubliche Leidenschaft und Loyalität für den Club und den Fußball
im Allgemeinen auf, den wir so bisher nirgends auf der Welt gesehen
haben. Dazu bemerkten wir, dass die Fans im Stadion nie pfiffen und
ihre Mannschaft, auch bei oft schlechten Leistungen, 90 Minuten lang
lautstark unterstützten. Auch nach Abpfiff wurde weiter gefeiert.
Frauen, Kinder, Arme, Reiche, ruhige und schwer kriminelle Menschen.
Alle zusammen feierten ihren Club auf eine unglaubliche Art und Weise.
Das Besondere der Barra (Fankurve) und auch der ganzen anderen Fans –
aller Cerveceros – ist die bedingungslose Leidenschaft und die
hundertprozentige Identifikation mit ihren Farben. Der Verein wird
gelebt, geatmet, man feiert, lacht und weint zusammen. Dieses Gefühl,
den Fußball zu leben, obwohl man selber nicht davon profitiert, fanden
wir so faszinierend, dass wir uns in unserem Vorhaben nur bestärkt
sahen, den Menschen außerhalb Argentiniens die Leidenschaft für diesen
ganz besonderen Club anhand unseres Filmes näher bringen zu wollen.“

Zitate aus dem Film:
Zwei Zitate aus dem Film machen deutlich, wie poetisch die
Quilmes-Fans sein können:
- „Es ist, als wärst du einer schönen Frau begegnet und weißt, dass du
sie am nächsten Tag wieder sehen musst. Du kannst nachts nicht
schlafen, den ganzen Tag klopft dein Herz, du hast Schmetterlinge im
Bauch.“
- „Es ist schade, dass der Rest der Welt den Fußball nicht so erlebt
wie wir, denn es ist einfach wundervoll.“

Hintergrund: Argentinien
In kaum einem anderen Land ist der Fußball so allgegenwärtig wie in
Argentinien mit seinen über 40 Millionen Einwohnern. Waren es früher
Theater, die die Menschen all ihre Sorgen und Müdigkeit vergessen
ließen, ist es heute der Fußball, der als Ventil für den immer
größeren Druck gerade auf die Unterschichten der argentinischen
Bevölkerung fungiert. Argentinien, das noch in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts zu den reichsten Ländern der Welt gehörte, wurde seit
den 70er Jahren durch korrupte Politiker und später durch die
neoliberale Politik von Weltbank und IWF (Internationaler
Währungsfonds) systematisch herabgewirtschaftet – bis zum Kollaps im
Jahre 2001, der zu einer politischen Richtungsänderung führte.


Hinweis. Der "Lateinamerika-Zirkel" von Attac Saar trifft sich jeden
ersten Freitag im Monat von 18 bis 20 Uhr in der Picadas-Bar "sur",
Eisenbahnstr. 6, Alt-Saarbrücken (ggüber Ludwigskirche).
Infos: www.sur-picadas-bar.de


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