[tirol-news] attac.termine.jänner
Friedrich Pichlmann
friedrich.pichlmann at arz.at
Do Jan 4 17:01:18 CET 2018
1. Politik und (Konsens-) Kultur und Gleichwertigkeit bei den Irokesen,
16.1.2018, Innsbruck
2. Attac Tirol Treffen, 16.1.2018, Innsbruck
3. Sonstiges
Liebe Attac-Interessierte!
1. Politik und (Konsens-) Kultur und Gleichwertigkeit bei den Irokesen
Vortrag und Diskussion mit Annette Baubin
Dienstag, 16. Jänner 2018, 19:00
Südwind-Bibliothek, Leopoldstraße 2, Innsbruck
2. Attac Tirol Treffen
Organisationstreffen der AktivistInnen von Attac Tirol
Dienstag, 16. Jänner 2018, 20:30
Südwind-Bibliothek, Leopoldstraße 2, Innsbruck
3. Sonstiges
Das System Milch
Der Bozner Filmemacher Andreas Pichler geht in seinem jüngsten Film DAS
SYSTEM MILCH so brisanten Fragen nach wie etwa: „Warum brauchen Bauern
heute einen Milchroboter?” Wenn eine deutsche Bäuerin am Ende des Films
feststellt, dass mit der Gülle mehr Geld zu verdienen ist als mit der
Milch, ist Pichler auf der Milchstraße mit uns schon in 90 Minuten um die
Welt gereist. Und wir wissen nun, dass im Kuhfladen auf der Seiser Alm
Nitrate stecken, die nicht gut sind für unsere Gesundheit. Also durch die
gesunde Milch wird die halbe Welt versaut, da die Menschheit immer mehr
davon braucht, beziehungsweise es wird uns suggeriert, dass wir so viel
brauchen. Der Macchiato ist nicht Schuld am hohen Verbrauch von Milch, es
ist vielmehr die EU. Sie subventioniert Bauern, um einen Milchüberschuss
zu produzieren, denn es könnte gar keine Milch ohne Zuschüsse produziert
werden, da die Kosten pro Liter bei 40 Cent liegen, während die Einnahmen
pro Liter nur 27 Cent bringen. Milch ist zum großen Geschäft geworden in
der größten aller Industrien der Nahrungsmittelindustrie und die
Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, von Süßigkeiten bis zu
Nahrungsergänzungsmitteln.
Pichler zeigt wie die Überproduktion verwendet wird, nachdem sie zu Pulver
gemacht wird. Kleine 15 Cent Rationen können in Afrika gekauft werden. Für
afrikanische Kuhzüchter gibt es keine Subventionen, so kommt deren Milch
nie in die Märkte, sie verarmen und ihre Kinder flüchten auf Booten nach
Europa. Wir sehen den Kreislauf dieses wichtigen Lebensmittels. Dem
Landwirt in Mals interessiert dieser nicht. Er verkauft seine Milch nicht
in Regionen, in denen man das Weidegebiet nicht kennt. Er hat umgestellt
auf Niedrigproduktion, da er errechnet hat: weniger Milch macht weniger
Kosten, aber bessere Qualität und so wird man dem Käse anmerken, woher er
kommt und die Umwelt kommt so eben auch auf ihre Kosten.
Die Kuh spielt natürlich eine besondere Rolle im System Milch. Ohne Kuh
keine Milch. Die Kuh trägt ein Kalb aus und braucht, um dieses
aufzuziehen, Milch. Also nicht trächtige Kühe sind ungeeignet für eine
Milchbatterie und verursachen nicht sinnvolle Kosten. Kühe bekommen im 3.
Jahr Kälber also muss man sich gedulden oder man kauft am Markt schwangere
Kühe oder auch Embryos. Der Profit treibt Absurditäten. So spricht einer
der Manager über das Herstellen von Kühen. Früher konnten Kühe bis 20
Jahre alt werden, heute verenden sie nach fünf Jahren. Sie haben zu viel
zu tun, denn durch das Soja gesättigte Futter geben sie öfter am Tag
Milch, was Stress bedeutet. Und dieser Stress überträgt sich auf die
Bauern, die oft im Burnout landen und selbstmordgefährdet leben.
Als Regisseur mit Hirtenerfahrung ruft Pichler von der Leinwand in die
Welt: „Informieren Sie sich, achten Sie, was und wie Sie einkaufen und
fordern sie von der Politik, dass diese sich für eine nachhaltige und
kleinstrukturierte Landwirtschaft einsetzt.“ Milch als ein Exempel für die
Globalsierung der Nahrung. (aus einem Text von Helmut Groschup,
Dolomiten-Tageszeitung in Bozen)
ab 10. Jänner 2018
Leokino, Innsbruck
mit globalisierungskritischen Grüßen
für Attac Tirol
Fritz Pichlmann
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