[tirol-news] attac.termine.april
Friedrich Pichlmann
friedrich.pichlmann at arz.at
Mi Mär 30 16:58:33 CEST 2022
1. Tempowahn - Vom Fetisch der Geschwindigkeit zur Notwendigkeit der
Entschleunigung, 4.4.2022, Innsbruck
2. Hunger.Macht.Profite - Filmtage zum Recht auf Nahrung, 21.-23.4.2022,
Innsbruck, Stumm im Zillertal
3. Mehr für Care
4. Sonstiges
Liebe Attac-Interessierte!
1. Tempowahn - Vom Fetisch der Geschwindigkeit zur Notwendigkeit der
Entschleunigung
Mit dem Begriff "Tempowahn" verbinden wir vordergründig Autorennen. Oder
wir assoziieren damit neue SUV-Modelle und Sportwagen mit 300 und mehr PS.
Auch kommen uns die deutschen Autobahnen in den Sinn, auf denen über weite
Strecken "Tempofreiheit" herrscht. Der Verkehrsforscher Winfried Wolf
findet beim Thema der Beschleunigung noch ganz andere, erstaunliche
Zusammenhänge. Solche zwischen Tempowahn und Demokratieabbau, zwischen
Geschwindigkeitsfetischismus und Faschismus, zwischen PS-Hochrüstung und
Männlichkeitswahn oder zwischen Entschleunigung und Urbanität.
Wolf besuchte für seine Recherche die Automessen der Gegenwart. Entgegen
allen Bekundungen ist dort für die Hersteller die Geschwindigkeit der
neuen Modelle noch immer das wesentlichste Verkaufsargument – der SUV-Boom
hält unverändert an, gegebenenfalls als Elektro-SUVs wie Tesla S oder
Porsche Taycan. Nach dem aktuellen Befund dringt Wolf ein in die
Geschichte der Mobilität als ständig beschleunigte Bewegung von Menschen,
wobei diese – von der Eisenbahn über das Automobil bis zum Flugzeug –
nicht mit einem Mehr an Kommunikation einherging.
Die brutalste politische Ausformung fand der Geschwindigkeitsfetischismus
im Faschismus. Doch auch in den heutigen Gesellschaften ortet der Autor
eine fatale Verbindung zwischen Beschleunigung und autoritären
Denkmustern.
Der Tempowahn ist auch für die Allgemeinheit äußerst schädlich: Rasende
Autos und Betonorgien führen zu Stadtzerstörung und Verlust an Urbanität.
Tempowahn und Geschwindigkeitsfetischismus, so konstatiert Wolf, müssen
endlich der Entschleunigung und der Demokratie weichen.
Vortrag und Diskussion mit Winfried Wolf.
Er ist Chefredakteur von "Lunapark21". Zahlreiche Publikationen zu
Verkehrsfragen, u.a. "Verkehr, Umwelt, Klima: Die Globalisierung des
Tempowahns" (2009), "Mit dem Elektroauto in die Sackgasse" (2019) und
zusammen mit Carl Waßmuth "Verkehrswende - Ein Manifest" (2020)
Montag, 4. April 2022, 19:00
Stadtteilzentrum Wilten, Leopoldstraße 33a, Innsbruck
eine Veranstaltung von Solidarisches Innsbruck mit Solidarwerkstatt und
Attac Tirol
2. Hunger.Macht.Profite - Filmtage zum Recht auf Nahrung
http://www.hungermachtprofite.at/p/tirol.html
eine Veranstaltungsreihe von FIAN Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria,
normale.at und Attac Österreich
The Ants and the Grasshopper
Anita Citaya hat eine Gabe: Mit ihren Worten erreicht sie Menschen. In
ihrer Community in Malawi spricht sie über Gleichberechtigung zwischen
Ehepartner*innen und die Auswirkungen des Klimawandels, die in ihrem Land
bereits deutlich zu spüren sind. Es regnet selten, die Pflanzen
vertrocknen und Wasser ist ein wertvolles Gut. Mit ihrer Freundin reist
sie in die USA, dem größten Verursacher klimaschädlicher Emissionen, und
lernt dort Menschen kennen, die auf Grund ihrer sozialen Herkunft ganz
unterschiedlich mit dem Klimawandel umgehen. Die Frauen begeben sich auf
eine Reise, die sie mal bestürzt, mal hoffnungsvoll werden lässt. Ob es
ihnen gelingt, die verschiedenen Welten zusammen zu bringen?
anschließend Filmgespräch mit Kerstin Plaß (Klimabündnis Österreich)
Dienstag, 21. April 2022, 20:00
Leokino, Anichstraße 36, Innsbruck
Fields of Anger
Die Hälfte der französischen Bauern und Bäuerinnen verdient € 350 im
Monat. Die Landwirtschaft befindet sich in einer Krise, auch weil die
Politik die Bäuer*innen dazu führt, Suizid zu begehen. Doch es wird
gekämpft: Die Bäuer*innen und mutigen Frauen der „foulards noirs“, der
„Schwarzen Schals“, fordern lautstark einen Wandel, der Leben rettet. Ihre
Mission ist es, auf das Schicksal französischer Bauernfamilien und die
Zerstörung kleinbäuerlicher Strukturen aufmerksam zu machen. Mit Humor,
Feingefühl und Überzeugung reisen sie quer durch das Land, um die
Bevölkerung und nicht zuletzt die Politik wachzurütteln.
anschließend Filmgespräch mit Maria Naynar (Älplerin, ÖBV-Via Campesina
Austria)
Freitag, 22. April 2022, 20:00
Theatersaal im Hotel Tipotsch, Dorfstraße 30, Stumm
Chocolate's Heart of Darkness
Schokolade – eine der beliebtesten Süßigkeiten, die uns selbstverständlich
im Alltag begleitet. Doch zu welchem Preis? 2001 beschloss die
Schokoladenindustrie Kinderarbeit zu beenden. Heute zieren
Hersteller*innen ihre Erzeugnisse mit Abzeichen, die auf menschen- und
umweltschonende Produktion hinweisen. Kinderarbeit gibt es aber weiterhin:
in den entlegensten Winkeln der Regenwälder in der Elfenbeinküste, dem
größten Schokoladenhersteller weltweit, arbeiten noch heute Kindersklaven
auf illegalen Kakaoplantagen. Tief in isolierten Teilen des wenigen
Waldes, der durch den aggressiven Raubbau noch übrig geblieben ist,
arbeiten sie oft ohne Lohn. Nur mit der Hoffnung, eines Tages selbst eine
kleine Parzelle zu besitzen.
anschließend Filmgespräch mit Caroline Sommeregger (Südwind Tirol) und
Bettina Rosenberger (NeSoVe)
Samstag, 23. April 2022, 19:00
Die Bäckerei – Kulturbackstube, Dreiheiligenstraße 21a, Innsbruck
3. Mehr für Care
Die Kampagne "Mehr für Care" https://mehr-fuer-care.at/ ist auch in Tirol
aktiv.
a) neue Ausgabe der Zeitschrift AEP zu "Mehr für Care! Wirtschaften fürs
Leben"
https://aep.at/2022-nr-1-mehr-fuer-care/
b) FREIRAD-Sendungen zu "Mehr für Care!"
von März bis Mai am letzten Freitag im Monat um 15:00 und am folgenden
Dienstag um 10:00
https://www.freirad.at/alle-sendungen/?sendung=873 und zum Nachhören auf
https://cba.fro.at/podcasts?sq=feminismus%20ist%20f%C3%BCr%20jede:n
c) FREIRAD-Sendungen zum Thema Pflege
am dritten Freitag im Monat um 17:00
https://www.freirad.at/pflege-diskursiv/ und zum Nachhören auf
https://cba.fro.at/podcast/pflege-diskursiv
4. Sonstiges
Film: Machines
Regisseur Rahul Jain zeigt in seinem Debüt den zermürbenden Alltag in
einer der unzähligen Textilfabriken Gujarats (Indien). Erwachsene und
Kinder arbeiten unermüdlich unter unmenschlichen Bedingungen zu einem
Hungerlohn in 12 Stunden Schichten. Der Arbeitsrhythmus wird von den nie
stillstehenden Maschinen vorgegeben. Die Kamera entführt den Betrachter
mithilfe von wunderschönen, unvergesslichen Bildern auf eine Reise zu
diesem Ort der Entmenschlichung wo Mensch und Maschine zu einem einzigen
Wesen zu verschmelzen scheinen. Jain lässt sie fast gänzlich unkommentiert
auf uns wirken, wenig ausgewählte Interviews ergänzen den Dokumentarfilm.
Eine eindringliche Geschichte von Ungleichheit und Unterdrückung, Menschen
und Maschinen.
Donnerstag, 7. April 2022, 20:00
Leokino, Anichstraße 36, Innsbruck
mit globalisierungskritischen Grüßen
für Attac Tirol
Fritz Pichlmann
http://community.attac.at/tirol.html
https://de-de.facebook.com/pages/ATTAC-Tirol/111301122214900
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