[ABSP] Mobilisierung zum 12. Juni in Berlin und Stuttgart

Aktionsbuendnis Sozialproteste absp at die-soziale-bewegung.de
Di Mai 18 17:39:22 CEST 2010


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Infos zum Ein-/Austragen und weitere Informationen über diesen 
bundesweiten Verteiler ganz am Ende dieser Rundmail. Rundmailtext im 
Anhang als druckbare PDF-Datei. Frühere Rundmails im Archiv der Homepage:
http://www.die-soziale-bewegung.de/archiv.html (Internet-Link)
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# Rundmail des Aktionsbündnis Sozialproteste (ABSP) am 18. Mai 2010 #

*Mobilisierung zum 12. Juni in Berlin und Stuttgart

**
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*
Die Themen dieser Rundmail:*

   1. Wir müssen uns gegen die Abwälzung der Krisenlasten wehren

      <#1>
   2. Demonstrationen am 12. Juni in Berlin und Stuttgart und Petition
      Finanztransaktionssteuer

      <#2>
   3. 500 statt 359 Euro Eckregelsatz / 80 Euro mehr notwendig, alleine
      für gesunde Ernährung

      <#3>
   4. Jobcenter-Reform

      <#4>
   5. Bürgerarbeit

      <#5>
   6. Nächstes bundesweites Treffen am 19. Juni in Göttingen <#6>

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*Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,*

mit dieser Email bekommt Ihr als Anhang das Protokoll des bundesweiten 
Treffens des ABSP vom 24. April in Aschersleben.

***1.    Wir müssen uns gegen die Abwälzung der Krisenlasten wehren*

Nach Hunderte Milliarden schweren "Rettungspaketen" der Staaten für die 
Banken aus den Jahren 2008/2009, die inzwischen in satte Profite der 
"geretteten" Banken umgeschlagen sind, müssen jetzt die bei den selben 
Banken durch die "Rettung" hoch verschuldeten Staaten zur Rettung ihrer 
kreditgebenden Banken auf unserem Rücken saniert werden. Es gilt unter 
anderem die Profite der deutschen Banken aus der griechischen 
Bevölkerung herauszupressen, dafür müssen die "Griechen" selbst zu 
Schuldigen erklärt werden. Seit der Wahl in NRW tönt es aus allen Medien 
und Politikrohren, dass kräftige "Sparprogramme" in allen Ländern 
durchgesetzt werden sollen. Die Beschlüsse dazu auf europäischer Ebene 
erfolgten genau einen Tag nach der Wahl in NRW. Für Deutschland wird 
bereits eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 25% ins Spiel gebracht. So 
ist es eben: die Bevölkerung soll für die Krise und ihre Profite bluten! 
Näheres dazu unter http://www.buendnis31januar.de (Internet-Link)

Seit Beginn der Krise hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich noch 
vergrößert. Z.B. hat das private Geldvermögen in Deutschland im Jahr 
2009 Rekordhöhe erreicht: 4,6 Billionen Euro! *Die Sozialproteste 
kämpfen für höhere Mindesteinkommen für alle Menschen, egal ob mit oder 
ohne Arbeit, und das weltweit.* Der Kapitalismus, vor allem in der 
Krise, erzeugt ein Überangebot an Arbeitskräften, Waren und auch an 
Geld. *Höhere Abgaben von Reichen und Unternehmen sind einer der 
wichtigsten Wege zur Konsolidierung von Staatsfinanzen.* 
Strukturmaßnahmen des IWF aber, die vor allem die deutsche 
Bundeskanzlerin als Bedingung für Kredite fordert, sind das ganze 
Gegenteil, drücken die Löhne, forcieren Sozialabbau, verarmen die 
öffentlichen Haushalte und zerstören die öffentliche Infrastruktur.

Auch in Deutschland wird nun, nach der Landtagswahl in NRW, auf eine 
rigide Sparpolitik eingestimmt. Gegen diese Politik müssen wir uns 
gemeinsam wehren.
Die Wähler in NRW haben der schwarzgelben Regierung eine Absage erteilt. 
Stellungnahmen von verschiedenen Organisationen und Personen zur Krise 
der Staatsfinanzen:
http://www.die-soziale-bewegung.de/2010/krise_staatsfinanzen/stellungnahmen.html 
(Internet-Link)


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*2.    In diesem Sinne werden die Demonstrationen am 12. Juni in 
Stuttgart und Berlin immer mehr zu einem wichtigen Mobilisierungspunkt: 
Wir zahlen nicht für eure Krise!*
*Gemeinsam gegen Erwerbslosigkeit, Kopfpauschale und Bildungsabbau*

Mehr und mehr Organisationen verknüpfen die Mobilisierung mit einer 
solidarischen Haltung zu Griechenland und der Forderung von Abgaben von 
den Banken und Reichen. Attac und DIE LINKE haben inzwischen mitgeteilt, 
dass sie zum 12. Juni in Stuttgart und Berlin mit mobilisieren. Attac 
mit einem eigenen Aufruf.
Mitteilung der LINKEN: http://bit.ly/LINKE_2010-06-12 (Internet-Link)
Wenn Ihr den bundesweiten Aufruf unterzeichnen wollt oder überhaupt mit 
zur Demo aufrufen möchtet, teilt dies bitte an 
info at kapitalismuskrise.org mit.
Der bundesweite Aufruf und weitere Aufrufe zum 12. Juni:
http://www.die-soziale-bewegung.de/2008/krise_und_umgang/index.html#12juni10 
(Internet-Link)
Alle näheren Informationen zu den Demonstrationen am 12. Juni, unter 
anderem auch eine *Mitfahr- und Busbörse*, findet Ihr auf der Homepage 
http://www.kapitalismuskrise.org (Internet-Link)

Außerdem möchten wir noch einmal auf die weltweite Kampagne für eine 
*Finanztransaktionssteuer* hinweisen: http://www.steuergegenarmut.de 
(Internet-Link)
Wenn Ihr die Petition noch nicht unterzeichnet habt, *holt dies bitte 
nach und reicht die Information weiter.* Gerade im Zusammenhang mit den 
nun anstehenden Beschlüssen für die gewaltigen EU-Rettungspakete 
vertritt nicht nur die LINKE, sondern auch die SPD Positionen, dass ohne 
die Beteiligung der Banken an den Kosten nichts beschlossen werden solle.


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*3.     500 statt 359 Euro Eckregelsatz / 80 Euro mehr notwendig, 
alleine für gesunde Ernährung
*
Auf dem 35. bundesweiten Treffen in Aschersleben (siehe Protokoll) haben 
wir über die verschiedenen Ebenen des Angriffs auf die Menschen mit 
niedrigen Einkommen in Deutschland gesprochen. Durch die Krise 
verschärft sich die Drohung von Kürzungen. Ebenso verschärfen 
krisenbedingte Massenentlassungen den Druck auf die Löhne. Alle 
Anwesenden waren einer Meinung, dass die Bündnisplattform für 500 Euro 
Eckregelsatz und 10 Euro gesetzlichen Mindestlohn die richtige Antwort 
ist, auf sämtliche Kampagnen von FDP, CDU/CSU, der Arbeitgeberverbände, 
aber auch der SPD.
Ein gesetzlicher Mindestlohn von 10 Euro ist eine klare Absage an 
jegliche Beschäftigungsinstrumente für Erwerbslose, die nicht mit 
mindestens 10 Euro pro Stunde vergütet werden. Das wird auch immer 
aktueller, da derzeit erste Schritte zur Einführung von Bürgerarbeit 
versucht werden.
Wir können Euch berichten, dass ein sehr breites Bündnis von 
Erwerbslosengruppen, auch den gewerkschaftlichen, angesichts der bis zum 
Ende 2010 anstehenden Neufestsetzung der Regelsätze, bald eine breit 
angelegte Kampagne starten wird. Wichtiger Punkt: Im Eckregelsatz müssen 
*alleine für gesunde Ernährung 80 Euro mehr* enthalten sein. Die 
Verbreitung dieses Wissens kann einen weiteren Schub für die 
Bündnisplattform für 500 Euro Eckregelsatz 
(http://www.500-euro-eckregelsatz.de (Internet-Link)) bewirken.

*Wie kann die Arbeit für die Bündnisplattform intensiviert werden?*
Die Bündnisplattform für 500 Euro Eckregelsatz und 10 Euro Mindestlohn 
liegt im ureigensten Interesse der Gewerkschaften. Der 
DGB-Bundesvorstand hat in seiner Antwort vom 28.10.09 bestätigt, dass 
sämtliche "Argumentationen nachvollziehbar" seien. Ihm fehlt aber der 
Mut zur politischen Durchsetzung. Es geht also um die politische 
Willensbildung innerhalb der Gewerkschaft. Bringt den Vorschlag, die 
Plattform zu unterzeichnen, in Eure Gewerkschaft vor Ort ein! Auch wenn 
Ihr selbst nicht in der Gewerkschaft sein solltet: Sprecht mit 
Gewerkschaftern vor Ort und schlagt ihnen vor, dass Ihre Gliederung die 
Plattform unterzeichnen sollte.
Ebenso sollte die Plattform von allen Organisationen, welche sich dem 
drohenden Sozialabbau und weiterem Lohndumping entschlossen 
entgegenstellen wollen, unterzeichnet werden: Sprecht die Vertreter der 
Sozialverbände vor Ort, auch die Vertreter der Tafeln an. Sie wissen, 
dass die Forderungen der Bündnisplattform sämtlich berechtigt sind und 
volle Unterstützung verdienen.


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*4.     Jobcenter-Reform
*
Mit Hilfe einer Änderung der Verfassung will die Bundesregierung die 
Beibehaltung und den Ausbau der Optionskommunen möglich machen. Die 
Teilnehmer des Treffens in Aschersleben waren sich aber – gemeinsam mit 
vielen Erwerbslosenorganisationen, die sich schon geäußert haben – 
einig, dass die Mischverwaltung samt und sonders abgeschafft werden 
solle und die Verwaltung der Erwerbslosen alleine durch die 
Bundesagentur mehr Rechtssicherheit schaffe. Im Anhang dieser Rundmail 
seht Ihr eine erste Stellungnahme, eine Zuarbeit im Auftrag der 
Versammlung von Peter Moser aus Zeitz.


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*5.     Bürgerarbeit
*
Die Bürgerarbeit ist ähnlich wie die Ein-Euro-Jobs ein Projekt, welches 
gesetzliche Mindestlöhne untergräbt. Anders als die Ein-Euro-Jobs sollen 
aber auch private Arbeitgeber davon profitieren. Beim Treffen in 
Aschersleben wurde vereinbart, dass das ABSP beharrlich gegen die 
Einführung der Bürgerarbeit kämpfen müsse. Im Windschatten der 
Jobcenter-Reform drohen sich schon die nächsten Schritte zur Einführung 
der Bürgerarbeit an. Zunächst sind Jugendliche und ältere Erwerbslose im 
Visier. Dies soll aber auf alle erweitert werden. Wir verweisen in 
diesem Zusammenhang auf zwei Auftritte der Arbeitsministerin.

    * bei der Auftaktveranstaltung zum Europäischen Jahr gegen Armut und
      soziale Ausgrenzung:
      http://www.die-soziale-bewegung.de/mails/weitere/2010-02-25_EJ2010_Auftakt-vd_Leyen.pdf
      (Internet-Link)
    * bei Menschen bei Maischberger am 27. April 10 sagte die Ministerin
      für Arbeit und Soziales, von der Leyen zum Thema Bürgerarbeit:
      /"Wenn die Arbeitsplätze nicht vorhanden sind, hat man ein anderes
      Problem, da gehts um Qualifizierung in eine andere Branche, oder -
      ich sehs ein - in strukturschwachen Regionen - ausgesprochen
      schwierig - da haben wir mit ganz anderen Themen zu kämpfen, da
      müssen wir Bürgerarbeit und solche Sachen machen. Es ist diese
      Haltung, die ich schon wichtig finde: Wenn wir uns bemühen, wenn
      die Arbeitsvermittlung sagt: 'Ich versuche Dir Angebote zu machen,
      und Du kriegst jeden Monat auch das Einkommen, die Warmmiete und
      den Lebensunterhalt.', dann muss das ein Vertrag auf
      Gegenseitigkeit sein, dass beide Seiten versuchen, dafür eine
      Leistung zu erbringen.“/
      http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/4279492?pageId=487910&moduleId=311210&categoryId=&goto=&show=
      (Internet-Link) (bei 54:30 min)
      Von der Leyen gesteht also ein, dass Bürgerarbeit ein Instrument
      ist, um Arbeitgebern zu ermöglichen, arbeiten zu lassen, auch wenn
      sie nicht bereit sind, angemessene Löhne zu zahlen. Das wird den
      Druck auf die Löhne ganz allgemein verschärfen.

Gegen diese Bedrohungen gilt es die Bündnisplattform für 500 Euro 
Eckregelsatz und 10 Euro Mindestlohn zu stärken und zu verbreiten, damit 
sich breite gesellschaftliche Kräfte entschieden gegen Lohn- und 
Sozialdumping stellen.


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*6.     Nächstes bundesweites Treffen am 19. Juni in Göttingen
*
Das 36. bundesweite Treffen des ABSP wird wie auf dem Treffen in 
Aschersleben vereinbart am 19. Juni von 12-17 Uhr in Göttingen 
stattfinden. Ort: Veranstaltungssaal der Michaelisgemeinde. Eingang von 
der "Kurzen Straße" aus, gleich links neben der Katholischen 
Hochschulgemeinde (Kurze Straße 13, 37075 Göttingen).


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Mit solidarischen Grüßen

Wolfram Altekrüger, Martina Dietze, Thomas Elstner, Teimour Khosravi, 
Michael Maurer, Edgar Schu, Roland Klautke, Dieter Weider, Helmut Woda


Aktionsbündnis Sozialproteste
Koordinierungsstellen (Email-Adressen, "  at " bitte durch "@" ersetzen):
Wolfram Altekrüger, W.Altekrueger at gmx.de (Sachsen-Anhalt) Michael Maurer,
maurer.jueterbog at t-online.de (Brandenburg); Thomas Elstner,
thomas_elstner at web.de (Gera/Thüringen); Dieter Weider, dieterweider 
at mdcc-fun.de
(Magdeburg); Helmut Woda, Helmut.Woda at web.de (Karlsruhe);
Teimour Khosravi, teik1111 at gmx.de (Giessen/Mittelhessen);
Martina Dietze, groeditz-md at gmx.de (Dresden); RolandKlautke at web.de 
(Berlin);

Vernetzungsbüro:
Edgar Schu, edgar.schu at die-soziale-bewegung.de, 0551 9964381 (Göttingen)

Wissenschaftliche Beratung: Peter Grottian, per Email: benedictugarte at 
aol.com, Tel.: 0171 8313314 (ruft gerne zurück)

Homepage des Aktionsbündnis Sozialproteste:
http://www.die-soziale-bewegung.de (Internet-Link)

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Anlage:
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*Protokoll 35. Bundesweites Treffen des „Aktionsbündnis Sozialproteste“ 
(ABSP) am 24.04.2010*

Aschersleben, Vereinshaus „Melle“

Beginn: 12:30 h, Ankunft weiterer Teilnehmer ca. 12:50 h
Ende: 17:05 h

*1. Begrüßung* zunächst ohne die später eintreffenden Teilnehmer.
Abstimmung der Regularien: Moderation, Protokollführung, Tagesordnung.
Auf Antrag wurde Top 3. a) zu 3. c) verändert, entsprechend b) zu a) und 
c) zu b).

Resultierende Tagesordnung
1. Begrüßung, Moderation, Protokoll
2. Bericht Edgar Schu: Istzustand Regelsatzdiskussion in der Politik und 
Austausch mit anderen Organisationen - Diskussion
3. Bündnisse und Projekte zum Kampf gegen die Abwälzung der Krisenfolgen
a)    Planungen 12. Juni Bündnis „Wir zahlen nicht für eure Krise!“
b)    Aufruf und Aktivitäten Bündnis 31. Januar
c)    Grundgesetzänderung Job-Center
4. Weitere Kampagnen
5. Aktuelles


Die in der Einladung angeregte Protestaktion der Teilnehmer vor der LAGA 
wird als persönliche Entscheidung jedem einzelnen Teilnehmer überlassen 
und kein Bestandteil des Treffens.

*2. Bericht:* Edgar Schu gibt einen Abriss über den Sachstand bei den 
Regelsätzen, die Positionen des ABSP und über Kontakte zu anderen 
Organisationen.

Drei Abschnitte des Vortrages: 500 Euro Eckregelsatz, Austausch mit 
anderen Organisationen, Politischer Prozess der letzten Monate

Zur Dokumentation hier die Präsentationen, die unterstützend eingesetzt 
wurden, als PDF-Dateien):
http://www.die-soziale-bewegung.de/2010/04-24_aschersleben/Jetzt_was_erreichen.pdf
http://www.die-soziale-bewegung.de/2010/04-24_aschersleben/Austausch_mit_Organisationen.pdf
http://www.die-soziale-bewegung.de/2010/04-24_aschersleben/Entwicklung_letzte_Monate.pdf
(Da es sich bei dem Vortrag am 24.4. in Aschersleben um 
Powerpointpräsentationen handelte, die durch mündlichen Vortrag ergänzt 
wurden, und weil sich ebenso notwendige Ergänzungen in der Diskussion 
heraus gestellt hatten, handelt es sich bei diesen Dateien nicht mehr um 
die Original-Dateien vom 24.4. in Aschersleben.)

Positionen: Viele interessante Fragen sind z. Z. unbeantwortet.

Konsens: Existenzminimum ist eine gesellschaftlich zu definierende 
Größe. Arbeitseinkommen müssen deutlich über dem Existenzminimum liegen. 
Erforderlich sind bei 38,5 h/Woche mindestens 10 €/h brutto 
sozialabgabenpflichtig und steuerfrei. Als Existenzminimum sollte ein 
Mindestinhalt des Warenkorbes definiert werden anstatt die Werte aus der 
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des unteren 1/5 der 
Bevölkerung zur Grundlage zu machen. Mindestens monatlich 500 € 
Eckregelsatz plus KdU sind nötig.

Potenzielle Verbündete: Kontaktstelle der Linken, Anzeigenkreis 
(Schmitthenner), Gewerkschaften – namentlich IGM – Sozialverbände, 
ATTAC, Bundeskoordinierungsgruppe „Wir zahlen nicht für eure Krise“ 
BUKO, Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Erwerbslosengruppen (KOS). 
Potenzielle Themen: Kopfpauschale, Regelsatz. Anfrage von ABSP an ATTAC 
vom Juni 2009 wurde im März 2010 beschieden als „nicht weitgehend genug“!

Der Moderator dankte Edgar für seine großen, in Einzelarbeit erbrachten 
Leistungen für das ABSP.

Anschließend kurze Diskussion des Vorgetragenen.

Weiter Edgar, ergänzt durch kurze Diskussionsbeiträge, Hauptgehalt: 
Verstärkte Hetze gegen Arbeitslose. Das BVG-Urteil zu den 
grundgesetzwidrigen „Mischverwaltungen“ bei ARGEn soll durch eine 
maßgeschneiderte Grundgesetzänderung unterlaufen werden. Eine Ausweitung 
der „Jobcenter“ oder vergleichbarer Einrichtungen ist zu befürchten. Die 
Optionskommunen sind für die Kommunen finanziell attraktiv. Das 
Optionsmodell verlagert die Handlungsvollmacht auf die Kommunen als die 
niedrigstmögliche gesellschaftliche Ebene (Subsidiaritätsprinzip) und 
erleichtert durch Fall-Vereinzelung rechtlich unangreifbare 
Ermessensentscheidungen auf Kommunalebene. Die SPD wird wieder 
beipflichten. ABSP muss seinen Standpunkt auch entgegen der SPD 
vertreten. Vorschlag: ABSP muss gegen Grundgesetzänderung Stellung 
nehmen und eine Formulierung erarbeiten! Dabei soll auch eine 
längerfristige Kampagne gegen die Bürgerarbeit schon aufgegriffen werden.

Forderungen verbündeter, unterstützungswerter oder nahestehender 
Bewegungen:

Bündnis 31. Januar: 30-h-Woche bei vollem Lohnausgleich, Mindestlohn wie 
ABSP, mindestens 5 Jahre lang ALG 1 zu mindestens 80 % des Bruttolohnes, 
auch Eckregelsatz wie ABSP, entsprechend erhöhte Sätze für Kinder, 1000 
€ brutto Mindestrente, Rente mit 60 ohne Abschläge, Änderungen im 
Steuerrecht (Wiedereinführung der Vermögenssteuer, Wiederanhebung des 
Körperschaftssteuersatzes der Kapitalgesellschaften und des 
Spitzensteuersatzes der Einkommenssteuer mindestens auf den alten Stand).

ABSP wird sich an Protesten des 12. Juni 2010 in Berlin und Stuttgart 
beteiligen und 50 € zu den Unkosten der Demo beisteuern. Bei den 
Forderungen empfehlen wir:

„Statt Hartz IV eine Grundsicherung von 500 € Eckregelsatz ohne 
Repressionen, Abschaffung der Agenda 2010“ abzuändern in *„Statt Hartz 
IV eine Grundsicherung von 500 € - statt 359 € Eckregelsatz - plus KdU 
ohne Repressionen“.*

Wir ermächtigen zu der Vertretung dieses Anliegens die Mitglieder des 
Kokreises. Dies mit der Einschränkung, das Gesamtanliegen gemeinsamer 
Proteste am 12. Juni obenan zu stellen und nicht an diesem 
Änderungsbegehren scheitern zu lassen; wir beauftragen unsere Mitglieder 
jedoch, das Problem deutlich zu beschreiben.

ABSP spricht sich gegen sogenannte Bürgerarbeit als eine schöngeredete 
Sklaverei aus. Sie wird Einkommen und Arbeitsbedingungen auch der in 
regulären Arbeitsverhältnissen Beschäftigten ungünstig beeinflussen. 
Hier wäre die Verbindung mit Gewerkschaften als potenzielle Verbündete 
herzustellen.

Die Teilnehmer des Treffens halten die kapitalistische 
Gesellschaftsordnung für die Ursache der sozialen Übelstände in allen 
ihren Erscheinungsformen. Der Kampf gegen Sozialraub aller Varianten 
wird nötig sein, solange die kapitalistische Ordnung besteht.

Auffassungsunterschiede bestehen hinsichtlich der Vermittelbarkeit 
dieser Erkenntnisse und ihrer Verankerung in weiten Bevölkerungskreisen 
angesichts der medialen Verhältnisse und des Zustandes der „öffentlichen 
Meinung“.


*
Stellungnahme des ABSP zum Thema Optionskommunen:
*
Das ABSP wendet sich gegen jeden Sozialabbau, dieses Mal gegen den unter 
der Fahne der Optionskommunen. Die vorgesehene Grundgesetzänderung 
halten wir für die falsche Reaktion auf das BVG-Urteil zu den 
verfassungswidrigen ARGEn. Das BVG-Urteil wird damit unterlaufen anstatt 
zum Anstoß für Verbesserungen.

Allerdings gibt es auch Nutznießer einer Grundgesetzänderung: Die 
Optionskommunen sind für die Kommunen finanziell attraktiv, weil die 
Entscheidungsvollmacht auf die Kommunen verlagert und übergeordnetes 
(Sozial)Recht erschwert oder sogar verneint wird. Grundsätzliche 
Rechtsansprüche werden zu Gunsten von Entscheidungen auf kommunaler 
Ebene abgebaut. (Subsidiaritätsprinzip= Problemlösungen auf 
niedrigstmöglicher gesellschaftlicher Ebene).

Das Optionsmodell erleichtert es, freihändige Ermessensentscheidungen 
der Kommunen gegen ALG-II-Empfänger rechtlich unangreifbar zu machen und 
bei den Kommunen Gelder zu „sparen“. Einzusparen bei den schuldlos 
Bedürftigen, weil ihnen diese Gesellschaft keine existenzsichernde 
Arbeit ermöglicht.

Ansprüche Hilfsbedürftiger – unverschuldet Arbeitsloser – können mittels 
Optionskommunen nahezu uneingeschränkt kommunalen 
Beliebigkeitsvoraussetzungen unterworfen werden. Das wird den Druck auf 
die Einkommen der Beschäftigten und in der Folge auch auf die Renten 
erhöhen, weil Arbeitende immer schlechtere Entgelt- und 
Arbeitsbedingungen hinnehmen werden, um einem Abgleiten in solche 
Verhältnisse zu entgehen. Es liegt im gemeinsamen Interesse aller 
Arbeitenden, Arbeitslosen und Rentner, von Jung und Alt, das zu verhindern!


/Mai 2010, Kokreis Aktionsbündnis Sozialproteste/




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Weil wiederum nachgefragt wurde:
Es wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Leuten aus dem Netzwerk
darauf hingewiesen, dass der Inhalt der als PDF-Dateien angehängten
Texte zusätzlich als Mail-Text zur Verfügung gestellt werden solle.
Infolge dessen sind die Rundmails etwas länger, damit allen dem Netzwerk
zugehörigen Personen, weitgehend unabhängig von ihrer technischen
Ausstattung, alle Informationen möglichst in gleicher Weise zur
Verfügung stehen und ebenfalls ausgedruckt vor Ort weiter gegeben werden 
können.

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Technische Informationen zu den Rundmails des ABSP

Der Text dieser Rundmail befindet sich
ebenso im Anhang der Email als druckbare PDF-Datei.
Alle Dokumente lassen sich außerdem im Archiv unserer
Homepage unter
http://www.die-soziale-bewegung.de (Internet-Link) ansehen und downloaden.

Ein/Austragen aus dem Verteiler durch formlose Email an
absp at die-soziale-bewegung.de oder durch Besuch der Seite
http://ilpostino.jpberlin.de/mailman/listinfo/absp (Internet-Link)
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